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Datenschutz & Sicherheit

Die Woche, in wir alle etwas gegen die Chatkontrolle tun


Liebe Leser:innen,

in den nächsten Tagen wird die Bundesregierung vermutlich beschließen, was ihre Position zur gefährlichen EU-Chatkontrolle ist. Derzeit sieht es so aus, als würde sie sich entgegen aller Stimmen der Vernunft und gegen die Grundrechte für diese neue Form der Massenüberwachung entscheiden. Damit würde der Weg frei zu einer Einigung auf die Chatkontrolle in der Sitzung des EU-Rats am 14. Oktober.

Doch noch ist es nicht zu spät, denn die Verhandlungen laufen in den Ministerien noch. Das Bündnis „Chatkontrolle stoppen“ ruft deswegen zum Protest per Anruf, Mail und Brief auf – um an den entscheidenden Stellen vielleicht doch noch etwas zu bewegen. Hier findet ihr die Anleitung des Bündnisses. Macht mit! Schreibt freundlich und bestimmt, was ihr von dem größten Überwachungsprojekt in der Geschichte der EU haltet.

Auf netzpolitik.org begleiten wir das Thema jetzt noch engmaschiger als sonst – ihr findet hier alle wichtigen Infos, Details und Updates.

Und verdammt nochmal. Ich bin so richtig sauer darüber, dass diese Bundesregierung so beratungsresistent ist.

Wenn dir Amnesty International, der CCC, Reporter ohne Grenzen, Juristenverbände, Wissenschaftler:innen aus der ganzen Welt ebenso wie Kinderschutzorganisationen, Fußballfans und UN-Beauftragte unisono zurufen „Macht das nicht! Das zerstört die private Kommunikation, das schadet der Pressefreiheit, das ist gefährlich für die Demokratie – und macht zu allem Überfluss noch die IT unsicher“, dann muss man doch aufhorchen. Das sind relevante Teile einer aufmerksamen, demokratischen Zivilgesellschaft, die da laut und deutlich warnen. Und zwar seit Jahren.

Wenn du dann aber mit deinem Überwachungstunnelblick einfach wegschaust, weil ja Überwachung immer gegen alles hilft und die autoritäre Schiene gerade angesagt ist, dann ist das einfach nur unverantwortlich, töricht und gegen eherne Verfassungsgrundsätze und die Menschenrechte gerichtet. Wie kann man nur sehenden Auges so eine gefährliche und unnötige Überwachungsinfrastruktur aufbauen wollen? Es ist nicht zu fassen.

Deswegen: Lasst uns versuchen, dieses Ding zu stoppen.

Viel Spaß beim Anrufen, Mails- und Briefeschreiben wünscht euch

Markus Reuter

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Soziale Medien predigen grenzenlosen Individualismus. Doch wer durch TikTok scrollt, sieht vor allem Kopien. Trends, Ästhetiken und Labels versprechen Einzigartigkeit, münden aber in immer flachere Gleichförmigkeit. Die neue Konformität ist bequem, wird algorithmisch belohnt – und ist gefährlich berechenbar.

Lesen Sie diesen Artikel: Individuell uniform

Sie versprechen ihren Opfern das große Geld, doch dann ist alles weg: Vermeintliche Online-Investmentplattformen betrügen Menschen um Millionen. Den Drahtziehern auf die Schliche zu kommen, ist schwierig. Eine Recherche hat neue Informationen zu einem Betrugsnetzwerk aufgedeckt.

Lesen Sie diesen Artikel: Die Spur eines Millionenbetrugs

Trotz internationaler Kritik hält die ungarische Regierung an ihrer queerfeindlichen Politik fest und verbietet die Pride in Pécs. Wieder droht Teilnehmenden die Identifikation per Gesichtserkennung wegen einer Ordnungswidrigkeit. Zivilgesellschaftliche Organisationen fordern ein EU-Vertragsverletzungsverfahren.

Lesen Sie diesen Artikel: Ungarn verbietet auch Pride in Pécs

Wenn in Kürze die Entscheidung fällt, ob Europa eine verpflichtende Chatkontrolle bekommt, ist auch die Haltung der Bundesregierung maßgeblich. Doch der Digitalminister mag sich lieber nicht positionieren. Digitale Weichenstellungen und gefährliche Formen technisierter Massenüberwachung sieht er offenbar nicht als sein Metier. Eine Einordnung.

