Digital Business & Startups
FMC erhält 100 Millionen – Wolters Kluwer kauft Libra (Kaufpreis: 90 Millionen)
#DealMonitor
+++ #DealMonitor +++ Chiphersteller FMC erhält 100 Millionen +++ LegalTech Omnilex sammelt 4,5 Millionen ein +++ Wolters Kluwer kauft LegalTech Libra (90 Millionen) +++ Amadeus Fire übernimmt EduBites +++ MYMY catering und Feedr fusionieren +++

Im #DealMonitor für den 14. November werfen wir einen Blick auf die wichtigsten, spannendsten und interessantesten Investments und Exits des Tages in der DACH-Region. Alle Deals der Vortage gibt es im großen und übersichtlichen #DealMonitor-Archiv.
STARTUPLAND: SAVE THE DATE

The next unicorn? You’ll meet it at STARUPLAND
+++ Du hast unsere zweite STARTUPLAND verpasst? Dann trage Dir jetzt schon einmal unseren neuen Termin in Deinen Kalender ein: STARTUPLAND 2026 findet bereits am 18. März statt. Mehr über Startupland
INVESTMENTS
FMC
+++ HV Capital und DeepTech & Climate Fonds (DTCF) investieren 77 Millionen Euro in FMC (The Ferroelectric Memory Company). Hinzu kommen 23 Millionen an öffentlichen Fördermitteln. Das Startup aus Dresden, 2016 von Ali Pourkeramati gegründet, entwickelt eine chipbasierte Speichertechnologie. Im Bezug auf energiehungrige KI-Rechenzentren kann die Technologie von FMC eine Entlastung bei Kosten, CO2-Bilanz und regulatorischen Auflagen bedeuten. Zu den weiteren Investoren des Unternehmens gehören Vsquared Ventures, eCAPITAL, Bosch Ventures, Air Liquide Venture Capital, M Ventures (Merck), Verve Ventures, High-Tech Gründerfonds (HTGF), das koreanische Speicherchipunternehmen SK hynix und der Halbleiterindustriemaschinen-Hersteller TEL. Bis Ende 2024 flossen bereits rund 35 Millionen in FMC. eCAPITAL hielt zuletzt knapp 20 % am Unternehmen. Mehr über FMC
Omnilex
+++ Der Schweizer Geldgeber Founderful, Plug and Play, Tiny Supercomputer Investment Company, Angel Invest und Business Angels investieren 4,5 Millionen US-Dollar in Omnilex. Das Startup aus Zürich, 2024 von Marco Henri, Ari Jordan, Ismael Seck und Etienne Salimbeni gegründet, positioniert sich als “KI für die Rechtspraxis”. Das Team verspricht dabei: “Omnilex significantly reduces research efforts and collaborative complexity, enabling your in-house legal professionals to have the strategic role they’re trained for”.
MERGERS & ACQUISITIONS
Wolters Kluwer – Libra
+++ Das niederländische Unternehmen Wolters Kluwer, ein Informations-, Software- und Dienstleistungsanbieter rund um das Thema Recht, übernimmt das Berliner LegalTech Libra. “Der Kaufpreis beträgt bis zu 90 Millionen Euro, davon 30 Millionen Euro als sofortige Zahlung, der Rest als erfolgsabhängige Zahlung, die an das Erreichen bestimmter Leistungsziele geknüpft ist”, heißt es in einer Presseaussendung. Das junge Unternehmen, 2023 vom ehemaligen Freshfields-Anwalt Viktor von Essen und dem dänischen Software Engineer Bo Tranberg gegründet, bietet Juristinnen und Juristen “maßgeschneiderte, KI-gestützte Anwendungen für Recherche, Analyse und Dokumentenerstellung, die sich nahtlos in bestehende Arbeitsabläufe integrieren”. Kürzlich verkündete das Team 3 Millionen Euro Annual Recurring Revenue (ARR). Bis zum Jahresende peilt das Team rund 5 Millionen ARR an. 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten derzeit für Libra. “Diese Akquisition ergänzt die bestehenden Wolters Kluwer Expert AI-Lösungen, die in unseren juristischen Rechercheplattformen in Europa und den USA verfügbar sind, und unseren Kundinnen und Kunden bereits einen deutlichen Mehrwert bieten”, heißt es zum Zukauf von Wolters Kluwer. Die beiden Libra-Gründer hielten zuletzt zusammen noch 65 % an ihrem Unternehmen. Schon vor dem Start wurde das Team von Merantix finanziell unterstützt. Mehr über Libra
Amadeus Fire Group – EduBites
+++ Der Personaldienstleister Amadeus Fire Group (Frankfurt am Main) übernimmt die Mehrheit (70 %) am Berliner EdTech EduBites. “Diese Akquisition stärkt die Position der Amadeus Fire Group im dynamisch wachsenden Markt für digitale B2B-Weiterbildung, die durch KI vor einem Paradigmenwechsel steht und ist ein weiterer zentraler Bestandteil der technologiegetriebenen Buy-and-Build Wachstumsstory des Konzerns”, teilt das Unternehmen mit. Amadeus Fire übernahm erst kürzlich die Berliner E-Learning-Plattform Masterplan.com. EduBites, von Marc Drüner gegründet, setzt auf Corporate Learning. “EduBites helps companies to capture and share knowledge and employees to learn in the flow of work”, heißt es zum Konzept. In den vergangenen Jahren flossen rund 2 Millionen Euro in das EdTech – unter anderem von IBB Ventures. Mehr über EduBites
