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DSGVO-Auskunftsrecht: Noyb beschwert sich über AliExpress, TikTok und WeChat


Die österreichische Bürgerrechtsorganisation Noyb hat schwere Vorwürfe gegen die Tech-Giganten AliExpress, TikTok und WeChat erhoben. Die Aktivisten monieren, dass die drei chinesischen Internetkonzerne systematisch gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verstoßen, indem sie Auskunftsersuchen von Nutzern nicht ordnungsgemäß beantworten. Noyb hat daher offizielle Beschwerden bei den Datenschutzbehörden in Belgien, Griechenland und den Niederlanden eingereicht.

Im Kern geht es in der Auseinandersetzung um das Recht von Nutzern, eine vollständige Kopie ihrer personenbezogenen Daten zu erhalten, die von Unternehmen verarbeitet werden. Dieser Anspruch ist in Artikel 15 der DSGVO verankert. Viele große Tech-Firmen stellen mittlerweile Instrumente zur Verfügung, die das Herunterladen eigener Daten ermöglichen sollen. In der Praxis sieht es trotzdem oft noch anders aus. Laut Noyb haben sich weder TikTok noch AliExpress die Mühe gemacht, eine angemessene Auskunft zu erteilen.

TikTok wirft die zivilrechtliche Organisation vor, „nur einen Teil der Daten in einer unstrukturierten Form“ übermittelt zu haben, „die unmöglich zu verstehen war“. AliExpress habe eine „defekte Datei“ zur Verfügung gestellt, „die nur einmal geöffnet werden konnte“. WeChat soll „die Anfrage der beschwerdeführenden Person einfach gänzlich“ ignoriert haben. Kleanthi Sardeli, Datenschutzjuristin bei Noyb, kritisiert das scharf: „Tech-Unternehmen lieben es, so viele Daten wie möglich über ihre Nutzer:innen zu sammeln.“ Sie weigerten sich aber vehement, „ihnen vollen Zugang im Einklang mit dem EU-Recht zu geben“.

Die unvollständigen oder unverständlichen Antworten von TikTok und AliExpress verhindern Noyb zufolge, dass User überprüfen können, wie ihre persönlichen Daten verarbeitet werden. Die Betroffenen hätten zunächst Folgefragen gestellt, um den Unternehmen eine zweite Chance zu geben. Doch anstatt die fehlenden Daten nachzuliefern, hätten die Firmen dann lediglich den Inhalt ihrer Datenschutzrichtlinien „ohne jegliche individuelle Informationen“ wiedergegeben.

Die aktuellen Auskunftsersuchen sind nicht losgelöst zu betrachten. Sie erfolgten im Vorfeld einer Reihe von Noyb-Beschwerden vom Januar 2025. Damals leitete die Organisation rechtliche Schritte gegen mehrere Unternehmen wie TikTok, AliExpress, Shein, Temu, WeChat und Xiaomi wegen unrechtmäßiger Datentransfers nach China ein. EU-Recht schreibt vor, dass Datentransfers in Drittländer nur zulässig sind, wenn der Datenschutz dort gewährleistet ist. Angesichts chinesischer Gesetze, die den Behörden weitreichenden Zugriff auf persönliche Daten ermöglichen, ist das realistischerweise kaum möglich.

Shein, Temu und Xiaomi stellten inzwischen zusätzliche Informationen bereit. TikTok, AliExpress und WeChat verstoßen laut Noyb dagegen „weiterhin gegen die DSGVO.“ Sardeli bekräftigt die Ansprüche: Selbst wenn Firmen viele Anfragen bekämen, heiße das nicht, „dass sie Informationen verweigern dürfen“.

Noyb fordert die Datenschutzbehörden in den drei betroffenen EU-Ländern dazu auf, die Unternehmen zum Erfüllen der Auskunftsersuchen zu zwingen. Ferner schlagen die Aktivisten vor, Geldstrafen zu verhängen, um künftige Verstöße zu verhindern. Solche Sanktionen können bis zu 4 Prozent des Jahresumsatzes betragen. Für AliExpress würde dies, basierend auf einem Jahresumsatz von 3,68 Milliarden Euro, ein Bußgeld von bis zu 147 Millionen Euro bedeuten. Das Auskunftsrecht gilt als wichtiges Werkzeug der DSGVO. Noyb moniert immer wieder, dass Firmen dieses nicht hinreichend beachten. Dem Bundesfinanzhof (BFH) zufolge greift der Anspruch auch bei „unverhältnismäßigem Aufwand“.


(mho)



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iX-Workshop: OWASP® Top 10 – Sicherheitsrisiken für Webanwendungen verstehen


Über die häufigsten Sicherheitslücken in Webanwendungen informiert das Open Web Application Security Project (OWASP®) in seinen Top Ten Web Application Security Risks.

