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Ex-Banxware-Gründer bekommt Millionen für sein neues Startup Credibur

Das Berliner Lernding-Fintech Credibur hat sich eine erste Finanzierung in Höhe von 1,9 Millionen Euro (2,2 Millionen Dollar) gesichert.
Angeführt wird die Pre-Seed-Runde von dem Fintech-Investor Redstone. Außerdem beteiligen sich der Silicon-Valley-Investor MS&AD Ventures und der kanadische Venture Capitalist Inovia.
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Hinzu kommen Szenegrößen als Business Angels, darunter Malte Rau (Co-Founder und CEO von Pliant), das Topi-Gründerinnen-Duo Estelle Merle und Charlotte Pallua, sowie der ehemalige Creandum-Principal und Angel-Investor Bjarke Klinge Staun.
Credibur will Kreditgebern und Investoren dabei helfen, ihre Geldflüsse einfacher und effizienter zu steuern. Über die KI-gestützte Software sollen alle wichtigen Zahlen und Daten automatisch gesammelt und verarbeitet werden können.
Mit der Finanzierungsrunde verlässt Credibur den Stealth-Modus. Das frische Kapital soll in die technische Weiterentwicklung der API-und-KI-first-Infrastruktur, Kundengewinnung sowie Ausbau des Teams fließen.
Wachstum im Markt wird ausgebremst
Der europäische Private-Credit-Markt, auf den sich Credibur konzentriert, umfasst laut Europäischer Zentralbank inzwischen ein Volumen von rund 430 Milliarden Euro. Bisher sind jedoch viele Prozesse noch manuell und fehleranfällig, was das Wachstum der Branche bremst.
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Mit seiner KI-Plattform zum Managen von Kreditlinien richtet sich Credibur an alternative Kreditgeber – also keine Banken – wie Buy-Now-Pay-Later-Anbieter, Leasing- und Factoring-Unternehmen sowie an große, professionelle Geldanleger wie Assetmanager, Debt-Fonds oder Family-Offices.
Gründer kommt aus dem Kredit-Business
Gründer Nicolas Kipp weiß aus seinen vorherigen Jobs, wie komplex das Kreditgeschäft ist. Insgesamt war er vier Jahre beim Zahlungsdienstleister Ratepay beschäftigt, zuletzt als Chief Risk Officer.
2020 folgte er dann der Ratepay-Gründerin Miriam Wohlfarth zu ihrem neuen Startup Banxware. Er stieg bei dem Embedded-Lending-Startup als Co-Founder ein. Bis Ende 2023 hat er bei Banxware die Bank- und Kreditkooperationen verantwortet.
Im September 2024 hat Kipp dann Credibur gegründet, im Stealth-Mode. Einen Monat später stieß Kim Kacegarovs als Founding Engineer dazu. Er war zuvor als Software-Engineer bei Netropy und Moneyflow tätig. Eigenen Angaben zufolge hat Kipp bereits ein 10-köpfiges Team zusammengestellt.
Pitchdeck
Das Credibur-Team hat Gründerszene exklusiv das Pitchdeck zur Verfügung gestellt, mit dem sie die Investoren überzeugen konnten.
Weitere Pitchdecks findet ihr auf unserer Pitchdeck-Übersicht, für eure eigenen Slides könnt ihr hier von Experten Feedback bekommen.

Credibur
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Dieser fast gescheiterte Pitch hat mir gezeigt, wie Verkaufen funktioniert
Ein wichtiger Pitch und mitten drin muss dieser Gründer heimlich die Präsentation live umbauen. Klingt nach Katastrophe? War es nicht.

Jason Modemann ist Gründer und Geschäftsführer von der Social Media Agentur Mawave Marketing. Mit 27 Jahren führt er 150 Mitarbeiter. Zu Mawaves Kunden zählen unter anderem Red Bull, Nike und Lidl.
Vor Kurzem stand ein großer Pitch an – wichtiger Kunde, große Runde, hohe Erwartungen. Und genau dieser Pitch lief erstmal alles andere als glatt: Die Slides hatten wir kurzfristig zusammengebastelt, die zündende Idee für den passenden Content kam erst am Abend vorher.
