Künstliche Intelligenz
E-Bike mit Mittelmotor für 950 Euro: Preis-Leistungs-Wunder Touroll MA2 im Test
Das Touroll MA2 bietet für 950 Euro einen 250-Watt-Mittelmotor mit 70 Nm Drehmoment und hydraulische Scheibenbremsen. Ein ungewöhnlich gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für ein E-Bike mit Mittelmotor.
E-Bikes mit Mittelmotor kosten meist deutlich über 1000 Euro. Das Touroll MA2 durchbricht diese Preisgrenze. Für 949 Euro bei Geekbuying und 929 Euro (Coupon-Code anklicken) bei Amazon gibt es einen 250-Watt-Mittelmotor mit 70 Nm Drehmoment. Damit richtet sich das E-Bike vor allem an Pendler und städtische Nutzer, die ein natürliches Fahrgefühl schätzen, ohne ihr Sparbuch zu plündern.
Der Lowstep-Rahmen erleichtert das Auf- und Absteigen erheblich. Hydraulische Scheibenbremsen, Gepäckträger, Schutzbleche aus Metall und eine 80-mm-Frontfederung runden die Ausstattung ab. Ob das E-Bike trotz des verdächtig niedrigen Preises überzeugt oder ob hier am falschen Ende gespart wurde, zeigt unser Test.
Aufbau, Optik & Verarbeitung
Das Touroll MA2 kommt teilmontiert mit Werkzeug. Der Aufbau dauert etwa eine Stunde und umfasst Vorderrad, vorderes Schutzblech, vorderes Licht, Lenker und Pedale. Insgesamt ist der Aufbau etwas umständlicher als bei vielen anderen E-Bikes, sollte aber dennoch für die meisten machbar sein.
Vor der ersten Fahrt gilt es, alle Schrauben nachzuziehen und die Reifen aufzupumpen – das übliche Ritual nach dem Zusammenbau eines E-Bikes. In unserem Test passte die Gangschaltung sofort, sie kann aber Justierung benötigen.
Optisch wirkt das 24,3 kg schwere E-Bike für den günstigen Preis erstaunlich hochwertig. Wir haben die graue Version getestet, die uns besser gefällt als die verfügbare Alternative in Braun. Der Aluminium-Rahmen im Lowstep-Design eignet sich für Körpergrößen laut Touroll von 1,60 bis 1,95 Meter – im Test sitzt der 186 cm große Fahrer bequem, auch etwas größere Personen sollten sich darauf noch wohlfühlen.
Weniger schön sind die sichtbaren Kabel. Der Akku sitzt zudem wenig elegant auf dem Rahmen, statt darin integriert zu sein. Andere Hersteller verstecken den Akku geschickter, aber die kosten häufig auch mehr. Bei den sehr günstigen Komponenten bestehen berechtigte Bedenken bezüglich der Langlebigkeit. Online kursieren Berichte, dass die 27,5″ x 2,1″ Kenda-Reifen möglicherweise Nachahmungen sind. Nachprüfen können wir das nicht.
Das E-Bike kommt voll ausgestattet mit Gepäckträger für bis zu 25 kg, Schutzblechen aus Metall, Ständer und Klingel.
Lenker & Display
Der sehr breite und gebogene Lenker lässt sich in der Höhe verstellen und sorgt für eine aufrechte, entspannte Sitzhaltung. Am Lenker sitzen neben der Gangschaltung und den Bremshebeln zudem die Steuerungseinheit.
Das 1,8 Zoll große LCD-Display zeigt alle wichtigen Informationen klar und gut lesbar an – auch bei direkter Sonneneinstrahlung bleibt alles ablesbar. Es informiert über Geschwindigkeit, zurückgelegte Distanz und den Batteriestand sogar in Prozent statt nur in groben Balken. Allzu genau ist die Akkustandanzeige jedoch auch hier nicht, da lediglich die Spannung gemessen und interpretiert wird. So kann die Anzeige etwa bei steilen Anstiegen schnell abfallen.
