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Künstliche Intelligenz

Dienstag: Amazon schickt weitere Satelliten ins All, Apple streitet mit der EU


Innerhalb weniger Wochen hat Amazon eine zweite Tranche von Kuiper-Internetsatelliten ins All gebracht. Die Satellitenkonstellation soll schnelles Breitbandinternet liefern und so Starlink Konkurrenz machen. Diese Woche läuft eine Frist der EU aus, bis zu der Apple Änderungen in seinem App Store vornehmen muss. Angeblich ist der US-Konzern zu Zugeständnissen bereit. Auch die EU gibt sich gesprächsbereit. DUnd seit einer IT-Angriff auf die Diensthandys der Polizei in Mecklenburg-Vorpommern sind diese nicht mehr nutzbar – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Bereits vor sechs Jahren hat Amazon sein ambitioniertes Projekt Kuiper in Angriff genommen. Ursprünglich wollte der US-Konzern seine ersten Internetsatelliten Ende 2022 ins All bringen. Doch es kam immer wieder zu Verzögerungen. In der zweiten Jahreshälfte 2023 schoss Amazon immerhin zwei Erprobungssatelliten in den Orbit. Mit ihnen wurde die Funktionsfähigkeit des Systems getestet. Vor wenigen Wochen brachte Amazon seine ersten 27 Kuiper-Internetsatelliten erfolgreich in eine niedrige Erdumlaufbahn. Am Montag folgte die zweite Tranche mit weiteren 27 Satelliten. Die Kuiper-Satellitenkonstellation soll einmal mit Starlink von Elon Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX konkurrieren. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, auch wenn Amazon ehrgeizige Pläne hat. Project Kuiper: Amazon startet zweite Serie von Internetsatelliten

Das chinesische KI-Start-up Deepseek unterstützt Militär und Geheimdienste der Volksrepublik. Das soll über Zugang zu Künstlicher Intelligenz weit hinaus gehen, hat ein Beamter des US-Außenminsterium Reuters erzählt: Deepseek soll Nutzerdaten an chinesische Geheimdienste weiterreichen

Im April hat die EU-Kommission gegen Apple eine Geldbuße in Höhe von 500 Millionen Euro verhängt. Weitere Strafen wegen Verstößen gegen den europäischen Digital Markets Act möchte der iPhone-Hersteller abwenden. Dazu muss er bis Donnerstag Änderungen im App Store vornehmen. Laut einem Medienbericht befindet sich Apple derzeit in intensiven Last-Minute-Verhandlungen mit der EU-Kommission. Die gibt sich gesprächsbereit. Insidern zufolge wird Apple voraussichtlich Zugeständnisse bei seinen umstrittenen „Steering“-Bestimmungen machen. Diese untersagen Entwicklern, App-Nutzer auf externe Kaufoptionen hinzuweisen oder zu lenken. Eine Lockerung dieser Regeln könnte Apple Zeit verschaffen. DMA-Streit mit der EU: Apple angeblich zu Zugeständnissen bereit

Anfang Juni hat es über den Server, der die Mobiltelefone der Polizeibeamten in Mecklenburg-Vorpommern vernetzt, einen Angriffsversuch gegeben. Zunächst hieß es, dass die Mobilgeräte nur „für einige Tage nicht in vollem Umfang im Streifendienst genutzt werden können“. Allerdings sind weiterhin Ausmaß und Auswirkungen des Angriffs auf die Endgeräte ungeklärt. Offenbar hat die IT-Attacke auf die Diensthandys der Polizei Mecklenburg-Vorpommerns weitreichendere Folgen als zunächst angenommen. Derzeit sind die Handys nicht im Einsatz. Polizei-Handys seit Cyberangriff nicht nutzbar

Google hat gemeinsam mit Lenovo ein neues Chromebook-Plus-Modell mit Mediatek-ARM-Chip vorgestellt. Das Gerät sei mit den „bislang leistungsstärksten KI-Funktionen ausgestattet, die es je auf einem Chromebook gab“, so die Ankündigung. Neben einigen Funktionen, die derzeit exklusiv auf Lenovos Chromebook-Plus-Gerät On-Device ausgeführt werden können, hat Google noch weitere Features vorgestellt, die für sämtliche Chromebook-Plus-Modelle bereitgestellt werden sollen. ChromeOS: Google kündigt neue KI-Funktionen und Chromebook mit Mediatek-Chip an

