Entwicklung & Code
dstask 1.0: Git-basierter Task-Manager jetzt auch für Windows
Nach sieben Jahren Entwicklung hat der Open-Source-Task-Manager Version 1.0 erreicht. Hauptentwickler Naggie deklariert das Projekt als „feature complete“ und dankt der Community für die langjährige Unterstützung. Die wichtigste Neuerung des Releases ist ein Windows-Port, der dstask nun auch für Entwickler auf Microsofts Betriebssystem zugänglich macht.
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dstask richtet sich an Nutzer, die ihre Aufgaben direkt im Terminal verwalten möchten. Das besondere Merkmal des Tools: Es nutzt Git zur Synchronisation von Tasks über mehrere Geräte hinweg. Jede Aufgabe wird als Markdown-Datei gespeichert und versioniert, was insbesondere für Entwickler praktisch ist. Die Synchronisation erfolgt über beliebige Git-Repositories – egal ob selbst gehostet oder über Dienste wie GitHub.
Version 1.0 bringt neben dem Windows-Support mehrere Usability-Verbesserungen. So lassen sich nun Argumente in der EDITOR-Umgebungsvariable verwenden, was die Integration in individuelle Workflows erleichtert. Die Entwickler haben zudem die farbliche Darstellung von Tasks überarbeitet: Gestartete Aufgaben werden jetzt je nach Priorität eingefärbt, während erledigte überfällige Tasks ihre Standard-Farbe behalten. Ein weiterer Bugfix behebt abgeschnittene Ansichten beim Befehl show-open.
Schlanke Alternative zu GUI-Task-Managern
Im Vergleich zu ausgewachsenen Projektmanagement-Paketen wie Redmine oder OpenProject setzt dstask auf Minimalismus und Geschwindigkeit. Nutzer können das Tool mit wenigen Handgriffen installieren und es läuft selbst auf schwachbrüstiger Hardware flüssig.
Im aktuellen Vergleich schlanker Open-Source-Task-Manager trat neben dstask auch Taskwarrior an, das ebenfalls vollständig auf der Kommandozeile arbeitet. dstask unterscheidet sich von diesem primär durch seine Git-Integration, die etablierte Entwickler-Workflows nutzt, statt eigene Sync-Mechanismen zu implementieren. Allerdings fehlen dstask Features wie Kanban-Boards oder Gantt-Diagramme, die viele andere Tools aus dem Vergleich bieten.
Die vollständigen Release-Notes mit allen Änderungen finden sich im offiziellen GitHub-Repository. dstask steht unter Open-Source-Lizenz und lässt sich über verschiedene Paketmanager installieren.
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(fo)
Entwicklung & Code
OOP-Konferenz 2026: Embrace Change – lasst uns Veränderungen willkommen heißen!
Das Motto der von heise conferences veranstalteten Konferenz OOP 2026 lautet „Embrace Change“ – ein Leitsatz, der vor allem für Flexibilität steht. Und zwar für eine Flexibilität, die es uns ermöglicht, sowohl mit den Veränderungen, die auf uns einströmen, gut umzugehen als auch selbst Veränderungen voranzubringen. Inwiefern beides wichtig bei der Entwicklung von Softwarearchitektur ist, wird auf der OOP 2026 im Detail untersucht, diskutiert und vorgestellt.
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Jutta Eckstein ist eine deutsche Spezialistin für Agilität, insbesondere agile Softwareentwicklung mittels Extreme Programming, Scrum und weiteren Themen.
Was ist die Essenz von „Embrace Change“ für die Softwarearchitektur?
Gerade in unserer Branche stehen wir ständig vor neuen Herausforderungen. Allzu oft versuchen wir jedoch – fast reflexartig – diese Änderungen zu umgehen, auf die lange Bank zu schieben oder auch vehement die Vorteile des aktuellen Status quo zu betonen. Fakt ist, die Veränderung holt uns dennoch ein. Vor diesem Hintergrund gilt es beispielsweise, die sich ständig wandelnden Cybersicherheitsbedrohungen als Anlass zu nehmen, nicht nur die Sicherheit, sondern auch die Stabilität des Systems zu verbessern.
Was sind die größten Knackpunkte beim Umgang mit Veränderungen?
Bei den unzähligen (auch gleichzeitig auftretenden) Veränderungen tritt unweigerlich eine Veränderungsmüdigkeit ein. Beispielsweise können wir nicht davon ausgehen, dass die jüngere Generation auf die gleiche Weise motiviert werden kann wie die Generation davor. Das heißt, wir müssen – zum Vorteil aller – auf die unterschiedlichen Bedürfnisse und Erwartungen jüngerer Generationen eingehen.
