Künstliche Intelligenz
Emacs trifft Claude: KI-gestützte Softwareentwicklung mit dem Editor-Urgestein
Der Texteditor Emacs kann nun auch KI-gestützte Softwareentwicklung: Claude Code IDE for Emacs bindet Anthropics Claude Code CLI in den Editor ein, der auf eine gut vierzigjährige Geschichte zurückblickt.
Das Open-Source-Projekt nutzt dafür das Model Context Protocol (MCP) für die Integration des KI-Modells in Emacs. Dabei bietet es eine bidirektionale Kommunikation, mit der nicht nur der Aufruf von KI-Hilfen möglich ist, sondern Claude Code CLI aktiv Emacs-Funktionen anstoßen kann.
Einblick in den Kontext
Claude Code IDE for Emacs erkennt automatisch das aktuelle Projekt, um passende Funktionen und Codeanalysen anzubieten. Über das Language Server Protocol (LSP) bietet es programmiersprachspezifische Funktionen zur Navigation im Code.
Dank der Integration erkennt das Tool die Datei im Editor als Rust-Modul und analysiert die zentralen Funktionen des Codes.
(Bild: Claude Code IDE for Emacs)
Für die Analyse des Syntaxbaums innerhalb des Codes setzt es auf die Parsing-Library Tree-Sitter, die Emacs seit 2023 direkt einbindet.
MCP als Steuereinheit
Über das Model Context Protocol kann man beliebige Emacs-Funktionen für Claude Code CLI bereitstellen. Auf die Weise kann der KI-Assistent unter anderem beliebige elisp-Funktionen (Emacs Lisp) ausführen oder ein projektweites Refactoring über mehrere Dateien durchführen.
Der Assistent nutzt die Datei project.el, um das aktive Projekt zu erkennen. Für die Arbeit an mehreren Projekten erhält jedes Projekt seine eigene Instanz von Claude Code, die sich in einem speziellen Buffer (*claude-code[project-name]*
) findet.
Claude Code hilft bei der Fehlersuche und zeigt die Originaldatei neben der geänderten in einer Diff-Ansicht.
(Bild: Claude Code IDE for Emacs)
Zum Steuern der Integration bietet Claude Code IDE eine Reihe von Emacs-Befehlen: Mx claude-code-ide
startet den KI-Assistenten für das aktive Projekt. Das Kommando M-x claude-code-ide-menu
ruft ein interaktives Menü mit allen verfügbaren Funktionen auf.
Prompt für maßgeschneiderte Assistenz
Der Befehl claude-code-ide-system-prompt
gibt Claude Code CLI einen Prompt mit. Das GitHub-Repository führt einen Beispiel-Prompt auf, mit dem das Modell funktionale Programmier-Patterns bevorzugt und auf Immutability setzt: „Focus on functional programming patterns and avoid mutations.“
Claude Code for Emacs ist unter der GPL-3.0-Lizenz verfügbar. Es benötigt Emacs ab Version 28.1 und eins der Terminal-Pakete vterm oder eat. Außerdem muss Claude Code CLI im PATH
verfügbar sein.
Weitere Details und der Sourcecode finden sich im GitHub-Repository des Projekts. Es hat derzeit zwar erst 800 Stars und sechs Contributors, aber wer braucht schon Cursor und Co., wenn Claude Code CLI beim Programmieren mit dem guten alten Emacs hilft. Ein interessantes Bonusprojekt wäre die Anbindung von Claude Code an ELIZA: Der 1966 entwickelte, primitive Chatbot gehört zur Grundausstattung von Emacs.
(rme)
Künstliche Intelligenz
CoreCard: Wie eine kleine Firma das Kreditkartengeschäft für Apple umkrempelte
Apples hauseigene Kreditkarte, die Apple Card, bekam bei ihrer Einführung vor mittlerweile knapp sechs Jahren zunächst viel Lob: Sie ist kostenlos, bietet vergleichsweise hohes Cashback, macht es Kunden einfach, den Gesamtbetrag abzuzahlen und kommt ohne die von vielen anderen Anbietern implementierten, oft schwer zu verstehenden Zusatzgebühren. Wie sich nun herausstellt, stammen Teile dieser userfreundlichen Features nicht von Apple selbst: Ein auf digitale Zahlungsabwicklung spezialisiertes, kleineres Unternehmen stellte die notwendige Technik. Das berichtet das Wall Street Journal in einem Hintergrundartikel, der bereits am letzten Sonntag erschienen ist. Die Firma namens Corecard steht jetzt allerdings vor einem Problem: Apple plant Berichten zufolge den Umzug vom Bankpartner Goldman zur Großbank JPMorgan Chase – und die könnte nun selbst die Rolle der Firma als sogenannte Processor übernehmen.
