Gefährlicher und unsichtbarer Wurm in Visual Studio Code Extensions gefunden
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It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.
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Seit ein paar Tagen läuft ein Supply-Chain-Angriff über die Marktplätze von Visual Studio Code. Betroffen sind sowohl der Marketplace von Microsoft als auch der alternative Open-VSX-Marktplatz der Eclipse Foundation.
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Das auf Endpoint-Security spezialisierte Unternehmen Koi hat eine sich selbst verbreitende Schadsoftware entdeckt und GlassWorm getauft. Die Malware greift nicht nur Zugangsdaten ab, sondern nutzt den Zielrechner mit einem Remote-Access-Trojaner als Proxy-Knoten.
Zumindest im Open-VSX-Marktplatz sind nach wie vor infizierte Pakete vorhanden. Wie die im September auf npm gefundene Schadsoftware Shai Hulud vermehrt sich GlassWorm selbst und nutzt dazu neben der Open VSX Registry unter anderem GitHub und npm.
Malware per Update
Koi hat die Malware erstmals in der Open VSX Extension CodeJoy entdeckt. Auf den ersten Blick sieht CodeJoy wie eine reguläre Erweiterung aus, die ein paar nützliche Tools mitbringt. In Version 1.8.3 zeigt die Extension dann erstmals verdächtiges Verhalten wie Netzwerkzugriffe, die nichts mit den eigentlichen Funktionen zu tun hatten.
Wer in Visual Studio Code extensions.autoUpdate aktiviert, erhält automatisch Updates aller Extensions, inklusive potenzieller Malware. Dass scheinbar nützliche Software erst per Update Schadcode erhält, ist keine Seltenheit.
Unsichtbarer Schadcode
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Die Schadfunktionen von GlassWorm sind äußerst gut versteckt. Die Malware setzt nicht einfach auf die üblichen Verschleierungstechniken oder mehrfach indirektes Nachladen, sondern enthält unsichtbaren Code dank nicht darstellbarer Unicode-Zeichen. Offenbar ist das mit dem Unicodeblock Variantenselektoren gelungen.
Laut dem Koi-Blog ist der Code nicht nur für menschliche Reviewer, sondern auch für statische Codeanalysewerkzeuge unsichtbar, aber der JavaScript-Interpreter führt den versteckten Code aus. Das Vorgehen ist neu, und der unsichtbare Code ist der Grund dafür, dass Koi die Schadsoftware GlassWorm getauft hat.
Kein gewöhnlicher C2-Server
Auch beim Command-and-Control-Server (C2-Server) geht GlassWorm neue Wege: Die Extensions nutzen die Solana-Blockchain als Infrastruktur, also eine öffentliche Blockchain. Darüber besorgen sie sich Links im Base64-Format auf den weiteren Payload mit der eigentlichen Schadsoftware.
Für die Angreifer hat die Blockchain zahlreiche Vorteile: Sie ist verteilt und bietet unveränderliche, anonyme Transaktionen. Außerdem lässt sich die C2-Infrastruktur nicht abschalten: Wenn jemand den auf der Blockchain abgelegten C2-Server abschaltet, können die Angreifer eine Transaktion mit einer neuen Adresse veröffentlichen, auf der sich die Schadsoftware anschließend bedient.
Abgriff von Credentials und die Arbeit als Wurm
Der von GlassWorm über die Infrastruktur nachgeladene Payload besteht wohl aus AES-256-CBC-verschlüsseltem Code. Der zugehörige Schlüssel findet sich direkt in den HTTP-Response-Headern, wodurch er sich dynamisch verteilen lässt.
Der Schadcode sucht schließlich nach Credentials für diverse Developer-Plattformen und nutzt sie, um sich weiterzuverbreiten.
GlassWorm nutzt npm-Authentifizierungs-Token, um Pakete mit Schadcode auf dem JavaScript-Paketmanager zu veröffentlichen. GitHub-Token und Git-Credentials dienen ihm dazu, legitime Repositorys zu kompromittieren. Zugangsdaten zu Open VSX nutzt die Malware, um weitere Visual-Studio-Code-Erweiterungen mit Schadcode zu veröffentlichen.