Das Universum besteht nach unserem Verständnis zu 70 Prozent aus Dunkler Energie und zu 25 Prozent aus Dunkler Materie. Beide sind bislang lediglich theoretisch beschrieben. Aber nur mit ihnen lassen sich die Rotationsraten von Galaxien und die zunehmende Expansionsgeschwindigkeit des Kosmos erklären. Die verbleibende herkömmliche Materie macht demnach nur gut fünf Prozent des Universums aus. Auch sie haben wir noch nicht vollständig lokalisiert. Ein internationales Forschungsteam hat jetzt eine gigantische Struktur aus heißem Gas zwischen mehreren Galaxien entdeckt. Sie dürfte ein wichtiger Teil jener herkömmlichen Materie sein, die bislang nicht nachweisbar war. Simulationen bestätigt: Fehlende herkömmliche Materie des Universums gefunden

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(akn)



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Nächster KI-Deal: Nvidia will 100 Milliarden US-Dollar in OpenAI investieren


Nvidia will mit OpenAI das „größte KI-Infrastrukturporjekt der Geschichte“ umsetzen und parallel dazu 100 Milliarden US-Dollar in die KI-Firma investieren. Das teilten beide Unternehmen jetzt mit und erklärten, dass es darum gehe, KI-Technik aus dem Labor in die Welt zu bringen. Im Zuge der Kooperation will Nvidia demnach mindestens 10 Gigawatt der eigenen Technik für die künftige Infrastruktur von OpenAI bereitstellen, darunter auch in Form der neuen KI-Beschleuniger der Rubin-Architektur. Laut Informationen der Nachrichtenagentur Reuters sieht die Vereinbarung vor, dass Nvidia für seine Milliarden nicht stimmberechtigte Anteile an OpenAI bekommt, die KI-Firma werde für das Geld Nvidia-GPUs kaufen. Die sollen ab 2026 eingesetzt werden.

Auch wenn der Kurs der Nvidia-Aktie nach der Ankündigung einen Sprung nach oben machte, gibt es auch kritische Stimmen. So zitiert Reuters eine Analystin, die auf die zirkulären Elemente in der Vereinbarung hinweist. Nvidia selbst hat laut Bloomberg versichert, dass die Zusammenarbeit mit OpenAI nichts an dem Fokus auf die restliche Kundschaft ändern werde. „Wir werden weiterhin jeden Kunden mit höchster Priorität behandeln, ob wir an dem einen Anteil haben oder nicht“, zitiert die Nachrichtenagentur. Zwar eilt Nvidia von Börsenrekord zu Börsenrekord, der Chiphersteller macht den Großteil seines Umsatzes aber mit einer Handvoll von Techkonzernen, die KI-Infrastruktur aufbauen. Sollten sie Sorgen über Nvidias Prioritäten haben, könnten sie nach Alternativen suchen.

Erst vorige Woche hat Nvidia angekündigt, für fünf Milliarden US-Dollar Aktien von Intel kaufen zu wollen und damit vier Prozent zu übernehmen. OpenAI wiederum arbeitet schon mit anderen Konzernen am immens teuren Aufbau der Infrastruktur für die KI-Entwicklung. Vor zwei Wochen wurde bekannt, dass die KI-Firma einen 300 Milliarden US-Dollar schweren Deal mit Oracle geschlossen hat. Woher das Geld kommen soll, ist aber weiter völlig unklar. Alle KI-Firmen zusammen werden in diesem Jahr etwa 13 Milliarden US-Dollar Umsatz machen. Laut einem Bericht der Beraterfirma Bain & Co. müssten sie 2030 zusammen auf 2 Billionen US-Dollar kommen, um den erwarteten Bedarf an Rechenleistung zu bezahlen, schreibt Bloomberg. Erwartet würden aber nur 1,2 Billionen.