Im iX-Workshop OWASP Top 10®: Kritische Sicherheitsrisiken für Webanwendungen verstehen erklärt und demonstriert Björn Kaidel die Schwachstellen aus der Top-10-Rangliste und ihre Auswirkungen. Sie lernen dabei nicht nur die Risiken kennen, sondern erfahren auch, wie Sie Schwachstellen in der eigenen IT aufspüren und beheben können, um sich so bestmöglich gegen Cyberattacken und Datendiebstahl zu schützen.

September
16.09. – 17.09.2025
Online-Workshop, 09:00 – 12:30 Uhr
10 % Frühbucher-Rabatt bis zum 18. Aug. 2025
November
25.11. – 26.11.2025
Online-Workshop, 09:00 – 12:30 Uhr
10 % Frühbucher-Rabatt bis zum 27. Okt. 2025

Sicherheitsexperte Björn Kaidel arbeitet bei der secuvera GmbH in den Bereichen Penetrationstests und Prüfstelle, wo er unter anderem eine Sicherheitsmethodik für einen internationalen Großkunden mitentwickelt und Produktprüfungen durchgeführt hat.

Der Workshop schult und sensibilisiert Entwickelnde, Product Owner, Scrum Master, Sicherheitsverantwortliche, Architekten und Administrierende für gängige Schwachstellen und empfohlene Gegenmaßnahmen.


Upgrade for Skills

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(ilk)



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Neues Spiel von Apple – aber nur für Abonnenten


Eher selten bringt Apple eigene Spiele heraus. So gibt es seit Jahren mit jedem Mac ein Schach-Game dazu und für Milliardär und Apple-Investor Warren Buffett wurde eine „Paper Boy“-Variante fürs iPhone als Geschenk publiziert. Daneben (vor)finanziert Apple im Rahmen seines Spieledienstes Apple Arcade neue Titel von Dritten und kaufte neulich ein kleines Spielestudio. Doch nun gibt es wieder einmal ein „Apple-Original-Spiel“: Pünktlich zum Welt-Emoji-Tag in dieser Woche brachte der iPhone-Konzern sein „Emoji Game“ heraus. Allerdings ist der Vertriebsweg recht speziell: Es ist nur in englischsprachigen Regionen (plus Quebec in Kanada auf Französisch) zu haben und auch nur gegen eine Abogebühr. Im regulären App Store ist es nicht erhältlich, denn der Casual-Titel wurde in die News-App eingebaut.

Apple News+ ist Apples Journalismus-Angebot, das diverse Zeitschriften, Zeitungen und andere Foto- und Textinhalte in einem Abonnement bündelt. Es gelang dem Konzern allerdings bislang nicht, es weitläufig auszurollen. Stattdessen ist News+ bis dato (respektive immer noch) nur in den Vereinigten Staaten, Kanada, Großbritannien und Australien erhältlich. In den USA zahlt man mittlerweile knapp 13 US-Dollar für den Dienst. „Emoji Game“ trifft auch andere Minispiele, die eher an Spieleseiten aus der Zeitung erinnern, darunter Sudoku, Kreuzworträtsel und das Puzzle Quartiles.

„Emoji Game“ passt hier allerdings auch gut rein: Es ist ein Ratespiel mit Emojis. Dazu werden Worte oder Phrasen mit Leerstellen gezeigt, die man über die Beschreibung eines Emojis füllen soll. Dabei kann man unter anderem lernen, wie unterschiedlich die Bedeutung von Emojis sein kann.

Apple hatte „Emoji Game“ auf der Entwicklerkonferenz WWDC 2025 im Juni erstmals gezeigt. Eigentlich war erwartet worden, dass es Teil von iOS 26 sein wird, doch zum Welt-Emoji-Tag wurde das Spiel offenbar vorgezogen. Ob es irgendwann auch in Europa landet, bleibt abzuwarten.

Mindestvoraussetzung sind wie erwähnt ein News+-Abo und mindestens iOS 18.4. Die Apple-News-App taucht nur auf englischsprachigen Geräten plus Französisch für Kanada auf. Nutzer berichten, dass der Titel außerdem auch unter iPadOS 18.4 und macOS 15.4 oder höher in der News-App erscheint.


(bsc)



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Lichtspiele und Bickwinkel: Die Bilder der Woche 29


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This article is also available in
English.

It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Technische Raffinesse und kreatives Auge treffen aufeinander: Ein flüchtiger Moment im Schnabel eines Eisvogels, geometrische Strukturen aus Holz und Stahl oder das farbenfrohe Spektakel eines Silvesterhimmels. Die ausgewählten Aufnahmen zeigen, wie unterschiedlich Fotografie wirken kann. Jedes Bild bringt eine eigene Sicht auf die Welt mit und lädt dazu ein, Bekanntes neu zu entdecken.


