Künstliche Intelligenz
Engwe P275 SE im Test: City-E-Bike mit Drehmomentsensor & Top-Ausstattung
Das Engwe P275 SE kombiniert einen intelligenten Drehmomentsensor mit klassischem Heckmotor. Für 1100 Euro verspricht es bis zu 100 km Reichweite und natürliches Fahrgefühl in der Stadt.
Das Engwe P275 SE betritt die E-Bike-Bühne als elektrisches City-Pedelec mit viel Ausstattung. Während die meisten günstigen E-Bikes auf einfache Bewegungssensoren setzen, verbaut Engwe hier einen Drehmomentsensor. Dieser soll in nur 50 Millisekunden reagieren und mit 50 Kalibrierungen pro Sekunde für ein natürliches Fahrgefühl sorgen.
Mit seinem Step-Thru-Rahmen richtet sich das 1199 Euro (Amazon) teure E-Bike gezielt an Stadtfahrer. Die Vollausstattung mit Gepäckträger für 25 kg, breitem Schutzblech und hydraulischen Bremsen soll es zum Alltagsbegleiter für Einkäufe und Pendlerstrecken machen. Optional kann man auf engwe.de einen zusätzlichen Frontkorb kaufen. Der IP54-Schutz gegen Wasser und Staub verspricht Wettertauglichkeit. Wichtig: Das Engwe P275 SE darf legal auf deutschen Straßen fahren.
Wie sich das P275 SE gegen etablierte Konkurrenten wie das Eleglide T1 Step-Thru für nur 649 Euro oder das Fiido C11 Pro für 1099 Euro behauptet, zeigt unser Test.
Aufbau, Optik & Verarbeitung
Das Engwe P275 SE kommt teilmontiert in einem ordentlich gepackten Karton und erfordert etwa eine Stunde konzentrierte Aufbauzeit. Anders als beim Ado Air 30 Ultra, das fast fertig montiert ankommt, wartet hier umfangreiche Schraubarbeit: Lenker montieren, Vorderrad einsetzen, vorderes Schutzblech anbringen, Front- und Rücklicht anschrauben, Pedale montieren und den robusten Gepäckträger anschrauben. Das mitgelieferte Werkzeugset ist vollständig und die bebilderte Anleitung führt Schritt für Schritt durch den Prozess.
Der Aluminiumrahmen mit IP54-Schutz wirkt robust und verspricht Langlebigkeit, zeigt aber sichtbare Schweißnähte. Das Design in dezentem Grau oder Hellblau ist unauffällig gehalten und fokussiert sich auf Stadtgebrauch statt auf sportliche Optik. Ein Gegensatz zum auffälligen Engwe E26 in seinem martialischen Hummel-Gelb.
Der Tiefeinsteiger-Rahmen mit Überstandshöhe von 72 cm erleichtert das Auf- und Absteigen erheblich. Geeignet ist das E-Bike für Personen zwischen 155 und 185 cm Körpergröße. Unser Testfahrer ist 186 cm groß und fühlt sich darauf wohl. Sehr viel größer sollte man aber auf keinen Fall sein. Mit 24,4 kg inklusive Akku liegt das Gewicht im Mittelfeld für voll ausgestattete City-E-Bikes, bleibt aber noch handhabbar.
Hier offenbart sich allerdings eine kritische Schwäche: Das zulässige Gesamtgewicht von 120 kg klingt zunächst großzügig, bedeutet aber abzüglich des Eigengewichts nur etwa 95 kg erlaubtes Fahrergewicht. Das schließt viele potenzielle Nutzer aus und ist deutlich weniger als die 150 kg beim robusten Engwe E26. Der integrierte Akku im Unterrohr sorgt immerhin für eine saubere Rahmenoptik, auch wenn das wilde Kabelmanagement vor dem Lenker den professionellen Eindruck trübt.
Engwe P275 SE Bilder
Lenker & Display
Der breite, gebogene Lenker lässt sich zwischen 115 und 118 cm Höhe verstellen und sorgt für die typisch aufrechte, rückenfreundliche Sitzposition niederländischer Stadträder. Die ergonomischen Griffe mit großzügiger Handballenauflage sind eine willkommene Verbesserung gegenüber den einfachen Rundgriffen am Engwe P275 ST und machen längere Fahrten spürbar komfortabler.
Das LCD-Farbdisplay zeigt alle relevanten Informationen übersichtlich an: Geschwindigkeit, zurückgelegte Distanz, Akku-Status und die gewählte PAS-Stufe. Auch bei direkter Sonneneinstrahlung bleibt es noch ablesbar. Leider fehlt ein USB-A-Port zum Laden von Smartphones.
