Connect with us

Digital Business & Startups

Der Prototyp war extrem unbequem und wenig attraktiv


Das Team von niostem setzt auf „Hightech gegen Haarausfall“. „Nach Jahren intensiver Forschung und Entwicklung haben wir ein intelligentes tragbares Gerät geschaffen, das bequem, elegant und effektiv ist: den Helm, den wir heute verkaufen“, sagt Gründer Emil Aliev.

“Der Prototyp war extrem unbequem und wenig attraktiv”

Das Kölner Startup niostem, 2019 von Emil Aliev und Carlos Chacón-Martínez gegründet, kämpft mit einem Wearable gegen Haarausfall. “Statt Cremes oder Pillen nutzt unser Gerät unsichtbare elektrische Impulse, um die Haarwurzeln zu aktivieren und das Haarwachstum anzuregen – wie ein Espresso für die Kopfhaut”, erzählt Gründer Aliev. Bisher verkaufte das Team 3.500 Einheiten.

Im Interview mit deutsche-startups.de spricht Gründer Aliev einmal ausführlich über den Stand der Dinge bei niostem.

Wie würdest Du Deiner Großmutter niostem erklären?
Unser Startup geht eines der ältesten Probleme der Menschheit an: Haarausfall. Stell Dir vor, Du trägst zu Hause einen Helm, der sanft Deine Kopfhaut mit unsichtbarer Energie stimuliert. Statt Cremes oder Pillen nutzt unser Gerät unsichtbare elektrische Impulse, um die Haarwurzeln zu aktivieren und das Haarwachstum anzuregen – wie ein Espresso für die Kopfhaut.

War dies von Anfang an Euer Konzept?
Der niostem-Helm war gar nicht das, was wir ursprünglich entwickeln wollten. Begonnen haben wir mit der Wirkstoffforschung zur Beschleunigung des Wundheilungsprozesses. Dann haben wir uns auf die Entwicklung intelligenter elektronischer Verbände konzentriert, die im Körper ähnliche Effekte erzielen sollten wie Medikamente. Da Haut und Haare jedoch denselben biologischen Prinzipien für Wachstum folgen, haben wir schließlich den Fokus vom Hautwachstum auf das Haarwachstum verlagert – denn es gibt einen enormen Bedarf an effektiven Lösungen gegen Haarausfall. Unser erster Prototyp passte in eine Schwimmkappe mit vielen Schrauben, Kabeln und einer großen schwarzen Box auf der Rückseite, die die Elektronik enthielt. Der Prototyp war extrem unbequem und wenig attraktiv – aber er funktionierte! Nach Jahren intensiver Forschung und Entwicklung haben wir schließlich ein intelligentes tragbares Gerät geschaffen, das bequem, elegant und effektiv ist: den Helm, den wir heute verkaufen.

Wie hat sich niostem seit der Gründung entwickelt?
niostem hat sich über die Jahre stetig weiterentwickelt. Am Anfang waren wir zwei Co-Founder in Berlin; danach war ich eine Zeit lang allein in Köln. Schließlich fand ich meinen zweiten Mitgründer, und seitdem sind wir auf 18 Personen in vier verschiedenen Ländern gewachsen. Wir haben unser tragbares Gerät durch eine Produkt-Crowdfunding-Kampagne auf Indiegogo eingeführt und 2023 1,5 Millionen Euro eingesammelt. Stand heute haben wir über 3.500 Einheiten weltweit verkauft und ausgeliefert.

Was war zuletzt das Highlight bei Euch?
Wir haben kürzlich eine große randomisierte Doppelblindstudie mit unserem tragbaren niostem-Gerät abgeschlossen. Die Studie umfasste 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer – Männer und Frauen -, und die Ergebnisse sind hervorragend: Das Gerät ist sicher und effektiv gegen erblich bedingten Haarausfall und übertrifft alle derzeitigen Lösungen auf dem Markt. Außerdem bin ich unglaublich stolz auf unser Team: Wir haben es geschafft, alle Vorbestellungen aus den Jahren 2023 bis 2024 bis Januar dieses Jahres zu produzieren und auszuliefern –  über 2.000 Stück! Jetzt können wir innerhalb von ein bis zwei Tagen liefern – etwas, das vor wenigen Monaten noch unmöglich erschien.

