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Datenschutz & Sicherheit

Drei mobile Videotürme für Überwachung in München


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Am Münchner Karlsplatz, auch Stachus genannt, sowie im alten botanischen Garten der bayerischen Landeshauptstadt stehen seit einigen Wochen neue Überwachungsanlagen. Die Polizei München und das bayerische Innenministerium nennen sie „Videotürme“, und das ist auch, was die Apparate machen: Sie filmen die Umgebung und sich selbst mit drei Kameras. Die Behörden stellten die Anlagen in der vergangenen Woche erst vor.

Zwei der Kameras an jedem Turm sind PTZ-Geräte (pan/tilt/zoom) des deutschen Anbieters Dallmeier und sitzen nicht in den typischen Kuppeln von Überwachungskameras. Durch die einheitliche schwarze Farbe des PTZ-Mechanismus´ ist von unten mit bloßem Auge jedoch kaum zu erkennen, wohin die Kameras gerade blicken. Eine dritte filmt vom Turm mit einem Fischaugenobjektiv stets senkrecht nach unten.

Wie der Münchner Polizeipräsident Thomas Hampel dem Lokalsender München TV sagte, hat diese Kamera auch die beiden anderen Geräte im Blick und soll so Vandalismus am Videoturm dokumentieren. Zudem besitzen die Wagen, auf denen die Türme montiert sind, laut einer Mitteilung des bayerischen Innenministeriums auch eine nicht genauer beschriebene „Alarmauslösung“ – man sollte sich also nicht an ihnen zu schaffen machen.



Die Videotürme sind wie Polizeifahrzeuge gestaltet und entsprechend auffällig.

(Bild: Nico Ernst)

Die Bilder der Kameras landen als Live-Feed mit Rückspulmöglichkeit in der Inspektion 11, München-Altstadt, sowie in der Einsatzzentrale der Polizei. Dort werden sie verschlüsselt gespeichert und nach 21 Tagen gelöscht, wie die Behörden der Deutschen Presse-Agentur sagten. Insgesamt hat die Münchner Polizei drei der Türme angeschafft, zum Stückpreis von 70.000 Euro. Zwei davon laufen beim Fehlen einer externen Stromversorgung auch mit Brennstoffzellen. Vorübergehend aufgestellt wurden bisher nur zwei, die Polizei will die Anlagen auch flexibel bei Großveranstaltungen einsetzen. Das dürfte wohl nicht für das Oktoberfest gelten, dort ist Videoüberwachung mit festen Kameras seit Jahren Teil des Sicherheitskonzepts.

Die beiden bisher aufgestellten Videotürme sollen laut Angaben der Süddeutschen Zeitung am Stachus und im alten botanischen Garten verbleiben, die dritte die Parkanlage aus weiteren Winkeln überwachen. Der lange stark vernachlässigte Garten war in den letzten Jahren zu einem Hotspot der Drogenszene geworden. Aufgeschreckt wurde die Münchner Öffentlichkeit im Herbst 2024 durch ein Tötungsdelikt in diesem Park, der mutmaßliche Täter konnte festgenommen werden. Schon zuvor begannen umfangreiche Umbauarbeiten an der Anlage, die sich inzwischen langsam wieder zu einer familienfreundlichen Oase mitten in der Stadt wandelt.

Ein kaum in den Griff zu bekommender Brennpunkt, zumindest für Münchner Verhältnisse, ist der Karlsplatz/Stachus, vor allem im Sommer, wo ein großer ebenerdiger Springbrunnen Abkühlung bietet. Am Ende der Fußgängerzone mit ihren zahlreichen Geschäften und über einem U- und S-Bahnhof gelegen ist der Platz stets sehr belebt, auch durch Touristen. Delikte wie Taschendiebstähle und laut Polizeichef auch sexuelle Belästigungen sind dort häufig.



Der Videoturm am Stachus, am Rande des Abgangs zur S-Bahn, überblickt den gesamten Platz.

Bei einem Besuch am vergangenen Wochenende wurde der Videoturm am Stachus von den Passanten kaum zur Kenntnis genommen. Ob er auch wirksam abschreckt, lässt sich derzeit nicht beurteilen. Ergebnisse von diesem Ort liegen noch nicht vor. Im alten botanischen Garten soll sich laut den Behörden die Lage seit der Videoüberwachung entspannt haben. Das Land Bayern will in den kommenden Jahren insgesamt 3,8 Millionen Euro in den Ausbau von Videoüberwachung stecken. Das wären mehr als 50 weitere Videotürme, obwohl diese nicht die einzigen Mittel bleiben dürften.


