Künstliche Intelligenz
Geldschein-Verfolgung: Zunehmendes Bargeld-Tracking besorgt Datenschützer
Datenschützer warnen vor einer neuen Form der Massenüberwachung und immensen Grundrechtseingriffen durch Bargeld-Tracking. Die schleswig-holsteinische Datenschutzbeauftragte Marit Hansen betont: „Wenn Seriennummern mit Zeit und Ort der Erfassung gespeichert und diese Daten immer granularer gesammelt werden“, gehe die Anonymität des Bargelds verloren. Mit dem Einsatz von Geldscheinen seien Personenbezüge möglich und Standortdaten könnten abgeleitet werden. Auch ließe sich ablesen, wofür sich jemand interessiere und Geld ausgebe.
Das Portal Netzpolitik.org hat das vergleichsweise junge Phänomen der zunehmenden Verfolgung von Geldscheinen in einer Artikelserie beleuchtet. Das Team verfolgte dafür auch das Leben einer 20-Euro-Banknote „vom Druck bis zum Schredder“ und hielt fest, wo überall bereits Seriennummern automatisch erfasst werden.
Solch umfassendes Bargeld-Tracking, das Polizeibehörden etwa in Bayern oder Thüringen schon zum Aufspüren insbesondere von Geldwäsche oder Terrorismusfinanzierung nutzen, birgt laut Hansen nicht nur Risiken für Individuen. Auch für Geschäftsgeheimnisse und möglicherweise sogar für die innere Sicherheit sehe es laut der Kontrolleurin schlecht aus, da geheimdienstlich verwertbare Informationen über sicherheitsrelevante Personen gewonnen werden könnten.
Tiefe Einblicke ins Privatleben
Hansen zieht den Vergleich zu Drucker-IDs: Auch bei solchen „Yellow Dots“ handle es sich um technische Daten, die etwa zur Identifizierung von Whistleblowern genutzt werden könnten. Sie hält es für entscheidend, dass Menschen eine wirklich anonyme Zahlungsmöglichkeit zur Verfügung steht. Denn Zahlungsspuren könnten persönliche oder intime Details wie Ernährung, Süchte oder Liebschaften preisgeben.
Luke Hoß, Bundestagsabgeordneter der Linken, sieht im Bargeld-Tracking ebenfalls eine Bedrohung der Privatsphäre. Eine umfassende Nachverfolgung von Bargeld-Seriennummern könnte ihm zufolge tiefe Einblicke in das Privatleben ermöglichen, wenn etwa der Besuch einer Klinik für Schwangerschaftsabbrüche nachvollziehbar würde. Er rät davon ab, das Recht auf Privatsphäre unter Verweis auf Sicherheitsaspekte weiter einzuschränken. Der Volksvertreter sieht etwa die Gefahr, dass bei einer Machtübernahme autoritärer Parteien wie der AfD erfasste Vorgänge, die nach aktueller Rechtslage legal sind, zur Verfolgung Unschuldiger führen könnten.
Bundesbank sieht die Zeichen an der Wand
Die Bundesbank selbst verweist darauf, dass der Schutz der Privatsphäre für viele Menschen ein wichtiger Vorteil des Bargelds ist. Sie betont das Recht der Menschen in Deutschland auf informationelle Selbstbestimmung. Obwohl die Bundesbank zu bestimmten Gelegenheiten selbst den Weg bestimmter Banknoten verfolgt, entschied sie sich 2020 gegen eine umfassende Verarbeitung von Seriennummern. Um Ermittlern entgegenzukommen, testete sie diese Möglichkeit aber zuvor. In einem internen Dokument von 2021, das Netzpolitik.org veröffentlicht hat, geht die Bundesbank davon aus, dass sich das Seriennummernlesen dauerhaft und irreversibel etablieren wird.
Moderne Banknoten-Verarbeitungsmodule können Seriennummern von Geldscheinen verfolgen. Selbst wenn ein Mensch Banknoten einkassiert, sind sie nicht vor automatisierter Seriennummern-Erkennung geschützt, da Geldtransportunternehmen Einnahmen in Cash-Centern durch Maschinen jagen, die Seriennummern auslesen können. Hinzu kommen Bestrebungen, die anfallenden Daten zu speichern und zusammenzuführen.
