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Künstliche Intelligenz

Fast 50 europäische Firmenchefs fordern Pause bei der AI-Act-Umsetzung


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It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Auch in der europäischen Wirtschaft wird der Ruf nach einem Moratorium bei der Anwendung der KI-Verordnung der EU lauter. Bisher betrieben vor allem große Tech-Unternehmen aus den USA Lobbying gegen das umfassende Regelwerk für Künstliche Intelligenz. Jetzt machen die Chefs von 46 großen europäischen Unternehmen, Foren und Verbänden gegen die Vorgaben mobil. In einem offenen Brief vom Donnerstag fordern sie die EU-Kommission nachdrücklich auf, den AI Act zwei Jahre lang auszusetzen, „bevor die wichtigsten Verpflichtungen in Kraft treten“.

„Europa zeichnet sich seit Langem durch seine Fähigkeit aus, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Regulierung und Innovation zu finden“, heißt es in dem Schreiben. Dieses „europäische Modell“ sei „insbesondere im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz (KI) von Bedeutung, deren Auswirkungen als transformative Technologie weit über den Technologiesektor hinausreichen“. Leider werde dieses Gleichgewicht mit dem AI Act „derzeit durch unklare, sich überschneidende und zunehmend komplexe EU-Vorschriften gestört“. Dies gefährde Europas KI-Ambitionen, da nicht nur die Entwicklung europäischer Champions unterlaufen werde. Es gehe auch um „die Fähigkeit aller Branchen, KI in dem für den globalen Wettbewerb erforderlichen Umfang einzusetzen“.

Zu den Unterzeichnern des Briefes gehören Manager von Airbus, ASML, Lufthansa, Mercedes-Benz, Mistral, Siemens Energy und United Internet. Sie beschäftigen nach eigenen Angaben Hunderttausende Mitarbeiter in der EU, um deren Wohlergehen sie sich sorgten. Die Kommission müsse ihre Bemühungen, die Anwendung der KI-Verordnung im Interesse kleiner wie großer etablierter Unternehmen zu vereinfachen, beschleunigen. Sie alle würden zu Innovationsförderung beitragen, „wenn sie von klaren und vorhersehbaren Regeln profitieren können“.

Die Beteiligten begrüßen „die jüngsten Diskussionen über die Notwendigkeit, die Durchsetzung der KI-Verordnung zu verschieben.“ Derzeit würden noch immer relevante Richtlinien und Standards entwickelt; verschiedene Branchen arbeiteten zusammen, „um Lösungen zu finden, die für alle funktionieren“. Die verlangte Auszeit sollte sowohl für Verpflichtungen gelten, die im Zusammenhang mit Hochrisiko-KI-Systemen ab August 2026 in Kraft treten sollen, als auch für die Auflagen für allgemeine KI-Modelle. Letztere greifen prinzipiell von Anfang August 2025. Die Bundesnetzagentur hat gerade einen KI-Service-Desk in Betrieb genommen, um Firmen und Organisationen bei der Einhaltung des AI Acts zu helfen. In Österreich führt die Regulierungsbehörde RTR die vergleiche KI-Servicestelle.

Die Kommission hat – unter Protest von EU-Abgeordneten – vor Monaten angekündigt, dass die zunächst geplante zusätzliche Verordnung über die Haftung beim Einsatz und der Entwicklung von KI entfallen soll. Sie hätte vor allem zivilrechtliche Verantwortung klären sollen, die sich bei KI-Einsatz ergibt. Henna Virkkunen, Kommissionsvizepräsidentin für technische Souveränität, hat inzwischen auch durchblicken lassen, sie werde bis Ende August entscheiden, ob die weitere Umsetzung der KI-Verordnung verschoben werden soll. Das komme für sie aber nur infrage, wenn ein geplanter einschlägiger Verhaltenskodex nicht rechtzeitig fertig wird.

Über 150 Manager europäischer Unternehmen haben schon vor zwei Jahren im Vorfeld des Beschlusses des AI Acts an die EU-Gesetzgeber appelliert, den Plan zur KI-Regulierung zu überdenken. Vor allem bei Systemen generativer KI wie ChatGPT, Gemini oder Claude drohten sonst Rückschläge.