Auch geänderte Kundenanforderungen empfinden wir oft als Störfaktor unserer Arbeit (was es ja auch ist), aber nicht selten erlauben sie uns sowohl eine größere Marktakzeptanz als auch einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen.
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Was sind neue Trends in der Softwarearchitektur?
Auch wenn wir gerne die Stabilität von Softwarearchitektur betonen wollen, gilt es zunehmend, Softwarearchitektur so zu gestalten, dass sie sich kontinuierlich anpasst. Dabei können wir auch generative KI zur Hilfe nehmen, die uns sowohl beim Wie (dem Vorgehen) als auch beim Was (dem Ziel) unterstützen kann. Um diesen Nutzen wirklich ziehen zu können, sind wir gefordert, unser Wissen immer auf dem aktuellen Stand zu halten, damit wir sowohl tragfähige Wartungsstrategien als auch Innovationen entwickeln können. Das heißt, wir müssen verstehen, dass Legacy und Innovation untrennbar miteinander verbunden sind.
Was sind die Future-Skills im Bereich der Softwarearchitektur?
Selbstverständlich gilt es, künstliche Intelligenz als Bestandteil der Softwareentwicklung zu begreifen. Das heißt, dass der Einsatz von KI zur Folge hat, dass wir uns von der gewohnten Art und Weise, wie wir Software entwickeln, verabschieden müssen. Und gleichsam ist es unerlässlich, die Grundlagen von System-Design, -Architektur und -Programmierung zu verinnerlichen, da wir ansonsten beispielsweise die generierten Ergebnisse nicht bewerten können.

Die OOP lädt zum Gedankenaustausch ein.
(Bild: sigs.de)
Die Keynotes und Panels sind die Highlights der OOP
Zum Auftakt am Dienstag lädt Frank Buschmann, Distinguished Key Expert bei Siemens, zu einer Podiumsdiskussion ein. Dabei steht das Motto „Embrace Change“ im Fokus: Auf die Woche genau vor 25 Jahren wurde das Agile Manifest verabschiedet, das die Haltung, Veränderungen als Chance zu verstehen und diese immer und überall anzunehmen, in den Vordergrund rückte. Diese Haltung führte zu zahlreichen Veränderungen, beispielsweise von reinen Entwicklungsteams zu multidisziplinären Teams, von klassischer Entwicklung zu nachhaltigem DevOps, von Monolithen zu Microservices, von On-Premises zu Cloud oder von Datenanalyse zu agentenbasierter KI. Auf dem Podium wird diskutiert, wie wir mit einer solchen Menge an Veränderungen umgehen können, ohne den Überblick zu verlieren oder überfordert zu sein.
Max Schrems, als einer der einflussreichsten Datenschutzaktivisten und Anwälte, wird die erste Keynote der OOP 2026 präsentieren. Bekannt wurde er durch seine Klage gegen Facebook und dessen Datenschutzverletzungen. In seiner Keynote beleuchtet er die Abhängigkeit der (europäischen) Unternehmen von den (amerikanischen) Hyperscalern. Das momentane politische Klima erfordert, dass wir dieser Abhängigkeit von US-Clouds ins Auge sehen und uns entsprechend vorbereiten müssen.
Als Softwareentwicklerin, Architektin und Technologin befasst sich Birgitta Böckeler mit KI-unterstützter Softwareentwicklung. Vor dem Hintergrund, dass messbare Erfolge momentan noch ausbleiben, betrachtet sie in ihrer Keynote kritisch den aktuellen Stand, vor allem bezüglich des praktischen Nutzens von KI in der Softwareentwicklung.

Fragen zu den Keynotes lassen sich über das Smartphone stellen.
(Bild: sigs.de)
Die Abschluss-Keynote hält Alistair Cockburn, der nicht nur als Co-Autor des Agilen Manifests bekannt wurde, sondern auch als weltweit anerkannter Experte für Projektmanagement, Softwarearchitektur, Use Cases und (natürlich) agiler Entwicklung. In seiner Keynote diskutiert er, inwiefern Technologie – und damit auch Software – alles, nur nicht neutral ist. Das heißt, jegliche Art von guter oder schlechter Voreingenommenheit, Meinung oder Überzeugung beeinflusst auch die Technologie. Das heißt, jede Innovation sollte auch einem moralischen Prüfstand unterzogen werden.
