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Der Gründer, der eigentlich tot sein sollte


Lungenkrebs, nur 1 Prozent Überlebenschance – und doch blieb Pascal Uffer CEO. Eine Geschichte über Glück, Willen und ein Startup, das weiterlief.

Der Gründer, der eigentlich tot sein sollte

Uffers Lieblingsbild: der erste Tag nach dem Rückgang des Tumors – an seinem Geburtstag.
Uffer

„Möchtest du CEO werden, Johannes? Da wird bald ein Platz frei“, sagt Pascal Uffer zu seinem Mitgründer Johannes Lermann. Uffers Krebsdiagnose liegt da keine 24 Stunden zurück – gerade einmal 15 Monate nach der Gründung ihres gemeinsamen Startups.

Für Lermann beginnt eine Phase im Schwebezustand. „Wir hatten einen Gründer, der sterben wird. Das hat alles geprägt.“

Die Diagnose: Lungenkrebs im Stadium 4. Die historische Fünf-Jahres-Überlebenschance liegt bei unter einem Prozent, sagen die Ärzte zu Uffer. „Ich dachte, vielleicht erlebe ich noch ein, zwei Kindergeburtstage mit“, erinnert er sich heute im Gespräch mit Gründerszene.

Pascal Uffer bei der ersten Einheit der Immuntherapie

Pascal Uffer bei der ersten Einheit der Immuntherapie
Pascal Uffer

Lust auf Neuanfang

Vier Jahre ist das nun her. Vor zwei Wochen wurde der Schweizer 40 Jahre alt – und wirkt immer noch beflügelt von seiner wundersamen Heilung.

Mit 31 war Uffer schon COO von Selecta, einem der größten Automatenbetreiber Europas, verantwortlich für 8000 Mitarbeiter. Und doch zieht er kurz vor Beginn der Corona-Pandemie einen Schlussstrich: kündigt seinen Job, will etwas Neues schaffen.

Drei Firmen in fünf Monaten

Nach einem halben Jahr Auszeit mit der Familie und einem Job als Skilehrer gründet er innerhalb von fünf Monaten drei Unternehmen. Erst eine Kaffeerösterei auf 1800 Metern Höhe in einem Schweizer Skigebiet.

Dann ein Outdoor-Label zusammen mit seiner Frau. „Ein befreundeter Unternehmer hat mir gesagt: ‚Das erste Gründen ist das Schwierigste. Danach ist es, als würde man ein Ei zerschlagen‘“, erzählt Uffer.

Schließlich folgt das dritte „Ei“: Boost inc (ehemals Boostbar) – gemeinsam mit Lermann. Die Idee: die Vending-Branche neu denken, mit modernen Automaten, flexibel befüllbar mit Snacks, Getränken oder ganzen Mahlzeiten.

Therapie beginnt auf dem Höhepunkt

Der Start ist zäh: Neun Monate lang verkaufen sie kaum etwas. Gerade als das Geschäft anzieht, kommt die Diagnose.

Ich habe nicht wirklich daran geglaubt, dass ich das überlebe

„Ich bin einen Halbmarathon gelaufen und fing danach an zu husten. Ich bin ins Krankenhaus, weil ich dachte, ich brauche Antibiotika oder einen Hustenstiller.“ Im Krankenhaus schicken ihn die Ärzte direkt in den Scanner – dann folgt die niederschmetternde Nachricht.

„Erst als ich die Krankheit darauf googelte, wurde mir so richtig bewusst, in welchen Schwierigkeiten ich steckte.“ Sechs Wochen später saß er schon im Rollstuhl. „Ich habe nicht wirklich daran geglaubt, dass ich das überlebe.“

Im September 2021 gewinnen sie mit Boost inc noch den Venture-Preis von McKinsey. Dann beginnt seine Therapie – „auf dem Höhepunkt“, sagt Uffer.

Lucky Outlier

Er versucht alles: Bestrahlung, Operation – nichts wirkt. „Ich habe meinen Kollegen schon gesagt, dass sie jetzt auch für die Lebensversicherung meiner Familie verantwortlich sind.“ Erst eine neuartige Immuntherapie bringt die Wende – schneller als gedacht: Nach sechs Wochen ist der Tumor verschwunden.

„Viele – oder besser gesagt: die meisten Patienten, die ich kennengelernt habe, sind bereits verstorben.“ Er selbst sei wohl der „Lucky Outlier“ – das sei heute seine Haupterklärung. Denn auch die Immuntherapie wirkt in nur zwei Prozent der Fälle so stark wie bei ihm.

Nur während der Chemotherapie macht Uffer Pause von seinem CEO-Job. „Ich habe so weit wie möglich weitergemacht, aber war ein paar Monate lang völlig nutzlos.“ Chemotherapie-Marathons, Notoperationen – das war nicht leicht. „Johannes war in dieser Zeit drei, vier Monate komplett auf sich allein gestellt.“

Trotzdem bleibt die Arbeit für ihn ein zentraler Halt. Viele fragen ihn, warum er das immer noch mache. Seine Antwort: „Soll ich zu Hause sitzen und die Tage zählen?“ Außerdem glaube er nicht an Work-Life-Balance. „Ich glaube an Work-Life-Integration.“ Seine Kinder dürfen ins Büro rennen, die Mitarbeiter kennen seine Familie – und umgekehrt.

