Künstliche Intelligenz
Gesundheitswesen: Dienstleister-Chaos, Frist für Heilberufsausweise verlängert
Nachdem tausende Ärzte und Apotheker Anfang des Jahres womöglich ohne gültigen elektronischen Heilberufsausweis dagestanden hätten, können sie nun aufatmen. Die Gematik hat die Frist für die Umstellung der Verschlüsselungsverfahren – RSA auf Elliptic Curve Cryptography (ECC) – bei elektronischen Heilberufsausweisen (eHBA) verlängert. Jetzt muss der neue eHBA erst spätestens Mitte 2026 in der Version 2.1 vorhanden sein. Für neue Institutionsausweise (SMC-Bs) gilt ebenfalls die Frist. Andernfalls hätten beispielsweise E-Rezepte ab Anfang 2026 nicht signiert werden können, was wiederum die Patientenversorgung beeinträchtigt hätte.
Weiterlesen nach der Anzeige
„RSA-only“-Konnektoren müssen laut Gematik jedoch „zwingend“ bis Ende des Jahres ausgetauscht werden, um eine sichere Verbindung zur Telematikinfrastruktur – der „Gesundheitsdatenautobahn“ – zu gewährleisten. Kartenterminals mit RSA-Verschlüsselung hingegen dürfen noch bis Ende 2026 genutzt werden. RSA-Verschlüsselung gilt als veraltet, Elliptic Curve Cryptography hingegen als etwas sicherere Verschlüsselung – allerdings nicht als quantensicher.
Vorangegangen war mindestens ein Brandbrief der Kassenärzte mit Bitte um Fristverlängerung, eine erste Warnung erfolgte bereits im Mai. Grund für den weiteren Brief an die Verantwortlichen sind Produktions- und Ausgabeschwierigkeiten bei den eHBA – maßgeblich beim Anbieter Medisign. Doch auch beim Vertrauensdienstanbieter D-Trust läuft es nicht rund. „Die Umstellung von aktuell noch knapp 10.000 Konnektoren mit RSA-Verschlüsselung – die sogenannten ‚RSA-only‘-Konnektoren – ist zwingend zum Jahresende notwendig, da eine Verlängerung dieser Zertifikate technisch ausgeschlossen ist,“ heißt es von der Gematik.
Durcheinander bei D-Trust
Mehrere Ärzte berichten gegenüber heise online von Vertauschungen beim Versand der eHBA. Die betroffenen Ärzte mussten die Karten auf eigene Kosten als Einschreiben zurückschicken, um Missbrauch zu verhindern. Eine Ärztin etwa wartete seit Juli auf ihren ursprünglich bei Medisign beantragten Ausweis, wechselte aufgrund ausbleibender Lieferung zu D-Trust – und erlebte dort eine Versandpanne.
„Offenbar ist es – so der aktuelle Sachstand – im Laufe der Woche bei der Produktion der Karten für den elektronischen Heilberufsausweis (eHBA) zu einer Störung im Versand gekommen, bei der es zu einer falschen Zuordnung von produzierten Karten zu den beschrifteten Lieferdokumenten kam“, teilte das Unternehmen auf Anfrage mit. Dadurch seien einige Karten an falsche Personen verschickt worden. Bestätigt sei derzeit eine einstellige Zahl von Fällen, man prüfe aber „mit Hochdruck“, ob weitere Karten betroffen sind.
Weiterlesen nach der Anzeige
D‑Trust betont, dass von den Pannen keine Sicherheitsgefahr ausgehe: Die falsch verschickten Karten seien nicht nutzbar, da sie erst nach Eingabe der jeweils passenden PIN aktiviert werden können – diese werde getrennt versendet und sei in keinem Fall an falsche Empfänger gegangen. Zudem habe das Unternehmen die betroffenen Karten umgehend gesperrt und die Gematik informiert. Man bedauere die Unannehmlichkeiten und arbeite daran, ein solches Problem künftig zu verhindern.
Signaturprobleme bei CGM
Auch Apotheken bekommen die Folgen der Umstellung zu spüren. Kunden einer CGM-Tochter, dem Apothekenverwaltungssystem von CGM Lauer, berichteten heise online, dass die Übertragung von E‑Rezepten ins Rechenzentrum nach dem Austausch des Konnektors von CGM (der Kocobox) teilweise nur mit erheblichem Mehraufwand möglich ist. Zwischenzeitlich mussten alle E-Rezepte, die von der Apotheke geändert oder ergänzt wurden, einzeln signiert werden.
