Künstliche Intelligenz
Freitag: Sicherheitslücken in Multifunktionsdruckern, Überwachung in Österreich
Eine Vielzahl von Multifunktionsdruckern verschiedener Hersteller weist teilweise eklatante Sicherheitslücken auf. Angreifer könnten sich Zugang zum Netzwerk und Daten verschaffen. Zwar stehen Firmware-Updates bereit, aber für eine der insgesamt acht gefundenen Schwachstellen gibt es nur einen Workaround: Kennwort ändern! In Österreich ist die staatliche Malware bislang nicht vom Parlament abgesegnet, da gibt es bereits Rufe nach Ausweitung. Der Bundestrojaner sollte nur in besonders schweren Fällen eingesetzt werden, doch der Innenminister will nun weitere Bereiche des Strafrechts abgedeckt sehen. Koalitionspartner NEOS stellt sich allerdings dagegen. Derweil bezeichnet Österreichs Telecomregulator Steinmaurer im Exklusivgespräch mit heise online IKT-Infrastruktur als Grundlage digitaler Souveränität. Das sieht die EU bereits seit einigen Jahren vor, doch er vermisst eine nationale Strategie – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Das IT-Sicherheitsunternehmen Rapid7 hat acht Schwachstellen in insgesamt 748 Multifunktionsdruckern, Scannern und Etikettendruckern von fünf verschiedenen Herstellern aufgedeckt. Angreifer könnten sich dadurch die Zugangsdaten zum Gerät selbst und dem angeschlossenen Netzwerk verschaffen. Die betroffenen Unternehmen Brother, Fujifilm, Ricoh, Toshiba und Konica Minolta haben Firmware-Updates bereitgestellt, aber eine Sicherheitslücke kann lediglich manuell umgangen werden. Die gefährlichste Schwachstelle ist die Umgehung der Authentifizierung, denn Angreifer können das Standard-Kennwort des Geräts anhand der Seriennummer herausfinden, um damit die Kontrolle über das Gerät zu erlangen: Sicherheitslücken in fast 750 Multifunktionsdruckern verschiedener Hersteller.
Um eine andere Art der Sicherheit geht es Österreichs Regierung. Diese plant, Malware im Millionenwert zu kaufen und zur Überwachung von Bürgern einzusetzen, die keiner Straftat verdächtig sind – wenn andere Ermittlungsmaßnahmen aussichtslos erscheinen. Der liberale Koalitionspartner NEOS war eigentlich dagegen, hat sich aber einen Kompromiss abringen lassen: Der Einsatzbereich sogenannter Bundestrojaner ist auf „Vorbeugung bestimmter, besonders schwerwiegender verfassungsgefährdender Angriffe„, die mit zehn Jahren oder längerer Haft bedroht sind, sowie Spionageabwehr beschränkt. Doch noch bevor das Gesetz beschlossen ist, ruft der Innenminister schon nach Ausweitung. Allerdings gibt es Protest sogar innerhalb der Regierung Österreichs: Ruf nach Ausweitung von Messenger-Überwachung.
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Über ein anderes Thema der Alpenrepublik hat heise online mit Klaus Steinmaurer, Geschäftsführer Telekommunikation und Post der österreichischen Regulierungsbehörde RTR, gesprochen. „Alle reden von Digitalisierung und digitaler Souveränität„, sagte er. „Wir müssen bei der Infrastruktur anfangen, damit man das alles machen kann.“ Das heißt: Ein technischer Rahmen, zu dem Glasfaser, Rechenzentren und deren Stromversorgung gehören, sowie ein dazu passender rechtlicher Rahmen. „Dann kommen die Unternehmer“, ist sich der Österreicher sicher. „Es fehlt an einer Gesamtstrategie auf nationaler Ebene„. Die EU habe 2021 mit dem digitalen Kompass für die digitale Dekade ein Programm auf den Weg gebracht, doch fehle das rot-weiß-rote Pendant, so Österreichs Regulierer: Keine digitale Souveränität ohne Infrastruktur.