KI ist derzeit das Thema schlechthin in der Startup-Szene. Welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz bei Euch?
KI ist mittlerweile so weit verbreitet, dass jeder, der sie nicht nutzt, hinterherhinkt. Wir setzen sie für alltägliche Aufgaben ein – von Code-Reviews über kreative Impulse bis hin zur Automatisierung im Kundenservice und bei administrativen Prozessen. Darüber hinaus arbeiten wir an ML- und KI-Tools zur Quantifizierung und Bewertung des Haarwachstums über Zeit – bequem per Smartphone. Diese Technologie wird uns helfen, unsere Lösung gegen Haarausfall weiterzuentwickeln und Menschen weltweit noch besser dabei zu unterstützen, ihr Selbstbewusstsein zurückzugewinnen.

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen?
Im Nachhinein ist man immer klüger – aber Entscheidungen müssen getroffen werden, wenn die Zeit dafür gekommen ist. Ich bereue keine der bisher getroffenen Entscheidungen. Natürlich hätten Dinge besser laufen können – aber auch schlechter -, daher schaue ich lieber nach vorne als zurück. Wenn etwas schiefgeht, versuche ich daraus zu lernen und diese Erfahrung für die Zukunft zu nutzen.

Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht?
Wir sind immer unseren Prinzipien treu geblieben – gleichzeitig sind wir flexibel genug, um auszuprobieren, Fehler zu machen und daraus zu lernen. Ich persönlich habe immer daran geglaubt, dass wir Tausenden von Menschen weltweit helfen können – durch wissenschaftliches Know-how in Form von Produkten, die Leben verändern können. Diese Überzeugung treibt mich an und gibt mir Kraft in schwierigen Momenten.

Welchen generellen Tipp gibst Du anderen Gründer:innen mit auf den Weg?
Für Gründer:innen oder solche, die es werden wollen: Lass dir von niemandem sagen, dass du es nicht schaffen kannst. Menschen sind dein größtes Kapital – umgib dich mit den besten Leuten, sowohl beruflich als auch persönlich.

Wo steht niostem in einem Jahr?
Als Scale-up wird niostem führend im Markt für Haarregeneration sein und sein Geschäft weltweit ausweiten – sowohl direkt an Kund:innen (D2C) als auch über Partner:innen (B2B2C). Unsere “Stem Cell Reactivation Technology” wird zusammen mit unserer ganzheitlichen Lösung zum Synonym für Haare, Vitalität und Selbstbewusstsein für Männer und Frauen weltweit.

Durchstarten in Köln – #Koelnbusiness

In unserem Themenschwerpunkt Köln beleuchten wir das dynamische Startup-Ökosystem der Rheinmetropole. Wie sind die Bedingungen für Gründer:innen, welche Investitionen fließen in innovative Ideen und welche Startups setzen neue Impulse? Rund 800 Startups haben Köln bereits als ihren Standort gewählt – unterstützt von einer lebendigen Gründerszene, einer starken Investor:innen-Landschaft sowie zahlreichen Coworking-Spaces, Messen und Netzwerkevents. Als zentrale Anlaufstelle für die Startup- und Innovationsszene stärkt die KölnBusiness Wirtschaftsförderung die Rahmenbedingungen für Gründer:innen, vernetzt sie mit Investor:innen und bietet gezielte Unterstützung. Diese Rubrik wird unterstützt von KölnBusiness. #Koelnbusiness auf LinkedInFacebook und Instagram.

KoelnBusiness

Foto (oben): niostem





Source link

Digital Business & Startups

dwpbank übernimmt Lemon Markets – deutsche-startups.de


#DealMonitor

+++ #DealMonitor +++ SevenAccelerator investiert in Travel-Startup vivido +++ Deutsche WertpapierService Bank (dwpbank) übernimmt B2B-FinTech Lemon Markets +++

dwpbank übernimmt Lemon Markets

Im #DealMonitor für den 6. August werfen wir einen Blick auf die wichtigsten, spannendsten und interessantesten Investments und Exits des Tages in der DACH-Region. Alle Deals der Vortage gibt es im großen und übersichtlichen #DealMonitor-Archiv.

