Digital Business & Startups
Gossip & VC-Internas: Wie Fake-Accounts die Startup-Bubble trollen

Auf Dinnerpartys in San Francisco reden Investorinnen und Investoren dieser Tage vielleicht über Altman und Trump. Auf jeden Fall aber reden sie über Arfur Rock.
Wer zur Hölle ist Arfur Rock? Diese Frage treibt aktuell alle VCs der Bay Area um. Das berichten unsere Kollegen vom US-Magazin Business Insider.
Denn: Niemand weiß, wer hinter dem X-Account namens Arfur Rock steht und wer da alle paar Tage detaillierteste Insights zu aktuellen Finanzierungsrunden herausposaunt.
Manche sprechen bereits vom „Gossip Girl des Silicon Valley“.
Nicht lustig, aber tief, tief drin
Was dieser Arfur Rock – benannt mutmaßlich nach Arthur Rock, einem ganz frühen Silicon-Valley-Investor, der in Intel, Xerox und Apple investiert hat – postet, ist nicht witzig.
Für alle, die nicht tief im Startup- und VC-Game stecken, ist es noch nicht einmal verständlich:
„Cursor round closed — $625M at $9.6B post led by Thrive & A16z. Accel is a new backer. $200M ARR, up 4x from $2.5B round in November 2024. ARR multiple constant from last round at 50x.“ Ok!?
Nerdige Insights und ihre Bedeutung
Es geht um Unternehmensbewertung und Multiples, um Umsatzzahlen von Startups und mögliche Gewinne von Investoren. Internas, nerdig und nischig.
Kein Wunder, dass Arfur Rock nur rund 28.000 Follower hat. Für die allerdings, für Leute aus der VC-Bubble, sind solche Fundinground-Leaks durchaus brisant.
VP, Associate oder LP?
Man kann wohl davon ausgehen, dass Rock Teil der Bubble ist. Einige, berichtet Business Insider, spekulieren, er könnte VP eines größeren Fonds sein.
Oder ist er doch eher ein Associate, der einfach in vielen Meetings dabei sein darf und mit Associates anderer Firmen gut verdrahtet ist?
Oder ist es ein wohlhabender Angel und LP, der über seine vielen Boardsitze viel Intel bekommt? Man weiß es nicht.
Immer gute Nachrichten
Was man aber weiß: Es sind stets good news, die Arfur Rock verbreitet.
Vertrauliche Informationen zwar, die Firmen nicht in Pressemitteilungen zu Finanzierungsrunden schreiben würden. Aber zugleich auch Informationen, die unterstreichen, wie gut eine Firma ist.
Es geht um mehr Transparenz im VC-Business
Business Insider hat mit der Person hinter dem Account gesprochen. Besser: Er (oder sie) hat schriftlich einige Fragen beantwortet.
Warum er oder sie das mache, etwa. Um für mehr Transparenz im Venture Capital Business zu sorgen, so die Antwort.
Auf eine, wenn man so will, nette Art: „Ich würde nicht über Entlassungen posten“, so Rock gegenüber Business Insider.
„Ich spreche nicht über Firmenabgänge oder Skandale. Auch nicht über Downrounds. Ich schreibe nicht, wenn ein Fonds schlecht perfomt. Ich mache mich nicht über Leute lustig.“
Tipps und Hinweise kämen von Investoren, Gründern, Startup-Mitarbeitenden. Oft sind es auch Lästereien, die Arfur Rock bewusst nicht verbreitet, wie die Person hinter dem Account versichert.
„Ich möchte einige der meiner Meinung nach besten Unternehmen dieser Zeit ins Rampenlicht rücken – und nicht Gründer, Investoren oder meine Freunde versteckt hinter einer Tastatur kritisieren.“
Weitere Fake-Accounts in der VC-Welt
Der Chad Smith Stunt
Das unterscheidet Arfur Rock von anderen Fake Accounts, die in der Vergangenheit die VC- und Startup-Szene getrollt haben: Im Frühjahr 2023 etwa tauchte auf LinkedIn das Profil eines Chad Smith auf.
Darauf stand nicht viel. Founder in Stealth sei Chad, ein Stripe-Alumnus und Stanford-Dropout, „building something new“ in New York. Ach ja, und beim Y Combinator soll er gewesen sein. Dazu ein nichtssagendes Bild eines jungen Mannes.
Das reichte aus, dass Chad innerhalb von 24 Stunden eine erste Nachricht von interessierten Investoren bekam.
Angelegt hatte den Account Roshan Patel. Der ist tatsächlich Gründer in New York. Mit seinem Fintech Arrow (früher Walnut) hat er erfolgreich mehr als 100 Millionen Dollar von VCs geraist.
Was ihn aber nicht davon abhielt, Investoren mit dem Chad Smith Stunt vorzuführen. Mehr brauchte man nicht als ein paar Buzzwords? Y Combinator, Stanford und Stealth?
Was witzig scheint, bekam in den Diskussionen im Nachgang einen bitteren Beigeschmack: Das KI-generierte Foto von Chad Smith zeigt einen weißen Mann. Sein Name klingt auch – sehr weiß.
Wie viel Anteil hatte dieser Faktor in der schnellen Überzeugung der Investoren, fragten sich einige.
Der Fake-Leben-Troll Kriti Sehgal
Ein anderer Troll-Fall der VC-Welt ist der von Kriti Sehgal: Sie hat keinen Fake-Account gestartet, eher so etwas wie ein Fake-Leben.
Eine Anna Delvey der VC-Welt: Kriti gab sich als erfolgreiche Investorin aus mit viel Name-Dropping und angebliche Verbindungen zu bekannten Investoren. Tatsächliche Investments oder ein echtes Portfolio? Fehlanzeige.
In Deutschland traf es Oliver Samwer
In Deutschland tauchte 2014 ein amüsanter Troll auf damals noch Twitter auf. „DeinOli“ nannte er sich und trollte, wen wohl: Oliver Samwer.