Das System ist vollständig EU-konform und verzichtet bewusst auf einen in Deutschland illegalen Gasgriff. Die optionale Bluetooth-App ermöglicht Fahrdatenaufzeichnung und Streckenverlauf, bringt aber wenig praktischen Mehrwert.
Fahren
Das Engwe P275 SE bietet ein natürliches Fahrgefühl, das den meisten Heckmotor-E-Bikes in dieser Preisklasse überlegen ist. Der Drehmomentsensor reagiert schnell und passt die Unterstützung proportional zum Pedaldruck an. Das Ergebnis fühlt sich ähnlich einem Mittelmotor an – nur ohne dessen überlegene Kraftentfaltung. Trotzdem: Der Drehmomentsensor ist zwar schnell, aber zumindest nach unserem Empfinden kaum schneller als konventionelle Drehmomentsensoren mit einer weniger schnellen Abtastrate.
Der bürstenlose 250-Watt-Heckmotor mit 42 Nm Drehmoment arbeitet sehr ruhig. Die Beschleunigung ist für Stadtverkehr völlig ausreichend. Bei moderaten Steigungen bis 10 Grad zeigt sich das System souverän, darüber hinaus stößt es an seine Grenzen. Hier bietet das Engwe P275 ST mit seinem 70-Nm-Mittelmotor von Ananda deutlich mehr Reserven, kostet aber auch 100 bis 200 Euro mehr.
Die Shimano-7-Gang-Kettenschaltung funktioniert zuverlässig und schaltet sauber durch alle Gänge. Die hydraulischen Scheibenbremsen mit 160-mm-Rotoren vorne und hinten greifen zuverlässig und dosiert zu, benötigen aber gelegentlich Nachjustierung nach der ersten Einfahrzeit.
Die Federung vorne, der angenehm weiche Sattel und die aufrechte Sitzposition sorgen für hohen Fahrkomfort auf asphaltierten Wegen. Gleichzeitig rollt das P275 SE mit seiner Bereifung von 27,5 x 1,95 Zoll und Pannenschutz sowie Reflexstreifen angenehm ruhig und sicher. Auf Schotterwegen werden Vibrationen spürbar, aber die Ergonomie ist so ausgezeichnet, dass auch längere Touren zum Vergnügen werden. Das Schutzblech aus Kunststoff ist breit genug, um den Fahrer bei tiefen Pfützen vor herausspritzendem Wasser zu schützen.
Die maximale Geschwindigkeit ist StVZO-konform auf 25 km/h begrenzt, darüber hinaus läuft der Motor sauber aus. Das gesamte System wirkt gut abgestimmt und bietet ein harmonisches, entspanntes Fahren für den städtischen Einsatz.
Akku
Der über einen Schlüssel abnehmbare 36V/13Ah-Lithium-Akku mit 468 Wh Kapazität ist geschickt im Unterrohr integriert und lässt sich per Schlüssel zum Laden in der Wohnung entnehmen. Die Ladezeit beträgt 5 Stunden.
Engwe verspricht ambitionierte Reichweiten: bis zu 100 km bei PAS-Stufe 1, 80 km bei Stufe 3 und 65 km bei maximaler Stufe 5. Diese Werte sind unter idealen Bedingungen mit leichtem Fahrer und ebener Strecke wahrscheinlich möglich. In der Alltagspraxis sind je nach Gelände, Fahrergewicht und gewählter Unterstützungsstufe 40 bis 70 km zu erwarten – ein solider Wert, der mit dem Eleglide T1 Step-Thru vergleichbar ist.
Preis
Das Engwe P275 SE kostet etwa über Amazon 1199 Euro, bei Ebay sind es günstigere 1099 Euro – wobei Engwe selbst als Verkäufer auftritt. Damit positioniert es sich zwischen dem deutlich günstigeren Eleglide T1 Step-Thru für 649 Euro und dem teureren Engwe P275 ST mit Mittelmotor für 1399 Euro.
Im Vergleich zum Fiido C11 Pro für etwa 1099 Euro mit ähnlicher Ausstattung (250W Heckmotor, hydraulische Bremsen, 7-Gang-Shimano) bietet das Engwe den Vorteil des intelligenteren Drehmomentsensors. Das Touroll MA2 für 979 Euro punktet mit Mittelmotor und bietet eine ähnlich hohe Ausstattungsstufe.