Wie in Österreich ist auch Überwachung in den USA umstritten. Dort sind Kennzeichen-Scanner, die ohne Verdacht oder Anlass alle vorbeifahrenden Fahrzeuge erfassen und speichern, bei US-Polizisten besonders beliebt. Es gibt nur bescheidene Einschränkungen für die Auswertung der Daten. Und selbst die halten manche Polizeibehörden nicht ein. Diese haben die Daten offenbar illegal abgefragt, etwa zum Aufenthaltsrecht oder wegen lokal verbotener Abtreibungen. Flock, einer von mehreren Scannerbetreibern in den USA, ergreift jetzt behutsame Maßnahmen gegen Missbrauch: Daten aus Kalifornien, Illinois und Virginia können nur noch im Staat selbst abgefragt werden. Bald soll auch eine KI bei möglichem Missbrauch Mitteilung machen in den USA: Polizisten haben Kennzeichen-Scanner missbraucht.
Sommer, Hitze, (etwas) kürzere Podcast-Episode – doch die Themen sind alles andere als heiter: In Folge 137 des c’t-Datenschutz-Podcasts sprechen wir über aktuelle Fälle und Urteile. Ein Fall aus Niedersachsen führt direkt zu akustischem Kopfschütteln: Eine öffentlich zugängliche, schwenkbare Webcam filmte einen FKK-Strand und übertrug die Bilder live ins Netz – ohne Hinweis für die Besucher. Die niedersächsische Datenschutzbehörde griff ein, ließ die Bilder verpixeln und prüft ein Bußgeld. Kein Bußgeld gibt es von VW, denn ein Staatsanwalt vergaß, eine Beschwerde gegen ein Gerichtsurteil zu unterschreiben. Zudem erörtern wir ein Urteil, das Meta erlaubt, öffentliche Facebook- und Instagram-Postings für das Training seiner Sprach-KI zu verwenden. Darum geht es in der Auslegungssache 137: Ohne Unterschrift kein Geld!
Auch noch wichtig:
- Der in beliebten Modellen großer Hersteller verbaute Bluetooth-Chipsatz ist angreifbar. Hacker konnten so Anrufe starten und Geräte abhören. Da es kaum Updates gibt, ist es ein Zero-Day: Bluetooth-Lücke macht Millionen Kopfhörer zu Abhörstationen.
- Der Musiker Moby stellt hunderte Tracks kostenlos im Web zur Verfügung. Doch im Kleingedruckten lauern juristische Fußangeln: Moby veröffentlicht unfreie Gratis-Musik mit ethischen und politischen Schranken.
- Für das KI-Training hat Meta Schattenbibliotheken heruntergeladen. Trotzdem sind die Autoren und Autorinnen vor Gericht gescheitert – wegen mehrerer Fehler: Bei Raubkopien für KI-Training bekommt Meta recht, die Klagenden einen Rüffel.
- Schummeln Schüler mittels KI bei Leistungserhebungen? Einen Hase-und-Igel-Wettlauf sollte man sich in dem Fall sparen und umdenken, erklärt Bernhard Gmeiner im Interview: „Bisherige Prüfungsformate werden durch den Einsatz von KI nutzlos“.
- Amazon arbeitet an einem neuen „James Bond“-Film. Regisseur ist Denis Villeneuve, der unter anderem die „Dune“-Filme gedreht hat: Dune-Regisseur Denis Villeneuve dreht den neuen James-Bond-Film.
- Wer sich von einem iPhone mit iOS 26 wecken lässt, bekommt womöglich ein Problem. Das Button-Design ist eher unklug in iOS 26: Schnell mal verschnarcht – Ärger mit neuem Wecker.
- Auf seiner Hauskonferenz zeigte HPE viel RZ-Hardware mit Nvidia. Zweites Standbein ist inzwischen die RZ-Software, bei der sich HPE für die Konkurrenz öffnet: HPE startet seine VMware-Alternative.