(nie)



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Noch 90 Tage: Microsoft-365-Apps unter Windows 10 nach Support-Ende


Microsoft erinnert an das dräuende Support-Ende von Windows 10 22H2 in 90 Tagen. Zudem konkretisiert der Hersteller den Zeitplan für die Unterstützung von Microsoft-365-Apps unter dem alten Betriebssystem.

Im Message-Center der Windows-Release-Health-Seiten hat Microsoft an das Ende von Windows 10 erinnert. Am 14. Oktober, also in 90 Tagen, ist das Service-Ende von Windows 10 22H2 in den Editionen Home, Pro, Enterprise, Education und IoT Enterprise, bekräftigen die Redmonder. Zugleich bedeutet das auch das Support-Ende von Windows 10 2015 LTSB und Windows 10 IoT Enterprise LTSB 2015. Im Oktober erhalten diese Versionen ihr letztes Sicherheitsupdate, danach gibt es keine Aktualisierungen mehr dafür, um sie vor den jüngsten Sicherheitsbedrohungen zu schützen.

Es gebe aber die Option, auch privat genutzte Windows-10-PCs im erweiterten Support-Programm (Extended Security Updates, ESU) teilnehmen zu lassen. Details dazu hat Microsoft Ende Juni erörtert. Privatkunden können sogar „kostenlos“ ein Jahr länger Sicherheitsupdates erlangen, müssen dafür jedoch Online-Dienste von Microsoft nutzen und dort Daten hinterlassen.

Bislang fand ein weiteres Support-Dokument von Ende Juni wenig Beachtung, das die Situation mit den Microsoft-365-Apps, also Microsofts Office, ausführlicher erklärt. Bislang war lediglich klar, dass Microsoft die Drei-Jahres-ESU-Version für den Business-Bereich mit Support für MS365-Apps unter Windows 10 mit weiterem Support unterstützt, bis Oktober 2028.

Jetzt erörtert Microsoft jedoch präziser, welcher Versionszweig wie lange Unterstützung erhält. Demnach erhalten Geräte mit Microsoft-365-Apps unter Windows 10 künftig Aktualisierungen, bis Version 2608 erscheint. Der „Current Channel“, einschließlich der Versionen für Individuen und Familien, bekommt bis August 2026 Updates. Der monatliche Enterprise-Kanal erhält noch bis Oktober 2026 Softwareflicken, und der halbjährliche (semi-annual) Enterprise-Kanal sogar bis Januar 2027. Die Updates umfassen dann jedoch nur noch Sicherheitsprobleme. Wenn der Support Fehler auf die Nutzung unter Windows 10 zurückzuführen kann, lautet die Lösung, auf Windows 11 zu migrieren.

Auch das BSI hat drei Monate vor dem Support-Ende​ eine Warnung ausgesprochen. Ohne weitere Sicherheitsupdates wird Windows 10 ab Oktober unsicher, Nutzerinnen und Nutzer sollten sich nach Aktualisierung oder alternativem Betriebssystem umsehen – eine Datensicherung davor sei jedoch ratsam.


(dmk)



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EU-App zur Alterskontrolle: Fünf Staaten beginnen mit den Tests


Dänemark, Frankreich, Griechenland, Italien und Spanien testen als erste EU-Staaten eine im Auftrag der EU-Kommission entwickelte Technik zur Altersverifizierung im Internet. Das hat die Brüsseler Behörde mitgeteilt und erklärt, dass es sich um den „Goldstandard“ für die Alterssicherung im Internet handelt. Damit sollen Nutzer und Nutzerinnen online einfach nachweisen können, dass sie mindestens 18 Jahre alt sind, ohne dass die Stelle, gegenüber der sie das tun, mehr über sie erfährt. Gedacht ist das etwa für Pornografie-Portale. Weder die noch irgendjemand sonst soll darüber aber nachverfolgen, sehen oder rekonstruieren können, welche Inhalte die User einsehen.