Intensive Diskussionen und Erfahrungsaustausch
Vor Ort in München ermöglichen tiefergehende Gespräche, Interaktionen und gemeinsames Erleben, das eigene Wissen und Netzwerk in einer entspannten Umgebung zu erweitern.
Vorgestellt: Drei Tracks der OOP 2026
Software Architecture: Building Software That Adapts
Track Chair Eberhard Wolff
In der Softwareentwicklung ist Veränderung allgegenwärtig. Dieser Track beleuchtet praktische Strategien zur Architektur von Systemen, die sich an veränderte Geschäftsanforderungen und technologische Fortschritte anpassen können. Wir setzen auf lose Kopplung, Modularität sowie soziotechnische Ansätze, um schnelle Änderungen zu ermöglichen und Risiken zu minimieren.
In diesem Zusammenhang stehen Softwarearchitekten verschiedenen Herausforderungen gegenüber, darunter:
- Microservices, moderne Monolithen und mehr
- Architekturgrundlagen wie modulare Designprinzipien
- Soziotechnische Ansätze
- Agile Architektur
Agility, Leadership & Social Integration – Nurture, Sustain, Impact
Track Chair Bettina Ruggeri
Agilität ist kein Projekt – sie ist ein lebendiges System. Um erfolgreich zu sein, braucht sie Menschen, die sie praktizieren, reflektieren und weiterentwickeln. Insbesondere in unsicheren Zeiten. Dieser Track richtet sich an alle, die Agilität leben – in Teams, in der Führung und im Arbeitsalltag.
Agilität ist ein lebendiges System. Es muss gefördert, aufrechterhalten und kontinuierlich gestärkt werden – insbesondere in Zeiten der Unsicherheit. Viele Organisationen haben agile Praktiken eingeführt, doch Rituale und Prozesse allein reichen nicht aus. Echte Agilität wird dadurch gelebt, dass sie praktiziert, reflektiert und kontinuierlich weiterentwickelt wird – von Einzelpersonen, Teams und Führungskräften gleichermaßen.
Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Agilen Manifests und unter dem Motto „Embrace Change“ konzentriert sich dieser Track darauf, wie Agilität hilft, Veränderungen anzunehmen, zu gestalten und nachhaltig zu gestalten. Wir freuen uns deshalb auf ehrliche Geschichten, innovative Tools und mutige Fragen, die einladen zu reflektieren, uns herausfordern und voranbringen zu den folgenden Themen:
- 25 Jahre Agiles Manifest – Was nun?
- Soziale Integration und Psychologische Sicherheit
- Führung, die Wandel ermöglicht
- Agilität lebendig halten (über Rituale hinaus)
- Tools und Mikrointerventionen
- Innere Arbeit und Resilienz
- Experimente, Movements und Kulturwandel
AI and the End of Business-as-Usual
Track Chair Marc Bless
Künstliche Intelligenz ist nicht nur ein weiteres Werkzeug. Sie verändert die Art und Weise, wie wir denken, entscheiden, gestalten und führen. Dieser Track untersucht, wie KI das „Business as usual“ beendet, indem sie die Art und Weise verändert, wie Software entwickelt wird, wie die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Rollen funktioniert und wie sich Organisationen weiterentwickeln. Wir befassen uns mit KI-nativer Produktentwicklung, agentenbasierten Engineering-Praktiken und der strategischen Anpassung an generative KI. Sie erfahren, wie sich agiles Denken, Führung und Leistungskennzahlen verändern, wenn Maschinen mitgestalten und Entwickler eher prompten als programmieren. Wir beleuchten auch, was Organisationen tun müssen, um Schritt zu halten, wenn KI das Tempo vorgibt: Was muss sich in Strukturen, Prozessen und Personalsystemen ändern, damit der Wert nicht in der Komplexität verloren geht?
Die Sessions verbinden praktische Einblicke mit kritischer Reflexion. Von Live-Coding bis hin zu Strategieplanung, von Edge-Deployment bis hin zu ethischen Blindspots. Dieser Track bringt echte Geschichten aus der Praxis der KI-Transition zu den folgenden Themen:
- KI-native Produktentwicklung und Co-Creation
- Agentische Engineering-Workflows
- Strategische Anpassung an GenAI
- Führung und organisatorische Neugestaltung für KI-Bereitschaft
- Ethik und Verantwortung in KI-Ökosystemen
- Geschichten aus der Praxis, wie KI-Teams, Tools und Technologien verändert

Interaktion mit Technik und Menschen ist auf der OOP wichtig.