Schließlich sucht die Software nach Zugangsdaten für Kryptowährungen. Und als Bonus enthält sie einen Link auf den Google-Kalender, der ein raffinierter Backupmechanismus für die C2-Infrastruktur ist.
Zombi(e) als Bonus
In dem Kalender-Link findet sich eine weitere URL im Base64-Format, die sogar im Verzeichnisnamen /get_zombi_payload/ die Funktion offenbart: Der heruntergeladene, verschleierte und verschlüsselte Code zeigt sich als Remote-Access-Trojaner. Der infizierte Rechner wird zum SOCKS-Proxy-Server und öffnet damit den Zugriff auf den firmeninternen Nertzwerkverkehr.
Die Steuerung erfolgt über Peer-to-Peer-Verbindungen via WebRTC. Und wieder liegen die Befehle nicht auf einem einzelnen C2-Server, sondern die Angreifer verteilen sie über BitTorrent.
Aktiver Glaswurm
Koi hat den Schadcode am 17. Oktober 2025 entdeckt und zunächst sieben infizierte Extensions in der Open VSX Registry gefunden. Kurz danach tauchten weitere betroffene Erweiterungen sowohl dort als auch im VS Code Marketplace auf. Das Unternehmen zählte insgesamt 35.800 Installationen.
Der Koi-Blog listet im Anhang die Namen der gefundenen Pakete, die bekannten Payload-URLs sowie der Solana-Wallet und -Transaktion auf.
Wer eins der betroffenen Pakete installiert hat, muss davon ausgehen, dass sich die Schadsoftware auf seinem System befindet. Dasselbe gilt für Zugriffe auf die bekannten Adressen von C2-Servern und die betroffene Solana-Wallet.
Beim Anblick der die Hollywood-Version von Leonidas und seiner legendären „300“ überkommt mich die Lust nach einem Work-out. Und wenn König Théoden und der Waldläufer Aragorn, beides Charaktere aus „Herr der Ringe“, auf die feindliche Ork-Armee losstürmen, stellen sich Zuschauern die Nackenhaare auf.
Todesverachtenden Heldenmut zeigt auch Achilles in der amerikanischen Adaption der Troja-Sage, als er seinen Myrmidonen vor dem selbstmörderischen Angriff auf die Stadt die „Unsterblichkeit“ verspricht. Etwas feingeistiger, doch nicht weniger archaisch, nimmt Feldherr Julius Cäsar durch seinen viel zitierten Spruch „Ich kam, ich sah, ich siegte“ einen Platz in der Geschichte verwegener Männer ein.
„WARNING: watching this will increase your testosterone level by 300%”, lautet der Top-Kommentar für Leonidas auf YouTube. Auch im Silicon Valley, wo der Bedarf an Testosteron offenbar besonders hoch ist, fallen die Heldenerzählungen auf überaus fruchtbaren Boden. Dort lassen sich Tech-Jünger von ihren Idolen gar zu neuen Unternehmen inspirieren.
Fantasy als Vorbild
Palmer Luckey ist Erfinder der Virtual-Reality-Brille Oculus Rift. Gemeinsam mit Trae Stephens, ehemals Mitarbeiter beim Überwachungsunternehmen Palantir, hat er 2017 das Verteidungs-Start-up „Anduril“ gegründet. Benannt ist es nach Aragorns Schwert Andúril. Übersetzt aus der fiktiven Quenya-Sprache bedeutet der Name „Flamme des Westens“.
Peter Thiel, Mitgründer von Palantir, dessen Name ebenfalls aus dem Herr-der-Ringe-Kosmos stammt, investiert in Technologie für „Unsterblichkeit“, sich selbst stilisiert er zum furchtlosen Kämpfer gegen den „Antichristen“. Curtis Yarvin, ein im Silicon Valley beliebter Blogger, wünscht sich gar einen „neuen Cäsar“ an der Spitze der USA.
Mark Zuckerberg, Leser und Bewunderer von Yarvin, hat seiner Frau Priscilla „nach römischem Brauch“ eine Statue im hauseigenen Garten gewidmet. Die Namen ihrer Kinder – Maxima, August, Aurelia – sind an römische Kaiser angelehnt.
