Kopenhagen ist hip – und eine Stadt, die sich nicht an einen heran schmeißt, sondern die man entdecken muss. Und das am besten mit diesem uniquen Reiseführer, der mit überbordender Gestaltung und Fotografie in das Herz der Metropole führt.
Fast könnte man auch zu Hause bleiben und einfach immer wieder in Hallo Kopenhagen blättern, dem Reisebuch aus einer Stadtführerreihe, das mitten hinein in die dänische Metropole führt und an ihre Ränder, zu Aufsehenerregendem und wenig bekannten, zu Kreativen und hinein in aktuelle dänische Literatur.
Und das – in seiner dritten und komplett neuem Auflage – mit einem überdordenden Layout, wie man es von dem Ankerwechsel Verlag aus Hamburg St. Pauli kennt.
Ob das die Emoji-Our-de-Force Face with Tears of Joy, das vegange Kochbuch Schmacht oder das sportliche Empowerment Buch Sorry, war noch kurz laufen ist. Und vor kurzem ist auch das erste Kinderbuch Boah, was für ein Fahrrad dort erschienen.
Gestaltung in Bewegung
Bereits im Intro steht, dass man sich nicht wundern soll, dass es auf manchen Blättern keine Seitenzahlen gibt. Doch manchmal brauche ein Bild eben den ganzen Raum für sich.
So wie die Häuserfronten, die von gestalteten Wellen überzogen sind, die sich an Farben, Eindrücke und Wasser der Stadt ebenso anlehnen wie an das Muster von gepflasterter Plätze dort.
Immer wieder wandern die Seitenzahlen auch noch oben auf die Seite und verändern ihre Größe gleich dazu. So wie alles in diesem Reisebuch in Bewegung ist. Ganz so wie die Stadt – und man selbst.
Bilder legen sich übereinander, untermalt von den unterschiedlichsten Untergründen, bunten Farbfeldern, rechteckig oder in den verschiedensten organischen Formen, mit kraftvollen Umrandungen, die manchmal wie Blumen wirken und dazu wechselnden die Fonts der Headlines und werden selbst zum Bild.
Quer durch die Stadt
Und nicht nur visuell, sondern auch thematisch geht es quer durch die Stadt, die gerade zur lebenswertesten der Welt gekrönt wurde. Von Kunstorten, darunter auch eine Installation des großartigen Studio Superflex, das wir schon lange begleiten, durch die berühmten Bäckereien zur Halbinsel Refshaleøen.
Hinaus auf romantische Holzstege von denen man auch einen Sprung ins Wasser machen kann, nach Christiania und in die Glyphothek, in die Brasserie und Palmengärten, zu Plattenläden und durch Alleen.
Und immer wieder zu Kreativen, die in Geschichten oder Interviews von ihrem Kopenhagen erzählen.
Und von Zugehörigkeit und Ausgrenzung, von Identität und Vielfalt und so die Metropole auf ganz eigene Art zum Schauplatz machen.
Haptisch und kunterbunt
Und über die große Vielfalt hinaus, den zielten Blick, die Insidertipps und den Einsteig in die zeitgenössische dänische Literatur und Poesie hinein, ist Hello Kopenhagen auch noch wunderbar anzufassen.
Der Rücken ist offen – und mit einer kunterbunten Fadenbindung versehen, das Cover mit Prägedruck veredelt und das Papier ist nachhaltig und stark.
Geschrieben und fotografiert hat es, soweit nicht anders vermerkt, die Ankerwechsel-Gründerin, Journalistin, Autorin und Fotografin Harriet Dohmeyer. Gestaltet wurde es von der Grafikdesignerin Violetta Sanitz – und einmal mehr wurde diese Publikation klimaneutral und lokal in der Reset St. Pauli Druckerei hergestellt.
Hallo Kopenhagen. Ein Blick in die Stadt, Ankerwechsel Verlag, Softcover mit offener Fadenbindung, 196 Seiten, 23 x 15,7 Zentimeter, 32 Euro, ISBN: 978-3-947596-15-7 (3. vollständig überarbeitete Auflage)