STARTUPLAND


SAVE THE DATE: Am 5. November findet unsere zweite STARTUPLAND statt. Es erwartet Euch wieder eine faszinierende Reise in die Startup-Szene – mit Vorträgen von erfolgreichen Gründer:innen, lehrreichen Interviews und Pitches, die begeistern. Mehr über Startupland

INVESTMENTS

vivido
+++ Der Münchner Investor SevenAccelerator, der zum Medienunternehmen ProSiebenSat.1 gehört, investiert im Rahmen eines Medien-Investments eine niedrige einstellige Millionensumme in vivido. Das Travel-Startup aus Steinhagen, 2022 von den Seriengründern Tobias Boese (weekend.com) und Karl B. Bock (Runa Reisen) gegründet, setzt auf “kuratierte Individualreisen mit Erlebnisfaktor”. Mehrere Business Angels investierten zuletzt bereits eine siebenstellige Summe in vivido. Mehr über vivido

MERGERS & ACQUISITIONS

dwpbank – Lemon Markets
+++ Die Deutsche WertpapierService Bank (dwpbank) übernimmt – ziemlich unerwartet – das umtriebige Berliner FinTech Lemon Markets. Der Kaufpreis ist nicht bekannt. “Mit dem Erwerb erweitert die dwpbank ihr Vollverwahr-Angebot um eine Brokerage-as-a-Service (BaaS)-Lösung. Die dwpbank Gruppe wird künftig zwei Marken führen und so langjährige Wertpapier-Expertise und Stabilität mit Innovationskraft verbinden”, heißt es zur Übernahme. Das FinTech, 2020 von Marcel Katenhusen und Maximilian Linden in Münster gegründet, setzt auf eine cloud-basierte Lösung, “die es erlaubt, den Wertpapierhandel effizient abzuwickeln und den eigenen Kunden eine best-in-class Erfahrung anzubieten”. Das Team sammelte in den vergangenen Jahren rund 30 Millionen Euro ein. Zu den Investoren der Jungfirma gehören CommerzVentures, Heliad, Creandum, Lakestar, Lightspeed und System.one. Creandum hielt zuletzt rund 18 % an Lemon Markets. Auf Lakestar entfallen knapp 15 % der Anteile. Mehr über Lemon Markets

Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.

Foto (oben): azrael74



Source link

Weiterlesen

Digital Business & Startups

5 neue Startups: VREY, Aeon, Talky, aescolab, Homeboy


#Brandneu

Es ist wieder Zeit für neue Startups! Hier einige ganz junge Startups, die jeder kennen sollte. Heute stellen wir diese Jungunternehmen vor: VREY, Aeon, Talky, aescolab und Homeboy.

5 neue Startups: VREY, Aeon, Talky, aescolab, Homeboy

deutsche-startups.de präsentiert heute wieder einmal einige junge Startups, die zuletzt, also in den vergangenen Wochen und Monaten, an den Start gegangen sind, sowie Firmen, die vor Kurzem aus dem Stealth-Mode erwacht sind. Übrigens: Noch mehr neue Startups gibt es in unserem Newsletter Startup-Radar.

VREY
VREY aus Berlin, von Julius Pahmeier und Cedric Jaeger ins Leben gerufen, möchte sich als “Anbieter für gemeinschaftliche Gebäudeversorgung” etablieren. Konkret ermöglicht das Startup es, “Solarstrom in Mehrparteienhäusern rechtskonform, wirtschaftlich und ohne Pflichten als Energievollversorger bereitzustellen”.

Aeon
Das Zürcher HealthTech Aeon, von Tim Seithe und Samuel Frey an den Start gebracht, bietet “medizinisch validierte Gesundheits-Check-Ups, die KI, Ganzkörper-MRT, Blut- und Gendaten kombinieren”. “Wir definieren Prävention neu – weg von reaktiven Checks, hin zu einem proaktiven, personalisierten Gesundheitsmanagement”, ist auf der Seite zu lesen.