- Wer sich mit dem Etikett der Freiheit schmückt, darf bei Open Source oder Creative Commons nichts und niemanden ausschließen, meint Hartmut Gieselmann in seinem Kommentar: Open Source auch für die Bösen!
- Vor 30 Jahren entstand in Frankfurt der heute größte Internetknoten der Welt: DE-CIX. Anfangs wurde mit 2-Megabit-Leitungen gearbeitet. Es ist das Jubiläum des größten Internetknotens der Welt: Der DE-CIX wird 30.
- Nachdem der CCC auf Sicherheitslücken bei Hunderten Bestellseiten von Restaurants aufmerksam gemacht hatte, prüft die Datenschutzbehörde den Vorfall: Datenschutzbehörde prüft Fall nach Datenlecks bei Hunderten Restaurant-Websites.
- Das Weltraumteleskop James Webb hat schon einige Entdeckungen geliefert. Nun wurde damit auch erstmals ein Exoplanet direkt abgebildet, kleinere sollen folgen: Weltraumteleskop James Webb bildet erstmals Exoplaneten direkt ab.
- Die Trump Organization bewarb das Trump-Phone mit der Behauptung „Made in USA“. Davon ist nun nicht mehr die Rede – und es gibt weitere Änderungen. Es wird kleiner, später, nicht mehr „Made in USA“: T1 Phone nach unten korrigiert.
(fds)
Künstliche Intelligenz
Samsung überholt angeblich TSMC bei 2-Nanometer-Fertigungstechnik
Samsung will als erster Hersteller ein Smartphone mit einem Prozessor der 2-Nanometer-Klasse auf den Markt bringen. Und diese SoCs aus eigener Entwicklung (Exynos 2600) und von Qualcomm (Snapdragon 8 Elite 2) soll auch die Samsung-Fertigungssparte herstellen. Wenn der Plan aufgeht, könnte Samsung Foundry mit der Fertigungstechnik SF2 die N2-Technik des Erzrivalen TSMC überholen.
Intel will mit Intel 18A noch früher starten, allerdings nicht bei Smartphones. Südkoreanischen Brachenblättern zufolge arbeitet Samsung hart daran, die neuen SF2-Chips rechtzeitig für die kommende Smartphone-Generation Galaxy S26 fertigzustellen, die dem bisherigen Jahresrhythmus folgend im Frühjahr 2026 erscheinen dürfte. Das wäre ein wichtiger Erfolg für Samsung Foundry, die mit ihrer SF3-Technik wenig Glück hatte, sodass TSMCs N3 den Markt dominiert.
Schon in bisherigen Galaxy-Smartphones setzt Samsung je nach Marktregion und Geräteklasse sowohl Exynos-SoCs aus eigener Entwicklung und Fertigung ein als auch Snapdragon-SoCs von Qualcomm. New Daily hat vor kurzem berichtet, dass der kommende Exynos 2600 dieser Tage in die „Prototypen-Massenproduktion“ gegangen ist. Damit dürfte gemeint sein, dass Samsung Foundry die Massenproduktion in SF2 anhand des Exynos 2600 testet und optimiert.
Rohr frei!
Prozessorbauer benutzen für diesen Vorgang gerne den Begriff Pipe-Cleaning. Beim ersten Chip in einem neuen Fertigungsprozess läuft noch nicht alles rund. Vor allem das Verhältnis von nutzbaren Chips zu unbrauchbarem Ausschuss, der sogenannte Yield, tendiert anfangs stark hin zu Ausschuss. Im Gegenzug für dieses Risiko beziehungsweise die damit verbundenen höheren Kosten bekommt der Erstkunde vor allen anderen exklusiven Zugriff auf allerneueste Fertigungstechnik.
Bei TSMC war der Pipe-Cleaner bei den letzten Prozesseinführungen immer Apple. Dadurch konnte Apple früher als die Konkurrenz verbesserte Prozessoren verkaufen. Die Familie der M-Prozessoren enteilte auf diese Weise der x86-Konkurrenz.