Das Titelbild der Ausgabe 04 2025 des Foto-Magazins c't Fotografie

Das Titelbild der Ausgabe 04 2025 des Foto-Magazins c't Fotografie



Irres FarbSpiel

(Bild: Redfox 0070)

Ein weiter Blick über das ruhige Meer, der Horizont teilt Himmel und Wasser in dramatisches Licht und tiefe Schatten. Die untergehende Sonne färbt die Wolken in intensiven Orangetönen, während der Himmel darüber in ein kühles Violett und Dunkelblau übergeht. Die Wellen rollen sanft an den dunklen Strand, dessen nasser Sand das letzte Licht reflektiert. Fußspuren ziehen sich durch den Vordergrund, ansonsten ist die Szene menschenleer. Die Bildkomposition von redfox 0070 lebt vom starken Kontrast zwischen Licht und Dunkel sowie der Weite, die sich hier eindrucksvoll entfaltet.



(Bild: Pham Nuwem)

Nahaufnahme eines Eisvogels auf einem Ast: Das Gefieder leuchtet in sattem Blau und rostigem Orange. Im Schnabel hält er einen kleinen, silbrig glänzenden Fisch, dessen Schuppen das Licht reflektieren. Die Schärfe liegt präzise auf dem Auge des Vogels und der Beute, während der Hintergrund in tiefes Schwarz abfällt. Es wurde im perfekten Moment zwischen Jagderfolg und Abflug ausgelöst.

Stefan Weber berichtet über die Bildentstehung: „Das Foto entstand aus einem Blind (also geplant) mit bekanntem Standort des Eisvogels beziehungsweise dessen Nesthöhle. Wie bei jeder Tierfotografie spielen somit das Glück und die Geduld eine Hauptrolle. Dass sich der Eisvogel so schön präsentiert und zu dem frühen Zeitpunkt bereits so große Jungvögel hatte, war nicht zu erwarten gewesen. Erfahrungsgemäß wäre damit erst ein bis zwei Wochen später zu rechnen gewesen.“



Perspektive aus Holz und Stahl

(Bild: strukturblick)

Architektonisches Motiv mit starker Linienführung. Der Blick geht senkrecht nach oben an einer spitz zulaufenden Holzkonstruktion entlang. Die symmetrischen Dachkanten des Gebäudes schneiden sich in der Bildmitte fast wie ein Pfeil, der in den Himmel zeigt. Umrahmt wird das Ganze von aufgelockerten Wolken. Eine spannungsreiche Komposition von Strukturblick aus Form, Material und Perspektive von Mike_FJ



falki 50

(Bild: falki 50)

Zufallsfund am frühen Morgen, zwei Fliegen von falki 50 „in Flagranti“ erwischt, sie sitzen auf einem Grashalm. Was im Alltag unscheinbar ist, wird hier zur spektakulären Makroaufnahme. Die Körper sind mit zahllosen Tautropfen bedeckt, die wie kleine Linsen wirken und Details vergrößert abbilden. Die Flügel erscheinen gläsern, die leuchtend roten Facettenaugen stechen besonders hervor. Der türkisfarbene Hintergrund sorgt für eine klare Trennung vom Motiv – ein technisches und gestalterisches Highlight.

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Silvester Skyline

(Bild: Stephan Strange)

Ein Feuerwerk der Farben über der nächtlichen Skyline Frankfurts. Hunderte Lichtspuren explodieren über den Hochhäusern. Im Vordergrund spannt sich die stählerne Brücke über den Main, auf ihr versammeln sich Menschen, die das Spektakel verfolgen. Das Wasser spiegelt die bunten Explosionen in Rot, Grün und Gold, während sich Rauchschwaden über den Fluss legen. Stephan Strange hat die Stadt lebendig und pulsierend, in einem Moment zwischen Lärm und Staunen eingefangen.



Rudern am Lago Maggiore …

(Bild: tpau17)

Wenn die Sonne untergeht, ein schöner Sommertag sich dem Ende neigt und man die Ruhe im Ruderboot genießt, dann ist man dem DolceVita sehr nahe, so tpau17. Ein einzelner Ruderer gleitet über die glatte Wasseroberfläche, gebettet in das warme Licht eines goldenen Sonnenuntergangs. Im Hintergrund staffeln sich dunkle Bergsilhouetten, die im Dunst verschwimmen. Die gesamte Szene ist in ein intensives Orange getaucht – Wasser, Himmel, Berge verschmelzen zu einer harmonischen Farbfläche, eine stille Komposition.



Der Würfel ist gesetzt

(Bild: metapix)

Das berühmte Brüsseler Wahrzeichen erscheint hier in reduziertem Schwarzweiß. Der Himmel ist fast weiß ausgebrannt, ein Kontrast, der die glänzenden Kugeln und klaren Linien des Bauwerks stärker hervorhebt. Die Perspektive von unten betont die monumentale Struktur und verleiht dem Bild grafische Kraft – ein Klassiker, von metapix neu interpretiert.

Alle Bilder der Woche finden Sie hier nochmal im Überblick:


Samstag: Irres FarbSpiel (Bild:

Redfox 0070

)


(caru)



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