Talky
Die frische Berliner Firma Talky, von Claudia Heyn aus der Taufe gehoben hat eine Sprachlern-App für Kinder im Angebot, die Lernen, Spielen und soziales Netzwerken kombiniert. “Talky transforms language learning for 8-12 year olds. Leveraging AI, it delivers personalized feedback on speaking and writing skills”, so das Unternehmen.

aescolab
Beim deutsch-dänischen HealthTech aescolab von Ruth Biallowons, Stephan Alexander Dreier und Tobias Moertel in Berlin und Kopenhagen gegründet, dreht sich alles um KI-gestützte Blutanalysen, “um personalisierte Gesundheitsberichte für Mitarbeitende und Einzelpersonen zu erstellen”.

Homeboy
Homeboy aus Bonn “revolutioniert die Wohnungssuche in Deutschland durch fortgeschrittene Suchmaschinen, um die neuesten Immobilienangebote schnellstmöglich direkt über Push-Technologien wie WhatsApp weiterzuleiten”. “Jede Immo Plattform Deutschlands in deinem Messenger”, verspricht das Team von Grüdner Benny Kuhns.

Tipp: In unserem Newsletter Startup-Radar berichten wir einmal in der Woche über neue Startups. Alle Startups stellen wir in unserem kostenpflichtigen Newsletter kurz und knapp vor und bringen sie so auf den Radar der Startup-Szene. Jetzt unseren Newsletter Startup-Radar sofort abonnieren!

WELCOME TO STARTUPLAND


SAVE THE DATE: Am 5. November findet unsere zweite STARTUPLAND statt. Es erwartet Euch wieder eine faszinierende Reise in die Startup-Szene – mit Vorträgen von erfolgreichen Gründer:innen, lehrreichen Interviews und Pitches, die begeistern. Mehr über Startupland

Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.

Foto (oben): Bing Image Creator – DALL·E 3



Source link

Weiterlesen

Digital Business & Startups

Mit dieser Meetingstruktur überzeugt ihr jeden Investor – Anleitung


Unser Experte Arnas Bräutigam erklärt step by step, welcher Meetingstruktur ihr folgen müsst, um im Gespräch mit Investoren die Kontrolle zu haben.

Mit dieser Meetingstruktur überzeugt ihr jeden Investor – Anleitung

Arnas Bräutigam ist Co-Founder der Business-Angel-Plattform AddedVal.io und selbst Mikro-Angel-Investor. Er unterstützt Frühphasen-Startups beim Fundraising durch Pitchdeck-Optimierung, Investoren-Daten und viele Best Practices.
Deagreez / Gettyimages; Collage: Gründerszene

Du hast dich vorbereitet. Du kennst deinen Markt, dein Modell, deine Zahlen. Aber jetzt geht es um den Moment, der zählt: das Meeting selbst. Hier entscheidet sich, ob aus Interesse echte Überzeugung wird – oder nicht.

Weniger erfahrene Founder trauen sich anfangs nicht, das Gespräch selbst aktiv zu steuern. Sie hoffen vor allem auf die richtigen Fragen, um möglichst überzeugend antworten zu können. 

Lest auch

Vor dem ersten Investoren-Treffen: Richtige Recherche, Gesprächstraining, Antworten, die sitzen müssen

Doch erfahrene Founder handeln anders. Sie führen – ohne unangenehm dominant zu sein. Sie erzeugen beim Business Angel positive Emotionen – ohne die Fakten zu vernachlässigen. Und sie bauen Vertrauen auf, das über ein einziges Meeting hinausgeht.

