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Künstliche Intelligenz

Fernwartung als Couch-Koop-Spiel: „Elsewhere Electric“ ausprobiert


Das Spiel Elsewhere Electric ist für zwei Personen ausgelegt: Eine spielt mit VR-Brille, die andere am Smartphone. Gemeinsam sollen sie eine stillgelegte Anlage tief unter der Erde wieder in Betrieb nehmen. Die Person am Smartphone übernimmt die Rolle des Einsatzleiters und gibt von der Oberfläche aus Anweisungen, während die Person mit VR-Brille in die unterirdische Anlage vordringt, um vor Ort als Techniker manuelle Arbeiten auszuführen. Dort warten dunkle Räume, kryptische Terminals und unheimliche Lebewesen.


Ein kompliziertes Smartphone-UI, daneben eine Frau in orangem Overall, die es bedient.

Ein kompliziertes Smartphone-UI, daneben eine Frau in orangem Overall, die es bedient.

Die Smartphone-Benutzeroberfläche ist unübersichtlich und dem Spielspaß hinderlich.

Die asymmetrische Rollenverteilung bringt unterschiedliche Werkzeuge mit sich: Der Einsatzleiter bedient am Smartphone eine grafische Oberfläche, über die sich das Innenleben der Anlage steuern lässt, während sich der Techniker vor Ort mit einem speziellen Handschuh an den Geräten selbst zu schaffen macht.

In den getesteten Spielabschnitten geht es primär darum, Codes durchzugeben, die die Stromversorgung und das Licht zurückbringen, Überwachungskameras aktivieren und Türen zu tiefer gelegenen Stockwerken öffnen. Das klingt einfacher, als es ist, denn die Codes bestehen aus Symbolen, die absichtlich so gestaltet wurden, dass sie schwer zu beschreiben sind. Hier zeigt sich: Elsewhere Electric ist primär ein Spiel über Kommunikation, und wie schwer es sein kann, Gesehenes sprachlich zu vermitteln.

So spannend das Konzept klingt und anfangs tatsächlich ist: Nach einer Weile stellt sich Ermüdung ein; die Erfahrung beginnt, sich mehr nach Arbeit als nach Spiel anzufühlen. Maßgeblichen Anteil daran hat das Smartphone-Interface: Sein kompliziertes UI-Design soll offenbar eine zusätzliche Herausforderung bieten, behindert in der Praxis jedoch vor allem den Spielfluss. Hinzu kommt, dass viele der wichtigen Symbole und Karten so klein dargestellt sind, dass das Spiel zum unfreiwilligen Sehtest verkommt. Nach zwei schweißtreibenden Stunden haben wir den Selbstversuch abgebrochen.

Menschen sind unterschiedlich begabt, deshalb haben wir beim Testen auch einmal die Rollen getauscht. Am zähen Spielablauf änderte das nichts.

Das ist bedauerlich, denn nach einem ersten Kurztest im Frühjahr hatten wir uns sehr auf das fertige Spiel gefreut. Damals wirkte das Erlebnis deutlich zugänglicher. Kein Wunder: Der CEO des Studios Games by Stitch übernahm damals selbst die Einsatzleitung und lotste uns mit Routine durch die ersten Abschnitte.

Wer an Elsewhere Electric Gefallen findet und nach weiteren VR-Titeln mit asymmetrischem Gameplay sucht, wird etwa bei Acron: Attack of the Squirrels, Black Hat Cooperative, Panoptic oder VR Giants fündig.

Elsewhere Electric ist ab sofort für Meta Quest im Horizon Store sowie für PC-VR-Brillen bei Steam erhältlich. Die Companion-App gibt es für Android und iOS. Sie ist kostenlos.


