Die Poetry Camera macht keine Fotos! › PAGE online
Diese Kamera schreibt Gedichte und druckt sie aus. Das funktioniert mit: Raspberry Pi Zero 2 W, Kamera, Sprach-KI und einem kleinen Thermodrucker. Der Quellcode ist öffentlich, Entwickler:innen können sie nachbauen.
Diese Kamera sieht aus wie ein Oldschool-Polaroid-Gerät in schlichtem Design. Oder schon fast wie eine Spielzeug-Kamera, oder eine, die man einmal nutzt und dann wegwirft. Sie ist keines von diesen Dingen, sondern eine Art hybrider Kreativarbeit. Hinter der Technik der »Poetry Camera« steckt etwas ganz anderes und die Outputs sind keine Fotografien.
Diese Kamera spuckt tatsächlich Gedichte in Form von Text aus. Macht man eine Aufnahme, produziert die Kamera mithilfe von Künstlicher Intelligenz ein Gedicht. Eines, das zur Szenerie passt.
Wie die Technik funktioniert
Kelin Zhang und Ryan Mather haben diese Technik mittels eines Raspberry Pi Zero 2 W, einer Kamera und der Sprach-KI Claude sowie einem Thermodrucker entwickelt. Letztere sind solche, die man häufig an Kassen sieht, sie drucken Kassenbons oder ähnliches aus – im langen und schmalen Hochformat.
Klicken Benutzer:innen dieser Kamera auf den Auslöser, fängt das Gerät an, zu arbeiten und die Szene unter die Lupe zu nehmen. Herauskommt ein Gedicht aus dem kleinen Drucker. Es ist sogar möglich, mit einem Regler unterschiedliche Poesiearten einzustellen. Die aufgenommenen Bilder werden übrigens nicht gespeichert und sie trainieren auch keine KI.
Bauen und tüfteln – los geht’s
Eine witzige kreative Spielerei, die offenbar nicht viel an Technik braucht, um zu funktionieren. Und die Erstellung ist sogar Open-Source verfügbar. Alle Kreativen, die Lust auf technische Tüfteleien haben, können die Kamera nachbauen. Die Entwickler:innen veröffentlichten den Quellcode. Aber technisches Know-how benötigt man in jedem Fall dafür, eine Anleitung hilft bei der Umsetzung.
Es gibt auch eine Website, auf der es möglich ist, die Kamera als Limited Edition aus New York vorzubestellen, aber sie ist mit $699 recht kostspielig. Das ist kein Wunder, denn die Entwickler:innen bauen jede Kamera selbst von Hand, sie arbeiten nicht mit einer externen Firma/Fabrik zusammen. Auf der Site lassen sich auch Beispiele sehen, wie die wie Kassenzettel aussehenden Gedichte ausgedruckt werden.
Das Projekt soll Spaß machen und zum Nachdenken, Nachbauen und Experimentieren anregen, über und mit KI – aber auf eine entschleunigte Art und Weise.