Während wir im Konferenzraum saßen, arbeitete unser Team in München noch an der Postproduktion der Videos. Die Zeit war knapp, aber wir hofften, dass das Material gerade noch rechtzeitig fertig wird. Mein Kollege teilte während der Präsentation die Slides, und sobald ich den finalen Content bekam, baute ich ihn schnell ein – live, während die Präsentation lief.
Parallel schob ich ihm unterm Tisch mein Handy mit der Notizen-App rüber. Darauf stand: „Hab grad Slides nochmal aktualisiert. Starte mal Präsi neu.“ Er spielte mit, tat so, als sei PowerPoint abgestürzt, schloss die Datei und startete sie neu. Das Beste: Niemand hat am Ende etwas gemerkt. Im Gegenteil: Der Kunde war begeistert – und wir haben den Pitch gewonnen.
Was ich daraus gelernt habe? Gute Slides sind nett. Aber am Ende zählt, wie man einen Pitch führt. Diese Perspektiven sind für mich entscheidend – und lassen sich sowohl auf Sales-Pitches als auch auf Investoren-Meetings übertragen.
Zuhören statt nur Überzeugen
Es gibt kaum ein Setting, das so durchinszeniert ist wie ein klassischer Pitch: zehn Minuten Smalltalk, zwei Stunden Slides, im Anschluss losgelöst das Q&A. Eine Partei sendet – die andere hört zu. Und genau da liegt die eigentliche Chance. Denn wer kluge Fragen stellt, echtes Interesse zeigt und wirklich verstehen will, was das Gegenüber antreibt, hebt das Gespräch sofort auf ein anderes Level. Ob Kunde oder Investor – beide wollen nicht nur beeindruckt, sondern verstanden werden.
Das klingt erstmal kontraintuitiv. Schließlich hat man beim Pitch oft das Gefühl, jetzt abliefern zu müssen. Doch genau das Gegenteil bringt oft den Erfolg. Wer sich die Zeit nimmt, die Menschen, ihre Ziele und internen Dynamiken zu verstehen, schafft die Basis für ein gutes Match.
Deshalb präsentieren wir in den ersten 30 Minuten oft gar nicht klassisch. Wir starten ganz locker rein, fragen Fragen und hören zu. Wir wollen verstehen, was die Menschen brauchen, was sie sich wünschen – auf inhaltlicher, aber auch auf unternehmens-politischer Ebene. Im besten Fall kennen wir diese Themen schon vorher. Wenn nicht, holen wir sie uns live.
Eine Frage, die wir fast immer stellen, ist: „Wo seht ihr euch in zwölf Monaten?“ Diese Frage zoomt raus. Sie zeigt, wohin die Reise gehen soll – und oft auch, wer im Hintergrund mitentscheidet. Denn fast jede Person in einem Pitch ist selbst an Erwartungen, Strukturen und KPIs gebunden. Wer das mitdenkt, liefert keine Lösung von außen – sondern entwickelt eine gemeinsame. Und genau das verändert auch die Psychologie im Raum: Wer mitdenken darf, identifiziert sich. Der Pitch wird zur Co-Creation. Aus einer Idee wird ein gemeinsames Vorhaben – und daraus entsteht echtes Commitment.
Ein starker Pitch überzeugt nicht nur fachlich – sondern auch menschlich
Viele Pitches scheitern nicht an der Idee, sondern an der Verbindung. Wir überschätzen, wie rational Entscheidungen getroffen werden – und unterschätzen, wie sehr Haltung, Vertrauen und Persönlichkeit zählen. Wer im Raum sitzt, will nicht nur wissen, was du kannst – sondern, wer du bist. Das bedeutet nicht, dass Zahlen unwichtig sind. Aber das Gegenüber stellt sich oft eine viel simplere Frage als gedacht: „Kann ich mir vorstellen, mit diesem Menschen zu arbeiten? Auch wenn’s mal stressig wird?“ Das erklärt auch, warum manche Gründer ohne fertiges Produkt Millionen raisen – weil sie wissen, wofür sie stehen. Der beste Pitch braucht daher nicht nur reinen Inhalt – sondern Charakter.
Mein Tipp: Geh in den nächsten Pitch nicht mit dem Ziel, alle Antworten zu geben – sondern die richtigen Fragen zu stellen. Wer versteht, was auf der anderen Seite wirklich zählt, muss viel weniger erklären. Denn am überzeugendsten ist, wer nicht überzeugen muss.