CGM räumt vereinzelt technische Probleme ein: „Bei Kundinnen und Kunden, bei denen eine Erneuerung der TI‑Anbindung notwendig ist, sind in Relation nur in sehr wenigen Fällen Probleme mit der Stapelsignatur aufgetreten. Seit einer Anpassung des Installationsprozesses sind uns keine neuen Fälle bekannt geworden. Unser Support steht mit den betroffenen Kundinnen und Kunden in Kontakt und hat bereits in der Mehrzahl der Fälle eine Lösung herbeigeführt“, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.
(mack)
Künstliche Intelligenz
iX-Workshop: Lokales Active Directory gegen Angriffe absichern
Als zentraler Bestandteil vieler Unternehmensnetzwerke ist das Active Directory (AD) ein beliebtes Ziel für Ransomware und andere Angriffe aus dem Netz. Im iX-Workshop Angriffsziel lokales Active Directory: effiziente Absicherung erfahren Sie, wie Sie Active Directory-Umgebungen wirksam schützen.
Weiterlesen nach der Anzeige
Zunächst lernen Sie die Grundlagen von AD-Objekten und Authentifizierungsprotokollen wie Kerberos und Net-NTLM kennen. Sie erhalten Einblicke in typische Angriffswege – von der Informationssammlung über Fehlkonfigurationen bis zu Techniken wie Pass the Hash, Kerberoasting, Lateral Movement und Delegierungsangriffen. Auch verbundene Dienste wie SQL-Server und Exchange werden betrachtet.
|
Februar 18.02. – 20.02.2026 |
Online-Workshop, 09:00 – 17:00 Uhr 10 % Frühbucher-Rabatt bis zum 21. Jan. 2026 |
|
April 22.04. – 24.04.2026 |
Online-Workshop, 09:00 – 17:00 Uhr 10 % Frühbucher-Rabatt bis zum 25. Mrz. 2026 |
|
Dezember 09.12. – 11.12.2026 |
Online-Workshop, 09:00 – 17:00 Uhr 10 % Frühbucher-Rabatt bis zum 11. Nov. 2026 |
Darauf aufbauend werden konkrete Schutzmaßnahmen vermittelt: das Aufspüren und Beheben von Schwachstellen mit Tools wie PowerView, BloodHound und PingCastle, Härtung durch Rechtevergabe, Tiering, LAPS und Schutz administrativer Konten. Zudem lernen Sie, Angriffe frühzeitig zu erkennen – durch Log- und Auditeinstellungen, zentrale Protokollauswertung, Sicherheitslösungen und Deception-Technologien wie Honeypots.
Dieser Workshop richtet sich an Administrierende, IT-Sicherheitsverantwortliche sowie an Security-Fachleute. Referent des dreitägigen Präsenz-Workshops ist Frank Ully. Als erfahrener Pentester konzentriert er sich auf relevante Entwicklungen im Bereich der offensiven IT-Sicherheit.
Absicherung von Entra ID
Geht es Ihnen um die Absicherung von Entra ID, Microsofts Active Directory in der Cloud, empfehlen wir Ihnen den Workshop Azure und Entra ID: Angriffsszenarien und Schutzmaßnahmen.

(ilk)
Künstliche Intelligenz
Bit-Rauschen, der Prozessor-Podcast: Die spannendsten Chips des Jahres 2026

Den Prozessor-Podcast von c’t gibt es jeden zweiten Mittwoch …
Neues Jahr, neue Chips: In dieser Podcast-Folge sprechen wir über die Prozessoren und andere Chips, die wir 2026 erwarten oder die schon fest versprochen sind.
Weiterlesen nach der Anzeige
Anfang Januar startet in Las Vegas wieder die CES und AMD-Chefin Lisa Su will eine Keynote präsentieren. Viele neue Ryzens sind leider nur alter Wein in neuen Schläuchen, aber für Ende 2026 hat AMD bereits Zen 6 aus der Fertigungstechnik TSMC N2 versprochen. Welche Ryzens damit kommen werden, ist aber offen, bisher war vor allem vom Serverprozessor Venice die Rede.
Bei Intel startet endlich Panther Lake alias Core Ultra 300. Für den wurden 2023/2024 gewaltige Hoffnungen geweckt, weil er die Vorteile der Intel-Fertigungstechnik 18A praktisch beweisen soll. Mittlerweile wirkt Intel eher kleinlaut.
Sehr große Erwartungen gibt es hingegen an Nova Lake, der vermutlich als Core Ultra 400 im Herbst kommt. Die Desktop-PC-Version könnte bis zu 52 Kerne haben und manche auch einen riesigen L3-Cache, um in PC-Spielen endlich die Ryzen X3D zu schlagen.