(Bild: sigs.de)
Die OOP 2026 findet vom 10. bis 13. Februar 2026 im MOC München statt. Alle Informationen dazu finden sich auf der Konferenzseite.
(rme)
Entwicklung & Code
software-architektur.tv: Teamwork – Müssen wir darüber sprechen?
In der IT müssen die meisten Softwareentwicklerinnen, -architekten und andere Rollen aus verschiedenen Gründen in Teams arbeiten. Wer überzeugt ist, dass das nicht immer einfach ist, und zudem denkt, über Teamwork sei schon alles gesagt worden, der sollte die neue Episode nicht verpassen: denn Aino Vonge Corry und Lisa Maria Schäfer werden gemeinsam nochmals die wichtigsten Aspekte beleuchten – von Team Topologies über psychologische Sicherheit, Persönlichkeitstypen, Körpersprache, Remote-Arbeit in Teams bis hin zur ganz allgemeinen Kommunikation. Aino Vonge Corry und Lisa Maria Schäfer diskutieren all diese Themen und freuen sich auf Eure Fragen.
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Aino Vonge Corry wird außerdem Ende November einen Vortrag beim Software Architecture Gathering halten, mit dem Titel „Was wir aus ‚Der Herr der Ringe‘ gelernt haben (sollten)“.
Da Lisa Maria Schäfer vor der Kamera ist, wird sie dieses Mal keine Sketchnotes malen.
Livestream am 6. November
Die Ausstrahlung findet am Donnerstag, 6. November 2025, live von 13 bis 14 Uhr statt. Die Folge steht im Anschluss als Aufzeichnung bereit. Während des Livestreams können Interessierte Fragen via Twitch-Chat, YouTube-Chat, Bluesky, Mastodon, Slack-Workspace oder anonym über das Formular auf der Videocast-Seite einbringen.
software-architektur.tv ist ein Videocast von Eberhard Wolff, Blogger sowie Podcaster auf iX und bekannter Softwarearchitekt, der als Head of Architecture bei SWAGLab arbeitet. Seit Juni 2020 sind über 250 Folgen entstanden, die unterschiedliche Bereiche der Softwarearchitektur beleuchten – mal mit Gästen, mal Wolff solo. Seit mittlerweile mehr als zwei Jahren bindet iX (heise Developer) die über YouTube gestreamten Episoden im Online-Channel ein, sodass Zuschauer dem Videocast aus den Heise Medien heraus folgen können.
Weitere Informationen zur Folge finden sich auf der Videocast-Seite.
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(map)
Entwicklung & Code
Daily am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen. Oder nicht?
Ein Daily, auch Stand-up oder Daily Scrum genannt, ist kein Status-Meeting. Es dient einerseits dazu, den Fortschritt in Richtung Sprint-Ziel zu hinterfragen. Das bedeutet schon mal, dass es ohne Sprint-Ziel kein Daily benötigt, oder? Der andere Zweck des Dailys besteht im Planen des bevorstehenden Arbeitstags. Wer macht was, um das Team dem Ziel näherzubringen? Aufgrund dieses Zwecks habe ich das Daily lange Zeit am frühen Vormittag verortet.
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(Bild: Stefan Mintert )
Stefan Mintert arbeitet mit seinen Kunden daran, die Unternehmenskultur in der Softwareentwicklung zu verbessern. Das derzeit größte Potenzial sieht er in der Leadership; unabhängig von einer Hierarchieebene.
Die Aufgabe, dieses Potenzial zu heben, hat er sich nach einem beruflichen Weg mit einigen Kurswechseln gegeben. Ursprünglich aus der Informatik kommend, mit mehreren Jahren Consulting-Erfahrung, hatte er zunächst eine eigene Softwareentwicklungsfirma gegründet. Dabei stellte er fest, dass Führung gelernt sein will und gute Vorbilder selten sind.
Es zeichnete sich ab, dass der größte Unterstützungsbedarf bei seinen Kunden in der Softwareentwicklung nicht im Produzieren von Code liegt, sondern in der Führung. So war es für ihn klar, wohin die Reise mit seiner Firma Kutura geht: Führung verbessern, damit die Menschen, die die Produkte entwickeln, sich selbst entwickeln und wachsen können.
Für Heise schreibt Stefan als langjähriger, freier Mitarbeiter der iX seit 1994.
