Künstliche Intelligenz
Gemini für Android unterstützt jetzt geplante Aktionen
Mit den Anfang Juni angekündigten „Geplanten Aktionen“ („Scheduled Tasks“) will Google Gemini mehr zu einem echten KI-Assistenten machen. Schon im Vorfeld der Google I/O 2025 sagte Josh Woodward, Vice President von Google Labs und Gemini, dass der KI-Assistent nicht nur persönlicher, sondern „proaktiv“ und „leistungsfähiger“ werden soll. Die neue Funktion soll ein Teil davon sein – jedoch zunächst nur für zahlende Kunden.
Gemini soll zum echten KI-Assistenten werden
Wie Google erklärt, können Bezahlkunden und -kundinnen Gemini nun auftragen, bestimmte Aufgaben zu festgelegten Zeiten auszuführen. Als Beispiele nennt Google etwa die Möglichkeit, morgens eine Zusammenfassung des Kalenders und eine Übersicht ungelesener Mails zu erstellen oder jeden Montag Ideen für Blogbeiträge zu generieren.
Ebenso sei es möglich, regelmäßige Updates über das Lieblingssportteam zu erhalten. Auch einmalige Aufgaben könne Gemini ausführen. Als Beispiel nennt Google etwa die Zusammenfassung einer Preisverleihung am Tag nach der Veranstaltung.
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In der Gemini-App können Nutzer ihre geplanten Aktionen in den Einstellungen einsehen, pausieren oder löschen. Die Anzahl der Aktionen ist laut Google begrenzt: Nur zehn geplante Aktionen können gleichzeitig aktiv sein. Zudem können standortbezogene Aktionen nur an jenem Ort ausgeführt werden, an dem die Aktion erstellt wurde.
Derzeit steht die neue Funktion nur auf Android-Geräten zur Nutzung bereit, jedoch noch nicht auf iOS oder in der Weboberfläche. Wann das Feature weiter ausgerollt wird, ist noch unklar – dass es auf genannten Plattformen landen wird, deutet das Support-Dokument an, in dem sowohl Android als auch „Computer“, „iPhone und iPad“ aufgeführt werden.
„Routinen“ des Google Assistant auf Steroiden
Eine komplett neue Funktion sind die geplanten Aktionen nicht; schon der Google Assistant hatte ein ähnliches Feature mit dem Namen Routinen. Die neue Gemini-Funktion ist als Ersatz mit größerem Funktionsumfang gedacht.
Im Unterschied zur Funktion des Google Assistant sind die geplanten Aktionen jedoch nur für zahlende Nutzer verfügbar. Ob sie es bleibt, ist ungewiss. Denn Google hatte in den vergangenen Monaten immer wieder kostenpflichtige Gemini-Funktionen für alle Nutzer freigegeben.
Auch ChatGPT von OpenAI hat eine ähnliche Funktion, die es dem KI-Chatbot ermöglicht, Nutzern Erinnerungen zu senden oder wiederkehrende Aktionen durchzuführen. Jedoch ist dieses Feature auch nur Abonnenten vorbehalten.
(afl)
Künstliche Intelligenz
Rheinmetall und US-Ausrüster Anduril wollen Drohnen „made in Europe“ bauen
Ein transatlantisches Firmenbündnis soll die autonome Kriegsführung vorantreiben. Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall und der US-Waffenhersteller Anduril Industries haben am Mittwoch eine strategische Partnerschaft bekannt gegeben. Im Rahmen der Kooperation wollen die beiden Unternehmen „europäische Varianten“ der Kampfsysteme Barracuda und Fury von Anduril entwickeln. Diese sollen dann in Rheinmetalls digitale Plattform für vernetzte militärische Operationen namens Battlesuite integriert werden.
„Europäische Souveränität“
Dieser Ansatz werde „europäische Souveränität, lokale Kontrolle, Transparenz und Anpassungsfähigkeit“ ermöglichen und Abhängigkeiten vermeiden, betonen beide Firmen. In die gemeinsame Produktion würden Zulieferer und Industriepartner aus ganz Europa einbezogen. Produkte oder Systeme sollen gemeinsam mit spezifischen Nutzern und Kunden entwickelt werden.
Die Barracuda von Anduril kann als Drohne und Marschflugkörper fungieren, je nach Konfiguration und Einsatzzweck. Die nach dem Schwert Aragorns aus Tolkiens Herr der Ringe benannte Firma aus dem Silicon Valley spricht von einer Familie „autonomer Luftfahrzeuge“. Es gibt verschiedene Varianten – Barracuda-100, -250, -500 –, die für verschiedene Reichweiten und Nutzlasten ausgelegt sind. Die von der Zusammenarbeit umfasste Barracuda-M ist explizit als Marschflugkörper konzipiert und darauf ausgelegt, Ziele möglichst präzise zu treffen.
Schnell und günstige Produktion entscheidend
Fury ist eine autonome Kampfdrohne, die eng mit bemannten Fighter Jets wie der F-35 zusammenarbeiten soll und diese schützen soll. Sie ist für Aufklärung, Überwachung Zielerfassung und Angriffsmissionen geeignet. Das Fluggerät wird von Andurils KI-Betriebssystem Lattice angetrieben. Es soll kostengünstig und massenproduzierbar sein. Der Hersteller ist auch an einem Pilotprojekt des Pentagons beteiligt, mit dem dieses für einen „billigen“ Drohnenkrieg rüstet.