Apple dürfte künftig weiterhin auf TSMC setzen – mit Folgen. Zwar steht das Hochfahren von TSMC N2 ähnlich wie für Samsung SF2 in der zweiten Jahreshälfte 2025 an. Apple hat jedoch einen anderen Smartphone-Zyklus als Samsung: Das nächste iPhone (iPhone 17) steht voraussichtlich schon im Herbst 2025 an und nicht erst wie das Galaxy S26 im Frühjahr 2026.
Deshalb kommt TSMCs N2 wohl zu spät für die iPhones des Jahres 2025; laut Spekulationen werden Apples A19 und A19 Pro wohl eine verbesserte Version von TSMC N3 nutzen. Vermutlich setzt Apple erst beim A20 für das iPhone 18 (Herbst 2026) auf TSMC N2.
Snapdragon-Sondermodell
Samsung wiederum nutzt in seinen High-End-Galaxy-Smartphones für manche Märkte auch Qualcomms High-End-Snapdragon. Das derzeitige Topmodell Snapdragon 8 Elite wurde Ende 2024 enthüllt und läuft in TSMCs N3-Prozess vom Band. Der Chip war der erste mit Oryon-Kernen in dieser Prozessstufe; der Notebookprozessor Snapdragon X Elite wird noch in N4 gebaut.
Da die Aktualisierung des letzteren viel dringender ist – der Chip wurde schon Ende 2023 vorgestellt – und Qualcomm die Oryon-Kerne auch noch in Server bringen möchte, dürfte der nächste Smartphone-Snapdragon eher einen kleinen Schritt nach vorne machen, er könnte bei einer neueren Version von TSMC N3 bleiben. Das wiederum stellt Samsung vor das Dilemma, dass es ein Galaxy S26 mit 2-Nanometer-CPU (Eyxnos) und eines mit 3-Nanometer-CPU (Snapdragon) geben würde. Der Sachverhalt wäre fürs Marketing unglücklich – erst recht, weil Samsung anno 2026 sicherlich plant, Apple mit Verweis auf 2-Nanometer-Fertigung die Butter vom Brot zu nehmen.
Die angebliche Lösung: Samsung setzt laut Business Post den nächsten Smartphone-Snapdragon, den Qualcomm für TSMC N3 entwickelt (Codename Kaanapali), selbst für den SF2-Prozess um (Kaanapali S). Es liegt die Vermutung nahe, dass Samsung den SF2-Snapdragon dann exklusiv verwenden darf. Schon im Galaxy S25 kommt nicht der Snapdragon 8 Elite von der Stange zum Einsatz, sondern eine Sonderversion namens Snapdragon 8 Elite for Galaxy. Das erinnert an frühere Zeiten, in denen Microsoft die erste bis dritte Generation des Notebookprozessors Snapdragon 8cx in den exklusiven Varianten SQ1 bis SQ3 für seine Surface-Pro-Tablets verwendete. Wobei damals der Namensunterschied viel mehr suggerierte als auf technischer Basis tatsächlich dahinter steckte …
Samsung gewinnt an Fahrt
Qualcomm scheint nicht nur beim Sonder-Snapdragon mit Samsung als Auftragsfertiger zu liebäugeln. Bei Samsung soll auch ein SF2-Chip mit dem Codename Trailblazer in Auftrag gegeben worden sein, bei dem es sich um eine Automotive-CPU handeln könnte. Glaubt man anderen Gerüchteköchen, so ist auch Nvidia an SF2 interessiert. Nvidia war einer der Kunden, den Samsung bei SF3 verloren hat, weil dieser nicht die nötige Reife erreicht hat. Samsung soll dadurch auch Apple und Google als potenzielle Kunden verloren haben.