(mho)



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Dienstag: US-Mondlandung wackelt, Notruf-Ausfall kostet Menschenleben


Selbstregulation ist schon für viele Erwachsene schwierig (Anwesende ausgenommen), für junge Menschen ganz besonders. Selbsteinschätzung ist vielleicht nicht die Stärke von Multimilliardären. Selbstverständlich ist es wichtig, bei einem geplanten Neztupgrade den Notruf abzusichern. Selbstredend geht es beim Tauziehen um Tiktok in den USA nur um Demokratie und Redefreiheit, nicht um Selbstbeweihräucherung oder Selbstbereicherung – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Der schon mehrmals verschobene Termin für die erste bemannte US-Mondlandung seit 1972 wackelt 2027 erneut. SpaceX‚ Zeitplan für die Entwicklung des Human Landing System (HLS) erscheint Experten der NASA zu ehrgeizig. Auch die Entwicklung der notwendigen Raumanzüge durch Axiom Space ist zeitlich eng. Die hinter diesen Firmen stehenden Milliardäre werden sich doch nicht etwa überschätzt haben? Sicherheitsexperten der NASA zweifeln jedenfalls an einer US-Mondlandung 2027.

Junge Deutsche nutzen Soziale Netze laut einer neuen Studie mehr, als sie eigentlich wollen. Zwar haben sie Strategien zur Reduktion, wünschen sich aber mehr Hilfe dabei. Mehrheitlich stehen sie auch Handyeinschränkungen in Schulen nicht im Weg. Selbstregulation fällt selbst bei bedenklichem Nutzungsverhalten Sozialer Netze nicht leicht.

Unter jungen Usern ist Tiktok besonders en vogue. Das weiß auch das Weiße Haus, weshalb es mit Peking um die Kontrolle über Tiktok ringt. Eigentlich ist Tiktok in den USA verboten, uneigentlich erfreut es sich fröhlicher Urständ‘. Bald soll Tiktok in den USA anders laufen als im Rest der Welt. Oracle und andere US-Firmen erwerben 80 Prozent der US-Tochter und eine Lizenz für den Algorithmus. So soll mögliche chinesische Einflussnahme bei Tiktok USA durch mögliche US-Einflussnahme ersetzt werden.

Schlechten Einfluss hatte ein gut gemeintes Firewall-Update beim australischen Netzbetreiber Optus. In weiten Teilen Australiens fiel der Notruf stundenlang aus, was Optus zunächst kaum zu sorgen schien. Leider sind vier Personen gestorben, für die der Notruf nicht erreicht werden konnte, darunter ein Säugling: Todesfälle nach stundenlangem Notruf-Ausfall wegen Firewall-Upgrades

Ebenfalls gescheitert ist Apple, nämlich dabei, eine Ausnahmegenehmigung von Interoperabilitätsvorschriften im Europäischen Wirtschaftsraum auszuhandeln. Jetzt muss das iPhone-Betriebssystem an vielen Stellen geöffnet werden, damit Geräte anderer Hersteller ebenso gut mit iPhones zusammenarbeiten können, wie es Apple bislang seinen Uhren, Kopfhörern und anderem Zubehör vorbehält: Das iPhone muss kompatibler werden.

Der Google-Konzern Alphabet ist einer Zerschlagung bislang entkommen und darf den Webbrowser Chrome behalten. In einem weiteren Verfahren geht es um Googles Marktmacht im Werbebereich. Es könnten Auflagen kommen, Teile des vertikal integrierten Geschäfts verkaufen zu müssen: Google droht doch noch Zerschlagung – Werbegeschäft vor Gericht

Auch noch wichtig:


(ds)



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Jugendstudie zur Nutzung Sozialer Netze: Gerne weniger, nur wie?


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It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Wenn die neue Jugendstudie der Vodafone Stiftung eines klarmacht, dann das: Jugendliche haben ein Problembewusstsein in Bezug auf ihr Nutzungsverhalten Sozialer Netze und stehen auch Handynutzungsverboten in Schulen kaum im Weg. Zwar entwickeln sie eigene Strategien zur Selbstregulation, wünschen sich aber auch mehr Hilfen. Denn auch das macht die Jugendstudie klar: Zwischen dem, was sie sich wünschen, und dem, was ihnen möglich ist oder ihnen geboten wird, klafft eine größere Lücke – und die Einschränkung der Selbstbestimmung fällt selbst bei Feststellung größerer Probleme nicht leicht.