Datenbanken entstehen
Gerrit Stehle, Geschäftsführer der Firma Elephant & Castle IP, will das behördliche Bargeld-Tracking in Deutschland auf eine neue Ebene heben. Sein Unternehmen erhält Banknoten-Seriennummern mit Ort und Zeit der Erfassung von einem Geldtransportunternehmen und bietet Sicherheitsbehörden Gutachten auf Basis dieser Datenbank an. Er behauptet, es handle sich um „Sachdaten“, die nicht dem Datenschutz unterlägen, da keine personenbezogenen Informationen erhoben würden.
Trotzdem zeigt Stehle Verständnis für die Sensibilität einschlägiger Daten: „Sie besitzen eine gewisse Potenz, solche Informationen sollten nicht in privaten Händen liegen.“ Er bietet seine Dienste daher ausschließlich staatlichen Stellen an. Stehles Ziel ist es, den Ermittlern direkten Zugang zu seinem System über entgeltpflichtige Softwarelizenzen zu ermöglichen, ohne den Umweg über Gutachten. Der Erfinder hat auch ein internationales Patent angemeldet, das einen Automaten beschreibt, der gestohlene oder als Lösegeld verwendete Banknoten erkennt und die Polizei benachrichtigen kann. Im Blick hat er auch Tankstellen-Einzahlungsautomaten, die bei der Entdeckung gesuchten Geldes die Speicherung passender Videobilder veranlassen.
Polizeivertreter drängeln
Frank Buckenhofer, Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei im Zoll, fordert ebenfalls eine umfassende Bargeldverfolgung und die Zusammenführung der Daten von Banken und Geldtransportdiensten für Polizei- und Zollbehörden. Er will damit Widersprüche in Aussagen aufdecken und etwa verfolgen, ob Bargeld aus Straftaten wie Bankautomatensprengungen stammt. Der Experte wünscht sich Gesetze zum Bargeld-Tracking und eine privatwirtschaftliche Seriennummern-Datenbank, auf die verschiedene Behörden online zugreifen können.
Aktuell ist der Datenschutz bei über 80 Prozent der Deutschen ein wichtiges Argument für den Einsatz von Bargeld. Noch wird über die Hälfte aller Bezahlvorgänge in Deutschland mit Münzen und Scheinen abgewickelt, meist noch leichter nachvollziehbare Kartenzahlungen sind aber auf dem Vormarsch. Zivilgesellschaftliche Organisationen appellierten voriges Jahr an die Bundesbank, Bargeld dringend zu erhalten.
(mma)
Künstliche Intelligenz
Donnerstag: Österreich beschließt Bundestrojaner, Perplexitys KI-Browser Comet
Handys und Computer sollen in Österreich mit Malware infiziert werden, damit dortige Ermittler Einsicht nehmen können. Das hat das Parlament des Landes jetzt genehmigt. Nur zwei Abgeordnete der Regierung wagten Widerspruch. Gegner halten die Überwachungsmaßnahme für verfassungswidrig, die Opposition möchte den Verfassungsgerichtshof anrufen. Derweil hat die KI-Firma Perplexity mit Comet den eigenen KI-Browser eingeführt. Dieser basiert auf Chromium und nutzt Perplexity als Suchmaschine. Der Webbrowser mit eingebautem KI-Assistenten ist vorerst Perplexity-Max-Abonnenten vorbehalten, aber der Nutzerkreis soll schrittweise erweitert werden. In Deutschland haben die Abgeordneten eine Petition, wonach die elektronische Patientenakte (ePA) nur mit klarem Einverständnis der Betroffenen angelegt werden sollte, für erledigt erklärt. Damit wird es auch künftig dabei bleiben, dass die ePA automatisch angelegt wird und Bürger lediglich ein Widerspruchsrecht haben – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Österreichische Ermittler dürfen bald Malware („Bundestrojaner„) kaufen, in Geräte von Bürgern einschleusen und diese überwachen. Unbeteiligte Dritte, darunter Betreiber von Messengerdiensten, werden per Gesetz dazu verpflichtet, heimlich an der Überwachung anderer mitzuwirken. Der Verdacht einer Straftat ist nicht erforderlich. Es reicht, wenn eine Person verdächtigt wird, in Zukunft eine schwere Straftat begehen zu wollen. Andere Ermittlungsmaßnahmen müssen aussichtslos erscheinen, ein Verwaltungsgericht zustimmen. Die entsprechende Regulierungsvorlage für den in Österreich als „Messengerüberwachung“ bekannten Bundestrojaner wurde jetzt mit knapp 60 Prozent der Stimmen beschlossen: Österreichs Nationalrat genehmigt Malware zur Gefährderüberwachung.