Fazit
Das Engwe P275 SE ist ein gelungenes City-E-Bike, das mit seinem Drehmomentsensor ein natürliches Fahrgefühl bietet. Die Ergonomie ist ausgezeichnet: Der Tiefeinsteiger-Rahmen, die aufrechte Sitzposition, der höhenverstellbare Lenker mit Handballenauflage und der weiche Sattel sorgen für entspanntes Fahren auch auf längeren Strecken. Die Vollausstattung mit Gepäckträger (25 kg), Schutzblechen und hydraulischen Bremsen macht es zum praktischen Alltagsbegleiter für Einkäufe und Pendlerstrecken – nur der Frontkorb (20 kg) müsste bei Interesse dazu geordert werden.
Der ruhige Motor überzeugt im Stadtverkehr und die Reichweite von real 40 bis 70 km reicht für die meisten Anwendungen. Das Farbdisplay ist informativ, die Bluetooth-App eine nette Zugabe ohne echten Mehrwert.
Der größte Kritikpunkte ist der doch recht hohe Preis. Für das Geld oder weniger gibt es aktuell einfach bessere E-Bikes, etwa das Touroll MA2 für 979 Euro. Noch weniger kostet das Eleglide T1 Step-Thru für 649 Euro. Weitere Minuspunkte sind das niedrige Zuladungsgewicht von nur 95 kg Fahrergewicht, das viele potenzielle Nutzer ausschließt und das unaufgeräumte Kabelmanagement.
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Opel Corsa-e im Dauertest: Bewährt, aber mit Luft nach oben
Das Leben geht bekanntermaßen eigene Wege, Umstände ändern sich, und alltägliche Begleiter müssen angepasst werden. Das kegelte den vor vier Jahren gekauften Opel Corsa-e, anders als geplant, viel früher als geplant aus meinem Fuhrpark. Er hat sich tapfer geschlagen, muss nun aber weichen, weil sich das Anforderungsprofil verschoben hat. Was lässt sich nach vier Jahren und 45.000 km mit dem Opel Corsa-e zusammenfassen?
Ein kurzer Rückblick
Der Corsa-e wurde angeschafft, um die täglichen Strecken „rund um den Kirchturm” weniger umweltschädlich und unabhängig von der Tankstelle zurückzulegen. Er war als Ergänzung zu einer Mercedes C-Klasse gedacht, die er allerdings nach nur einem halben Jahr verdrängte. Seitdem war er das einzige Auto in meinem Fuhrpark, musste also auch auf Urlaubsfahrten herhalten. Dafür ist ein Corsa-e keine Idealbesetzung, aber es ist auch nicht unmöglich. Aussortiert wird er nur, weil durch eine berufliche Veränderung der Hauptnutzerin die Jahresfahrleistung deutlich ansteigt und vermehrt Langstrecken von mehr als 500 km zu bewältigen sind. Beides wäre prinzipiell auch mit einem Corsa-e möglich, doch ein Auto sollte, meine ich, zum Profil passen.
- 2021 gekauft, 2025 mit 45.000 km in Zahlung gegeben
- Antrieb und Batterie ohne Beanstandung
- niedrige Werkstattkosten
- einige Defekte, von denen zwei ohne Garantie teuer geworden wären
Fast nur an der Wallbox geladen
Dass der Corsa-e als Kleinwagen weder auf Urlaubsreisen noch auf der Langstrecke brilliert, sollte man ihm nicht vorwerfen. Das Platzangebot ist sowohl im Innenraum als auch im 267 Liter kleinen Kofferraum begrenzt. Die Batterie fasst netto rund 46 kWh und lässt sich in der Spitze mit bis zu 100 kW laden. Doch die Ladekurve fällt auch unter idealen Bedingungen rasch ab, und im Winter fehlt eine Vorkonditionierung der Batteriezellen, um zuverlässig schnell laden zu können. In meinem bisherigen Profil spielte all das kaum eine Rolle: Unser Corsa-e lud in schätzungsweise mehr als 95 Prozent des Alltags gemächlich mit 3,6 kW an der Wallbox. Das deckte den Bedarf an Fahrenergie zuverlässig. Öffentliches Laden für teilweise mehr als 80 Cent die Kilowattstunde schmerzte für den Moment, spielte in den gesamten Unterhaltskosten aber letztlich kaum eine Rolle.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Opel Corsa-e im Dauertest: Bewährt, aber mit Luft nach oben“.