Gerade zu einer Zeit, in der Samwer sich nach einer RTL-Reportage über miese Arbeitsbedingungen bei Zalando mit einem Social-Media-Shitstorm konfrontiert sah, postet „DeinOli“ seinen Senf dazu mit Tweets wie diesem:
„Hier ist ja immer noch Shitstorm! Radke (gemeint ist der damalige PR-Manager bei Zalando, Boris Radke; Anm. der Red.), schick mir jetzt mal den login zu @Zalando_Press dann mach‘ ich das selber… #zalando“. Mittlerweile ist der Account gesperrt.
Der StartupStrolch
2016 trollte der „StartupStrolch“ eine Weile durch Facebook und postete nicht immer verständlich Einsichten in die damalige Berliner Startup-Szene. Wer steckte hinter dem Account?
Wir haben ihn damals gefragt. Er antwortete uns so: „1 dude der wo anfang mite 20 is und auch in gründer sehne acktiv is aber der wo auch noch relatief fresh sein tut. vong studium her hab ich so bisnis gemacht wie viele in dise sehne gemacht haben. Ich fül mich gut mit mein anonimitet weil dan keiner wissen tut wer ich eigendlich am been bin lol.“
Heute denken wir uns einfach: Was 1 Antwort.
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Newsletter von Gründern: 7 Ideen, um Investoren zu gewinnen

Im Fundraising kommt es, kaum überraschend, auf ein gutes Verhältnis zwischen Gründern und möglichen Investoren an.
Deshalb ist es wichtig, eine Beziehung aufzubauen, bevor beziehungsweise ohne dass es primär um Geld geht.
Ein effektives Mittel, das beim Aufbau von Vertrauen über Wochen und Monate hilft, ist ein regelmäßiger Newsletter an einen Verteiler voller möglicher Geldgeber und Partner – ein Investoren-Newsletter.
Vertrauen lässt sich systematisch aufbauen
Wichtig ist: Ein solcher Newsletter ersetzt keine persönlichen Gespräche, kann aber kontinuierlich und skalierbar Nähe aufbauen. Entscheidend ist nicht die Reichweite, sondern der Inhalt.
Ein gut strukturierter Investoren-Newsletter enthält diese sieben wiederkehrende Elemente:
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Maschmeyers skurriles 300.000-Euro-Hochzeitsgeschenk für Veronica Ferres
Wenn Carsten Maschmeyer ins plaudern gerät, verrät er nicht nur Anekdoten aus seinem Investor-Dasein, sondern gibt auch Einblicke in seine Ehe mit Veronica Ferres.