Perplexity hat mit Comet jetzt seinen eigenen KI-Browser vorgestellt. Dieser soll mehr als eine „agentische Suche“ ermöglichen, denn integrierte KI-Agenten sollen für den Nutzer sogar komplexe Aufgaben übernehmen können, etwa die Buchung eines Hotelzimmers. Die voreingestellte Suchmaschine ist natürlich Perplexity selbst und auch der eingebaute KI-Assistent basiert auf diesem Modell künstlicher Intelligenz (KI). Zunächst steht Comet nur zahlenden Abonnenten von Perplexity Max zur Verfügung, doch der Nutzerkreis soll künftig erweitert werden. Es gibt eine Warteliste, und Comet-Nutzer können andere Anwender bereits dazu einladen. Bald sollen auch Pro-Abonnenten Zugang zu Comet bekommen, bevor dies für alle Interessenten geöffnet wird: Perplexitys eigener Browser „Comet“ mit integrierten KI-Agenten nun verfügbar.
Eine Petition, der zufolge elektronische Patientenakten (ePA) nur mit ausdrücklichem Einverständnis der Betroffenen eingerichtet werden dürften (Opt-in), haben Volksvertreter zu den Akten gelegt. Der Petitionsausschuss des Bundestages hat mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD die Empfehlung an den Bundestag abgegeben, das Petitionsverfahren abzuschließen. Die Petentin begründete ihre Initiative damit, dass die elektronische Patientenakte für alle Bürger automatisch ab Geburt auf zentralen Servern angelegt werde. Personen, die rechtzeitig davon erfahren, könnten zwar widersprechen. Das reiche aber nicht zum Schutz intimer medizinischer Daten. Doch dieser Protest verhallte im Bundestag: Petitionsausschuss lehnt Opt-in für elektronische Patientenakte ab.
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Apple gönnt zwei seiner populärsten Apps eine Reihe interessanter Neuerungen: Notizen (Notes) und Erinnerungen (Reminders). Dazu gehört auch, dass eine der Apps überraschend auf einer neuen Plattform landet, nämlich auf der Apple Watch. Notizen- und Erinnerungen-App sind eigentlich vergleichsweise einfach gestrickt, doch Apple hat über die Jahre immer mehr Funktionen hinzugefügt. Die Notizen-App kann erstmals auf iPhone, Mac und iPad Telefongespräche aufzeichnen und deren Transkript automatisch abspeichern. Die Gegenstelle wird über die Aufnahme informiert. Mittels Apple Intelligence lassen sich auch Zusammenfassungen erzeugen. Auch Erinnerungen bekommt ein Upgrade, nicht nur die Notizen-App: Mehr Funktionen, erstmals auf der Apple Watch.
Europäische Unternehmen sehen sich mit einer zunehmend angespannten Bedrohungslage konfrontiert. Das geht aus dem „State of Cybersecurity Report 2025“ des französischen Security-Anbieters HarfangLab hervor. Demnach bewerten 40 Prozent der befragten Unternehmen aus Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Belgien das aktuelle IT-Risiko für ihre Organisation als „extrem“ oder „sehr hoch„. 58 Prozent halten die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) durch Kriminelle für den wichtigsten Risikofaktor. Ein zentrales Ergebnis des Berichts ist die wachsende Bedeutung der digitalen Souveränität. 70 Prozent der Unternehmen empfinden die Abhängigkeit von nicht-europäischer Technik als zu hoch, so dieser Security-Bericht: On-Premises-Angebote erleben Renaissance.