Die jetzt vorgestellte Anwendung ist laut der EU-Kommission vollständig Open Source, „robust, benutzungsfreundlich, den Datenschutz sichernd und voll kompatibel“ zur geplanten europäischen digitalen Brieftasche (EUid). Der Prototyp könne in andere Anwendungen integriert oder alleinstehend genutzt werden. Die fünf Vorreiter würden sich jetzt mit Brüssel austauschen, wie sie bei der Einführung vorgehen wollen, um jeweils nationale Anwendungen zur Überprüfung des Alters von Nutzern und Nutzerinnen veröffentlichen zu können. Gründliche Tests sind demnach etwa mit Pornografie-Plattformen vorgesehen.

Wenn die Technik ausgereift ist, könne sie auch für andere Dienste eingesetzt werden, erklärt Brüssel noch. Vorstellbar sei etwa, dass man damit nachweisen können werde, dass man Alkohol kaufen darf. Wann genau Altersüberprüfungen nötig sind, steht in Leitlinien, die auf Basis des Digital Services Act (DSA) erstellt und die jetzt ebenfalls verfügbar gemacht wurden. Betroffen sind demnach etwa Plattformen, die nicht jugendfreie Inhalte vorhalten und solche, „die ein hohes Risiko für die Sicherheit von Minderjährigen darstellen“. Die Methoden der Altersverifizierung sollen demnach „genau, zuverlässig, robust, nicht aufdringlich und nicht diskriminierend sein“.

Die vorgesehenen Pflichten treffen bei den Betroffenen nicht auf Gegenliebe, vor allem, weil weder die Plattformen noch die Betreiber von App-Stores dafür zuständig sein wollen. Bedenken wurden beispielsweise bereits von Meta, Google und Apple angemeldet. Aber auch die Anbieter von Pornografie-Portalen haben bereits protestiert. Kritik an den Plänen der Kommission kommt außerdem von zivilgesellschaftlichen und Bürgerrechtsorganisationen. Sie meinen, dass aktuelle Systeme oft nicht effektiv schützen, aber die Privatsphäre untergraben und ein falsches Sicherheitsgefühl vermitteln würden.


(mho)



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Für Grok & Co.: Pentagon verspricht KI-Firmen hunderte Millionen US-Dollar


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Das US-Verteidigungsministerium hat mit Anthropic, Google, OpenAI und xAI Verträge über die Entwicklung agentischer KI-Arbeitsabläufe abgeschlossen, für die jeweils bis zu 200 Millionen US-Dollar fließen können. Parallel dazu hat xAI ein speziell für staatliche Stellen entwickeltes KI-Programm vorgestellt, das dafür sorgen soll, dass Staatsbedienstete die „besten Werkzeuge und Technologien“ erhalten. Beide Ereignisse folgen nur eine Woche, nachdem das neue KI-Modell des Unternehmens von Elon Musk mit antisemitischen Ausfällen für Aufsehen gesorgt und sich selbst mehrfach als „MechaHitler“ bezeichnet hat. In der Folge wurde der Chatbot auf dem Kurznachrichtendienst X für mehrere Tage abgeschaltet.

Die Verträge mit den vier KI-Unternehmen begründet der KI-Chef im Pentagon jetzt mit dem Ziel, einen strategischen Vorteil gegenüber Gegnern behalten zu wollen. Die Übernahme von KI-Technik verändere grundlegend die Fähigkeit des Pentagon, die Kämpfenden zu unterstützen. Ziel der Verträge sei es, die beste KI-Technik in die verschiedenen Führungsebenen zu bringen. Außerdem sei Forschung zu den Einsatzmöglichkeiten und den Risiken der modernsten KI-Modelle vorgesehen. Den KI-Firmen selbst wiederum soll damit ermöglicht werden, Anforderungen unter Aspekten der nationalen Sicherheit zu verstehen und anzugehen.

Elon Musks KI-Firma xAI nennt das neue Angebot für US-Regierungsstellen jetzt „Grok for Government“. In dessen Rahmen sollen lokale, bundesstaatliche und staatliche Stellen die Möglichkeit erhalten, an die neueste KI-Technik zu kommen. Dabei bezieht sich xAI auf Grok 4, dessen Einführung vorige Woche von massiven Problemen begleitet wurde. Die Technik sollen die Behörden direkt über eine staatliche Stelle erwerben können, hinzu kommen spezielle Werkzeuge etwa für die Recherche. Damit und mit den Verträgen des Pentagon werden die Verbindungen zwischen US-Behörden und den größten KI-Firmen nun noch enger.


(mho)



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