Künstliche Intelligenz
Defektgefahr: Datenretter raten zu Backups von älteren WD-Festplatten
Einige ältere Festplatten des Herstellers Western Digital sollen anfällig für Ausfälle sein, die durch die Aufzeichnungstechnik und die Firmware der betroffenen Platten begünstigt werden. Sie alle haben eine Gemeinsamkeit: Sie setzen auf die Aufzeichnungstechnik Shingled Magnetic Recording (SMR). Dabei überlagern sich die Datenspuren wie Dachschindeln, um die Kapazität zu erhöhen. Das wiederum erfordert eine komplexe Firmware, die stets protokolliert, wo sich welche Daten befinden, um die Leseköpfe korrekt zu positionieren. Hier kann es offenbar zu Fehlern kommen, die schließlich zum Ausfall führen.
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Über das Problem berichtete zunächst 030 Datenrettung Berlin. Die Firma nennt 14 betroffene WD-Festplatten mit Kapazitäten von 2 bis 6 TByte aus den Baureihen Blue, Red und Purple, die WD für PCs, NAS und Videoüberwachungssysteme empfiehlt. Nur die Purple-Modelle werfen Fragezeichen auf, weil WD dort laut eigenen Angaben auf SMR-Technik verzichtet. Besonders blöd für frühere Kunden: Bei den Red-Modellen verschwieg WD lang den Einsatz von SMR-Technik.
Wir haben uns das grundlegende Problem von zwei weiteren Datenrettungsfirmen bestätigen lassen: Attingo und Data Reverse.

Betroffene WD-Festplatten gehören zu einer intern VeniceR genannten Plattform. Modelle mit mehr Kapazität sollen kein grundlegendes Problem aufweisen.
(Bild: 030 Datenrettung Berlin)
„Ein sich selbst verstärkender Prozess“
Demnach ist das Problem unter Datenrettern schon seit 2021/2022 bekannt. 030 beschreibt es ausführlich in einem Blog-Beitrag: SMR-Festplatten verwenden einen sogenannten Secondary Translator, der alle Schreibvorgänge protokolliert. Das Überschreiben eines einzigen Datensektors kann demnach rund 10.000 Änderungen in diesen Übersetzungstabellen auslösen.
„Jede dieser Änderungen ist eine potenzielle Fehlerquelle. Ein Stromausfall im falschen Moment, eine kleine Erschütterung während des Schreibvorgangs oder auch nur die normale Alterung des Datenträgers, all das kann zu Inkonsistenzen in der Service Area der Festplatte und insbesondere in den Translationstabellen führen“, heißt es.
HDD-Controller erkennen Inkonsistenzen in den Tabellen und versuchen automatisch, diese zu korrigieren. Das kann kritisch werden, wenn etwa ein Schreib-/Lesekopf in einer Festplatte erste Alterserscheinungen zeigt und gelegentlich falsche Daten liefert.
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030 führt in einem solchen Fall aus: „Die Controller-Logik interpretiert diese fehlerhaften Daten als beschädigte Übersetzungstabellen und versucht, sie zu ‚reparieren‘. Dabei überschreibt sie jedoch korrekte Daten mit falschen ‚Korrekturen‘. Das Ergebnis: Ein sich selbst verstärkender Prozess, der die Firmware immer weiter korrumpiert, bis die Festplatte schließlich komplett ausfällt.“
Backups, Backups, Backups
Markus Häfele, Chef des Datenrettungs-Anbieters Attingo, erklärte im Gespräch mit heise online, dass das kein grundlegender Firmware-Fehler ist, sondern eine Begleiterscheinung der SMR-Technik in den betroffenen HDDs. Meistens bahnen sich die Ausfälle demnach durch beginnende Lesefehler an. Teilweise können sie aber auch plötzlich auftreten, etwa durch Erschütterung.
Spätestens, wenn eine Festplatte hörbar klackert, ist Eile geboten. Das Geräusch entsteht durch korrumpierte Firmware-Daten, die zu inkonsistenten Bewegungen der Schreib-/Leseköpfe führen.