Die neue Vodafone Jugendstudie mit dem Titel „Zwischen Bildschirmzeit und Selbstregulation – soziale Medien im Alltag von Jugendlichen“ beginnt mit einigen Anmerkungen, die als Kritik an den mit hoher Intensität geführten Debatten zu Handyverboten in Schulen und der Social-Media-Nutzung von Jugendlichen zu verstehen sind. Zum einen weist Geschäftsführer Matthias Graf von Kielmansegg im Vorwort darauf hin, dass sich in der öffentlichen Debatte offenbar zwei „unversöhnliche Lager“ gegenüberstehen: das Team „Schutz und Verbot“ und das Team „Chance und Öffnung“. Zum anderen betonen die Studienmacher gleich zu Beginn, dass die Ergebnisse der Vodafone Studie nicht einfach „Rückschlüsse auf Kinder unter 14 Jahren“ zulassen, da keine jüngeren Heranwachsenden befragt wurden. Sie scheinen also zu befürchten, dass Studienergebnisse aus dem Zusammenhang gerissen werden und sich die wahrgenommene Polarisierung in der öffentlichen Debatte weiter fortsetzen könnte. Die Vodafone Stiftung wünscht sich, den „Dialog lösungsorientierter zu führen“. Dazu sei die Studie ein Impuls. Ihre Ergebnisse könnten aber trotzdem alarmieren.

Es wurden 1.046 deutschsprachige Jugendliche im Alter zwischen 14 und 20 Jahren zwischen dem 28. April und dem 18. Mai 2025 im Auftrag der Vodafone Stiftung von Infratest dimap befragt. 73 Prozent von ihnen verbringen mehr Zeit mit Sozialen Netzen als ihnen lieb ist – 32 Prozent gaben an, dass das „häufig“ zutrifft, 41 Prozent „gelegentlich“. 56 Prozent möchten sie gerne weniger nutzen, schaffen das aber nicht (22 Prozent „häufig“, 34 Prozent „gelegentlich“). Sie vernachlässigen für die Social-Media-Nutzung auch andere Dinge. Dem stimmten 61 Prozent voll oder eher zu. Junge Frauen stellen das mit 70 Prozent sogar mehr für sich fest als junge Männer (53 Prozent).

Übersetzt in Nutzungszeit heißt das laut Studie: Nur 29 Prozent der Jugendlichen, die Soziale Netze wie TikTok, Instagram, Snapchat oder YouTube nutzen, tun dies täglich für bis zu zwei Stunden – ein Zeitrahmen, der „vielfach als unbedenklich gilt“. Die Mehrheit liegt darüber: 42 Prozent der Jugendlichen verbringen täglich drei bis vier Stunden in Sozialen Netzen und 19 Prozent von ihnen kommen auf fünf bis sieben Stunden, 8 Prozent auf mehr als sieben Stunden. Unter denen, die mehr als fünf Stunden am Tag dabei sind, finden sich mit 32 Prozent mehr junge Frauen als junge Männer (23 Prozent). Und auch Jugendliche mit formal niedriger oder mittlerer Bildung zeigen mit 32 Prozent häufiger intensives Nutzungsverhalten als Gleichaltrige mit höherer Bildung, die das nur zu 20 Prozent angaben.


Genutzt werden Soziale Netze vor allem zur Unterhaltung; dem stimmten 95 Prozent der Jugendlichen voll oder eher zu. 85 Prozent stimmten zu, sie für den Austausch mit ihren Freundinnen und Freunden zu nutzen. Mehr als die Hälfte sieht sie als Quelle für Inspirationen oder um selbst kreativ zu werden. 46 Prozent gaben an, dort aber auch schon Ausgrenzung und Abwertung erlebt zu haben, 42 Prozent vergleichen sich über diese Plattformen. Junge Frauen zeigen sich durch soziale Vergleiche mit 52 Prozent mehr belastet als junge Männer mit 31 Prozent. In Bezug auf belastende Inhalte, die insgesamt 36 Prozent regelmäßig sehen, berichteten ebenfalls mehr junge Frauen als junge Männer, diese wahrzunehmen (46 Prozent vs. 27 Prozent).