Schwarz-weiße Welt
Fantasy-Epen wie 300 oder Herr der Ringe zeichnen sich durch eine verlässliche Einteilung der Welt in Gut und Böse aus. „Wir lieben die alten Geschichten wegen ihrer Unveränderlichkeit“, stellte die Fantasy-Autorin Ursula K. Le Guin einst fest. Hier finden Menschen Beständigkeit und alte Weisheiten – seltene Schätze in unserer flüchtigen Gegenwart.
Oft sind es gerade jüngere Menschen, die sich an der Vorstellung von glorreichen Königen oder unbezwingbaren Herrschern – und damit auch an antidemokratischen Erzählungen – ergötzen. Schließlich waren es Cäsar und sein Nachfolger Augustus, die das Ende der Republik besiegelten und den Weg zum römischen Kaiserreich ebneten. Und in Sparta, das im Film 300 als „freies Griechenland“ porträtiert wird, herrschte eine kleine Elite über den Großteil der Bevölkerung. Nachdem der Staat im Peloponnesischen Krieg seinen langjährigen Rivalen Athen besiegt, bricht dort umgehend die Oligarchie an.
Im zahlen- und umsatzgetriebenen Silicon Valley können die Unternehmer so ihre vergleichsweise kurze Kulturgeschichte erweitern und dabei etwaige Komplexe ausgleichen. Womöglich suchen sie auch einen passenden ideologischen Rahmen für ihre aggressiven Geschäftsmodelle – oder streben genau danach, was ihre Idole ihnen vorleben: Ruhm, Oligarchie, Sixpack.
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Die glatte Tech-Welt sehnt sich offenbar nach den rauen Erfahrungen, die das analoge Leben noch bereithielt. Dafür muss sie „Kämpfe“ inszenieren, die eigentlich keine sind. Elon Musk etwa bekämpft die eigenen Komplexe mit Haartransplantationen, Botox und Wangenknochenverstärkung. Derweil hat Zuckerberg sich zum Kampfsportler hochpäppeln zu lassen. Beim Podcaster Joe Rogan spricht er betont „männlich“ über Jagd, Töten und Mixed Martial Arts.
Widersprüche und Allmachtsfantasien
Führen Heldensagen ins nächste Fitnessstudio, ist das erst mal keine schlechte Sache. Die Weltanschauung und das eigene Unternehmen rund um ambivalenzbefreite Allmachtsfantasien aufzubauen, ist hingegen brandgefährlich.
Dabei ist es Zuckerberg selbst, der mit seinen Unternehmen und „sozialen“ Medien unermüdlich das Fundament einer schönen Welt ruiniert und ihre Bewohner in die digitale Entfremdung treibt. Den Erfolg Zuckerbergs garantiert ein werbe- und effizienzorientiertes System, das sich durch die wachsende Unzufriedenheit seiner Mitglieder und den Ruf nach „alter“ Stärke schließlich gewaltsam selbst abschafft.
Und was passiert, wenn eine kleine Gruppe in Widersprüchen gefangener Männer die Macht übernimmt und die Wut der Menschen für ihre eigenen Zwecke instrumentalisiert, zeigt die Geschichte. Dass ebenjene nur als Karikaturen ihrer verherrlichten antiken Ideale dienen, ist ein kleiner, überaus bitterer Witz. Denn das große Leid tragen später wie üblich die Schwächsten einer Gesellschaft und nicht die Profiteure an der Spitze.
Die Woche, in der wir zurück ins Jahr 1986 reisten
Liebe Leser:innen,
das Wort des Jahres ist „KI-Ära“. Das Thema Künstliche Intelligenz „ist aus dem Elfenbeinturm der wissenschaftlichen Forschung herausgetreten und hat die Mitte der Gesellschaft erreicht“, begründet die Gesellschaft für deutsche Sprache ihre Wahl.
Die Bundesdruckerei hockt derweil in ihrer ganz eigenen Abgeschiedenheit. Sie setzt den Datenatlas um, der „souveräne Datenkatalog für die Bundesverwaltung“. Mitarbeitende verschiedener Ministerien und Behörden sollen hier nachschlagen können, wo welche Daten liegen.