Die Meetingstruktur, die dir Kontrolle gibt

Ein erfolgreiches Gespräch beginnt mit einer klaren Struktur. Die besten Founder schlagen daher selbst die Agenda vor, weil Meetings so effizienter und angenehmer sind und eher in ihrem Sinne verlaufen. Du kannst zum Beispiel so einsteigen: „Ich habe eine Struktur vorbereitet, die sich in früheren Gesprächen bewährt hat. Passt das für dich?“

Für viele Founder, die wir bei AddedVal.io beim Fundraising unterstützen, hat sich folgende Struktur bewährt:

  1. Smalltalk am Anfang ist wichtig: Wenn du weißt, dass der Angel letzte Woche auf einem Event war, dass er kürzlich einen Podcast veröffentlicht hat oder frisch investiert hat, greif das auf. Es zeigt, dass du dich wirklich mit ihm beschäftigt hast.
  2. Als Einstieg in den Hauptteil fragst du anschließend am besten: „Möchtest du, dass ich noch mal kurz unser Startup präsentiere oder legen wir direkt mit deinen Fragen los?“ Oft brauchen Investoren diesen Kurzpitch zur Erinnerung, aber manchmal kannst du hier auch wertvolle Zeit sparen.
  3. Im eigentlichen Q&A-Teil gilt: Antworte klar, ruhig und konkret – idealerweise so, wie du es vorher bereits anhand deiner Investor-FAQs geübt hast. Vermeide Buzzwords. Und wenn du etwas nicht weißt, gib es offen zu, am besten mit dem Hinweis, dass du die Antwort nachreichst.
  4. Danach kommt der für dich wichtigste Teil (den Founder oft vergessen): Du stellst eigene Fragen. Schließlich willst du wirklich verstehen, wie dein Gegenüber denkt und arbeitet. Bei einem Angel-Investment bekommst du ja nicht nur einfach Geld, sondern immer auch die Mitsprache des Geldgebers. Daher will dieser bewusst gewählt sein.
  5. Ganz zum Schluss vereinbart ihr die nächsten Schritte. Oder falls der Investor offenbar nicht weiter interessiert ist, dann erfragst du deine sekundären Ziele.

Lest auch

Flix-Gründer sind die aktivsten Business Angels in Deutschland – das sind die knapp 70 Startups ihres Portfolios

Emotionen machen den Unterschied

Die meisten Investoren sehen regelmäßig Startups, die rational gut aussehe, in die sie aber trotzdem nicht investieren. Was da fehlt? Begeisterung.

Genau hier liegt dein Hebel. Neben den Zahlen und Argumenten braucht es eine emotionale Ebene, die hängen bleibt. Erfahrene Founder arbeiten mit drei Strategien als emotionale Conversion-Booster: positive Visualisierung, professionelle Haltung und persönliche Einbindung.

1. Positive Visualisierung – die Zeitreise im Kopf

Menschen entscheiden selten rein rational. Und Business Angels schon gar nicht. Viele von ihnen investieren ihr eigenes Geld nicht nur für Rendite, sondern weil sie an Menschen und deren Missionen glauben (wollen). Wenn du ihnen hilfst, sich diese Beziehung schon im ersten Gespräch vorzustellen, veränderst du die Dynamik komplett.

Lest auch

Investor-FAQs: So sparen Gründer Zeit und überzeugen Investoren

Du kannst zum Beispiel fragen: „Angenommen, du würdest investieren – wie sähe eine gute Zusammenarbeit für dich aus?“ Oder: „In welcher Rolle würdest du dich bei uns sehen?“

Solche Fragen führen zu einer mentalen Zeitreise. Plötzlich denken die Angels nicht mehr über das „Falls” nach, sondern über das „Wie”. Also: Wie sie mit dir arbeiten würden. Wie viel Freude ihnen das machen würde. Und wie sie noch von diesem Abenteuer profitieren würden. Und das ist ein RIESIGER Unterschied.

2. Confidence und Professionalism mit Auswahlmentalität

Der zweite Faktor ist deine Haltung und Professionalität. Du musst nicht perfekt sein. Aber du solltest klar zeigen, dass du weißt, was du willst. Dazu gehört: Du suchst dir Investoren bewusst aus. Nicht jede/r passt.

Du fragst also nicht nur, ob sie investieren würden. Du stellst eigene Fragen, um selbst zu prüfen: Wie arbeiten sie mit Portfolio-Startups? Wie verfügbar sind sie? Welche Werte vertreten sie? Du darfst auch kritisch nachfragen – höflich, aber bestimmt.