50 Prozent stimmen der Aussage voll oder eher zu, dass sie Social Media nur nutzen, „um nichts zu verpassen“. 45 Prozent wären auch gerne weniger erreichbar. 29 Prozent der befragten Jugendlichen fühlen sich allerdings unter Druck gesetzt, stets auf dem Laufenden bleiben zu müssen und 27 Prozent eigene Inhalte zu posten. Ob sie genügend Likes und Reichweite für geteilte Inhalte erhalten, besorgt 24 Prozent.

Zwar geben 73 Prozent der Jugendlichen an, dass sie über Soziale Netze durchaus nützliche Lerninhalte finden, 65 Prozent von ihnen geben aber auch an, dass sie von ihnen häufig vom Lernen abgehalten werden. 45 Prozent der Befragten bejahten auch, dass sie sich nicht lange konzentrieren können, ohne ihre Social-Media-Accounts zu checken.

Immerhin sagen trotzdem noch 60 Prozent, dass sie ihre Social-Media-Nutzung und Lernzeiten koordinieren können oder die Nutzungszeit vor wichtigen Prüfungen reduzieren. Dass trotzdem oft im Hintergrund ein nicht themenbezogenes Video beim Erledigen der Hausaufgaben läuft, gaben sie zu 23 Prozent mit „häufig“ an, „gelegentlich“ sei das bei 33 Prozent so.

47 Prozent geben an, ihr Nutzungsverhalten zumindest regelmäßig zu reflektieren. Auch wenden sie Strategien an, um ihr Nutzungsverhalten besser in den Griff zu bekommen. Zu 69 Prozent deaktivieren sie Mitteilungen dieser Apps, 51 Prozent stellen das Handy auch bewusst auf „Nicht stören“ ein und 58 Prozent meiden Soziale Netze, wenn sie lernen wollen. 50 Prozent von ihnen halten auch handyfreie Zeiten am Tag ein, 34 Prozent nutzen Tools zur Bildschirmzeitüberwachung und die temporäre Deinstallation von Apps stellt noch für 30 Prozent eine Lösung dar.

Von Seiten der Eltern gibt es in 53 Prozent der Fälle Regeln zur Social-Media-Nutzung für Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren. Zu 68 Prozent setzen Eltern auf Gespräche statt Regeln oder Verbote. 30 Prozent von ihnen schränken die Nutzung zeitlich ein, 27 Prozent beschränken bestimmte Inhalte.

Laut 64 Prozent der Befragten sind ihre Eltern über das von ihnen genutzte Plattformangebot informiert, 47 Prozent haben Kenntnis, welche Inhalte konsumiert werden – bei jungen Frauen sei das mit 52 Prozent wieder häufiger der Fall als bei jungen Männern (42 Prozent).

Obwohl die Jugendlichen mehrheitlich angegeben haben, mehr Zeit in Sozialen Netzen zu verbringen, als ihnen lieb ist, finden 57 Prozent, dass sie selbst über ihre Mediennutzung entscheiden sollten. Nur 27 Prozent sprechen sich für gemeinsame Entscheidungen mit Eltern oder anderen Bezugspersonen aus und nur 12 Prozent wollen, dass nur die Eltern entscheiden sollten.

Dass Kinder zugleich offenbar immer früher eigene Smartphones erhalten, die dann einen Zugang zu Sozialen Netzen darstellen können, geht aus der Befragung auch hervor. Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren gaben an, dass sie ihr erstes Smartphone durchschnittlich in einem Alter von 10,7 Jahren erhielten. Befragte 18- bis 20-Jährige nannten im Durchschnitt 11,3 Jahre.

Bezüglich der laufenden Debatten um Handynutzungsverbote in Schulen, könnten die Antworten der Jugendlichen vermuten lassen, dass einige Debatten tatsächlich einem Sturm im Wasserglas gleichen. So besuchen 34 Prozent der Befragten Schulen mit einem generellen Handyverbot und 41 Prozent gaben an, dass die Nutzung zwar erlaubt ist, es aber klare Regeln gibt. Nur 7 Prozent berichteten, dass sie eine Schule ohne Regeln zu privaten Mobilgeräten besuchen.