Datenretter empfehlen spätestens hier, alle Daten auf anderen Datenträgern zu sichern. In den meisten Fällen können sie über spezielle Software zwar die Daten retten, allerdings ist das bei den betroffenen SMR-Modellen ein extrem langwieriger und potenziell teurer Prozess: Acelab-Software etwa hat einen sogenannten Technological Mode, der den Übersetzungs-Layer umgeht und die grundlegenden Daten kopieren kann. Die Lesegeschwindigkeit ist aber derart langsam, dass der Vorgang Tage bis Wochen dauern kann.
Der Data-Reverse-Chef Jan Bindig merkt zudem an, dass rund zehn Prozent der betroffenen WD-Festplatten ihre Firmware verschlüsseln. Bei solchen Modellen ist die Datenrettung noch aufwendiger, falls überhaupt möglich.
Bei SMR-Festplatten mit höherer Kapazität über 6 TByte sind bislang keine grundlegenden Probleme bekannt. Sie nutzen unterschiedliche Plattformen mit komplett anderer Firmware, die offenbar anders mit dem Übersetzungs-Layer umgeht.
(mma)
Künstliche Intelligenz
SAP-Anwender: Hybride Szenarien dominieren, Cloud auf dem Vormarsch
Laut einer gemeinsamen Umfrage von SAP-Anwendergruppen in der DACH-Region (DSAG), Nordamerika (ASUG), Großbritannien (UKISUG) und Japan (JSUG) nutzen mehr als zwei Drittel aller Befragten Cloud-Lösungen allgemein für den Betrieb von Unternehmensanwendungen, Workloads oder die Speicherung von Daten. Zugleich bestätigt die Befragung das seit einiger Zeit von den Anwendervertretungen prognostizierte Nebeneinander der On-Premises- und Cloud-Lösungen beziehungsweise bereits implementierte, aber auch geplante hybride Einsatzszenarien.
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„Im internationalen Vergleich sehen wir, dass die Cloud-Nutzung auch bei unseren Mitgliedern stetig zunimmt – wenn auch mit anderer Dynamik als etwa in den USA“, kommentiert Jens Hungershausen, Vorstandsvorsitzender der deutschsprachigen Anwendervertretung, die Ergebnisse. Konkret sollen 76 Prozent der Nutzer in Deutschland, Österreich und der Schweiz SAP zumindest in Teilen in die Cloud folgen. In den USA sind es bereits 84 Prozent. In Japan und Großbritannien geben sich die SAP-Kunden mit 72 beziehungsweise 70 Prozent beim Service-Bezug aus der Cloud noch etwas zurückhaltender.
Die Zukunft ist hybrid
Befragt nach den aktuell eingesetzten Systemlandschaften über alle Anwendungen, sind 78 Prozent der DSAG-Mitglieder mit hybriden On-Premises- und Cloud-Szenarien unterwegs (ASUG: 49 Prozent, UKISUG: 56 Prozent, JSUG: 55 Prozent). Allein auf die Private Cloud setzen sieben Prozent (ASUG: 23 Prozent, UKISUG: 14 Prozent, JSUG: 10 Prozent). Die Public Cloud als alleiniger Bezugsart für Anwendungsservices ist unter den deutschsprachigen Mitgliedern mit einem Prozent kaum existent. In Großbritannien (8 Prozent) sowie Amerika und Japan (je 4 Prozent) finden die öffentlichen Cloud-Services mehr Zuspruch. Ein Mix aus beiden Cloud-Betriebsmodellen ist deutlich häufiger anzutreffen (DSAG: 7 Prozent, ASUG: 24 Prozent, UKISUG: 17 Prozent und JSUG: 27 Prozent).

In Deutschland, Österreich und der Schweiz dominieren hybride Systemlandschaften bei den SAP-Anwendern.
(Bild: Deutschsprachige SAP Anwendergruppe e.V.)
