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Datenschutz & Sicherheit

Fortinet schließt Sicherheitslecks in mehreren Produkten


Fortinet hat Sicherheitsupdates für mehrere Produkte veröffentlicht. Sie schließen Sicherheitslücken, die teils als kritisches Risiko eingestuft wurden.

Am schwerwiegendsten ist eine Sicherheitslücke in FortiWeb. Nicht angemeldete Nutzer aus dem Netz können eine SQL-Injection-Schwachstelle angreifen, da bestimmte Elemente in einem SQL-Befehl nicht ausreichend gefiltert werden. Dadurch können Angreifer unbefugt SQL-Code oder Befehle mit sorgsam präparierten HTTP- oder HTTPS-Anfragen einschleusen (CVE-2025-25257, CVSS 9.6, Risiko „kritisch„). Die FortiWeb-Versionen 7.6.4, 7.4.8, 7.2.11 sowie 7.0.11 und neuere stopfen das Sicherheitsleck.

In FortiVoice hingegen können Angreifer mit Zugriffsrechten beliebigen Code oder Befehle mit manipulierten HTTP-/HTTPS- oder Kommandozeilen-Anfragen einschleusen. Gleich an zwei Stellen fehlen ausreichende Filter für bestimmte Elemente, die in Kommandozeilen-Befehle eingebaut werden (CVE-2025-47856, CVSS 7.2, Risiko „hoch„). In FortiVoice 7.2.1, 7.0.7 und 6.4.11 und jeweils neueren Versionen haben die Programmierer diese Sicherheitslücken geschlossen.

Zudem stopfen die Entwickler Sicherheitslecks in weiteren Fortinet-Produkten. IT-Verantwortliche sollten prüfen, ob sie diese einsetzen, und die Aktualisierungen zeitnah anwenden.

Die Sicherheitsmitteilungen von Fortinet nach Risiko sortiert:

Im vergangenen Monat hatte Fortinet unter anderem bereits Sicherheitslücken in FortiADC und FortiOS geschlossen. Sie erlaubten etwa, VPN-Verbindungen umzuleiten. Es ist ratsam, die jetzt von Fortinet angegangenen Schwachstellen zügig auszubessern, denn Sicherheitslücken in Fortinet-Produkten landen oftmals in den Standard-Angriff-Baukästen von Cyberkriminellen. So geschehen auch jüngst mit einer Schwachstelle in FortiVoice, die in freier Wildbahn angegriffen wurde.


(dmk)



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Datenschutz & Sicherheit

„Operation Serengeti 2.0“: Koordinierte Aktion gegen Cybercrime in ganz Afrika


In einer von Interpol koordinierten Aktion haben Strafverfolgungsbehörden von 18 afrikanischen Staaten fast 12.000 Netzwerke von Cyberkriminellen zerschlagen, insgesamt 1209 Personen festgenommen und fast 100 Millionen US-Dollar sichergestellt. Das hat die internationale Polizeibehörde mitgeteilt und erklärt, dass die Operation vom Juni bis August gedauert hat. Dabei sei es um die Verantwortlichen für „schwerwiegende und folgenschwere Cyberkriminalität“ gegangen, beispielsweise mit Ransomware, Online-Betrug und betrügerischen E-Mails an Unternehmen. Das Vorgehen lief unter dem Namen „Operation Serengeti 2.0“ und folgte der gleichnamigen Aktion vom Herbst des vergangenen Jahres.

Obwohl es sich um eine der ältesten Betrugsformen im Internet handelt, würden Scams um angebliche Erbschaften weiterhin erhebliche Gewinne einbringen, erläutert die Polizeiorganisation. In der Elfenbeinküste sei ein darauf spezialisiertes Netzwerk ausgehoben worden, das sich auf Deutschland spezialisiert habe. Es seien Hauptverdächtige festgenommen und Vermögenswerte in Form von Elektronikgeräten, Schmuck, Bargeld, Fahrzeugen und Dokumenten sichergestellt worden. Die Opfer wurden demnach dazu verleitet, Gebühren für die Inanspruchnahme falscher Erbschaften zu bezahlen. Die Verluste belaufen sich demnach auf schätzungsweise 1,6 Millionen US-Dollar.