(tobe)



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Vision Pro: In dieser Nische verkauft sie sich gut


Gut 400.000 Stück soll Apple von der Vision Pro bislang verkauft haben – womöglich sogar weniger. Für ein Produkt des erfolgsverwöhnten iPhone-Konzerns ist das quasi nichts. Die Gründe sind schnell genannt: Das kombinierte VR- und AR-Headset ist mit mindestens 4000 Euro enorm teuer und hat noch keinen sonderlich bequemen Formfaktor. So drücken gut 650 Gramm auf den Kopf, auch wenn Apple (und Zubehöranbieter) dies mit Polstern und Kopfbändern abfedern wollen. Weiterhin sehr gelobt wird hingegen die technische Qualität der Vision Pro: enorm scharfes Bild, schnelles Augen- und Gestentracking, hoher Immersionsgrad und guter Mixed-Reality-Modus. Wie nun das Wall Street Journal schreibt, ist das Apple-Headset damit zumindest in einigen Bereichen ein Hit: Nischenanwendungen aus dem Business-Sektor.

Beispiele dafür sind das Training von Piloten, die Planung von Küchen, die Entwicklung neuer Medikamente oder das 3D-Design komplexer Produkte. So nutzt das kanadische Pilotentrainingsunternehmen CAE die Vision Pro für das Anlernen frischer Piloten, die dann für bestimmte Durchläufe nicht mehr in den (noch teureren) Simulator müssen. Das Apple-Headset habe neue Möglichkeiten eröffnet, obwohl CAE Augmented Reality seit Jahren verwendet. Das Display der Brille sei so scharf, dass alle Bereiche eines Cockpits zu lesen sind. Zudem ist ein Training mehrerer Personen an mehreren Orten gleichzeitig möglich.

Das französische Luft- und Raumfahrtunternehmen Dassault hat eine eigene 3DExperience-Plattform geschaffen, mit der Firmen über die 3DLive-App die Vision Pro zum Design neuer Produkte einsetzen können. Nutzer sind unter anderem Virgin Galactic und Hyundai.

Die Heimwerkerkette Lowe’s aus den USA setzt die Vision Pro an fünf Standorten ein, um Nutzern dabei zu helfen, ihre neue Küche einzurichten. Bis Ende des Jahres sollen die Geräte in 100 Märkten genutzt werden, künftig in bis zu 400. „Spatial Computing, insbesondere bei der Vision Pro, kann [die Lücke beim Verkaufsgespräch] schließen, indem es Kunden ermöglicht, sich ihre neuen Räume anschaulich vorzustellen und so sicherere Kaufentscheidungen zu treffen“, so ein Manager des Unternehmens.

Neu ist es allerdings nicht, dass Spezialgeräte aus dem Bereich Virtual und Augmented Reality in Industrieanwendungen genutzt werden: Das war auch bei Microsofts HoloLens und zuvor bei Google Glass so. Massenmarktprodukte wurden jedoch beide Geräte nicht.


(bsc)



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FreeBSD-Policy: KI-generierter Quellcode ? Nein, Danke!


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Die FreeBSD-Entwickler haben sich in dem aktuellen Status-Report klar dagegen ausgesprochen, LLM-generierten Code in das klassische Open-Source-Betriebssystem einfließen zu lassen. Man sehe zwar durchaus Vorteile von LLMs beim Generieren oder Überarbeiten der Dokumentation und anderer Texte. Übersetzungen beispielsweise lassen sich wesentlich schneller in ausreichender Qualität mit einer LLM erzeugen als durch rein manuelle Arbeit. Zur Erzeugung von Quellcode dürfen LLMs jedoch nicht eingesetzt werden. Im Report werden „Lizenzbedenken“ als primärer Hinderungsgrund genannt, was ja durchaus ein Problem ist, da die Ausgaben einer jeden LLM aus zuvor auch ohne Zustimmung kopierten Inhalten aus allen möglichen Quellen stammen.