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+++++ Paul’s Job +++ KIWI +++ Kapitalmangel +++ Unicorn +++ Studium +++ raisin +++
#StartupTicker
+++ #StartupTicker +++ HR-Startup Paul’s Job ist insolvent +++ PropTech KIWI verkündet Rekordhalbjahr +++ Deutsche Startup beklagen Kapitalmangel +++ Was Unicorn-Gründer so studiert haben +++ Wann sich Trikotsponsoring lohnen kann +++

Was gibt’s Neues? In unserem #StartupTicker liefern wir eine kompakte Übersicht über die wichtigsten Startup-Nachrichten des Tages (Mittwoch, 23. Juli).
#STARTUPLAND
SAVE THE DATE: Am 5. November findet unsere zweite STARTUPLAND statt. Es erwartet Euch wieder eine faszinierende Reise in die Startup-Szene – mit Vorträgen von erfolgreichen Gründer:innen, lehrreichen Interviews und Pitches, die begeistern. Mehr über Startupland
#STARTUPTICKER
Paul’s Job
+++ Pleite! Das umtriebige Berliner HR-Startup Paul’s Job, das 2023 vom softgarden-Gründer Dominik Faber und Benjamin Weller gegründet wurde, ist insolvent. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird Rechtsanwalt Björn Gehde bestellt. Das Unternehmen positionierte sich als “HR-System mit agentischer KI”. “Paul ist ein KI-gestützter digitaler Assistent, der Teams im Alltag zum Beispiel bei Bewerbungen, Terminabsprachen, internen Anfragen zu HR- oder IT-Richtlinien, bei der Organisation von Meetings oder der automatisierten Bearbeitung administrativer Aufgaben wie Dokumentation und Reportings hilft”, erklärt Seriengründer Faber das Konzept. Insbesondere der Target Global unterstützte das Team finanziell. Der bekannte Investor hielt zuletzt 20 % am Unternehmen. Mehr über Paul’s Job
KIWI
+++ Gute Nachrichten aus dem Hause KIWI! Einem Unternehmen, von dem wir lange nichts mehr gehört haben. Das Berliner PropTech, das auf ein digitales Zutrittssystem für Mehrfamilienhäuser setzt, verkündet nicht weniger als das “erfolgreichste Halbjahr der Firmengeschichte”. Nach eigenen Angaben verkaufte das Unternehmen, das bereits seit 2012 unterwegs ist, in den ersten sechs Monaten dieses Jahres “digitale Zutrittslösungen für fast 15.000 Türen, Toren und Schranken”. Manchmal dauert es einfach, bis ein Konzept sich durchsetzt. “Dass wir zur Jahresmitte ein solches Ergebnis erzielen, ist ein starkes Zeichen für die Innovationskraft der Branche, gerade auch in weiterhin wirtschaftlich schwierigen Zeiten für viele Akteure”, sagt KIWI-Macher Karsten Nölling. Das Unternehmen sammelte in den vergangenen Jahren mehr als 26 Millionen Euro ein. Seit Ende 2023 hält das Schweizer Unternehmen Arbonia (Türen, Duschen und Raumtrennsysteme) rund 46 % an KIWI. Eine Zusammenarbeit, die sich scheinbar lohnt. Auch wenn KIWI auch 2023 noch Verluste schrieb. Neben KIWI sorgten auch Unternehmen wie Rex, re:cap, Kipu Quantum, driveMybox, Aware sowie Flix und Flink zuletzt für Aufbruchstimmung. Mehr über KIWI
Omnes Capital
+++ Der französische Investor Omnes Capital blickt verstärkt nach Deutschland. Das Team interessiert sich insbesondere für Themen wie KI, Quantentechnik und NewSpace. In Arx, Planet A Foods, Quantum Systems und The Exploration Company investierte Omnes Capital bereits. Mehr über Omnes Capital
Startup-Radar
+++ Es ist wieder Zeit für neue Startups! Heute stellen wir diese Jungunternehmen vor: Managbl.AI, IntervAI, KlimaPay, Odinize und Second Stage. Mehr im Startup-Radar
#LESENSWERT
Kapitalmangel – Unicorn – raisin
+++ Kapitalmangel in Deutschland: Jedes vierte Startup (26 %) überlegt aktuell, Deutschland zu verlassen (Bitkom) +++ Wirtschaftswissenschaften, Ingenieurwissenschaften, Informatik und Naturwissenschaften: Was haben Deutschlands Unicorn-Gründer eigentlich studiert? (Gründerszene) +++ Wann sich Trikotsponsoring für FinTechs wie raisin lohnen kann (Paymentandbanking) +++
#DEALMONITOR
Investments & Exits
+++ Stuttgarter Software-Scaleup Makersite sammelt 60 Millionen ein +++ Automotive-Startup 4screen erhält 21 Millionen +++ Finanzspritze für Frienton. Mehr im Deal-Monitor
Was ist zuletzt sonst passiert? Das steht immer im #StartupTicker
Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.