(mho)



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Künstliche Intelligenz

KI-Bilder generieren: Warum kurze Textbausteine besser sind als Mega-Prompts


Auf der Suche nach mehr Kontrolle über KI-Bilderstellung stößt man schnell auf komplexe Master-Prompts – fertige, aber starre Vorlagen, die oft schwer nachvollziehbar, überfrachtet und stark vom KI-Modell abhängig sind.

Die Snippet-Methode geht einen anderen Weg: Sie kombinieren kurze, modulare Textbausteine, die jeweils eine spezifische Bildeigenschaft steuern.

Mit diesem Ansatz entwickeln sie ein tieferes Verständnis dafür, wie ihre Prompts wirken, bauen eine persönliche Bibliothek wiederverwendbarer Bausteine auf und behalten die Kontrolle über ihre visuellen Ergebnisse – auch wenn sich die KI-Tools weiterentwickeln.


Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „KI-Bilder generieren: Warum kurze Textbausteine besser sind als Mega-Prompts“.
Mit einem heise-Plus-Abo können Sie den ganzen Artikel lesen.



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Künstliche Intelligenz

US-Staatsanwalt untersucht KI-Chatbots von Meta und Character.ai


Weil die KI-Chatbots von Meta und Character.ai potenziell gefährlich sein können, hat der US-Staatsanwalt Ken Paxton eine Untersuchung eingeleitet. Konkret geht es um die Sicherheit von Heranwachsenden und vermeintliche Gesundheitstipps, die KI-Modelle geben. Paxton ist bekannt dafür, KI und Social Media kritisch gegenüberzustehen.

Es hat bereits Berichte gegeben, in denen Kinder und Jugendliche seltsame bis gefährliche Tipps von Chatbots bekommen haben. In den USA wird Character.ai von mehreren Eltern verklagt. Die KI-Personas des Unternehmens sollen Kinder in die Isolation getrieben haben, eine Mutter behauptet, die KI habe maßgeblich zum Suizid ihres 14-jährigen Sohnes beigetragen. Character.ai hat wegen dieser Vorwürfe bereits angekündigt, weitere Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Dazu gehört, dass Eltern die Möglichkeit bekommen, die Konten der Kinder zu überwachen.

Nun heißt es in einer Pressemitteilung des Generalstaatsanwaltes: Man habe eine Untersuchung gegen Chatbot-Plattformen eingeleitet, „da diese möglicherweise irreführende Geschäftspraktiken anwenden und sich in ihrer Vermarktung fälschlicherweise als Tools für die psychische Gesundheit darstellen.“ KI-Chatbots ahmen laut Paxton Berufsträger aus dem Bereich Gesundheitsvorsorge nach und können fatale Tipps geben. Zudem sieht der Staatsanwalt ein Problem darin, dass Nutzer sensible Informationen preisgeben würden und diese zum Teil von den Anbietern für andere Zwecke genutzt würden – etwa für das Ausspielen von personalisierter Werbung, aber auch um Algorithmen zu entwickeln.

Die Untersuchung soll nun klären, ob die Unternehmen damit gegen das Verbraucherschutzrecht des Bundesstaates Texas verstoßen. Dieses verbietet etwa betrügerische Behauptungen und falsche Angaben zum Datenschutz – was bedeutet, Paxton geht davon aus, dass die Unternehmen falsche Angaben machen. Informationen aus Meta AI, also dem Chatbot von Meta, sollten etwa laut Meta nicht für Werbezwecke genutzt werden.