Carsten Maschmeyer, einst selbst einer der erfolgreichsten Gründer Deutschlands mit seinem nicht ganz unumstrittenen Finanzdienstleister AWD, hat sich im Laufe der Jahre nicht nur als Investor, sondern auch als Medienfigur etabliert.
Im OMR-Podcast spricht Maschmeyer über drei spannende Top-Investments und verrät nebenbei, welches außergewöhnliche Geschenk er seiner Frau zur Hochzeit gemacht hat.
1. Modern Health
2018 investierte Maschmeyer in Modern Health, eine Plattform die sich um das psychische und körperliche Wohlbefinden von Mitarbeitern in innovativen Unternehmen kümmert.
Maschmeyer war einer der ersten Investoren und setzte bei einer Bewertung von 11 Millionen Dollar auf das Startup von Gründerin Alyson Watson.
„Ich war beim Closing Dinner allein mit Alyson. Ich war der einzige Investor, der an sie geglaubt und ihr Geld gegeben hat“, erzählt Maschmeyer im OMR-Podcast.
Sein Mut wurde belohnt: Nur drei Jahre später erreichte das Unternehmen den Unicorn-Status und wurde mit 1,2 Milliarden Dollar bewertet.
2. Presize.ai
Auch Presize.ai, ein Unternehmen, das Online-Shops mit einem digitalen Größenberater versorgt, konnte Maschmeyer von seiner Vision überzeugen.
2020 trat das Unternehmen bei „Die Höhle der Löwen“ auf. Maschmeyer sicherte sich 15 Prozent der Anteile für 650.000 Euro.
Zwei Jahre später wurde das Startup von Facebook-Mutterkonzern Meta übernommen – der erste Tech-Gigant, der ein Startup aus der Show schluckte.
Doch der Deal stand anfangs auf der Kippe. Maschmeyer erzählt, dass die Gründer von Presize.ai anfangs die Nachricht von Meta für einen Scherz hielten:
„Wenn ein Startup mit 30 Mitarbeitern eine E-Mail von Meta bekommt, in der steht, dass sie über Beteiligung und Strategie sprechen wollen, denken sie wirklich, dass es sich um Spam handelt“, so der Investor.
Meta suchte dann den Kontakt zu Maschmeyer, die Anfrage stellte sich als seriös heraus. Der Exit an Meta wurde zu einem der größten Erfolge in der Geschichte von DHDL.
3. Finanzguru
Ein weiterer bemerkenswerter Erfolg war seine Investition in Finanzguru, inzwischen eine der größten bankenunabhängigen Finanz-Apps auf dem deutschen Markt.
Maschmeyer investierte eine Million Euro in das Startup, das 2018 mit einer Bewertung von 6,6 Millionen Euro in DHDL vorgestellt wurde.
„Das war die erste Firma bei ‚Die Höhle der Löwen‘, an der schon ein DAX-Konzern beteiligt war“, sagt Maschmeyer.
Heute wird es mit etwa 200 Millionen Euro bewertet. Maschmeyer hat keinen offiziellen Exit durch den Verkauf seiner Anteile an der App vollzogen.
Aber er konnte durch sein frühzeitiges Engagement und die späteren Folgeinvestitionen von Partnern wie HDI erheblich vom Erfolg der App profitieren.
Der Verkaufserfolg der Gründer wird als einer seiner größten Erfolge bei DHDL gewertet.
Maschmeyers wichtigste Investition
Der Investor hatte sich 2011 mit der Schauspielerin Veronica Ferres verlobt. Die beiden heirateten jedoch erst 2014 in Südfrankreich, da Maschmeyer die Hochzeit künstlich hinauszögerte.
Grund dafür war, dass das Hochzeitsgeschenk mehr als drei Jahre brauchte, um fertiggestellt zu werden, wie er im OMR-Podcast verrät.

Ferres, die in Paris mehrere Filme drehte, hegte eine besondere Beziehung zum Rodin-Museum, insbesondere zu Auguste Rodins berühmter Skulptur „Der Kuss“. Für Maschmeyer war klar, dass nur diese Skulptur das perfekte Hochzeitsgeschenk sein konnte.
„Dem Rodin-Museum die Skulptur abkaufen geht nicht, dafür hätten wahrscheinlich zehn Milliarden nicht gereicht. Die gibt Frankreich nicht her, und klauen würde auch nicht klappen“, sagt Maschmeyer scherzhaft.

Deshalb beauftragte er Bildhauer in Florenz, ein Duplikat anzufertigen. Die Kosten beliefen sich auf rund 200.000 bis 300.000 Euro, die Fertigungszeit betrug drei Jahre.
Maschmeyer hielt Ferres mit schwammigen Ausreden bei der Stange. So behauptete er beispielsweise, sie könnten nicht heiraten, weil im Sommer die Fußball-WM stattfände oder das ausgewählte Hotel ausgebucht sei, erzählt er im Podcast. Am Ende hat sich Ferres‘ Geduld wohl ausgezahlt.
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