Daten zur Operation

(Bild: Interpol)

Wie Interpol beispielhaft weiter ausführt, wurden in Angola 25 Cryptomining-Operationen ausgehoben, in denen 60 chinesische Staatsangehörige illegal Blockchain-Transaktionen validiert hätten, um Kryptowährung zu generieren. Zudem seien 45 illegale Stromquellen und Mining-Equipment im Wert von mehr als 37 Millionen US-Dollar konfisziert worden. Die Generatoren sollen nun in unterversorgten Gebieten der Stromerzeugung dienen.

In Sambia wiederum sei ein umfangreicher Investment-Betrug aufgedeckt worden, bei dem 65.000 identifizierte Opfer insgesamt schätzungsweise 300 Millionen US-Dollar verloren haben sollen. Die Betroffenen wurden demnach mit ausufernder Onlinewerbung dazu verleitet, in Kryptogeld zu investieren und sollten dafür mehrere Apps herunterladen. Insgesamt seien 15 damit in Verbindung stehende Menschen verhaftet worden. Ebenfalls in Sambia seien außerdem fast 400 gefälschte Pässe aus sieben Staaten entdeckt worden. Hier habe man ein Netzwerk für Menschenhandel gestört.

An der Aktion haben demnach noch Behörden aus Benin, Kamerun, dem Tschad, der Demokratischen Republik Kongo, Gabun, Ghana, Kenia, Mauritius, Nigeria, Ruanda, dem Senegal, Südafrika, den Seychellen, Tansania, Sambia und Simbabwe teilgenommen, auch Großbritannien war demnach beteiligt. Bei dem Vorläufer der jetzt publik gemachten Operation waren von September bis Oktober 2024 schon 1006 mutmaßliche Cyberkriminelle festgenommen und mehr als 134.000 kriminelle Netzwerke zerschlagen. Interpol erklärt jetzt, dass man auf den Erfahrungen früherer Aktionen aufbauen konnte.


(mho)



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Datenschutz & Sicherheit

Breakpoint: Gefangen in der Vereinzelung


Alleinsein tut gut. Am besten geht es uns, wenn wir mit einem Iced Matcha Latte in der Hand auf dem Bett sitzen, eine Gesichtsmaske tragen und uns die neue Staffel unserer Lieblingsserie gönnen. Andere Menschen brauchen wir dabei nicht. Von denen müssen wir uns an solchen Selfcare-Tagen möglichst fernhalten.

Wer es sich gut gehen lassen will, der geht nicht raus, der bleibt daheim. Wenn er sich vernetzt, dann höchstens digital. Statt zu kommunizieren, konsumiert er lieber. So ist er zufrieden. Und so ist er unglaublich frei – vor allem von der Last anderer Menschen.

Diesen Lifestyle bewerben Influencer derzeit in Kurzvideos auf TikTok oder Instagram. Ein geeistes Milchgetränk hier, ein Wellnessurlaub dort, dazu am liebsten noch ein neues Kleidungsstück online shoppen. Und die Lohnarbeit wird natürlich ebenfalls remote erledigt.

Auf diese Weise kommen wir dann zur ersehnten Ruhe – durch die Abwesenheit von Freunden, Partnern, Familienmitgliedern, Bekannten und erst recht von den Kollegen.

Selfcare, weil wir anderen nichts schulden

Die Idee eines derart befreiten Ichs verkaufen uns Influencer und Unternehmen. Wirklich um uns sorgen, so ihr Narrativ, das müssen wir uns vor allem selbst tun – frei von anderen. Frei von all den Verpflichtungen und Zwängen der Gemeinschaft.

Diese sogenannte Selfcare soll man nicht hinterfragen, sondern einfach leben. Der besten Freundin absagen oder doch nicht zur Familienfeier kommen, dem Kumpel lieber nicht beim Umzug helfen und mittags in Ruhe am eigenen Schreibtisch statt mit den Kollegen in der Kantine essen. Anderen schuldet man schließlich nichts. Warum also Mühen auf sich nehmen, wenn man sich währenddessen mit sich selbst beschäftigen kann?