Foto (oben): Bing Image Creator – DALL·E 3
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Insgesamt sind 58 Millionen in dieses Berliner Proptech-Startup geflossen
Gestartet ist das Berliner Proptech unter dem Namen Home. Mit einem neuen CEO und unter neuem Namen konnte Buena Investoren von GV, 20VC, Stride und Capnamic überzeugen.

Das Berliner Proptech Buena hat sich in einer Series-A-Finanzierungsrunde weitere Millionen gesichert. Insgesamt sind nun 49 Millionen Euro (58 Millionen Dollar) in das Startup geflossen. Angeführt wurde die Runde von GV (ehemals Google Ventures), begleitet von Geldgebern wie 20VC, Stride und Capnamic.
Mit dem frischen Kapital will Buena seine KI-gestützte Software für die Immobilienverwaltung weiterentwickeln und seine Expansion in Deutschland beschleunigen.
Buena will die Hausverwaltung mit KI digitalisieren
Buena hat es sich zum Ziel gesetzt, Immobilienbesitz einfacher und effizienter zu gestalten.
Herzstück ist eine eigene KI-Plattform, die wiederkehrende Aufgaben wie Buchhaltung oder die Erstellung der Jahresabrechnung automatisiert – ein Prozess, der in der Branche bislang noch oft händisch oder mit veralteter Software abgewickelt wird.
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Buena verfolgt ein „AI Rollup“-Modell. Seit 2023 habe das Startup bereits mehr als 20 Hausverwaltungen übernommen, um die stark fragmentierte Branche zu konsolidieren.
Eigenen Angaben zufolge verwaltet Buena aktuell über 60.000 Wohneinheiten in Deutschland.
Das Berliner Proptech wurde 2016 von Moritz von Hase und Thilo Konzok gegründet, damals noch unter dem Namen Home. Konzok ist 2021 aus dem Unternehmen ausgestiegen, arbeitet heute als Advisor bei Sequoia und hat neu gegründet: das Design-Startup Uncommon. Von Hase ist als CTO weiterhin bei Buena tätig.
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In zwei Finanzierungsrunden konnten sich die beiden Gründer bis 2020 rund 14 Millionen Euro von Investoren sichern. Unter anderem von Capnamic, EQT Ventures und Redalpine.
Vom Youtube-Star zum CEO
Heute steht Din Bisevac an der Spitze von Buena. Der gebürtige Bosnier begann seine Karriere im Alter von acht Jahren. Er war einer der ersten deutschen Youtube-Persönlichkeiten, lernte früh das Programmieren und arbeitete mit 13 Jahren bei einem lokalen IT-Unternehmen.
2019 startete er bei Buena zunächst als Produktdesigner und stieg nach gut zwei Jahren zum CEO auf, als er die Geschäftsführung von Konzok übernahm.
Unter seiner Leitung vollzog Buena eine umfassende Umstrukturierung: Statt eigene Immobilien zu vermieten, entwickelt das Startup jetzt eine Software, die Vermieter bei der Mietersuche, Organisation von Besichtigungen und Vertragsabwicklung unterstützen soll.
Bisevac ist zudem Mitbegründer von „Project Europe“, einer paneuropäischen Initiative zur Förderung von Unternehmensgründungen, die er zusammen mit dem Investor Harry Stebbings ins Leben gerufen hat. Stebbings zufolge ist Bisevac der „hardest-working founder“ in seinem Portfolio, gemeinsam mit Slay-Co-Founder Fabian Kamberi.
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