Über physische Taster am Display wählt der Fahrer eine der fünf Unterstützungsstufen. Die Bedienung ist selbsterklärend. Eine App gibt es nicht, dafür einen USB-A-Port zum Laden von mobilen Endgeräten.
Fahren
Das Touroll MA2 überrascht positiv mit seinem natürlichen Fahrgefühl. Der 250-Watt-Mittelmotor von Ananda mit Drehmomentsensor reagiert sofort auf den Pedaldruck und bietet gleichmäßige Unterstützung ohne Verzögerung. Das ist ein deutlicher Unterschied zu billigen Heckmotoren, die erst nach einer halben Pedalumdrehung und genauso lange nachlaufen.
Das 70 Nm starke Drehmoment hilft effizient bei Steigungen und macht das E-Bike für Pendler im hügeligen Gelände attraktiv, die nicht schweißgebadet im Büro ankommen wollen. Dabei arbeitet der Motor angenehm leise.
Die aufrechte Ergonomie mit dem breiten, höhenverstellbaren Lenker sorgt für entspanntes Fahren ohne Rückenschmerzen. Selbst längere Strecken sind komfortabel zu bewältigen. Die etwas zu weiche 80-mm-Frontfederung lässt sich bei Bedarf feststellen und fängt leichte Unebenheiten zuverlässig ab. Dadurch eignet sich das E-Bike auch für gelegentliche Feldwege und leichte Geländefahrten.
Die hydraulischen Scheibenbremsen mit 160 mm Durchmesser bieten eine gute Bremsleistung. Sie sind keine Selbstverständlichkeit bei sehr günstigen E-Bikes, meist bekommt man hier mechanische Scheibenbremsen. Bei Betätigung schaltet sich der Motor sofort ab. Allerdings läuft die Gangschaltung nicht immer ganz glatt – manchmal hakt sie leicht oder braucht einen zweiten Versuch.
Akku
Der 468-Wh-Akku sitzt sichtbar auf dem Rahmen und lässt sich zum Laden mit einem Schlüssel entnehmen. Praktisch, wenn das E-Bike im Keller steht, aber der Akku in der Wohnung geladen werden soll.
Touroll gibt optimistisch eine maximale Reichweite von 100 km an. Diese Angabe beschreibt jedoch Idealbedingungen mit leichtem Fahrer, perfektem Wetter und ebener Strecke.
In der Praxis erreichten wir bei 85 kg Zuladung, voller Motorunterstützung, viel Stopp-&-Go und leichten Steigungen etwa 50 km. Das ist deutlich weniger als angegeben, aber dennoch ein solider Wert für die Akkugröße. Die Ladezeit beträgt 6-7 Stunden für eine vollständige Ladung.
Preis
Das Touroll MA2 kostet bei Geekbuying 949 Euro. Bei Amazon gibt es das E-Bike für 929 Euro (Coupon-Code anklicken). Für ein E-Bike mit Mittelmotor ist das ein außergewöhnlich günstiger Preis – normalerweise beginnen solche Modelle bei 1500 Euro aufwärts.
Fazit
Das Touroll MA2 ist ein kleines Preis-Leistungs-Wunder. Der 250-Watt-Motor mit 70 Nm Drehmoment und Drehmomentsensor sorgt für natürliches Fahrgefühl und überzeugende Steigfähigkeit.
Die hydraulischen Scheibenbremsen und die komfortable Ergonomie machen das E-Bike zu einer guten Wahl für Pendler und Stadtfahrer, die Wert auf Komfort legen. Die StVZO-konforme Vollausstattung mit Beleuchtung, Schutzblechen und stabilem Gepäckträger ist für den Preis beachtlich.
Abstriche muss man bei der Optik mit sichtbaren Kabeln und dem unelegant aufgesetzten Akku machen. Auch die Qualität der günstigen Komponenten bleibt fraglich – hier könnte sich der niedrige Preis rächen.
Die Gangschaltung läuft nicht immer butterweich und die Reichweite liegt deutlich unter den Herstellerangaben. Trotzdem ist das Touroll MA2 ein interessantes E-Bike für alle, die einen Mittelmotor zum kleinen Preis suchen und bereit sind, bei Details Kompromisse einzugehen.