Dass sich Samsung wieder erfolgreicher als Silizium-Auftragsfertiger in Szene setzt, hört man dieser Tage auch an anderen Stellen. So soll auch AMD Interesse zeigen, und zwar ganz konkret hinsichtlich des I/O-Chiplets, das ein Teil kommender Ryzen-Prozessoren werden soll. Dafür ist aber nicht SF2 nötig, sondern es genügt SF4. Zum Vergleich: Bei aktuellen Ryzen-CPUs für Desktop-PCs läuft das I/O-Chiplet bei TSMC in N6 vom Band.
(mue)
Künstliche Intelligenz
Prompte Neuerungen: Was Apple Intelligence in iOS 26 kann | Mac & i-Podcast
Sprachmodelle und generative KI-Funktionen, aber bloß kein Chatbot: Mit iOS 26 & Co startet Apple Intelligence in das zweite Jahr. Das Grundkonzept bleibt gleich: Neben einem kleinen KI-Modell, das direkt auf die Geräte geladen wird, setzt Apple auch ein etwas größeres hauseigenes Modell in der Cloud – sowie immer mehr auf ChatGPT. Die Liste der neuen Apple-Intelligence-Funktionen ist überschaubar, doch im Unterbau passiert vieles.
In Episode 100 bewerten Malte Kirchner und Leo Becker die konkreten KI-Neuerungen in Apples 26er-Systemen – von Live-Übersetzungen über den „Workout Buddy“ bis zu Image Playground mit ChatGPT-Support. Uns beschäftigen auch Apples weiterentwickelte Foundation Models sowie die spannende Option, die KI-Modelle in Kurzbefehle und Automationen zu integrieren. Für Diskussionsstoff sorgen die fehlenden Siri-Verbesserungen, Spekulationen über den Kauf von Perplexity sowie Apples kritisches Paper zu Reasoning-Modellen, das wie eine Bombe in der KI-Branche einschlug.
Apple-Themen – immer ausführlich
Der Apple-Podcast von Mac & i erscheint mit dem Moderatoren-Duo Malte Kirchner und Leo Becker im Zweiwochenrhythmus und lässt sich per RSS-Feed (Audio oder Video) mit jeder Podcast-App der Wahl abonnieren – von Apple Podcasts über Overcast bis Pocket Casts.
Zum Ansehen oder Anhören findet man ihn auch in Apples Podcast-Verzeichnis (Audio oder Video) und bei Spotify. Auf YouTube erscheinen neue Videos der Aufzeichnung im Kanal von Mac & i. Wir freuen uns über Feedback, Kritik und Fragen an podcast@mac-and-i.de.
(lbe)
Künstliche Intelligenz
Kognitive Roboter: Vodafone soll 5G für Neura Robotics liefern
Die kognitiven Roboter von Neura Robotics greifen bei ihrer Funktionsweise auch auf eine Cloud zu – deswegen hat das schwäbische Start-up nun eine Partnerschaft mit dem Telekommunikationskonzern Vodafone geschlossen. Er soll die nötige 5G-Infrastruktur liefern.
Humanoiden oder kognitive Roboter, wie sie im Zusammenhang mit Neura Robotics häufig genannt werden, sollen in der Zukunft Jobs von Menschen übernehmen können – zum Beispiel in der Industrie, der Pflege oder im Haushalt.
5G-Module übermitteln Umgebungsdaten
Damit die Roboter von Neura Robotics solche Aufgaben erfüllen können, müssen sie ihre Umgebung erfassen, wie Vodafone in einer Pressemitteilung erläutert. Deshalb seien sie mit zahlreichen Sensoren ausgestattet. Die riesigen Datensätze, die dabei entstehen, müssten möglichst schnell und sicher transportiert und verarbeitet werden. Vodafones 5G-Module, die in den Robotern verbaut werden, sollen das in Zukunft ermöglichen. Vodafone und Neura Robotics starten deshalb jetzt eine Technologie-Partnerschaft.