Lesen Sie diesen Artikel: Der Digitalminister duckt sich weg



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Datenschutz & Sicherheit

IT-Vorfall: Stadtwerke Detmold nicht mehr erreichbar


Die Stadtwerke Detmold wurden Opfer eines IT-Angriffs. Seit Montag sind die daher nicht mehr erreichbar – weder telefonisch noch per E-Mail.

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Auf der Homepage der Stadtwerke Detmold begrüßt ein Banner die Besucher, in dem zu lesen steht: „Aufgrund eines großflächigen IT-Ausfalls sind die Stadtwerke Detmold derzeit nicht erreichbar.“ Was vorgefallen ist, wie die konkreten Auswirkungen sind oder Ähnliches findet sich dort jedoch nicht. Der WDR berichtet, dass die „Versorgungssicherheit in den Bereichen Trinkwasser, Strom, Gas und Fernwärme weiter gewährleistet“ sei.

Dienste der Webseite lassen sich jedoch nicht nutzen, etwa zur Übermittlung von Zählerständen. Telefonisch geht auch überhaupt nichts – auch das Kundenzentrum ist nicht erreichbar, sodass der Hinweis, dass Kunden sich über eine Hotline melden können, zumindest in die Irre führt. Angeblich sei das LKA informiert und ermittele in der Sache. Ob Kundendaten betroffen sind, sei Gegenstand derzeitiger Untersuchungen.

Mit der Datenbank censys.io, die Ergebnisse von Internet-Scans öffentlich zugreifbar macht, lassen sich einige Systeme der Stadtwerke Detmold finden. Bis Montagabend war etwa ein System über HTTP im Internet zugreifbar, auf dem sehr alte PHP-Skripte mit Zeitstempeln aus 2013 zu finden waren. Die PHP-Version dazu lautet 5.4.36 – gut abgehangen aus dem Dezember 2014. Der Debian-Kernel 3.2.65 lässt sich dem Jahr 2015 zuordnen – das im Internet stehende System meldete auch den 9. Januar 2015 als Build-Datum.


Alte PHP-Skripte öffentlich zugreifbar

Alte PHP-Skripte öffentlich zugreifbar

Öffentlich zugreifbar war etwa ein System mit 12 Jahre alten PHP-Skripten.

(Bild: heise medien)

Zwei Systeme boten SMB-Dienste (Windows-Freigaben) im Internet an. Der Censys-Scan vom 16. November 2025 fand dabei eine Freigabe, die eine Server-Startzeit zurückliefert, die auf April 2009 datiert. Der Zielname „STWDT2003R2“ weckt zumindest Erinnerungen an Windows Server 2003 R2 – zusammen mit der gezeigten Startzeit sorgt das zumindest für Stirnrunzeln. Auf einem anderen System schien ein Synology-NAS aus dem Internet zugreifbar zu sein.

Dabei handelt es sich ausschließlich um durch die Censys-Suchmaschine gefundene Indizien, die für alle frei zugänglich im Netz lagen. Der Internetzugriff auf einige Systeme wurde erst im Laufe des Montags deaktiviert.

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Auch für uns sind die Stadtwerke Detmold derzeit nicht erreichbar – nach mehr als zwölf Stunden Laufzeit kommen E-Mails mit Fehlermeldung „Host or domain name not found“ zurück. Telefonisch lässt sich dort niemand erreichen, das System hängt sofort auf. Daher ist unklar, ob die Indizien ein falsches Bild zeichnen oder ob aufgrund der Befunde eher von einem Wunder auszugehen ist, dass nicht früher schon etwas passiert ist.

Einrichtungen stehen heutzutage unter „Dauerbeschuss“, Angriffe laufen permanent. Etwa das Miniatur-Wunderland in Hamburg musste vergangene Woche einräumen, Ziel eines IT-Angriffs geworden zu sein. Dabei wurden Kreditkartendaten von Kunden im Online-Shop-System abgezogen.


(dmk)



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Datenschutz & Sicherheit

Freiheit im Netz nimmt beständig ab



Der „Freedom on the Net“-Bericht wird einmal jährlich von der Nichtregierungsorganisation (NGO) Freedom House herausgegeben. Auch der diesjährige setzt die Tradition der vorausgegangenen Berichte fort. Zum 15. Mal in Folge zieht das Freedom House eine negative Bilanz, wenn es um Zugangsbeschränkungen, Limitationen für Inhalte und Verstöße gegen Nutzerrechte im Internet geht.