Künstliche Intelligenz
macOS statt Windows: So können Sie mit macOS loslegen
Je dicker die Börse, desto leichter fällt der Umstieg auf einen Mac und macOS. Dann kann man schlicht alles neu kaufen. Wer als Windows-10-Aussteiger überlegt, seinen Intel-PC in einen Hackintosh zu verwandeln, braucht große Bastelfreude und Leidensbereitschaft.
Lohnend und weniger aufwändig ist es, zunächst vielleicht mit einem gebrauchten (Intel-)Mac zu starten, weil die eher noch aufrüstbar ausfallen und deutlich günstiger zu haben sind als gebrauchte und neue Geräte mit M-Prozessoren. Käufer sollten sich allerdings bewusst sein, dass sie damit auf ein Abstellgleis fahren. Schon nächstes Jahr will Apple überhaupt keine neuen macOS-Versionen mehr für Intel-Prozessoren veröffentlichen.
Egal ob für den Apple-Gebrauchtkauf oder die -Schnäppchenjagd: Es ist zum einen hilfreich, die Fristen zu kennen, innerhalb derer Apple seine Geräte und Betriebssysteme noch mit aktueller Software versorgt. Zum anderen sollten Sie schon eine Ahnung davon haben, was Sie in der anderen Welt erwartet. Der Artikel kümmert sich um beide Aspekte.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „macOS statt Windows: So können Sie mit macOS loslegen“.
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Kommentar: Handyverbote in Schulen | heise online
Frankreich und Italien haben es bereits eingeführt, Dänemark, Österreich und die Niederlande planen es. Der Branchenverband Bitkom ist dagegen, eine Gruppe aus 75 namhaften Pädagogen und Medizinern dafür. Der deutsche Lehrerverband forderte es in der Vergangenheit, ist jetzt aber dagegen. Die Rede ist vom Handyverbot in Schulen. Die Diskussion dazu läuft gerade ein wenig aus dem Ruder. Vielfach werde zu emotional diskutiert, beklagen die beiden Experten im Interview.
Dorothee Wiegand ist Leitende Redakteurin beim c’t Magazin für Computertechnik
Und oft ist nicht einmal klar, worüber genau gestritten wird. Geht es darum, dass Schüler ihr Handy während des Unterrichts heimlich nutzen? Oder geht es auch um Pausen und Freistunden, in denen das Handy sie vom Spielen und Toben abhält? Oder soll gar jegliche Hardware aus dem Unterricht verschwinden, also auch von der Schule administrierte Geräte?
Laut der jüngsten „International Computer and Information Literacy Study“ teilen sich hierzulande im Schnitt etwa vier Schüler ein digitales Schulgerät. Ist es vor diesem Hintergrund sinnvoll, die Handys der Schüler wegzuschließen? Kritiker des Handyverbots meinen, zur Not müsse der Unterricht eben mit Schülerhandys stattfinden. Das als „Bring your own device“ (BYOD) bezeichnete Konzept sei besser als gar keine Mediennutzung. Als „Supersparmodell für den Staat“ kritisierte dagegen der damalige Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, BYOD bereits 2018 im c’t-Interview.
Tatsächlich haben die meisten Schulen längst Regeln zur Handynutzung beschlossen. Aber sie fühlen sich alleingelassen mit der Verantwortung, diese Regeln durchzusetzen. Lehrer sind überfordert mit Erziehungsaufgaben, die im Elternhaus nicht mehr wahrgenommen werden, darunter auch die Erziehung zum verantwortungsvollen Umgang mit Social Media. Handyverbote in der Schule lösen diese Probleme nicht. Sie können Kindern und Jugendlichen lediglich kurzfristig etwas Schutz bieten vor Gewaltvideos, Cybermobbing, toxischen Schönheitsidealen.