Mit einem vollständigen Bezug ihrer betriebswirtschaftlichen Anwendungen aus der Cloud, wie ihn SAP mit Cloud ERP (vormals S/4HANA Cloud) propagiert, können sich die Anwender insbesondere im deutschsprachigen Raum noch wenig anfreunden. Da helfen die neu strukturierten Cloud-(Modernisierungs-)Angebote des Herstellers – die sogenannten Rise- und Grow-Journeys – nur überschaubar weiter. Bloß jede zehnte Firma ist der Meinung, dass diese Angebote ihren Schritt in die Cloud grundsätzlich beschleunigen werden. Ähnlich verhalten fallen die Antworten mit 15 Prozent in Großbritannien aus, während sich in Amerika und Japan über 20 Prozent Vorteile versprechen.
Nach wie vor prägt das On-Premises-Szenario die S/4HANA-Nutzung in Europa. 55 Prozent der DSAG-Mitglieder setzen auf den Eigenbetrieb – bei ASUG sind es 28 Prozent, bei UKISUG 23 Prozent und bei JSUG 18 Prozent. S/4HANA in der Variante Private Cloud Edition nutzen 18 Prozent der DSAG-Befragten (ASUG: 33 Prozent, UKISUG: 18 Prozent und JSUG: 44 Prozent). Die Public-Cloud-Option setzen vier Prozent der befragten deutschsprachigen Anwender bislang ein (ASUG: 10 Prozent, UKISUG: 10 Prozent, JSUG: 13 Prozent).

Aktuell setzen die SAP-Anwender in DACH SAP S/4HANA vor allem on Premises ein, bei der Planung hat die Private Cloud jedoch die Nase vorn.
(Bild: Deutschsprachige SAP Anwendergruppe e.V.)
Auch bezüglich der Planung wird in Europa weiterhin on Premises mit 31 Prozent favorisiert (ASUG: 15 Prozent, UKISUG: 10 Prozent und JSUG: 6 Prozent). Die Private Cloud rückt bei 35 Prozent in den Fokus. (ASUG: 50 Prozent, UKISUG: 35 Prozent, JSUG: 28 Prozent). Das Interesse an dem Public-Cloud-Bezug der ERP-Software steigt auf übersichtliche sieben Prozent der DSAG (ASUG: 11 Prozent, UKISUG: 10 Prozent, JSUG: 16 Prozent).
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Datenschutz wichtig, aber nicht am wichtigsten
Die Zurückhaltung bei der Public Cloud ist nach Ansicht von Hungershausen unter anderem in der Komplexität bestehender IT-Landschaften begründet. Es wird befürchtet, dass beim Wechsel Systemanpassungen und eingespielte Funktionen verloren würden. Insbesondere in der DACH-Region und Großbritannien ist diese Verlustangst mit 63 Prozent beziehungsweise 58 Prozent besonders ausgeprägt. In Amerika gilt dies nur für 36 Prozent, in Japan für 49 Prozent. Hinsichtlich der Sicherheit und des Datenschutzes beim Betrieb von zentralen SAP-Workloads und -Anwendungen in der Public Cloud – an sich eine Domäne des deutschsprachigen Raums – herrschen laut Umfrage dagegen in Amerika (52 Prozent) und UK (47 Prozent) stärkere Bedenken als im DACH-Raum (45 Prozent).
(fo)
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Elektro-SUV Subaru Uncharted: Subaru kartiert neue Geschäftsfelder
Mit dem Subaru Uncharted bietet die japanische Marke im Frühjahr 2026 ihr erstes batterieelektrisches Kompakt-SUV auch in Deutschland an. Als technische Basis dient Subaru der Toyota C-HR+, mit ein paar kleinen technischen Modifikationen und optischen Retuschen.
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(Bild: Florian Pillau )
Der Uncharted misst 4,52 m in der Länge bei einem Radstand von 2,75 m. Das Auto ist 1,87 m hoch und 1,63 m breit. In diesen Dimensionen ähnelt der Subaru Modellen wie BMW iX1, Ford Explorer, Peugeot E-3008 (Test), Skoda Elroq oder VW ID.5 (Test). Seine Bodenfreiheit beträgt als Allradler 21 cm. Subaru spricht von einer „coupéartigen Dachlinie“ und einem Ladeabteil mit 404 Litern Volumen. Ob es bei zwei Motoren weniger wird, schreibt Subaru nicht. Ein sichtbares Unterscheidungsmerkmal ist eine Dachreling: Der Uncharted darf etwas rustikaler rüberkommen als der C-HR+.