Mehr aufmerken lassen sollten dann diese Zahlen: 60 Prozent befürworten ein komplettes Handyverbot im Unterricht oder Klassenzimmer. Und nur 49 Prozent der Schüler und Auszubildenden wird – aus Sicht der Befragten – in den Schulen ein verantwortlicher und sinnvoller Umgang mit Sozialen Netzen vermittelt. 81 Prozent von ihnen wünscht sich aber ein breiteres medienpädagogisches Angebot mit Unterrichtseinheiten zum besseren Umgang mit Sozialen Netzen und etwa Informationen, wie Social-Media-Nutzung das Gehirn beeinflusst. Auch dezidierte Schulprojekte (83 Prozent) oder zumindest Tipps für ausgewogenere Nutzung (82 Prozent) werden gewünscht. Darüber hinaus halten 86 Prozent der Jugendlichen Kurse für sinnvoll, die helfen, Konzentrationsfähigkeit und Arbeitsverhalten im Schulalltag zu verbessern.

Eine sogenannte Social-Media-Sprechstunde in der Schule klingt zwar für die Mehrheit der Befragten „gut“ (88 Prozent), allerdings sagen nur 17 Prozent, dass sie so ein Angebot auf jeden Fall nutzen würden. Der Rest sieht keinen Bedarf für sich oder ist sich unsicher, ob er das Angebot wirklich nutzen würde. Laut Studie zeigt sich genau hier ein „interessantes Spannungsverhältnis“, das sich aber auch bei anderen Antwortverteilungen in der Studie beobachten lässt. In Bezug auf die Antworten zur Social-Media-Sprechstunde wird in der Studie kommentiert: „Obwohl ein Großteil der Jugendlichen sich mehr Unterricht und Projekte zum verantwortungsvollen Umgang mit sozialen Medien wünscht, sehen deutlich weniger einen Unterstützungsbedarf für sich selbst. Dies könnte darauf hindeuten, dass Medienbildung als gesellschaftlich wichtig erkannt wird – der persönliche Handlungsbedarf jedoch unterschätzt oder verdrängt wird.“

Es kommt in der Studie mehrfach vor, dass junge Frauen ihr eigenes Online-Verhalten als problematischer, oder ihr Leben dadurch als belasteter einschätzen, als es junge Männer tun. Unter anderem wird festgestellt: „Junge Frauen berichten überdurchschnittlich oft von dem Gefühl, Zeit zu verschwenden, und empfinden es als schwierig, sich abzugrenzen.“ Zugleich berichten junge Frauen auch eher davon, dass ihre Eltern informiert sind über das, was sie in Sozialen Netzwerken tun oder sehen. Das könnte darauf hindeuten, dass junge Frauen eher auf unerwünschtes oder problematisches Verhalten hingewiesen werden, es reflektieren müssen und dann auch benennen können, was eine Auswirkung der unterschiedlichen Sozialisation von Männern und Frauen in unserer Gesellschaft sein kann.

Solche möglichen Zusammenhänge hat die Studie aber nicht untersucht, wie die Vodafone Stiftung auf Rückfrage bestätigte. Es werden aber Ergebnisse anderer Studien aufgeführt, die beispielsweise genauer untersucht haben, zu welchen Zwecken Mädchen und Jungen Soziale Netze eher nutzen: So habe etwa eine Untersuchung von 2023 gezeigt, „dass Mädchen soziale Medien häufiger zur emotionalen Bindung, zur Bestätigung ihres Aussehens und zur sozialen Kompensation nutzen. Jungen hingegen nutzen soziale Medien stärker für wettbewerbsorientierte Aktivitäten.“

Laut der Jugendstudie der Vodafone Stiftung schätzten befragte Jugendliche ihr Befinden nach der Nutzung Sozialen Netze auf jeden Fall häufiger schlechter ein als vorher, wenn sie weiblich oder höher gebildet sind oder der älteren Befragtengruppe von 18 bis 20 Jahren angehören. Auch das könnte darauf hindeuten, dass hier höhere Reflektionsfähigkeit oder geschärftes Problembewusstsein Rollen spielen. Solche Fragestellungen könnten für weitere Studien interessant sein.


Grafik aus der Studie, im Text aufgeschlüsselt

Grafik aus der Studie, im Text aufgeschlüsselt

Soziale Medien verschlechtern die Stimmung eher, wenn Befragte weiblich oder höher gebildet sind oder der älteren Befragtengruppe von 18 bis 20 Jahren angehören.

(Bild: Vodafone Stiftung)


(kbe)



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