Paxton schreibt: „Indem sie sich als Quelle emotionaler Unterstützung ausgeben, können KI-Plattformen schutzbedürftige Nutzer, insbesondere Kinder, dazu verleiten, zu glauben, dass sie legitime psychologische Betreuung erhalten.“ Dabei würden ihnen allgemeine Antworten präsentiert, „die auf Grundlage gesammelter personenbezogener Daten erstellt und als therapeutische Ratschläge getarnt sind.“

Zahlreiche Tech-Unternehmen sind zuletzt aus Kalifornien und vor allem dem Silicon Valley nach Texas gezogen. Meta hatte erst kürzlich die Moderationsabteilung der USA nach Texas verlegt. Mark Zuckerberg sprach davon, zurück zu den Wurzeln der Redefreiheit zu kehren, was demnach nach texanischem Recht einfacher ist als in Kalifornien. Faktenchecker hat er zugleich gekündigt. Auch X, Apple, Amazon und Google haben große Büros in Texas. Tesla hat dort sein Headquarter eingerichtet, Elon Musk holte nach der Übernahme von Twitter auch X in den Bundesstaat. Die Hauptstadt Austin trägt inzwischen den Beinamen Silicon Hills. Doch der dortige Generalstaatsanwalt empfängt die Unternehmen offenbar mit nicht ganz so weit ausgebreiteten Armen.

Meta sieht sich zudem einer Klage aus Missouri entgegen. Da geht es ebenfalls um die Richtlinien für Gespräche zwischen KI-Chatbots und Minderjährigen. Ein geleaktes Dokument zeigt, Flirten und sogar Andeutungen von sexuellem Interesse sind erlaubt, nur die Beschreibung expliziter sexueller Handlungen nicht.


(emw)



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Portugal erteilt Lizenz für Betrieb eines Raketenstartplatzes auf den Azoren


Portugals Telekommunikationsbehörde hat eine erste Lizenz für den Betrieb eines Weltraumbahnhofs auf dem eigenen Staatsgebiet erteilt, errichtet werden soll der auf der südlichsten Azoreninsel Santa Maria. Das hat die portugiesische Weltraumagentur Agência Espacial Portuguesa jetzt mitgeteilt, die an dem Prozess beteiligt war. Die erklärt, dass die Erlaubnis an das Atlantic Spaceport Consortium (ASC) vergeben wurde und für fünf Jahre gilt. Das privatwirtschaftliche Konsortium will den Raketenstartplatz auf der südlichsten Spitze von Santa Maria errichten, erste suborbitale Starts könnten bereits im kommenden Jahr erfolgen. Dafür braucht es aber eigene Genehmigungen. Im vergangenen Jahr hat eine dort gezündete atmosphärische Rakete eine Höhe von etwa fünfeinhalb Kilometern erreicht.

Die Erteilung der Lizenz sei Teil eines Aktionsprogramms, das Flüge aus Portugal in den Weltraum fördern und dafür die geografisch günstige Lage der Azoren nutzen soll, erklärt die Weltraumagentur. Man schaffe damit die Grundlage, damit das südwesteuropäische Land eine wichtige Rolle in der sich entwickelnden Weltraumbranche Europas spielen kann, ergänzt Agenturchef Ricardo Conde. Die zuständigen Gremien vor Ort seien angehört worden und hätten sich positiv geäußert. Die Weltraumagentur arbeitet demnach parallel auch daran, auf den Azoren Infrastruktur zu errichten, um Landungen des geplanten wiederverwendbaren Raumfahrzeugs Space Rider der Europäischen Weltraumagentur ESA zu ermöglichen.

Die Entscheidung aus Portugal unterstreicht, dass in Europa an immer mehr Standorten Startplätze für Raketen errichtet werden, um am erwarteten Boom der Raumfahrtbranche teilhaben zu können. So wurde der norwegische Raketenstartplatz Andøya für Flüge ins All umgebaut, der Einweihungsflug einer deutschen Spectrum-Rakete von Isar Aerospace dauerte aber lediglich 30 Sekunden. Auch in Schottland wird ein Startplatz errichtet, von Schottland aus soll laut lokalen Medienberichten in wenigen Monaten eine erste Rakete abheben. Die Bundesregierung unterstützt derweil den Plan für eine mobile Plattform in der Nordsee zum Start von Weltraumraketen. Europas etablierter Weltraumbahnhof für große Trägerraketen liegt derweil in Französisch-Guayana auf dem südamerikanischen Kontinent.


(mho)



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