Kein klassischer VC-Funding-Weg

Boost inc beschäftigt heute rund 150 Menschen. „Im Nachhinein war das alles ein Riesenglück“, sagt Lermann: „Wir haben gute Leute geholt und sind dadurch viel schneller gewachsen.“

Ein Vorteil sei auch gewesen, dass sie nicht den klassischen VC-Funding-Weg eingeschlagen haben. Ein reiner VC-Investor hätte sie fallen lassen, meint Uffer – nicht, weil das schlechte Menschen seien, sondern weil es zu deren Job ist, Risko zu minimieren und Rendite zu maximieren, erklärt er.

Jetzt ist das Ziel klar: bis 2030 Europas Marktführer zu werden. Erst kürzlich hat das Startup dafür eine neue Finanzierungsrunde abgeschlossen – angeführt von einem CEO, der laut Statistik längst nicht mehr hier sein dürfte.

Lest hier mehr über Boost inc und deren Finanzierungsrunde.



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Hype um chinesisches „996-Modell“ bei US-Startups: Was deutsche Gründer davon lernen können




Beim 996-Modell arbeiten Mitarbeiter von 9 bis 21 Uhr, sechs Tage die Woche. Wie effektiv ist das und was können Gründer davon lernen?



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Tobias Beuler – Revolution im Hausbaumarkt – Vom Bauinsider zum Gesicht einer neuen Baukultur


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Mit seinen Büchern, TV-Auftritten und seinem erfolgreichen YouTube-Kanal hat Tobias Beuler den Weg von einem Insiderwissen tragenden Experten zu einer öffentlich wirksamen Stimme geschafft. Als Ratgeber, Autor und Aufklärer bringt er frischen Wind in den Hausbaumarkt. 

Tobias Beuler – Revolution im Hausbaumarkt – Vom Bauinsider zum Gesicht einer neuen Baukultur

Wer in Deutschland ein Eigenheim bauen möchte, begegnet oft einem Dschungel aus Vorschriften, Fachbegriffen und unübersichtlichen Angeboten. Tobias Beuler, der Hausbauexperte und zweifacher SPIEGEL-Bestsellerautor, hat sich genau diesem Problem verschrieben. Sein Ziel: Bauherren mehr Sicherheit, Klarheit und Transparenz zu geben – und damit den Markt von innen heraus zu verändern.

„Die meisten Fehler entstehen nicht auf der Baustelle, sondern schon bei der Planung. Mein Anliegen ist es, Bauherren von Anfang an zu befähigen, die richtigen Entscheidungen zu treffen“, sagt Tobias Beuler.

Bücher, die den Nerv treffen

Bekannt wurde er mit seinem ersten Buch „Bau keinen Scheiß“, das sich schnell zum SPIEGEL-Bestseller entwickelte. Darin erklärt er ohne Umschweife, wie man sich beim Hausbau vor klassischen Fallstricken schützt.

Auf den Erfolg folgte „Bau keinen Scheiß – Jetzt kommen die Handwerker“, in dem er die nächste Bauphase in den Blick nimmt: den praktischen Umgang mit Gewerken und Handwerkern. Auch dieses Buch schaffte es auf die Bestsellerliste. Damit ist Beuler heute zweifacher SPIEGEL-Bestsellerautor.

Sein drittes Buch „Sanieren, Modernisieren, Renovieren“ erscheint Ende September. Darin widmet er sich den drängenden Fragen unserer Zeit: Wie lassen sich Bestandsimmobilien nachhaltig und effizient aufwerten? Wie gelingt die Balance zwischen Klimaschutz, Energieeffizienz und moderner Wohnqualität?

Experte in Medien und Online

Neben seinen Büchern hat Beuler auch die Medienbühne erobert. In der ARD und bei RTL war er bereits als Experte eingeladen und erklärte einem breiten Publikum, wie Bauinteressierte teure Fehler vermeiden können. Seine TV-Auftritte zeigen, dass seine Themen nicht nur Fachpublikum, sondern auch die Allgemeinheit bewegen.

Parallel dazu hat er sich eine große digitale Community aufgebaut: Auf seinem YouTube-Kanal folgen ihm inzwischen mehrere zehntausend Menschen. Dort veröffentlicht er ausschließlich rein informative Videos, die ohne Werbung und Show-Effekte auskommen. Ob Grundstückssuche, Finanzierungsfragen oder Bauablauf – Beuler liefert kurze, klare und verständliche Inhalte, die vor allem eines im Fokus haben: den Nutzen für seine Zuschauer.