Dann gibt es noch ARM-Chips wie Qualcomm Snapdragon X2 und den N1 von Nvidia/Mediatek, aber auch LPDDR6, PCI Express 6.0 – und weniger schöne Entwicklungen wie den Preisschock bei Arbeitsspeicher und SSDs, also DRAM und NAND-Flash.
Ein bisschen schauen wir auch zurück auf 2025.
Der c’t-Redakteur Christof Windeck spricht mit seinem heise-online-Kollegen Mark Mantel über die vielen neuen Chips in Folge 2025/27 von Bit-Rauschen, der Prozessor-Podcast von c’t.
Weiterlesen nach der Anzeige
Podcast Bit-Rauschen, Folge 2025/27 :
Wir freuen uns über Anregungen, Lob und Kritik zum Bit-Rauschen. Rückmeldungen gerne per E-Mail an bit-rauschen@ct.de.
Alle Folgen unseres Podcasts sowie die c’t-Kolumne Bit-Rauschen finden Sie unter www.ct.de/Bit-Rauschen
Weitere Podcasts aus unserem Team finden Sie unter heise.de/podcasts.
Neu ist c’t4004, der Podcast zum YouTube-Kanal c’t3003.
(ciw)
Künstliche Intelligenz
China: LLMs müssen sich outen
Die Volksrepublik China nimmt große Sprachmodelle an die Kandare. Weil es schnell gehen soll, sind nun „vorläufige Maßnahmen“ zur öffentlichen Konsultation bis 25.1.2026 aufgelegt. Grundtenor ist, dass Künstliche Intelligenz sich als solche zu erkennen geben sowie auf Datenschutz, Wohlergehen der Nutzer und natürlich „sozialistische Kernwerte“ achten muss.
Weiterlesen nach der Anzeige
Ziel ist die Unterstützung „gesunder Entwicklung“ von KI-Diensten samt „Anwendungs-Ökosystem“, speziell zwecks Verbreitung chinesischer Kultur sowie Begleitung von Senioren. Letzteres soll offenbar Einsamkeit bekämpfen. Sozialistische Kernwerte sind stets einzuhalten, zudem sind „soziale Moral und Ethik“ zu beachten. Und Betrieb ist erst gestattet, wenn Sicherheit und Verlässlichkeit in vollem Umfang bewiesen sind.
Die neuen Maßnahmen sind nachrangig gegenüber etwaigen Gesetzen und Verordnungen und erfassen „anthropomorphe interaktive Dienste“. Das sind alle öffentlich angebotenen KI-Systeme, die in China mit Menschen durch Text, Bilder, Videos und/oder Ton kommunizieren und dabei menschliche Persönlichkeitsmuster, Denkmuster oder Kommunikationsstile simulieren. Die Volksrepublik wird solche Dienste heimlich überwachen, um „Missbrauch und Kontrollverlust“ hintanzuhalten. Zusätzlich soll sich die Branche selbst Regeln geben.
Unvernünftige Entscheidungen Verboten
Artikel 7 des konsultierten Entwurfs enthält eine lange Reihe an Verboten. Untersagt sind Generation, Verbreitung oder Bewerbung von Inhalten mit Bezug zu Glücksspiel, Obszönem, Gewalt, Beleidigung, Rufschädigung, Anstiftung zu Straftaten oder der Verletzung legitimer Rechte oder Interessen (!) Dritter. Gleichermaßen darf nichts generiert oder verbreitet werden, was nationale Interessen, die Nationale Ehre oder die Nationale Sicherheit gefährdet, die Einheit Chinas unterminiert, illegale Religionsausübung ist oder Gerüchte verbreitet, die die wirtschaftliche oder soziale Ordnung stören.
Die Systeme dürfen auch keine falschen Versprechen machen, die das Verhalten der Nutzer stark beeinflussen oder ihre sozialen Beziehungen schädigen. Verpönt sind darüber hinaus die Schädigung der physischen Gesundheit der Nutzer durch Implikation, Anstiftung zu oder Verherrlichung von Selbstschädigung oder Suizid. Parallel sollen geistige Gesundheit und persönliche Würde durch Untersagung emotionaler Manipulation und verbaler Gewalt geschützt werden. Dazu passt die Interdiktion, die digitalen Angeboten mit Zielen wie Abhängigkeit, soziale Isolation oder psychologische Kontrolle über die User zu gestalten.
Schließlich verbittet sich die Behörde auch die Sammlung vertraulicher Informationen sowie die Verleitung der Nutzer zu „unvernünftigen Entscheidungen“ durch Methoden wie algorithmische Manipulation, irreführende Information oder das Stellen emotionaler Fallen. Das Nachahmen von Familienmitgliedern ist ebenfalls tabu.