Lest auch

Verhandeln für People Pleaser: So bekommt ihr den besten Investoren-Deal – ohne anzuecken

Diese Klarheit zeigt: Du bist kein Bittsteller. Du bist ein Founder, der für das Startup, das Team und die Qualität der Zusammenarbeit echte Verantwortung übernimmt.

Und natürlich vermittelst du in der ganzen Art und Weise des Meetings, deiner Energie und deinem Handeln vor und nach dem Gespräch, dass du zu 100 Prozent an dein Startup glaubst und ein echter Profi bist. Der Angel sollte danach denken: „Wenn sie/er im Business immer so auftritt wie heute mit mir, dann wird das mindestens ein 10x Return für mich.”

3. Frage nach Rat und Unterstützung – Verbundenheit schaffen

Viele Investoren brauchen Zeit, um sich emotional zu binden. Wenn du merkst, dass sie noch nicht 100 Prozent überzeugt sind, könnte die direkte Frage nach einem Investment die falsche Strategie sein. Klüger ist es manchmal, sie erst einmal auf einer anderen Ebene einzubeziehen.

Zum Beispiel so: „Wir stehen gerade vor einer strategischen Entscheidung, über die du mit deinem Background sicher einiges weißt. Spricht etwas dagegen, dass wir uns dazu noch einmal in Ruhe austauschen?“

So eine Frage zeigt, dass du lernbereit bist. Sie schafft Vertrauen. Und wenn du den Rat später umsetzt, entsteht für den Angel das Gefühl: Ich bin schon Teil dieser Story. Für viele Investoren ist das der Anfang einer echten Verbindung.

Was du bei Absagen trotzdem gewinnen kannst

Nicht jedes Gespräch endet mit Begeisterung. Manche Investoren sagen direkt, dass sie nicht interessiert sind. Andere sagen, du seist „noch zu früh“.

Statt zu fragen: „Kennst du jemanden, der zu uns passen könnte?“, was meistens ins Leere läuft, kannst du sagen: „Vielleicht kennst du Investoren, die generell gerne mehr Dealflow sehen? Leite einfach unser Deck weiter, gern mit deinen Eindrücken vom Gespräch heute.“

Lest auch

17 Mio. Euro für Edurino: „Wir dachten, wir sprechen mit zehn. Dann haben wir mit 100 Investoren gesprochen“

Oder du bietest an, sie in deinen Investor-Newsletter aufzunehmen: „Dann kannst du einfach mitverfolgen, wie wir uns entwickeln – vielleicht ergibt sich später noch mal etwas.“ Wer einen Rest an Interesse hat, wird das zu schätzen wissen.

Den Sack Schritt für Schritt zumachen

Wenn du dagegen kein klares Nein bekommst, solltest du proaktiv nächste Schritte vorschlagen. So zeigst du, dass du das Gesprächsende in einen Prozess überführen willst. Du könntest sagen:

„Ich habe das Gefühl, wir sind grundsätzlich gut aligned, aber du kannst dich noch nicht direkt entscheiden. Darf ich ein paar nächste Schritte vorschlagen?“

Lest auch

11 absolute Red Flags: Investoren verraten, wann sie auf keinen Fall investieren

Das kann ein Folgegespräch zusammen mit deinen Co-Foundern sein, der Zugriff auf den Data-Room oder sogar ein Fragenkatalog von dir, den du zur besseren Einschätzung des Investors verwendest (falls dafür nicht genug Zeit war). Damit machst du deutlich: Wir machen weiter und arbeiten auf eine Entscheidung hin.

Investoren schätzen Gründer, die für ihre Gespräche einen klaren Prozess haben. Denn schon am Fundraising erkennen sie, wie professionell und ernsthaft Founder mit anderen Businessprozessen umgehen. Wenn also dein Fundraising-Prozess beeindruckt, hast du gute Chancen als generell erfolgreich wahrgenommen zu werden. Und genau das willst du ja.



Source link

Weiterlesen

Beliebt