In der heutigen Ausgabe der #heiseshow geht es um Kritik an der Online-Enzyklopädie Wikipedia. Experten bemängeln die Qualitätskontrolle und die Aktualität vieler Artikel. Wie gravierend ist diese Probleme? Kann das Community-Modell der Qualitätssicherung noch funktionieren? Zudem sprechen wir über eine Bitkom-Umfrage, nach der sich ein Drittel der Befragten vorstellen kann, dass KI den eigenen Chef ersetzen könnte. Doch welche Führungsaufgaben könnte KI tatsächlich übernehmen? Derweil haben spezielle Handy-Blitzer in Rheinland-Pfalz bereits über 300 Verstöße gegen das Handyverbot am Steuer erfasst. Ist diese Art der Überwachung datenschutzrechtlich unbedenklich? Das sind die Themen heute um 17 Uhr live in der #heiseshow: Wikipedia-Kritik, KI statt Chef, Handy-Blitzer.
Auch noch wichtig:
- Der chinesische Roboterhund Black Panther II hat inoffiziell einen Laufrekord im 100-Meter-Sprint aufgestellt. Leichtbau und KI machten es möglich: Roboterhund Black Panther pulverisiert Geschwindigkeitsrekord im 100-Meter-Lauf.
- Wenn Seriennummern von Scheinen mit Zeit und Ort der Erfassung gespeichert und diese Daten verstärkt gesammelt werden, geht die Anonymität des Bargelds flöten. Deshalb gibt es Kritik an dieser Geldschein-Verfolgung: Zunehmendes Bargeld-Tracking besorgt Datenschützer.
- Mehrere Kameras und Docks funktionieren nach Firmware-Updates mit der Switch 2, berichtet The Verge. Doch Nintendo könnte das jederzeit ändern bei der Switch 2: Nintendo riegelt den USB-C-Slot offenbar absichtlich ab.
- Ein erfahrener Mac-Entwickler hat eine komplexe App nahezu komplett von Claude Code erschaffen lassen. Jetzt berichtet er über seine Erfahrungen mit der KI. Entwickler berichtet über Erfahrungen: Claude Code entwickelt Mac-App.
- Als die NASA ihre Sonde Dart in einen Asteroiden gesteuert hat, sollte sie ermitteln, wie sehr sich der ablenken lässt. Die Folgen waren unerwartet heftig: NASA-Sonde Dart hat aus Asteroiden unerwartet massive Brocken herausgeschlagen.
- Internet ausgefallen? Ab auf die Umleitung heißt es mit FritzOS 8.20. Wir haben die Technik ausprobiert und zeigen, wie Sie sie nutzen können mit FritzOS-Version 8.20: Ausfallschutz und Neuerungen in der kommenden Firmware.
- Die Preise für Benzin und Diesel werden ab 2027 steigen. Wie stark, ist längst noch nicht ausgemacht, doch EU ETS2 wird Folgen für Nutzer von Verbrennern haben. Es geht um das CO₂-Handelssystem EU ETS2 ab 2027: Sprit wird absehbar immer teurer.
- Ikea hat einen neuen Bluetooth-Lautsprecher namens Nattbad vorgestellt. Der unterstützt zwar kein Sonos, dafür aber „Spotify Tap“. Ikeas neuer Bluetooth-Lautsprecher kostet 40 Euro: Sonos raus, Spotify rein.
- Statt eines neuen MacBooks findet der Empfänger nur Mehl im Paket. Das Amtsgericht München nimmt dafür den Paketdienst in die Verantwortung. Denn der Kunde erhielt Mehl statt Laptop: Paketdienst zu Schadenersatz verurteilt.
- Samsung hat seine neuen Smartwatches dünner, schneller und schlauer gemacht. Google Gemini hat auch seinen Platz in den neuen Smartwatches: Samsung stellt Galaxy Watch 8 und Watch 8 Classic vor.