Weiterlesen nach der Anzeige
Vom Design über Training bis zur Abschaltung
Artikel 8, 9 und 21 folgende beinhalten umfangreiche Auflagen für Entwurf, Entwicklung, Betrieb und Abschaltung der KI-Dienste. Die Bandbreite reicht von Datenschutz über Betrugsbekämpfung bis zu Ethik und IT-Sicherheit. Einmal in Betrieb soll Leistung „kontinuierlich optimiert“ werden.
Vorgaben zu den für das KI-Training genutzten Daten stehen in Artikel 10 des Entwurfs: Sie müssen ebenfalls sozialistischen Werten entsprechen und die „exzellente traditionelle chinesische Kultur“ verkörpern. Gleichzeitig soll das Korpus divers sein und täglich überprüft werden. Nicht vergessen wird auf die Voraussetzung, dass die Trainingsdaten legal und nachverfolgbar zu sein haben.
Altersverifikation nur im Zweifelsfall
Die Anbieter sollen laut Artikeln 11 bis 13 ihre Nutzer dahingehend auswerten, ob sie Senioren oder minderjährig sind sowie ob sie von dem Dienst abhängig sind oder emotionale Schwierigkeiten haben. Daran müssen sich jeweils passende Maßnahmen anschließen. Minderjährige dürfen nur einen Modus mit Einschränkungen, auch zeitlicher Natur, speziellem Datenschutz und Einblicknahme für bei der Registrierung anzugebende Erziehungsberechtigte sehen. Wer zu Unrecht als minderjährig eingestuft wird, erhält ein Einspruchsrecht.
Auch Senioren sind schon bei der Registrierung dazu anzuhalten, eine Kontaktperson für Notfälle zu benennen; außerdem müssen die Betreiber im Falle des Falles soziale und psychologische Hilfe leisten. Für alle User müssen Betreiber vorgefertigte Informationen vorbereiten, die bei Erkennung von Gefahr für Leben, Gesundheit oder Eigentum des Benutzers eingeblendet werden. Schlägt ein Anwender konkret Suizid, Selbstschädigung oder „andere extreme Taten“ vor, muss sofort ein Mensch die Kommunikation übernehmen und Notfallkontakte des Anwenders informieren.
Nutzungsdaten dürfen ohne Zustimmung des jeweiligen Nutzers weder weitergegeben noch für das Training von KI genutzt werden. Die Nutzer müssen ihre Nutzungsdaten zudem löschen können.
Ich bin’s, die KI
Die Betreiber müssen deutlich machen, dass die Nutzer es mit einer KI zu haben und nicht mit einem echten Menschen. Wer als „überaus abhängig“ erkannt wird, muss daran erinnert werden. Nach zwei Stunden ununterbrochener Sitzung sind Anwender zu einer Pause zu ermuntern.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Mit Ihrer Zustimmung wird hier eine externe Umfrage (Opinary GmbH) geladen.
Besondere Mühe müssen sich Anbieter „emotionaler Begleiter“, also zum Beispiel von KI-Girlfriends geben. Sie müssen einfache Ausstiegsmöglichkeiten bieten und dürfen Nutzer nicht von einer Beendigung der Sitzung abzubringen suchen. Wird eine Teilfunktion entfernt, muss der Betreiber das im Voraus ankündigen. Auch bei Ausfällen ist öffentliche Information vorgeschrieben.
Nicht zuletzt muss es bei allen von der Regulierung erfassten Systemen bequeme Kanäle für die Einreichung von Hinweisen und Beschwerden geben, zu denen Bearbeitungsstatistiken zu veröffentlichen sind. Die Einreicher sind flott über das Resultat der Bearbeitung ihrer Eingabe zu verständigen.
(ds)
-
UX/UI & Webdesignvor 2 MonatenIllustrierte Reise nach New York City › PAGE online
-
Künstliche Intelligenzvor 3 MonatenAus Softwarefehlern lernen – Teil 3: Eine Marssonde gerät außer Kontrolle
-
Künstliche Intelligenzvor 3 Monaten
Top 10: Die beste kabellose Überwachungskamera im Test
-
UX/UI & Webdesignvor 3 MonatenSK Rapid Wien erneuert visuelle Identität
-
Künstliche Intelligenzvor 3 MonatenNeue PC-Spiele im November 2025: „Anno 117: Pax Romana“
-
Entwicklung & Codevor 1 MonatKommandozeile adé: Praktische, grafische Git-Verwaltung für den Mac
-
Künstliche Intelligenzvor 3 MonatenDonnerstag: Deutsches Flugtaxi-Start-up am Ende, KI-Rechenzentren mit ARM-Chips
-
UX/UI & Webdesignvor 2 MonatenArndt Benedikt rebranded GreatVita › PAGE online