MYMY catering – Feedr
+++ Das Berliner Catering-Startup MYMY catering – früher als MeinWunschcatering bekannt – und der deutsche Ableger von Feedr schließen sich zusammen. “Im Zuge des Zusammenschlusses führt MYMY catering die Cloud Canteen von Feedr in Deutschland ein. Damit bringt MYMY catering das Mittagessen ins Büro und das ganz ohne eigene Küche oder Kantine”, heißt es in einer Presseaussendung. MeinWunschcatering startete 2016 als lokale Berliner Catering-Lösung, später folgte die deutschlandweite Expansion. In den vergangenen Jahren flossen rund 3,7 Millionen Euro in die Jungfirma. Im Sommer 2024 schlitterte das Unternehmen in die Insolvenz. Feedr aus London, 2016 gegründet, gehört zum Berliner Catering-Unternehmen EatFirst. Zur Erinnerung: Die ehemalige B2B Food Group, die die Caterervermittler Caterwings, Lemoncat, Monbanquet und OrderIn einst unter einem Dach vereinte, setzt inzwischen wieder auf den Namen EatFirst. Mehr über MYMY catering
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Foto (oben): azrael74
Digital Business & Startups
Diese deutschen Startups stehen 2026 vor ihrem großen Jahr
Manche Startups ploppen auf und verschwinden wieder – andere werden zu echten Erfolgsgeschichten. Die Redakteurinnen und Redakteure von Gründerszene haben dabei schon früh ein Bauchgefühl, ob daraus etwas Großes werden könnte.
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Unsere Ausgangssituation war selten so stark wie jetzt
#Interview
„Im kommenden Jahr steht bei uns die Internationalisierung klar im Fokus. Länder wie Italien stehen auf unserer Karte“, sagt Norman Koerschulte, Gründer des Drohnen-Startups Morpheus Logistik. „Insgesamt rechnen wir für 2026 mit einem Wachstum von Faktor 10“, führt er weiter aus.

Morpheus Logistik aus Dortmund, 2024 von Norman Koerschulte und Burkhart Koerschulte gegründet, entwickelt ein automatisiertes Drohnensystem für den sicheren und regelmäßigen Transport über feste Routen hinweg.
„Unsere Drohnenlösungen lassen sich passgenau auf die Bedürfnisse verschiedener Branchen zuschneiden. Wir sorgen für eine schnelle, verlässliche und nachhaltige Verbindung, die nicht nur die Produktivität steigert, sondern zudem die Logistikkosten senkt“, verspricht das Team aus dem Ruhrgebiet.
Im Interview mit deutsche-startups.de blickt Morpheus Logistik-Macher Norman Koerschulte einmal ausführlich auf das fast vergangene Jahr zurück.
2025 ist fast rum. Was war das Highlight in den vergangenen Monaten bei Euch?
Das unangefochtene Highlight in diesem Jahr war für mich unser Auftritt beim Wirtschaftsgipfel. Es war nicht nur ein Statement, sondern ein klares Signal: Wir bei Morpheus setzen Maßstäbe, wir gestalten Zukunft – gemeinsam. Da spürte ich deutlich, wie weit wir bereits gekommen sind und wie viele mit uns die Vision teilen.
Was lief 2025 bei Euch nicht rund?
Natürlich verlief nicht alles glatt: Besonders das Thema Baurecht in Iserlohn hat uns gebremst und uns wichtige Lehren erteilt. Wir wissen nun: Neue Wege gehen heißt auch, alte Pfade zu verlassen und dabei gilt es, stärker denn je auf rechtliche und regulatorische Weichenstellungen zu setzen.
Welches Projekt steht 2026 bei Euch ganz oben auf der Agenda?
Im kommenden Jahr steht bei uns die Internationalisierung klar im Fokus. Länder wie Italien stehen auf unserer Karte, aber nicht nur das: Unser Projekt „Steife Briese“ markiert den nächsten großen Schritt. Ein starkes, strategisches Infrastrukturprojekt, das weit über Deutschland hinaus Strahlkraft entwickeln wird.
Mit welchen Erwartungen blickst Du wirtschaftlich auf 2026?
Unsere Ausgangssituation war selten so stark wie jetzt. Die Nachfrage ist da, die Technologie ist da, die regulatorischen Fortschritte sind da und unser Team ist bereit. Insgesamt rechnen wir für 2026 mit einem Wachstum von Faktor 10.
Was hast Du Dir persönlich für 2026 vorgenommen?