- Derzeit durften sich mal wieder viele Versicherte wundern, warum sie kein E-Rezept einlösen können. Grund war erneut die Störung eines VPN-Zugangsdienstes. Doch mittlerweile wurde die Störung beim VPN-Zugangsdienst behoben: E-Rezepte wieder einlösbar.
- Der KI-Account Grok des Kurznachrichtendiensts X war Elon Musk zu links, jetzt gab es eine Überarbeitung. In der Folge verbreitete er antisemitische Inhalte. Damit gab es wieder Probleme mit Grok: X-KI verbreitet Antisemitismus – und wird deaktiviert.
- Bei den freien Cloud-Plattformen hat man mittlerweile die Qual der Wahl. Wir zeigen, wie sich ownCloud, Nextcloud, oCIS und OpenCloud voneinander unterscheiden: Vier Open-Source-Clouds im Vergleich.
(fds)
Künstliche Intelligenz
#heiseshow: Wikipedia-Kritik, KI statt Chef, Handy-Blitzer
Anna Bicker, heise-online-Chefredakteur Dr. Volker Zota und Malte Kirchner sprechen in dieser Ausgabe der #heiseshow unter anderem über folgende Themen:
- Zu viele Fehler? Wikipedia in der Kritik – Die Online-Enzyklopädie Wikipedia gerät wegen veralteter Informationen und Fehlern in die Kritik. Experten bemängeln die Qualitätskontrolle und die Aktualität vieler Artikel. Wie gravierend sind die Probleme bei Wikipedia wirklich? Kann das Community-Modell der Qualitätssicherung noch funktionieren?
- KI statt Chefchen? Ein Drittel hält es für möglich – Laut einer Bitkom-Umfrage kann sich ein Drittel der Befragten vorstellen, dass Künstliche Intelligenz den eigenen Chef ersetzen könnte. Welche Führungsaufgaben könnte KI tatsächlich übernehmen? Wo sind die Grenzen von KI als Vorgesetzter? Und wie verändert sich dadurch das Verhältnis zwischen Mensch und Maschine am Arbeitsplatz?
- Handykamera, mal anders: Blitzer gegen Mobilfunksünder – In Rheinland-Pfalz haben spezielle Handy-Blitzer bereits über 300 Verstöße gegen das Handyverbot am Steuer erfasst. Die Kameras erkennen automatisch, wenn Autofahrer während der Fahrt zum Smartphone greifen. Ist diese Art der Überwachung datenschutzrechtlich unbedenklich? Und kann die Technologie wirklich dabei helfen, die Verkehrssicherheit zu erhöhen?
Außerdem wieder mit dabei: ein Nerd-Geburtstag, das WTF der Woche und knifflige Quizfragen.
Jeden Donnerstag ab 17 Uhr live
Fragen an die Moderatoren und Gäste können während der Sendung im YouTube-Chat und in unserem Twitch-Kanal (twitch.tv/heiseonline) sowie vorab per E-Mail und im heise-Forum gestellt werden. Die Redaktion freut sich bereits auf zahlreiche Zuschauer und auf reges Feedback.
Die #heiseshow wird jeden Donnerstag um 17 Uhr live auf heise online gestreamt. Nach der Live-Übertragung ist die Sendung zum Nachschauen und -hören auf YouTube und als Podcast verfügbar:
(mki)
Künstliche Intelligenz
Perplexitys eigener Browser „Comet“ mit integrierten KI-Agenten nun verfügbar
Perplexity hat mit Comet jetzt seinen eigenen KI-Browser vorgestellt. Dieser soll mehr als eine „agentische Suche“ ermöglichen, denn integrierte KI-Agenten sollen für den Nutzer sogar komplexe Aufgaben übernehmen können, etwa die Buchung eines Hotelzimmers. Die voreingestellte Suchmaschine ist natürlich Perplexity selbst und auch der eingebaute KI-Assistent basiert auf diesem Modell künstlicher Intelligenz (KI). Zunächst steht Comet nur zahlenden Abonnenten von Perplexity Max zur Verfügung, doch der Nutzerkreis soll künftig erweitert werden.