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Dienstag: Google mit Eingeständnis, Tesla vergibt Milliardenauftrag
Der US-Konzern Google hat zugegeben, dass sein Erdbeben-Frühwarnsystem AEA die Menschen während der tödlichen Beben in der Türkei Anfang Februar 2023 nur unzureichend gewarnt hat. Zehn Millionen Menschen im Umkreis von 160 Kilometern rund um das Epizentrum hätten gewarnt, womöglich viele Menschenleben gerettet werden können. Samsungs Chip-Sparte kann endlich wieder einen Großauftrag vermelden. Der US-Elektroautobauer Tesla will seinen Automotive-Prozessor AI6 von Samsung herstellen lassen. Und der chinesische Onlinemarktplatz Temu soll laut EU-Kommission seinen Pflichten aus dem Digital Services Act (DSA) nur unzureichend nachkommen. Das könnte für den Konzern teuer werden – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Am 6. Februar 2023 bebte im Süden der Türkei und im Norden Syriens zweimal an einem Tag die Erde. Auf das erste Beben der Stärke 7,8 folgte ein zweites der Stärke 7,5. Rund 62.000 Menschen verloren in beiden Ländern ihr Leben, mehr als 125.000 wurden verletzt. Nun hat der US-Konzern Google eingeräumt, dass sein Android-Erdbebenwarnsystem (AEA) Millionen Menschen nicht rechtzeitig und korrekt gewarnt hat. Da sich das erste Beben um 4:17 Uhr morgens ereignete, während viele Menschen noch schliefen, hätte ein eindringlicher Alarm entscheidend sein können, um Menschenleben zu retten. Gegenüber der britischen BBC sprach ein Google-Sprecher von Problemen der Erkennungsalgorithmen. Google: Erdbeben-Frühwarnsystem hat in der Türkei nicht richtig funktioniert
Die Chipfertigungssparte des südkoreanischen Samsung-Konzerns galt lange Zeit als unzuverlässig. Für die 3-Nanometer-Generation seiner Halbleiter hat das Unternehmen nie einen prestigeträchtigen Abnehmer vermeldet. Während der taiwanesische Weltmarktführer TSMC die Preise erhöht, steigt das Kundeninteresse an Samsung wieder. Jetzt hat Samsungs Chip-Sparte den ersten großen Kundenauftrag seit Jahren an Land gezogen. Der US-amerikanische Elektroautobauer Tesla lässt dort seinen AI6-Prozessor fertigen. Bis es losgeht, dauert es allerdings noch. AI6: Tesla lässt Samsung Chips im Wert von 16,5 Milliarden US-Dollar herstellen
Der chinesische Onlinemarktplatz Temu ist ins Visier der europäischen Verbraucherschützer gerückt. Im Rahmen einer mehrmonatigen Untersuchung haben EU-Beamte unter anderem auf „Mystery Shopping“ gesetzt und inkognito eingekauft. Nun stellte die EU-Kommission das vorläufige Ergebnis der im Oktober 2024 eingeleiteten Untersuchung vor und kommt zu dem Schluss, dass Temu seinen Pflichten aus dem europäischen Digital Services Act (DSA) unzureichend nachkommt. Das Unternehmen erhält Gelegenheit, auf die Vorwürfe zu reagieren. Überzeugt das nicht, kann es teuer werden. EU-Kommission: Temu mit „hohem Risiko für illegale Produkte“
Es kommt zur Neuauflage des Pakts für den Rechtsstaat. Die Bundesregierung hat sich auf die entsprechenden Eckpunkte für eine Fortsetzung verständigt. Demnach werden dafür insgesamt 450 Millionen Euro bereitstehen. Fast die Hälfte davon soll in Digitalprojekte fließen. So soll mit der Initiative die Justiz gestärkt und ihre Digitalisierung vorangetrieben werden. Der Pakt stehe für „moderne digitale Gerichte“, die zügiger arbeiten und Bürgern „niedrigschwelligen Zugang zum Recht ermöglichen“, heißt es. Voraussichtlich am Mittwoch wird das Bundeskabinett über den Einsatz der skizzierten Mittel im Rahmen des Haushaltsbeschlusses entscheiden. Pakt für den Rechtsstaat: 210 Millionen Euro für die Digitalisierung der Justiz
Apple-Jünger haben das Datum im Kalender dick angestrichen. Anfang September werden neue iPhones erscheinen. Nach und nach sickern Details zu den neuen Modellen durch. Auch dieses Mal dürfte es wieder vier Baureihen geben. Zuletzt kamen durch das Apple-Blog Macrumors detaillierte Infos zum iPhone 17 Pro (und 17 Pro Max) hinzu. Eine anonyme Quelle, die einen von Apple vorproduzierten Werbespot für das Gerät kennen will, gibt es zahlreiche Verbesserungen bei der Kamera. In Sachen Kamera sind andere Hersteller dem US-Konzern bislang voraus. iPhone 17 Pro: Verschiedene neue Kamera-Funktionen geleakt
Auch noch wichtig:
(akn)
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EU finanziert Dresdner Schulneubau für Mikroelektronik und Mechatronik
Rund 100 Millionen Euro aus EU-Mitteln ermöglichen den Neubau eines Bildungscampus in Dresden. Geplant ist der Neubau des Beruflichen Schulzentrums für Elektrotechnik sowie einer Vierfeld-Sporthalle, wofür insgesamt 136 Millionen Euro budgetiert sind. Einziehen soll das Berufliche Schulzentrum (BSZ) für Elektrotechnik Dresden, das derzeit am Strehlener Platz liegt.