Sich um sich selbst zu kümmern, ist legitim. Auch soziale Events abzusagen oder weniger Zeit unter Menschen zu verbringen, kann guttun und etwa dabei helfen, der ständigen Reizüberflutung zu entkommen. Die Verklärung der sozialen Isolation und Ignoranz zum Lifestyle ist jedoch nicht nur falsch, sondern schädlich.

Das falsche Versprechen der Befreiung

Was wir da in kurzen Videoschnipseln als Selbstfürsorge präsentiert bekommen, fügt sich hervorragend ein in einen neoliberalen Zeitgeist. Er stellt das Individuum nicht nur über die Gemeinschaft, sondern zugleich den Wert von Gemeinschaft in Abrede.

„There is no such thing as society“, brüllen einem die Videos regelrecht entgegen, in denen Influencer Pilates üben, Protein-Shakes trinken, Freundinnen meiden und dabei ganz für sich bleiben. Sie verbreiten die Idee, man sei niemandem außer sich selbst verpflichtet. Deswegen sei es nicht mehr als das natürliche eigene Recht, die (sozialen) Bedürfnisse Anderer zu ignorieren – und das ganze dann Selfcare zu nennen.

Andere Menschen sind in dieser Ideologie vor allem Wesen, die einem selbst Energie rauben. Das Bedürfnis von Freunden und Familie, sich um sie zu sorgen und ihnen zu helfen, darf man deswegen getrost ignorieren. Und wer könnte empfänglicher sein für eine solche Botschaft, als Menschen, die ohnehin schon in eben jenem Moment mutmaßlich alleine am Bildschirm kleben und ein Kurzvideo nach dem anderen konsumieren, statt Zeit mit anderen zu verbringen?

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Diese neue Welle des vorgeblichen Individualismus verspricht Befreiung. Am Ende führt dieses Hirngespinst des von der Gemeinschaft losgelösten Menschen jedoch nur zur Vereinzelung. Und diese Vereinzelung hat einen Zweck: Wer einsam – oder neutraler: allein – ist, verbringt folgerichtig weniger Zeit mit anderen Menschen. Er organisiert sich seltener politisch. Wozu auch? Es zählen doch nur die eigenen Interessen. Und er kümmert sich nicht um andere und verliert im Zurückgezogensein der Ich-Bezogenheit das, was er eigentlich hervorbringen wollte: sich selbst.

Gemeinschaft ist die beste Fürsorge

Die Grundannahme, wir wären nur uns selbst verpflichtet, ist falsch. Wir schulden einander etwas und dieses Etwas ist nicht mehr und nicht weniger als Gemeinschaft und gegenseitige Fürsorge.

Der Preis für diese Gemeinschaft ist, häufiger als uns vielleicht lieb ist, Unannehmlichkeit. Es ist anstrengend, dem Freund Beistand nach einem Trauerfall zu leisten oder die Kinder der Cousine zu hüten. Und es mag sich wie Selfcare anfühlen, genau das nicht zu tun.

Diesen Preis sollten wir aber bereit sein zu zahlen. Denn nur kurzfristig mag es uns besser gehen, wenn wir Verantwortung für andere von uns weisen. Langfristig aber sind wir auf Gemeinschaft und Fürsorge angewiesen. Und diese Fürsorge kann es nur geben, wenn sich Menschen umeinander kümmern. Wenn sie füreinander Verantwortung übernehmen.

Darum: Lasst euch nicht vereinzeln. Wer den Influencer-Scharlatanen auf den Leim geht und seine Beziehungen vernachlässigt, um vermeintliche Selfcare zu betreiben, der droht, sich in der Einsamkeit zu verlieren. Diesen Gefallen sollten wir all jenen, die uns vereinzeln wollen, nicht tun.



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Datenschutz & Sicherheit

Die Woche, als ein Zombie auf die große Bühne trat


Liebe Leser*innen,

gelegentlich beschreiben wir jahrelang vorgebrachte staatliche Überwachungsvorhaben als Zombies. Wie untote Fantasiewesen kehren sie immer wieder auf die Bildfläche zurück. Egal, wie oft man ihnen den Garaus macht.