Ende Februar hatte Perplexity den eigenen Browser bereits angekündigt, aber einen Erscheinungstermin hatte die KI-Firma nicht genannt. Jetzt ist Comet zumindest für eine begrenzte Zahl von Anwendern verfügbar. Denn das gerade erst eingeführte Abonnement von Perplexity Max kostet 200 US-Dollar im Monat, sodass zumindest zu Beginn nicht von Millionen oder Hunderttausenden Comet-Nutzern auszugehen ist. Allerdings verspricht Perplexity-Chef Aravind Srinivas bei X (vormals Twitter), dass dies nur übergangsweise ist. Der Zugang wird demnach nicht auf Max-Abonnenten beschränkt bleiben. Es gibt eine Warteliste, und Comet-Nutzer können andere Anwender bereits dazu einladen. Bald sollen auch Pro-Abonnenten Zugang zu Comet bekommen, bevor dies für alle Interessenten geöffnet wird.
Der Browser nutzt die Chromium-Engine, sodass Comet laut Perplexity grundsätzlich bekannten Browsern wie Chrome oder Edge ähnelt, weitreichend kompatibel ist mit gängigen Webstandards und sich auch per Chrome-Extensionen erweitern lässt. Die Besonderheit ist der integrierte KI-Assistent, der Webseiten automatisch erkennt, diese auswerten oder zusammenfassen kann, aber auch für komplexe Aktionen genutzt werden kann, schreibt Perplexity. So soll Comet in der Lage sein, ein Treffen zu organisieren oder eine E-Mail auf Basis der geöffneten Webseite zu schreiben. Nutzer können Comet auch beauftragen, etwas zu kaufen oder die heutigen Aufgaben aufzulisten.
Comet will weitreichenden Datenzugriff
Für diese Aktionen benötigt Comet Zugriff auf persönliche Daten, etwa das komplette Google-Profil inklusive aller entsprechenden Berechtigungen, sollte der Nutzer Gmail oder den Google-Kalender verwenden. Laut Reuters sollen diese persönlichen Daten allerdings nur lokal gespeichert und nicht für das Training von KI-Modellen genutzt werden. Das gilt demnach auch für alle mit Comet ausgetauschten Daten.
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In einem ersten Test von Comet gefiel TechCrunch die Bedienung des Browsers sowie der integrierte KI-Assistent direkt im selben Fenster. Denn das Kopieren von Inhalten aus Webseiten und Einfügen in eine andere KI-App wie ChatGPT entfällt im Comet. Auch konnte Comet problemlos den Kalender durchsuchen und auf anstehende Ereignisse aufmerksam machen, E-Mails zusammenfassen und auf vermeintlich wichtige Dinge im Posteingang hinweisen.
Comet-Probleme bei komplexeren Aufträgen
Allerdings hatte Comet Probleme bei komplexen Aufgaben. TechCrunch wollte den KI-Assistenten beauftragen, für eine anstehende Reise einen Parkplatz am Flughafen zu einem akzeptablen Preis zu finden. Der daraufhin gefundene Parkplatz genügte zwar den Anforderungen, aber die Buchung war für den falschen Zeitraum, denn laut Comet waren die Parkplätze zu den gewünschten Terminen bereits belegt. Obwohl der Nutzer die Termine unumstößlich bezeichnet hatte, bestand Comet auf das Abschließen der Buchung für den falschen Zeitraum. Die KI hat hier offenbar bei den Daten halluziniert.
Comet ist momentan für Windows und macOS erhältlich, aber auch andere KI-Firmen arbeiten an eigenen Browsern. Schon im November 2024 wurde berichtet, dass sich OpenAI in den Browser-Krieg begeben will. Dafür wurden einschlägige Mitarbeiter ins Boot geholt. Ende Mai dieses Jahres hat Opera mit Neon einen KI-Browser bereits auf den Markt gebracht. Dieser soll die Intentionen des Nutzers verstehen und Aufgaben anhand eines integrierten KI-Agenten übernehmen. Zudem ist jüngst mit Dia ein neuer KI-Browser der Arc-Macher in die Betaphase gegangen.
(fds)
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