Das Neubauprojekt im südwestlichen Stadtteil Prohlis ist, so die Stadtverwaltung „bei der dualen Ausbildung dringend benötigter Fachkräfte für die Industrieansiedlungen im Dresdner Norden – insbesondere in den Berufsrichtungen der Mikroelektronik und Mechatronik“ von Bedeutung. Zugleich soll der Bildungscampus den Stadtteil aufbessern. Prohlis ist vor allem für die dort 1976 bis 1980 errichteten „Plattenbauten“ bekannt.
„Das Exzellenz-BSZ in Prohlis ist ein Schlüssel für die wirtschaftliche Entwicklung und für den Bildungsstandort Dresden“, sagte Dresdens Bildungsbürgermeister Jan Donhauser (CDU) im Mai, „Wir wollen eine exzellente Ausbildungsstätte schaffen, die den Fachkräftenachwuchs sichert und bundesweit Maßstäbe für die duale Berufsausbildung setzen wird.“
100 Millionen, wenn es flott geht
Jetzt liegt die Förderzusage der Europäischen Union vor. Sofern der Neubau bis Ende 2028 fertig ist, fließen rund 100 Millionen Euro aus dem STEP-Budget (Strategic Technologies for Europe Platform). Das Ende 2023 beschlossene Förderprogramm soll das Wachstum wichtiger Wertschöpfungsketten in der digitalen Wirtschaft, im Bereich Klimaschutz und in der Biotechnik fördern. Ziel ist, mit dem Hebel von Subventionen bis zu 160 Milliarden Euro aus der Wirtschaft für neue Investitionen zu mobilisieren. Außerdem soll der Fachkräftemangel bekämpft werden; unter diesem Aspekt fließt das Geld nach Sachsen.
„Sachsen wird zum Ausbildungsherz der Halbleiterindustrie“, hofft Kultusminister Conrad Clemens (CDU). „Hochtechnologie beginnt nicht im Labor, sondern im Klassenzimmer. Dieser 100-Millionen-Meilenstein der EU katapultiert unsere Fachkräfteausbildung in Richtung Zukunft – eine Riesenchance für junge Menschen in Sachsen.“ Wirtschaftsminister Dirk Panter (SPD) möchte auch „Auszubildende aus ganz Deutschland und unseren Nachbarländern nach Sachsen locken“.
Exzellenz-BSZ
1990 wurden aus vier Betriebsberufsschulen in Dresden drei Berufsschulen für Elektrotechnik. Zwei Jahre später entstand daraus das Berufliche Schulzentrum für Elektrotechnik Dresden. Dessen Verteilung auf vier Standorte war mühsam, doch stand ab 1994 am Strehlener Platz der in den 1950er-Jahren errichtete Gebäudekomplex der ehemaligen Fachschule für Technik und Betriebswirtschaft (vormals Ingenieurschule für Verkehrstechnik) frei.
Dieser wurde saniert und schrittweise bezogen; seit 1997 residieren alle Schulteile am Strehlener Platz im Stadtteil Strehlen an der Grenze zur Südvorstadt: Ein Berufliches Gymnasium, eine Fachschule für Technik sowie eine Berufsschule für Elektroberufe, Mechatronik, Mikrotechnik und IT-Berufe.
Das Gymnasium hat die beiden Fachrichtungen Technik (mit Schwerpunkten Elektrotechnik sowie Maschinenbautechnik) und IKT; zudem bietet es duale Berufsausbildungen mit Abitur für IT-Systemelektroniker, Fachinformatiker und Mechatroniker an. Die Fachschule unterrichtet in den Fachrichtungen Elektrotechnik, Informatik, Maschinentechnik und Mechatronik. Die Berufsschule widmet sich sowohl Handwerksberufen (Elektronik) als auch Industrieberufen (Elektronik, Elektroanlagenmontage, Fachinformatik, Systemelektronik, Mechatronik, Mikrotechnik).
(ds)
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