Anhand dieser drei Kategorien bewertet das Freedom-House-Team mit externen Fachleuten 72 Länder, in denen 89 Prozent aller Internet-Nutzer*innen leben. Die NGO nutzt dafür einen Fragenkatalog, der Themen wie staatliche Zensur oder die für den Zugang zum Internet nötige Infrastruktur abdeckt. Jedes Land bekommt so einen Wert zwischen 1 und 100 zugeordnet. Damit entsteht auch ein Gesamteindruck der globalen Lage der Freiheit des Internets.

Um die globale Lage steht es laut Bericht schlecht: Den 27 Ländern mit Punktverlusten stehen nur 17 mit Verbesserungen gegenüber. Auch Deutschland büßte drei Punkte ein. Vermehrtes Vorgehen von Politikern gegen Memes und Kritik im Netz, Einschüchterung von Journalist*innen durch Rechtsextreme und Cyberangriffe aus Russland spielten hier laut Freedom House eine Rolle.

Kritik und Zukunftsvisionen

Auch die USA verloren drei Punkte im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings liegt der durch den Bericht untersuchte Zeitraum zwischen Juni 2024 und Mai 2025. Die Untersuchung schließt also nur die ersten vier Monate der zweiten Amtszeit von Donald Trump ein.

Freedom House erhielt bis zur Aussetzung der US-Auslandshilfen finanzielle Unterstützung vom US-amerikanischen Staat. Weitere Unterstützer von Freedom House sind das niederländische Außenministerium und Google. Freedom House betont allerdings seine Unabhängigkeit gegenüber Weisungen von Spendern.

Um die Freiheit des Internets wieder zu stärken, spricht die Organisation sich für eine Zusammenarbeit zwischen Gesetzgebern, Unternehmen und Akteuren aus der Zivilgesellschaft aus. Eine große Chance für den erleichterten Zugang zum Internet sieht Freedom House in satellitenbasierten Internetdienstleistern. Eine mögliche Altersverifikation online und ähnliche Maßnahmen, die Anonymität im Netz abbauen, lehnt die NGO hingegen ab. Zwischen Chancen und negativen Entwicklungen bleibt für Freedom House aber eins klar:

Die Faktoren, die zur Verbesserung der Internetfreiheit führen, sind von Land zu Land unterschiedlich, jedoch ist unabhängiger zivilgesellschaftlicher Aktivismus ein konstanter Motor für Veränderung und der Förderung der Achtung der Menschenrechte.



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Datenschutz & Sicherheit

Schadcode- und Passwortlücken bedrohen Dell ControlVault3


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It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Verschiedene Dell-Computer, auf denen ControlVault 3 installiert ist, sind angreifbar. Um möglichen Attacken vorzubeugen, sollten Admins die Anwendung zeitnah auf den aktuellen Stand bringen.

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Dell ControVault3 ist eine hardwarebasierte Sicherheitslösung, die Zugangsdaten wie Passwörter und biometrische Daten speichert. Nun könnten Angreifer nach erfolgreichen Attacken auf diese Daten zugreifen.

In einer Warnmeldung listet der Computerhersteller insgesamt sieben Sicherheitslücken auf. Diese stecken in der Broadcom-Firmware und den -Treibern. In dem Beitrag finde sich auch die bedrohten Laptopmodelle wie Latitude 7330, Precision 7780 und Pro 13 Plus PB13250. Die Entwickler versichern, ControlVault3 6.2.36.47 abgesichert zu haben. Alle vorigen Versionen seien verwundbar.

Am gefährlichsten gelten zwei Lücken (CVE-2025-36553 „hoch„, CVE-2025-32089 „hoch„), an der Angreifer mit einem präparierten ControlVault-API-Call an die CvManager-Funktionalität ansetzen können. Das führt zu einem Speicherfehler (Buffer overflow) und darüber kann Schadcode auf Systeme gelangen. Danach gelten Computer in der Regel als vollständig kompromittiert.

Eine weitere Schwachstelle (CVE-2025-31649) mit dem Bedrohungsgrad „hoch“ kann unerlaubte Zugriffe ermöglichen. Der Grund dafür ist ein hartkodiertes Passwort. Weiterhin können sich Angreifer höhere Rechte verschaffen (CVE-2025-31361 „hoch„).

Bislang gibt es keine Berichte, dass Angreifer die Lücken bereits ausnutzen. Weil ein Passwortspeicher ein äußerst lohnendes Ziel für Cyberkriminelle ist, sollten Admins das Sicherheitsupdate zügig installieren. Andernfalls können sich Angreifer nach einer erfolgreichen Attacke weitreichenden Zugriff auf Firmen-PCs verschaffen.

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Erst kürzlich haben Dells Entwickler Sicherheitslücken in Alienware Command Center geschlossen.


(des)



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