Liest man regelmäßig die Mailinglisten der diversen BSD-Projekte mit, fällt aber vor allem ein anderes Problem auf: Es werden immer wieder fragwürdige Ideen, Verbesserungen von Problemen, die nicht existieren, und vermeintliche Patches, die überhaupt nicht funktionieren, von Leuten eingereicht, die zuvor nicht in den Listen aufgetaucht sind. Dieses Spamming mithilfe von ChatGPT und Co. ist zwar immer relativ schnell erkennbar, kostet die ohnehin nicht im Überfluss vorhandenen Entwickler aber grundsätzlich wertvolle Zeit. Kein Wunder also, dass man zumindest im Lager der BSD-Systeme dieser Art von Entwicklungsarbeit sehr kritisch und missmutig gegenübersteht.

Die offizielle Formulierung im aktuellen Status-Report für das zweite Quartal 2025 findet sich unter „Policy on generative AI created code and documentation“: „Core untersucht derzeit die Einrichtung einer Richtlinie für die Verwendung von LLM (einschließlich, aber nicht beschränkt auf die Generierung von Code). Das Ergebnis wird dem Contributors Guide im Dokumenten-Repository hinzugefügt. KI kann für Übersetzungen (die schneller zu sein scheinen als die manuelle Arbeit), die Erläuterung langer/unverständlicher Dokumente, die Suche nach Fehlern oder das Verständnis großer Codebasen nützlich sein. Derzeit tendieren wir aufgrund von Lizenzbedenken dazu, sie nicht zur Codegenerierung zu verwenden. Die Diskussion wird auf der Core-Sitzung des BSDCan 2025-Entwicklergipfels fortgesetzt, und Core sammelt weiterhin Feedback und arbeitet an der Richtlinie.“

Wenn andere Open-Source-Projekte den Einsatz von ChatGPT & Co als Quelle für unter anderem sicherheitskritischen Code begrüßen, so muss man das akzeptieren. Aber es ist vielleicht eine gute Idee, wenn zumindest ein Teil der Open-Source-Welt eher auf konservative Methoden beim Programmieren setzt und die menschliche Intelligenz bevorzugt. Das erzeugt methodische Diversität und ist grundsätzlich besser als eine alle Systeme umspannende LLM-generierte Monokultur beim Quellcode, die irgendwann niemand mehr durchdringt.

Konkrete Beispiele: NetBSD hat im Mai 2024 seine Commit-Richtlinien geändert. LLM-generierter Code gilt als „belastet“ („tainted“) und darf nicht ohne explizite Erlaubnis eingereicht werden. Gentoo verbietet ausdrücklich jegliche Code-Beiträge, die mit LLM‑Tools erstellt wurden. Der Gentoo Council begründete dies mit Bedenken hinsichtlich Copyright, Qualität und Ethik. Und auch das QEMU-Projekt hat eine klare Verpflichtung: Code, bei dem bekannt oder auch nur vermutet wird, dass er mit LLM erzeugt wurde, wird abgelehnt. Grund: Unklare Lizenzherkunft und mögliche Nichteinhaltung des DCO (Developer Certificate of Origin). Die Linux Foundation hingegen erlaubt grundsätzlich die Nutzung von AI-Tools, setzt aber auf Verantwortung der Entwickler.

Das FreeBSD-Projekt veröffentlicht üblicherweise immer im Monat nach einem Quartal (also im April für Q1) einen ausführlichen Statusbericht. In den Berichten wird über den aktuellen Stand der Entwicklung informiert, also über Fortschritte bei der Systementwicklung, über wichtige Updates bei den Ports und Paketen, über Änderungen in der Infrastruktur und über Beiträge aus der Community. Das FreeBSD-Projekt zeigt so ganz transparent, woran gearbeitet wurde, welche Pläne es gibt und wie sich das Projekt weiterentwickelt.

Der aktuelle Statusbericht für das zweite Quartal 2025 hätte im Juli kommen sollen, konnte aber erst verspätet veröffentlicht werden. Laut den Entwicklern sind kontinuierlich immer weitere wichtige Meldungen eingetroffen, die noch in den Report aufgenommen werden mussten. Immerhin zeigt das, dass die Entwicklung von FreeBSD mittlerweile wieder Fahrt aufnimmt.