Einer der ältesten netzpolitischen Zombies ist die Vorratsdatenspeicherung. Sie wurde schon argumentativ erledigt, als ich noch zur Schule gegangen bin und für irgendwelche Vokabeltests lernen musste. Entlarvt als grundrechtlich fragliche Scheinlösung; als unter fadenscheinigen Vorwänden vorgebrachte Überwachungsfantasie. Aber egal, wie oft sie scheinbar erledigt wurde, die Forderung kehrt immer wieder zurück. (Siehe Donnerstag.)

Ein anderer Zombie sind Alterskontrollen. Ich war gerade drauf und dran zu behaupten, dieser Zombie sei noch recht jung. Dann habe ich gesehen: Der älteste Artikel mit dem Begriff „Altersverifikation“ in unserem Archiv stammt aus dem Jahr 2007. Also halte ich mich lieber zurück mit der Zombie-Altersbestimmung.

Frappierende Ähnlichkeiten

14 Jahre später, 2021, habe ich erstmals über Alterskontrollen geschrieben. Damals fühlte mich recht allein mit dem Thema. 2023 dann rumorte es in meinem netzpolitischen Umfeld, dass Alterskontrollen bald das nächste große Ding werden. Jetzt ist es so weit. Das Thema ist auf höchster politischer Bühne angekommen, etwa bei der EU-Kommission und Bundesregierung, aber auch im Ausland wie in Großbritannien und Australien.

Die Ähnlichkeiten zwischen Alterskontrollen und der Vorratsdatenspeicherung sind frappierend: Wieder haben wir es zu tun mit einer grundrechtlich fraglichen Scheinlösung, einer unter fadenscheinigen Vorwänden vorgebrachten Überwachungsfantasie. Dieses Bild zeichnet sich zunehmend ab, je mehr ich darüber lese und berichte. Zuletzt etwa diese Woche, als ich mich in ein Diskussionspapier der Leopoldina vertieft habe.

Ein Zitat, bei dem mich jede Aussage stört

Wie es sich für einen Zombie gehört, wird auch die Forderung nach Alterskontrollen immer wieder ans Tageslicht zurückkehren. Jüngst diese Woche durch Kerstin Claus, Bundesbeauftragte gegen sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen. Anlass war das neue Lagebild mit Zahlen zu erfassten Sexualdelikten gegen Minderjährige. Claus sagte auf der dazugehörigen Pressekonferenz:

Wir brauchen eine umfassende Altersverifikation, weil wir nur so Safe Spaces, sichere Räume, für Kinder und Jugendliche auch digital schaffen können. Und dafür brauchen wir rechtliche Vorgaben und eine verlässliche technische Umsetzung.

An diesem Zitat stört mich jede einzelne Aussage.

  • Erstens: Es gibt doch längst rechtliche Vorgaben. Zum Beispiel, frisch verhandelt und Kraft getreten, das Gesetz über digitale Dienste auf EU-Ebene. Die Vorgaben sehen nach grundrechtlicher Abwägung keine „umfassende“ Altersverifikation vor, lassen aber Raum für Alterskontrollen je nach Risiko.
  • Zweitens: Es gibt keine „verlässliche technische Umsetzung“ für Alterskontrollen. Das ist reines Wunschdenken.
  • Drittens: Altersverifikation allein schafft keine sicheren Räume für Kinder. Das betonen Fachleute durch die Bank weg. Zur Diskussion steht allenfalls, in welcher Form sie ein Baustein sein kann.

Ich weiß ja nicht, wie es euch geht mit diesem Zitat, aber mich hat das wütend gemacht. Eine Weile lang wusste ich nicht, wie ich diesen Wochenrückblick jetzt beenden soll. Vielleicht mit einem Tableflip-Emoticon?

(╯°□°)╯︵ ┻━┻

Das hat jedenfalls gutgetan.

Mich würde es freuen, mehr Zeit mit seriösen Lösungsideen verbringen zu können, als mit dem stumpfen Kampf gegen Überwachungszombies.

Bis die Tage und schönes Wochenende
Sebastian

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