Mehr Übersicht und die Rechnung stets am Monatsersten
So sorgte Corecard dafür, dass es möglich wurde, die Kreditkartenabrechnung stets am 1. eines Monats herauszuschicken – etwa, was man in der US-Finanzbranche quasi nicht kennt. Ein „Bezahlrad“ direkt auf der Rechnung zeigt Kunden zudem an, wie viel sie an Zinsen zahlen würden, falls sie den Betrag nicht gänzlich tilgen. Das ist umso wichtiger, als dass auch Apple hohe Zinssätze für seine Apple Card verlangt, die bei bis zu 28,49 Prozent effektiver Jahreszins (APR) liegen.
Allein die Umsetzung des Rechnungslaufs stets zum Monatsersten soll hochkomplex gewesen sein. Für die User ist das zwar nützlich, weil sie stets wissen, wann die Abrechnung kommt, doch sorgte es auch für Supportprobleme bei Apples Bankpartner Goldman. Die langsame Kundenbetreuung brachte Apple und dem Geldhaus gar eine Strafzahlung der US-Finanzaufsicht ein.
Euronet Worldwide kauft Apple-Partner
Corecard soll zum Schluss rund 60 Prozent seines Umsatzes mit Goldman gemacht haben – ein Großteil davon mit der Apple Card. Nachdem mehr und mehr klar wurde, dass Apple sich einen neuen Partner sucht – Goldman selbst will seit mehreren Jahren aus dem für die Bank unwirtschaftichen Vertrag heraus –, ging es auch mit Corecard an der Börse abwärts. Es galt allgemein als ausgemacht, dass die Firma aus Atlanta wohl nicht weiter für Apple tätig sein wird. Mittlerweile wurde Corecard auch verkauft: An das Unternehmen Euronet Worldwide, ein Processing-Unternehmen mit Kunden vor allem in Europa und Asien, das auf Debit-Karten spezialisiert ist. Statt der von den Corecard-Gründern erhofften 400 Millionen US-Dollar zahlte das Unternehmen nur knapp 250 Millionen in Aktien.
Wann JPMorgan Chase die Apple Card übernimmt, ist indes immer noch unklar. Die Verhandlungen sind angeblich immer noch nicht vollständig in trockenen Tüchern. Ebenfalls noch in der Schwebe: Die Internationalisierung der Apple Card, die Goldman nie gelang. Nach wie vor gibt es die Kreditkarte, die in ihrem Heimatmarkt mittlerweile 12 Millionen Kunden hat, nur in den Vereinigten Staaten von Amerika.
(bsc)
Künstliche Intelligenz
Als FBI ausgegeben: Diebe klauen unzählige iPhones
Spektakulärer Überfall im US-Bundesstaat Oregon: Mindestens zwei Personen als Teil einer fünfköpfigen Bande sollen bereits im vergangenen April „Hunderte“ von iPhones aus einem Lagerhaus entwendet haben, indem sie sich als Mitarbeiter der US-Bundespolizei ausgaben – inklusive Autos mit Rundumkennleuchten, Jacken mit FBI-Logo und schusssicheren Westen.
Im FBI-Stil ins Lagerhaus
Laut dem Lokalsender Kron4 stammt die Gruppe aus der San Francisco Bay Area und wusste, dass das Lagerhaus in Portland als iPhone-Vertriebsstelle dient. Laut Anklage sollen „rund 200“ Apple-Smartphones und mehrere Kameras erbeutet worden sein. Mitarbeiter des Lagerhauses wurden mit Waffen und Worten bedroht, schließlich gefesselt.
Nach dem Coup fuhren die zwei ausführenden Kriminellen zurück nach Kalifornien und übergaben die geklauten iPhones. Ein zweiter Überfall, bei dem es ebenfalls um Apple-Handys ging, soll geplant gewesen sein, scheiterte dann aber, weil die Gruppe festgenommen werden konnte.