Nach und nach hat sich mein Blick verändert, und das hat vor allem damit zu tun, dass in meinen Beratungsaufträgen ein Phänomen häufiger vorkommt: In den vergangenen Jahren treten immer mehr Entwickler an mich heran, um nach persönlichem Rat zu fragen. Es geht also nicht um Teamprobleme oder Fragen der gesamten Organisation, sondern um individuelle Herausforderungen, denen die einzelnen Personen gegenüberstehen. Dazu gehören Projektdruck, fehlende Wertschätzung und daraus resultierendes mangelndes Wohlbefinden.
Die häufigsten Fragen, die Antworten und die Tipps, die meine Kollegen und ich geben, haben wir unter dem Titel „Develop Happiness in 30 Weeks“ zusammengetragen; die Nutzung ist kostenlos. Und ein Tipp in dieser Sammlung betrifft meinen Umgang mit dem Daily.
Abschalten nach der Arbeit
Es geht darum, dass es bei hohem Projektdruck nicht leicht ist, nach der Arbeit abzuschalten. Viele Menschen nehmen die unerledigten Gedanken mit nach Hause und dort führen sie zum Grübeln und Nachdenken; ausgerechnet in einer Zeit, die sogar per Gesetz eine „ununterbrochene Ruhezeit von mindestens elf Stunden“ umfassen sollte.
Um diese Last zu vermeiden, empfehlen wir den Menschen, mit denen wir arbeiten, folgendes Vorgehen: Die letzten 15 Minuten der täglichen Arbeitszeit sollte jede Person der persönlichen Planung des nächsten Tages widmen. Von den üblichen 8 Stunden Arbeitszeit dürfen maximal 6 verplant werden. Der Plan soll aus einer kurzen Liste von To-dos bestehen. Wenn jede Aufgabe geschätzte 60 Minuten erfordert, wäre das also eine Liste von sechs Punkten; natürlich sind 6 Punkte à 60 Minuten ein Default.
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Für manche Tätigkeiten passt vielleicht besser ein Punkt mit 360 Minuten. Die Zahl der To-dos darf und soll sich an die eigene Situation anpassen. Mehr als sechs Stunden dürfen es aber nicht werden. Die restlichen zwei Stunden sind für Unerwartetes reserviert. Doch damit nicht genug: Wenn die sechs Punkte abgearbeitet sind, muss man die Arbeit für den Tag beenden; vorausgesetzt der Arbeitgeber spielt mit, versteht sich. Stellt man im Laufe der Zeit fest, dass sechs Punkte und sechs Stunden nicht aufgehen, ändert man die Planung entsprechend. Wer regelmäßig nach vier Stunden fertig ist, fängt langsam an, mehr einzuplanen. Gleiches gilt für den Puffer von zwei Stunden für unerwartete Dinge.
Die Methode wirkt aus zwei Gründen:
Man bekommt an einem Arbeitstag endlich mal „alles“ fertig; nicht alles, was im Backlog steht, aber alles, was der Tagesplan enthält. Gerade für Menschen, die eine „Ever-Growing To-Do List“ haben und sich damit belasten, was sie alles nicht geschafft haben, ist das sehr wertvoll. Es funktioniert aber nur, wenn man die Arbeit wirklich beendet, sobald die geplanten Dinge erledigt sind.
Sauberer Abschluss
Die Planung am Ende des Arbeitstags sorgt nicht nur für einen Abschluss. Sie vermittelt darüber hinaus das Gefühl, dass man sich auch um die nicht erledigten Dinge gekümmert hat. Diese Dinge sind zwar nicht „done“, aber man hat sie in geeigneter Weise behandelt.
Und wie passt das mit dem morgendlichen Daily zusammen?
Je mehr Leute im Team gegen Ende eines Arbeitstags mit der 6-Punkte-Planung den nächsten Tag planen, umso mehr bietet es sich an, das Team-Daily damit zu verbinden und es zum Beispiel auf den Nachmittag zu legen. Neben dem mentalen Vorteil für jedes einzelne Teammitglied kommt hinzu, dass man am nächsten Morgen ohne Regelmeeting in einen bereits geplanten Arbeitstag starten kann. Hier kann jeder die Startzeit nach seinem persönlichen Rhythmus wählen, falls nicht ein anderes Meeting die freigewordene Daily-Lücke füllt. Zusammengefasst bin ich immer mehr geneigt, meine ehemalige Best Practice „Daily am Morgen“ aufzugeben.
Was denkt Ihr darüber? Schreibt doch mal in die Kommentare, ob und gegebenenfalls zu welcher Uhrzeit Euer Team ein Daily durchführt.
Erst Lesen, dann Handeln
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(rme)
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