Zwei Dinge sind für einen Humanoiden besonders charakteristisch: Zum einen das menschenähnliche Erscheinungsbild mit Armen und Beinen, zum anderen das KI-Modell, an das die Roboter häufig angebunden sind, um erfasste Informationen zu verarbeiten und das gebotene Vorgehen für ihre jeweilige Aufgabe abzurufen.
Das Humanoiden-Flaggschiff von Neura Robotics ist der „4NE1“, dessen dritte Generation das Unternehmen jetzt auch auf der Automatica in München, einer Fachmesse für Automation und Robotik vorstellte.
Fokus auf kognitive Fähigkeiten
Aus Sicht von Daniel Reger, CEO von Neura Robotics, liegt die aktuelle große Herausforderung bei der Entwicklung leistungsfähiger Humanoiden darin, ihre kognitiven Fähigkeiten für die jeweiligen Einsatzzwecke zu trainieren, wie er kürzlich im Interview mit MIT Technology Review verdeutlichte. „Um diesen Markt zu erobern und überhaupt zu ermöglichen, ist es wichtig, sich auf die End-Effektoren – also quasi die Hände – und auf den Oberkörper des Roboters zu fokussieren. Denn damit erbringen Roboter die wertschöpfende Arbeit“, sagte Regner hier. Der Roboter müsse kognitiv werden – ein Gehirn besitzen, das eigene Entscheidungen trifft, damit er sich in verschiedenen Umgebungen autonom bewegen und Aufgaben lösen kann.
Neura Robotics arbeitet bereits länger an entsprechenden KI-Modellen – auch hier dürften die 5G-Module von Vodafone eine entscheidende Rolle spielen, wenn es darum geht, die Sensordaten des Roboters in eine Cloud zu laden und weiterzuverarbeiten. Das dürfte zum einen für die KI-gestützte Funktionsweise der Humanoiden unerlässlich sein, zum anderen dürften die Daten auch wertvolles potenzielles Trainingsmaterial für Neura Robotics darstellen. Wie genau die mit Vodafone übermittelten Daten von Neura Robotics verarbeitet werden, darüber macht Vodafone in seiner Pressemitteilung jedoch keine Angaben. Auch über etwaige Verschlüsselung der Daten ist hier nichts zu lesen.
Zielgruppe Industrie und Privatkunden
Vodafone und Neura Robotics wollen die Humanoiden mit ihrer Partnerschaft sowohl für den Industrie- als auch auf Privatbereich fit machen. Hagen Rickmann, Geschäftsführer Firmenkunden bei Vodafone, hält die Einsatzzwecke von menschenähnlichen Robotern für „deutlich größer, als wir sie bislang erleben.“ Sie könnten an noch viel mehr Stellen im Alltag unterstützen, wenn wir sie mit modernster Technik wie Echtzeit-Mobilfunk ausgestattet seien – „in den Fabrikhallen, in unseren Krankenhäusern, aber auch in den heimischen vier Wänden“.
Aus Sicht von Reger braucht es mehr als nur fortschrittliche KI damit kognitive, humanoide Roboter ihr volles Potenzial entfalten können. „Es braucht eine belastbare, intelligente Infrastruktur“, so Reger in der Vodafone-Pressemitteilung.
Drei „Prozess-Level“ in der Cloud
Wofür genau diese Infrastruktur dienen könnte, machte er auch im Interview mit MIT Technology Review klar: „Wenn man alles selbst macht und ein großes Modell trainiert, dann stößt man immer irgendwann auf ein Problem, für dessen Lösung eine Fähigkeit oder zwei oder drei fehlen – und man trainiert dann wieder neu. Das ist viel zu komplex, viel zu kostenintensiv und total ineffizient.“
Stattdessen setze Neura auf ein drei selbst definierte „Prozess-Level“: „Wir haben eine Cloud-Lösung, die sich aus diesen verschiedenen Prozess-Layern die richtigen Informationen holt. So kann jeder auf der Welt an den Funktionalitäten, an den Skills der Roboter, arbeiten, sie nutzen und Apps daraus entwickeln.“
(nen)
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