Ich möchte unserer Vision immer näher kommen, Morpheus als Europas erste und führende Drohnenairline aufzubauen. Wir wollen an die Spitze. Das gelingt natürlich nur, wenn wir das Niveau unseres tollen Teams halten und weiter ausbauen.
Tipp: Mehr Rück- und Ausblicke findet ihr in unserem Jahresrückblick.
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Foto (oben): Morpheus Logistik
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14-jähriger Gründer geht mit Bewerbungsvideo für Y Combinator viral
Mit 14 Jahren gründet Alby Churven Unternehmen, bewirbt sich bei Y Combinator – und lernt früh, warum Zeit sein größte Vorteil ist.
Dieser Text basiert auf einem Gespräch mit Alby Churven, dem 14-jährigen Gründer von Clovr aus Wollongong, Australien. Der Text wurde aus Gründen der Länge und Verständlichkeit redigiert.
Als ich jünger war, habe ich eine E-Commerce-Marke für Grip-Socken namens Alpha Grips gegründet. Das Projekt ist gescheitert – aber genau das hat mein Interesse an Business geweckt. Da war ich zwölf.
Die ersten Unternehmen vieler Kinder und Jugendlicher haben fast immer mit E-Commerce zu tun: Dropshipping, Clothing Brands und so weiter. Social Media bombardiert einen mit dieser „Schnell reich werden“-Idee, sei es durch Dropshipping oder Krypto. Auch wenn das in 90 Prozent der Fälle Betrug ist, zündet es trotzdem einen Funken Interesse.
Danach kam ich auf die Idee für Finkel, das Startup, mit dem ich mich bei Y Combinator beworben habe. Ich habe Frank Greeff, einen ziemlich bekannten Gründer hier, einfach per E-Mail angeschrieben. Er hat mir empfohlen, öffentlich auf Social Media zu posten – also habe ich damit angefangen. X ist voll von Startups.
Social Media hat insgesamt eine große Rolle gespielt. Zu sehen, wie andere Marken und Unternehmen ihre Produkte bauen, hat mich extrem motiviert. Ich habe früher an Coding-Camps teilgenommen, deshalb habe ich mich schon immer für Tech und Unternehmertum interessiert.
Ich habe mich bei YC beworben. Offenbar hätte ich dieses aufwendig geschnittene Video gar nicht machen sollen. Eigentlich soll man sich einfach hinsetzen, die Webcam anschalten und reden. Ich habe die Anleitung ehrlich gesagt nicht gelesen – aber vielleicht hat genau das das Video viral gemacht (7,9 Mio. Views).
Mein Bewerbungsvideo für Y Combinator
In Australien gibt es jetzt ein neues Social-Media-Verbot für unter 16-Jährige. Für mich sind durch Social Media unglaublich viele gute Dinge passiert – und dieses Verbot nimmt mir das gerade weg. Ich bin nicht einverstanden damit, aber es ist nun mal so.
Ich bin jung. Ich glaube, mein größter Vorteil als jugendlicher Gründer ist, dass ich Zeit habe. Mein Ziel ist es gerade, so viele Dinge wie möglich zu bauen, so viel wie möglich zu lernen und zu schauen, wohin es führt. Viele entscheiden erst mit 16 oder 18, was sie machen wollen. Ich weiß es schon: Ich will in Startups und Tech arbeiten. Der Vorteil, jung anzufangen, ist auch, dass der finanzielle Druck geringer ist. Man kann einfach Dinge bauen.
In Zukunft werde ich Erfahrung haben. Es geht ums Lernen. Ich habe Zeit – und es macht mir Spaß. Die jüngere Generation denkt anders. Manche ältere Menschen wissen nicht einmal, wie man KI benutzt.
Ich bin gerade in den USA und treffe viele wirklich spannende Leute. Wenn man jung ist, kann man sein Alter nutzen, um viele Kontakte zu knüpfen. Es ist selten – und die Leute finden es verrückt, dass man so früh damit anfängt.
Mein Alter ist ein Wow-Faktor, aber es schränkt auch meine Glaubwürdigkeit ein
Das kann auch negativ sein. Manche nehmen dich nicht ernst, wenn du wirklich etwas aufbauen willst. Alles, was ich baue, ist gebootstrapped, weil es praktisch unmöglich ist, in jungen Jahren Risikokapital zu bekommen.
Ich komme inzwischen bei einigen Projekten an einen Punkt, an dem ich Geld brauche. Ich habe mich bei verschiedenen Acceleratoren beworben. Meine Erwartungen an Y Combinator waren sehr niedrig. Ich habe ein Interview zu meinem anderen Startup Clovr bekommen – wurde dann aber abgelehnt.
Ich habe gehört, dass es wichtig ist, früh im System zu sein. Wenn ich mich später noch einmal bewerbe, bin ich schon bekannt und kenne den Prozess.
Ich glaube, Fördergelder sind eine sehr gute Option. Man bekommt zwar deutlich weniger Geld, gibt aber keine Anteile ab. Gerade jung Anteile abzugeben halte ich für keine gute Entscheidung. Das erzeugt Druck, zu liefern – dabei willst du in dem Alter vor allem Dinge bauen und ausprobieren.
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