Mögliche Alternativen
E-Antrieb vereinfacht radikal
Die Marke nutzt beim Uncharted mit Allradantrieb keine mechanische Kraftverteilung, die bei vielen Verbrenner-Modellen der Marke ein technischer Leckerbissen mit spürbaren Kundenvorteilen war. Ein Elektroantrieb vereinfacht die Technik im Vergleich zu einem Verbrenner radikal, auch im Bereich der Allrad-Antriebstechnik. Denn sobald nur vorn und hinten ein Antriebsmotor vorhanden ist, genügen ein paar Sensoren und eine entsprechend geschriebene Software, um das Drehmoment in Echtzeit automatisch zwischen Vorder- und Hinterachse verteilen zu können.
Das genügt, um jederzeit die größtmögliche fahrdynamische Stabilität, Haftung und Traktion zu gewährleisten. Das gilt freilich für Elektroautos aller Hersteller. Subaru verliert mit dem E-Auto den Vorsprung, den die Marke bei der Allrad-Mechanik für Verbrenner noch hat. Um sich dennoch vom Toyota C-HR+ etwas abzusetzen, habe man Allradsteuerung und Fahrwerk anders abgestimmt, sagt Subaru.

Subaru
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Drei Antriebsvarianten
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Beim optional bestellbaren Allradantrieb entwickeln beide E-Maschinen eine Gesamtleistung von 252 kW. Wer möchte, könnte das Fahrzeug damit in 5 Sekunden von null auf 100 km/h beschleunigen, die Höchstgeschwindigkeit liegt wie beim kräftigeren Fronttriebler bei 160 km/h. Die 77-kWh-Batterie ermöglicht voraussichtlich eine Reichweite von bis zu 525 km, immerhin 20 km mehr als beim vergleichbaren Toyota.

Subaru
)
Mit Frontantrieb bietet der Uncharted 165 kW und eine Beschleunigung auf 100 km/h in 7,3 Sekunden. Mit der 77-kWh-Batterie sind im WLTP bis zu 600 km Reichweite möglich. Die Einstiegsvariante mit 123 kW und 57,7 kWh Energiegehalt soll im Zyklus auf bis zu 455 km kommen, ist bei 140 km/h abgeregelt und benötigt 8,4 Sekunden auf 100 km/h.
Durchschnittliche Ladeleistung, Vorheizung
Die Batterie lässt sich bestenfalls in 30 Minuten von 10 auf 80 Prozent aufladen. Als Ladeleistung vermutlich für die große Batterie sind maximal 150 kW angegeben. Das liegt zwischen den Ladeleistungen der VW-Elektromodelle ID.4 und ID.5, die je nach Batterie 135 oder 175 kW betragen. Dank Vorkonditionierung soll die Stromaufnahme auch bei Kälte nicht in die Knie gehen. Eine integrierte Wärmepumpe soll Strom sparen helfen. Effizienzsteigernd sollen sich auch Siliziumkarbid-Halbleiter (SiC) in den Wechselrichtern auswirken. Serienmäßig ist ein 11-kW-AC-Ladegerät eingebaut, zügiger an Wallboxen und anderen Wechselstrom-Ladestationen ist der 22-kW-Lader der teureren Modelle.
Wann im Frühjahr Subaru den Uncharted lancieren wird, ist noch nicht klar, auch der Preis wurde noch nicht angekündigt. Wahrscheinlich werden Toyota und Subaru ihre Zwillinge zum gleichen Zeitpunkt für wohl ab rund 40.000 Euro aufwärts anbieten.
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(fpi)
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Social-Media-Verbot in Australien tritt in Kraft: Jugendliche verlieren Accounts
In Australien tritt am 10. Dezember 2025 das weltweit erste umfassende Verbot von Social Media für unter 16-Jährige in Kraft. Plattformen wie Facebook, Instagram, Threads, X, YouTube, Snapchat, Reddit, Kick, Twitch und TikTok müssen dann Accounts von Nutzern unter 16 Jahren entfernen und die Neuregistrierung dieser Altersgruppe verhindern. Bei Nichteinhaltung drohen den Betreibern Strafen von bis zu 49,5 Millionen australischen Dollar (umgerechnet rund 28 Millionen Euro).