Hohe Haftstrafen drohen
Die Bandenmitglieder sollen zwischen 25 und 48 Jahre alt sein. Vier Personen befinden sich laut Angaben von Kron4 derzeit in Haft, eine fünfte Person ist noch auf der Flucht. Das Lagerhaus soll eine „Reshipping“-Firma gewesen sein, bei der Pakete weiterversendet werden. US-Bundesbehörden haben die Gruppe bereits angeklagt, eine Grand Jury übernahm den Fall. Die zwei Tatausführenden sollen zunächst an dem Lagerhaus gewartet haben, bevor sie dann mitsamt aktivierter Lichtanlage auf den Parkplatz fuhren. Dort kam es dann zur angeblichen FBI-Durchsuchung. Aufgrund des hohen Werts des Diebstahls und der Art der Ausführung drohen den Mitgliedern der Bande nun hohe Haftstrafen.
Ob Apple direkt von dem Fall betroffen war – etwa, weil der Konzern die Dienste des Lagerhauses nutzte –, blieb zunächst unklar. iPhones lassen sich vergleichsweise einfach sperren, wenn sie gestohlen wurden. Mittlerweile gibt es eine ganze Industrie, unter anderem in China, die sich auf die „Aufbereitung“ solcher Geräte spezialisiert hat. Dabei werden teilweise nur die Komponenten weiterverkauft, teilweise aber auch versucht, Bestohlene zu kontaktieren, damit diese selbst die Entsperrung vornehmen, angeblich, damit ihre Daten nicht in falsche Hände geraten.
(bsc)
Künstliche Intelligenz
Shooter-Klassiker „Heretic“ und „Hexen“ erscheinen in Remaster-Versionen
Zwei Shooter-Klassiker im Fantasy-Gewand bekommen Neuauflagen: Bethesda hat ein Bundle aus „Heretic“ und „Hexen“ namens „Heretic + Hexen“ veröffentlicht, das für alle gängigen Plattformen verfügbar ist – darunter auch die Last-Gen-Konsolen Xbox One und Playstation 4. PC-Spieler können sich das 15 Euro teure Paket in der Xbox-App, auf Steam und auf GOG abholen. Alternativ sind beide Remaster-Version der Shooter im Game Pass erhältlich.
Wer bereits die Original-DOS-Versionen der beiden Spiele besitzt, bekommt in seiner Bibliothek außerdem ein kostenloses Upgrade, das bereits zum Download bereitstehen sollte. Zu den Neuerungen der Neuauflagen, die von den Nightdive Studios umgesetzt wurden, gehören Engine-Fixes, Mods-Support mit spielinternem Browser, Unterstützung für Quicksaves und Controller-Support. Die Nightdive Studios haben unter anderem Remaster von „System Shock“, „Quake“ und „Doom“ entwickelt.
Mehr Pixel und mehr FPS
Technisch wurde vor allem die Pixel-Anzahl nach oben geschraubt: Auf den aktuellen Konsolen laufen die beiden Shooter nun mit einer maximalen Auflösung von 4K und einer maximalen Bildrate von 120 FPS auf Konsolen. Auf dem PC dürfte je nach Konfiguration noch mehr drin sein. Die vorherige Konsolengeneration schafft immerhin FullHD mit 60 FPS.
Das Bündel aus „Heretic“ und „Hexen“ umfasst neben den beiden Hauptspielen alle Zusatzinhalte sowie ein paar neue Level. Damit Nostalgiker nicht zwangsläufig wieder von vorn anfangen müssen, lassen sich die Kampagnen der Spiele im Re-Release in beliebiger Reihenfolge durchspielen.
„Heretic“ wurde 1994 für DOS veröffentlicht. Der Shooter wurde von Raven Software entwickelt – das Studio ist heute als Entwickler von „Call of Duty“-Spielen bekannt und gehört über Activision zu Microsoft. Als Publisher war das Bethesda-Studio id Software beteiligt. Ein Jahr später erschien mit „Hexen“ der inoffizielle Nachfolger von „Heretic“. Beide Shooter heben sich durch ihre Fantasy-Ästhetik von der Konkurrenz ab.
(dahe)
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