Beide Partner wollen zudem die Entwicklung von Feststoffraketenmotoren unter Nutzung neuer Produktionsansätze von Anduril ausloten. Das könnte dazu beitragen, „den Zugang Europas zu einer zuverlässigen Reihe von Antriebssystemen zu gewährleisten“, heißt es.
Die zwei Firmen arbeiten bereits beim Entwickeln von Systemen zur Drohnenabwehr zusammen. Anduril wurde unter anderem von Oculus-Gründer Palmer Luckey gegründet. Zu denInvestoren zählt – genauso wie etwa bei Palantir – der Tech-Milliardär Peter Thiel. „Krieg auf Autopilot“ ist seit Jahren umkämpft. Nicht nur der einstige Papst Franziskus forderte 2024 ein Verbot „tödlicher autonomer Waffen“.
(vbr)
Künstliche Intelligenz
Apples Journal-App für Tablets und Rechner
Fans von Apples seit iOS 17.2 verfügbarer Tagebuch-App bekommen mit iPadOS 26 und macOS 26 ein Geschenk serviert: Journal erreicht laut Angaben des Konzerns erstmals iPads und Macs. Wieso die Portierung so lange gedauert hat, behält der Hersteller bislang für sich.
Daten vom Gerät ins Tagebuch übernehmen
Apple hatte sich mit der Journaling-Anwendung anfangs richtig Mühe gegeben: Neben der kostenlosen App an sich wurde auch das Betriebssystem mit passenden Frameworks und Schnittstellen versorgt. So sollten Inhalte vom iPhone, die der Nutzer durch seine Geräteverwendung generiert, leicht ins Tagebuch übernommen werden können. So empfiehlt die App etwa Fotos von bestimmten Personen, wenn diese in der Nähe waren.
Hat man ein Training mit der Apple Watch abgeschlossen, taucht dies ebenfalls in der Journal-App auf und lässt sich dort aufnehmen. Auch zuletzt gehörte Medien aus Apples Music-, TV- oder Podcast-App werden angeboten, genauso wie getätigte Anrufe (inklusive FaceTime). Die Art des Umgangs mit den Daten war anfangs nicht unumstritten. So hatte Apple Tracking-Features ohne Nachfrage freigeschaltet.
Pencil-Support fürs iPad
Mit iOS 26 und macOS 26 wird die Anwendung nun multiplattformfähig. Auf dem iPad kann man Gedanken nun auch per Apple Pencil handschriftlich festhalten sowie Illustrationen und Zeichnungen hinzufügen. Es ist dabei auch möglich, mehrere Tagebücher für verschiedene Lebensbereiche zu führen. Auch das Einfügen von Bildern mit flexiblem Layout ist vorgesehen, ebenso wie die Integration von Karten, teilte Apple mit.
Auf dem Mac soll Journal zur „komfortabelsten Schreiberfahrung werden. Neben Text kann man auch Fotos, Videos, Audioaufnahnmen, Orte und den aktuellen mentalen Zustand festhalten. Interessanterweise taucht die iPad-Version von Journal bereits jetzt im App Store für das iPad auf. Ob sie auch unter iPadOS 18 installierbar ist, konnten wir zunächst nicht testen. Journal ist nicht Teil des iCloud+-Abonnements und kann kostenlos verwendet werden. Andere neue Apple-Apps wie die Einladungen-App bedingen hingegen ein solches Abo.
(bsc)
Künstliche Intelligenz
Warum Wikipedia trotz Desinformationskampagnen und Streitereien wertvoll ist
In den letzten Monaten griffen Ultrakonservative in den USA wiederholt das Online-Lexikon Wikipedia an. Elon Musk rief zum Spendenboykott auf und nennt die Plattform „Wokepedia“, weil sie in seinen Augen zu links ist. Im Januar enthüllte das Magazin Forward ein Dokument der Trump-nahen US-Denkfabrik The Heritage Foundation. Daraus ging hervor, dass die Organisation plant, unliebsame Wikipedia-Autoren „ins Visier zu nehmen“.
Ende April schickte der damalige, von Trump eingesetzte US-Interims-Bundesanwalt Ed Martin der Wikimedia Foundation einen Brief. Er unterstellt der Stiftung darin, dass auf Wikipedia „ausländische Akteure Informationen manipulieren und Propaganda verbreiten“ könnten. Implizit drohte Martin, der Stiftung die Steuerbefreiung zu entziehen.
Wir haben die Historikerin Shira Klein gefragt, ob die Wikipedia tatsächlich ein Problem mit Neutralität hat, wie die Enzyklopädie die Qualität ihrer Artikel sichert und welchen Wert sie heute hat. Klein forscht an der Chapman University in den USA und befasst sich unter anderem mit der Darstellung des Holocaust auf Wikipedia. 2023 deckten sie und ihr Kollege eine Gruppe von Autoren auf, die systematisch Wikipedia-Artikel über den Holocaust manipulierten. Trotzdem hat Klein den Glauben an die Wikipedia nicht verloren.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Warum Wikipedia trotz Desinformationskampagnen und Streitereien wertvoll ist“.
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