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Die Plattformen hatten in den vergangenen Wochen Hunderttausende Altersverifizierungen vorgenommen, um die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen. Allein bei Snapchat geht der Mutterkonzern Snap Inc. von rund 440.000 australischen Nutzern zwischen 13 und 15 Jahren aus.
Verschiedene Methoden zur Altersprüfung
Die technische Umsetzung erfolgt über verschiedene Verfahren zur Altersverifikation. Die Methoden reichen von der Verifikation über australische Bankkonten und Ausweisdokumente wie Pass oder Führerschein bis hin zur Altersschätzung per Gesichtserkennung. Apple wies App-Entwickler in einem Blogpost auf Möglichkeiten hin, jüngere Nutzer zu erkennen, um das Verbot befolgen zu können.
Allerdings zeigen sich bereits erste technische Probleme: Der Guardian erhielt mehrere Berichte von unter 16-Jährigen, die die Gesichtserkennung erfolgreich überlisten konnten. Die australische Regierung räumt ein, dass das System nicht von Anfang an perfekt sein wird. Premierminister Anthony Albanese betonte in einem Meinungsbeitrag, die klare gesetzliche Botschaft sei wichtiger als eine hundertprozentige Durchsetzung – ähnlich wie bei der Altersgrenze für Alkohol.
X schweigt, Bluesky macht freiwillig mit
Bis Dienstag hatten alle betroffenen Plattformen außer X bestätigt, dass sie das Verbot umsetzen werden. Laut der australischen Regierung will X dies aber auch tun. YouTube hatte bereits Anfang Dezember sein Vorgehen unter Protest skizziert und kritisiert, dass die überhastet verabschiedete Regelung die Plattform verkenne.
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Interessanterweise kündigte auch Bluesky an, unter 16-Jährige zu sperren, obwohl die eSafety-Behörde die X-Alternative aufgrund ihrer geringen Nutzerbasis von nur 50.000 Australiern als „geringes Risiko“ eingestuft hatte und sie nicht unter die Verbotsliste fiel.
Gespaltene Reaktionen bei Eltern und Jugendlichen
Die Reaktionen von betroffenen Familien fallen höchst unterschiedlich aus. Eine Mutter berichtete dem Guardian, ihre 15-jährige Tochter sei „sehr verzweifelt“, da alle ihre 14- bis 15-jährigen Freunde von Snapchat als volljährig verifiziert wurden, während sie selbst als minderjährig erkannt wurde. Die Mutter befürchtet soziale Isolation, da die Freunde weiterhin Snapchat zur Kommunikation und Organisation von Treffen nutzen werden.
Ein Vater gab zu, seinem Kind beibringen zu müssen, „wie man das Gesetz bricht“: Er habe seiner Tochter gezeigt, wie VPNs funktionieren und andere Methoden zur Umgehung von Altersbeschränkungen. Andere Eltern begrüßen das Verbot hingegen ausdrücklich. Eine Mutter sagte, ihre Tochter sei „völlig süchtig“ nach Social Media und das Verbot biete „einen unterstützenden Rahmen“.
Internationale Beobachtung und Nachahmer
Der australische Vorstoß hat weltweit Aufmerksamkeit erregt. Mehrere Länder haben bereits angekündigt, ähnliche Verbote einzuführen, darunter Malaysia, Dänemark und Norwegen. Dänemark einigte sich Anfang November auf ein Mindestalter von 15 Jahren, wobei Eltern ihren Kindern bereits mit 13 Jahren die Zustimmung erteilen können. Das EU-Parlament verabschiedete Ende November eine Resolution, die sich für ein EU-weites Mindestalter von 16 Jahren für Social Media ausspricht. Ein Sprecher der britischen Regierung erklärte gegenüber Reuters, man beobachte Australiens Ansatz „genau“.
(mki)
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