Es ist gut, dass die Situation in Schulen zur Zeit so viel Aufmerksamkeit bekommt. Noch besser wäre es, statt über Handyverbote intensiv über Altersverifikation für soziale Netzwerke zu diskutieren, über Lehrerfortbildungen und Informationsangebote für Eltern, gut administrierte IT für Schulen und über Unterrichtskonzepte, die Schülern den verantwortungsbewussten Umgang mit dem Handy vermitteln.
(dwi)
Künstliche Intelligenz
Wegen Metas ungezügelter KI-Chatbots gibt Neil Young Facebook und Instagram auf
Folkrock-Star Neil Young ist offenbar massiv enttäuscht von Meta Platforms und deren Nutzung Künstlicher Intelligenz (KI). Nun will der prominente Musiker nichts mehr mit den sozialen Netzwerken des Konzerns zu tun haben und hat seinen Rückzug aus Facebook und Instagram verkündet. Er begründet dies mit Metas Nutzung von Chatbots mit Kindern.
Kürzlich war ein Dokument aufgetaucht, in dem Meta auf über 200 Seiten festgelegt hat, was seine KI-Chatbots sagen dürfen und was nicht. Demnach erlaubt Meta seinen KI-Chatbots erstaunliche Grässlichkeiten. So sind rassistische Sprüche zugelassen, solange sie keine Beleidigungen enthalten. Zudem sind medizinische Falschinformationen und anzügliche Unterhaltungen mit Minderjährigen erlaubt. Der Konzern hat die Echtheit des Dokuments bestätigt, aber den Kinder-Abschnitt nach Journalistenanfrage immerhin entfernt.
Rückzug wegen Chatbots mit Kindern
Das war Neil Young offenbar nicht ausreichend, denn jetzt verkündet der Musiker seinen Rückzug aus den sozialen Netzen von Meta. Bei Facebook schreibt sein Team: „Auf Neil Youngs Wunsch nutzen wir Facebook nicht mehr für Neil Young-bezogene Aktivitäten. Metas Einsatz von Chatbots mit Kindern ist unverantwortlich. Herr Young wünscht keine weitere Verbindung zu FACEBOOK.“ Eine nahezu wortgleiche Stellungnahme zum Abschied aus Instagram findet sich bei Threads.
Der kanadische Rockmusiker steht der Digitalisierung und den Entwicklungen des Internets schon lange kritisch gegenüber. Bereits 2015 wollte Neil Young nicht mehr gestreamt werden, weil ihm die Klangqualität nicht gut genug war. 2022 entfernte Spotify seine Musik nach einem Protest des Musikers gegen Coronaverharmlosung auf der Plattform. Er wollte nicht auf einer Plattform präsent sein, die Fehlinformationen zum Coronavirus verbreitet. Zwei Jahre später kehrte Neil Young zu Spotify zurück, teilte aber auch gegen Amazon und Apple aus. Denn diese Musikdienste würden „die gleichen desinformierenden Podcasts anbieten, die ich bei Spotify abgelehnt hatte“.
Justiz untersucht KI-Nutzung von Kindern
Jetzt sind es aber nicht die verbreiteten Inhalte oder die Streaming-Technik, die Neil Young ablehnt, sondern die Funktionen der Plattformen. Zwar verbietet Meta seinen KI-Chatbots, „Kindern bei Rollenspielen sexuelle Handlungen zu beschreiben (zum Beispiel Geschlechtsverkehr, der zwischen der Künstliche Intelligenz und dem Anwender vollzogen werden wird).“ Doch ist es „akzeptabel, Kinder in Gespräche zu verwickeln, die romantisch oder wollüstig sind“.
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Diesen Teil der Richtlinien hat Meta nach eigenen Angaben zwar entfernt, doch die KI-Nutzung von Minderjährigen hat jetzt auch die Justiz auf den Plan gerufen. Wegen potenzieller Gefährdungen untersucht ein US-Staatsanwalt nun die KI-Chatbots von Meta und Character.ai, denn diese könnten vor allem Heranwachsenden schaden. Dabei geht es auch um vermeintliche Gesundheitstipps, die KI-Modelle geben. KI-Chatbots ahmen demnach Berufsträger aus dem Bereich Gesundheitsvorsorge nach und können fatale Tipps geben.
(fds)
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