FreeBSD-Admins oder -Anwender finden interessante Hinweise in den Reports und überfliegen diese gerne. Der aktuelle Report weist beispielsweise auf nun vorhandene zeitgesteuerte ZFS-Snapshots oder das CPU-Pinning für Bhyve-VMs hin. Amüsant auch die Ankündigung, dass die Portierung von FreeBSD auf das PinePhone Pro Fortschritte macht und es dort einen Netzwerktreiber für „Headphone-to-USB-serial“-Adapter gibt – das funktioniert über PPP und erinnert etwas romantisch an Computer-Kommunikation im letzten Jahrhundert.


(axk)



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SAP: 20 Milliarden Euro für die Souveränität


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Über 20 Milliarden Euro will SAP bis 2025 in den Ausbau des Sovereign-Cloud-Angebots investieren. Mit den Geldern soll die regionale Abdeckung mit sicheren, regulatorisch konformen Cloud-Angeboten erweitert werden, um Europas digitale Unabhängigkeit zu fördern. Unternehmen und Organisationen in stark regulierten Branchen sollen so Innovationen etwa auf dem Feld der künstlichen Intelligenz ohne Kompromisse innerhalb eines „souveränen Rahmens“ erhalten.




Auf dem IT Summit by heise 2025 am 11. und 12. November im München erklären renommierte Experten, was europäische Cloud-Hoster im Vergleich zu US-Hyperscalern leisten und wie man KI-Lösungen lokal betreibt. Lernen Sie aus Fallstudien, wie andere Unternehmen ihre digitale Abhängigkeit vermindert haben. Erfahren Sie, wie Open Source Ihre Software-Landschaft unabhängiger macht und warum mehr digitale Souveränität die IT-Sicherheit verbessert.

Der IT Summit by heise 2025, die neue Konferenz für IT-Verantwortliche, findet am 11. und 12. November im Nemetschek Haus in München statt. Veranstalter ist heise conferences, das Programm kommt aus der iX-Redaktion.

Mit den erweiterten Angeboten des Sovereign-Cloud-Portfolios stehen mehrere Bereitstellungsoptionen für unterschiedliche Sicherheitsprofile zur Wahl. Zu diesen zählen die IaaS-Plattform SAP Cloud Infrastructure, die auf Open-Source-Komponenten basiert, in dem hauseigenen Rechenzentrumsnetzwerk läuft und Daten ausschließlich in der EU speichert. Im Rahmen der Cloud-On-Site-Variante wird eine von SAP betriebene Infrastruktur in dem vom Anwendungsunternehmen bestimmten Rechenzentrum – also mit eigener physischer Kontrolle vor Ort – bereitgestellt.

Zu den Sovereign-Cloud-Angeboten zählt SAP auch die Delos Cloud. Die von der gleichnamigen Tochterfirma betriebene Umgebung soll der öffentlichen Verwaltung unter anderem den souveränen Einsatz von Microsoft-Produkten ermöglichen. Die Infrastruktur basiert auf dem Azure-Stack, ist aber Eigentum der unter deutschem Recht firmierenden Delos. Der US-amerikanische Hersteller hat folglich keinen direkten Zugriff auf das System. Für die Hyperscaler-Option – die Sovereign Cloud ist auf den Plattformen der großen Provider prinzipiell gleichfalls möglich – gilt das nicht.

Die umfassendste Kontrolle und Souveränität versprechen fraglos die beiden neuen Bereitstellungsmodelle. Den erweiterten Schutz will und wird sich SAP bezahlen lassen. Schließlich müsse zusätzliches Personal zu deutschen Preisen für den Rund-um-den-Betrieb aus den hiesigen RZs angestellt werden. Konkrete Angaben zur Preisgestaltung und etwaige Aufschläge für mehr Souveränität wurden nicht gemacht.

Mehr Details zu SAPs souveränen Cloud-Angeboten finden sich in der Ankündigung.


(fo)



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