Eine stille Revolution

Beuler ist kein lautstarker Branchenrevolutionär. Aber er verändert das Verhältnis zwischen Bauherren und Bauindustrie. Indem er Wissen zugänglich macht und typische Informationslücken schließt, stärkt er die Position der Bauherren.

So entsteht eine Art „stille Revolution“: Der Hausbau wird transparenter, nachvollziehbarer und fairer. Bauherren treten informierter auf, treffen Entscheidungen selbstbewusster und können Baupartner besser einschätzen.

Fazit

Mit seinen Büchern, TV-Auftritten und seinem erfolgreichen YouTube-Kanal hat Tobias Beuler den Weg von einem Insiderwissen tragenden Experten zu einer öffentlich wirksamen Stimme geschafft. Als Ratgeber, Autor und Aufklärer bringt er frischen Wind in den Hausbaumarkt. 

Foto (oben): Shutterstock



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Harry Kane und DHDL-Juror Frank Thelen setzen beide auf Porridge


Harry Kane soll für das Startup 3Bears den Weg auf den britischen Markt ebnen.

Harry Kane, Frank Thelen und 3Bears Gründerin Caroline Nichols bei der Übergabe einer „Cereals for Champions“-Schüssel.

Harry Kane, Frank Thelen und 3Bears Gründerin Caroline Nichols bei der Übergabe einer „Cereals for Champions“-Schüssel.
RTL

In der aktuellen Folge von Die Höhle der Löwen gibt es ein Wiedersehen mit einem bekannten Startup und einem überraschenden Gast aus der Fußballwelt: Bayern-Stürmer Harry Kane tritt als Markenbotschafter von 3Bears auf und trifft dabei auf Investor Frank Thelen, der sich 2017 in der Sendung an dem Porridge-Startup beteiligt hatte.

In Staffel 18 schaut DHDL auf besonders erfolgreiche Deals der vergangenen Jahre zurück, darunter auch das Startup von Caroline und Tim Nichols. Kane, der seit Sommer 2023 für den FC Bayern München spielt, wirbt in der Rückblicksfolge für die Haferprodukte von 3Bears.

Marktexpansion nach UK

Doch der Auftritt des britischen Nationalspielers in der Gründer-Show hat nicht nur Entertainment-Wert. Die Zusammenarbeit mit Kane ist strategisch: 3Bears plant den Markteintritt in Großbritannien – ein Markt, der trotz gemeinsamer Frühstückstraditionen laut Thelen „nicht leicht zu knacken“ sei. Mit einem Superstar wie Harry Kane an der Seite stehen die Chancen allerdings besser, vor allem im Marketing und Markenaufbau.

In einem früheren Gespräch mit Gründerszene sagt Co-Gründerin Caroline Nichols: „Mit Harry als Markenbotschafter nehmen wir auch die Hürden des Brexit auf uns.“

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Instagram-Reichweitenboost

Vor dem DHDL-Auftritt war Kane bereits als Werbegesicht von 3Bears aktiv: Auf seinem Instagram-Account, dem über 17,6 Millionen Menschen folgen, veröffentlichte der Stürmer kürzlich einen Kooperationspost. Darin ertastet Kane blind Lebensmittel und Gegenstände. Eine Müslischale, eine Schlange und ein Pilz. Wer ein Produkt von 3Bears kauft und den Beleg hochlädt, kann ein Meet & Greet mit dem Fußballer gewinnen. Der Clip erhielt über 22.000 Likes – deutlich weniger als Kanes gewöhnliche Posts, die regelmäßig sechsstellig performen. Trotzdem: Für ein Startup wie 3Bears ein gewaltiger Reichweiten-Boost.

Die Kooperation mit dem Fußballer wurde im September 2024 mit einem Instagram-Video bekannt gemacht. Darin läuft Kane unangekündigt in das Münchner Büro von 3Bears, fragt nach seinem Schreibtischplatz und sagt, dass er hofft, das Frühstück sei im Arbeitsvertrag inbegriffen. Das Ganze im Stromberg-Stil.

Laut des Gründerpaars sei Kane als Markenbotschafter kein Zufallstreffer gewesen. Caroline und Tim Nichols zogen von Großbritannien nach München – genau wie Kane. „Mein Mann Tim ist Fußballfan seitdem er vier Jahre alt ist“, erzählt Caroline Nichols. „Fußball war bei uns immer ein Teil des Alltags.“ Und: Sportler achten auf Ernährung, da passe Porridge perfekt ins Konzept.

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Vom DHDL-Pitch zur internationalen Marke

3Bears wurde Ende 2015 gegründet. Ein Jahr später pitchten Caroline und Tim Nichols in Die Höhle der Löwen und überzeugten damals Judith Williams. Auch Frank Thelen stieg später als Investor mit ein. Seither hat sich das Startup im Handel etabliert, sowohl online als auch stationär.

Mit dem Schritt auf den britischen Markt und einem prominenten Markenbotschafter wie Harry Kane stellt sich 3Bears jetzt international auf und zeigt, wie weit ein Pitch in der Höhle der Löwen führen kann.





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