Eigentlich eine gute Sache. Doch das Projekt ist offenbar Lichtjahre von der technischen Gegenwart, geschweige denn von irgendeiner „KI-Ära“ entfernt. Zu diesem Schluss kommt zumindest der Wissenschaftler David Zellhöfer in einem Gutachten, über das meine Kollegin Esther diese Woche berichtet hat. Demnach biete der Datenatlas weniger Funktionen als Datenbanken aus dem Jahr 1986, so das markige Urteil. Damals war das Wort des Jahres übrigens „Tschernobyl“. So lange ist das her.
Auf Platz 2 kam vor knapp vierzig Jahren das Wort „Havarie“, was so viel wie Fehler oder Schaden bedeutet. Den will die Bundesdruckerei nun offenbar noch vergrößern. Als wir sie mit den Ergebnissen des Gutachtens konfrontieren, schrieb die bundeseigene GmbH zurück, gegebenenfalls rechtliche Schritte gegen Zellhöfer einzuleiten.
Zellhöfer nahm sein Gutachten daraufhin offline, um sich rechtlich abzusichern. „Ich war unmittelbar eingeschüchtert“, sagte er gegenüber netzpolitik.org, „obwohl die Antwort der Bundesdruckerei in keiner Weise sachlich nachvollziehbar ist.“
Inzwischen ist das Gutachten wieder abrufbar. Und Zellhöfer kann mit mehr Humor auf die Sache schauen. Positiv gesehen könne der Datenatlas auch „als Projekt eines Retro-Computing-Enthusiasten“ durchgehen, sagt er.
Ein bisschen mehr Humor wünsche ich auch der Bundesdruckerei. Dann trägt sich die Atlas-Last gleich leichter.
Habt ein schönes Wochenende!
Daniel
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Weltweites CDN: Offenbar wieder Störung bei Cloudflare
Am Freitagvormittag gibt es offenbar erneut Probleme beim CDN-Anbieter Cloudflare. Verschiedene Webseiten sind nicht verfügbar – sie liefern lediglich einen HTTP-Fehler 500 aus. Die Ursache ist unklar, der Anbieter spricht von „API-Problemen“.
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Fehler 500 beim Besuch von cloudflare.com
Stichproben einiger Webseiten wie cloudflare.com, aber auch die beliebten Störungsmelder downdetector.com und allestoerungen.de sind fehlerhaft oder komplett defekt: Mal fehlt die Startseite komplett, in anderen Fällen lediglich die per Cloudflare-CDN ausgelieferten Assets wie Bilder und Stylesheets
API-Probleme?
Cloudflares Statusseite hingegen ist, anders als beim vorherigen Ausfall im November, noch immer verfügbar. Sie spricht von Fehlern bei der Cloudflare API und dem Dashboard. „Customers using the Dashboard / Cloudflare APIs are impacted as requests might fail and/or errors may be displayed.“
Wie Cloudflare nun erläuterte, handelte es sich beim Ausfall um eine Auswirkung der kürzlich bekannt gewordenen kritischen „React2Shell“-Sicherheitslücke im React-Framework. Das Unternehmen habe für die Web Application Firewall, die neben Kundendomains offenbar auch die eigene Webseite schützt, eine Änderung eingespielt, um vor CVE-2025-55182 zu schützen. Was genau schiefgegangen sei, werde man später bekanntgeben, so das Unternehmen. Ein Cyberangriff liege nicht vor.
Vorgestern DNS-Probleme für Telekom-Kunden
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Der Cloudflare-eigene DNS-Resolver 1.1.1.1 war für viele Telekom-Kunden offenbar am Abend des 3. Dezember nicht erreichbar. Wie Betroffene auf Reddit beklagten, führte das zu Internetausfällen – weil auch die Alternative 1.0.0.1 nicht funktionierte. Mittlerweile scheint diese Störung jedoch behoben, die Ursache ist unklar.
Am Abend des 3. Dezember erreichte keiner der 150 Messpunkte des Monitoringnetzes „RIPE Atlas“ im Netz der Telekom den DNS-Server 1.1.1.1.
(Bild: Reddit-User lordgurke)
Update
05.12.2025,
10:16
Uhr
Cloudflare hat laut eigenen Angaben Problembehebungen vorgenommen und beobachtet die Störung weiter.