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Datenschutz & Sicherheit

Hintertürpflicht für britische Lauscher: WhatsApp will Apple helfen


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Nach Apple will sich nun auch WhatsApp dagegen wehren, dass die britische Regierung versucht, zwangsweise Hintertüren in iOS zu implementieren. Meta-Manager Will Cathcart, der der Messaging-App vorsteht, sagte, man unterstütze Apple in seinem aktuell laufenden rechtlichen Abwehrkampf gegen das britische Innenministerium (UK Home Office). Er fürchte, dass hier ein „gefährlicher Präzedenzfall“ geschaffen werde, der auch andere Nationen ermutigen könne, Verschlüsselung zu brechen, ohne die Nutzer nicht sicher im Netz und auf ihren Geräten agieren können.

„WhatsApp wird gegen jedes Gesetz und jede behördliche Anordnung, die darauf abzielt, die Verschlüsselung unserer Dienste zu schwächen, vorgehen und sich weiter für das Recht der Menschen auf private Online-Kommunikation einsetzen“, sagte Cathcart dem britischen Sender BBC. Ob Meta und/oder seine Tochter WhatsApp das bereits tun, ist unklar. Ein großes Problem ist, dass die Anweisungen, die das UK Home Office Digitalfirmen erteilt, geheim sind. Apple musste erst juristisch Druck machen, um Teile der Schnüffelbefehle offenlegen zu können. Entsprechend ist es durchaus möglich, dass auch andere Unternehmen bereits entsprechende Aufforderungen erhalten haben.

Das Thema Hintertür ist auch ein politisch heißes Eisen: So sieht die US-Regierung darin ein ähnliches Agieren wie jenes der chinesischen Regierung beim Ausspionieren der Bevölkerung. So etwas „kennt man aus China“, hatte Präsident Donald Trump im März in einem Interview mit dem britischen Politikmagazin The Spectator gesagt. Er habe dem britischen Premierminister Keir Stamer gesagt, dass man das „nicht machen“ könne. Auch die Direktorin für Nationale Sicherheit, Tulsi Gabbard, kritisierte das Vorhaben scharf. Es handele sich um einen „ungeheuerlichen Verstoß“ gegen die Privatsphäre der US-Bürger.

Sollte Apple tatsächlich dazu gezwungen werden, eine Hintertür in iOS einzubauen, wären Nutzer in aller Welt betroffen. Apple hatte Anfang Februar laut Medienberichten eine geheime Anweisung nach dem umstrittenen Investigatory Powers Act (IPA) erhalten. Offiziell wurde das zunächst nicht bestätigt, da alle Beteiligten auch von Gesetzes wegen Stillschweigen darüber zu wahren haben. Apple hatte zwischenzeitlich erwogen, Großbritannien wegen des neuen Gesetzes zu verlassen.

Das Spionagegesetz ermächtigt die britische Regierung, im Geheimen ein Veto gegen technische Schutzmaßnahmen einzulegen, wie etwa eine verbesserte Verschlüsselung – und das mit weltweiten Auswirkungen. Genau dies soll Apple mit seiner Advanced Data Protection (ADP) getroffen haben. Um diese zu umgehen, wollen die britischen Behörden direkten Zugriff aufs Betriebssystem: Dann wäre es egal, ob die Informationen (auch für Apple nicht einsehbar) in der Cloud liegen. Ähnliche Ansätze versucht übrigens auch die EU: Hier will man ebenfalls vor der Verschlüsselung an die Daten. Hinzu kommt eine geforderte Pflicht nach einer sogenannten Chatkontrolle.


(bsc)



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Datenschutz & Sicherheit

Die Woche, in der sich die Überwachungspläne bei uns stapelten


Fraktal, generiert mit MandelBrowser von Tomasz Śmigielski

Liebe Leser*innen,

in Berlin ist zwar die Ferienzeit angebrochen. Sommerliche Ruhe will aber nicht so recht einkehren. Denn auf unseren Schreibtischen stapeln sich die neuen Gesetzesentwürfe der Bundesregierung. Und die haben’s in sich.

Beispiele gefällig?

  • Staatstrojaner: Künftig soll die Bundespolizei zur „Gefahrenabwehr“ Personen präventiv hacken und überwachen dürfen, auch wenn „noch kein Tatverdacht begründet ist“.
  • Biometrische Überwachung: Bundeskriminalamt, Bundespolizei und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sollen Personen anhand biometrischer Daten im Internet suchen dürfen. Auch Gesichter-Suchmaschinen wie Clearview AI oder PimEyes können sie dann nutzen.
  • Palantir: Bundeskriminalamt und Bundespolizei sollen Datenbestände zusammenführen und automatisiert analysieren dürfen. Das riecht gewaltig nach Palantir – was das Innenministerium in dieser Woche bestätigt hat.

Auch in vielen Bundesländern wird über Palantir diskutiert. In Baden-Württemberg sind die Grünen soeben umgekippt. Keine gewagte Prognose: Andere werden ihre Vorsätze auch noch über Bord werfen.

Die gute Nachricht: In allen drei Bundesländern, die Palantir einsetzen – Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen -, sind jeweils Verfassungsbeschwerden gegen die Polizeigesetze anhängig. Und auch die Überwachungspläne der Bundesregierung verstoßen ziemlich sicher gegen Grundgesetz und EU-Recht. Wir bleiben dran.

Habt ein erholsames Wochenende!

Daniel


2025-07-14
1074.12
88


– für digitale Freiheitsrechte!



Euro für digitale Freiheitsrechte!

 



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Datenschutz & Sicherheit

Bauarbeiten und wie das Bargeld auf Reisen geht


Drei Menschen machen ein Selfie am Tisch
Martin, Sebastian und Chris im Studio. CC-BY-NC-SA 4.0 netzpolitik.org


Diese Recherche hat für enorm viel Aufsehen gesorgt: Über Monate hinweg hat sich Martin damit beschäftigt, wie Polizeibehörden, Banken und Unternehmen unser Bargeld verfolgen und was sie über die Geldströme wissen. Die Ergebnisse überraschten auch uns, denn sie räumen mit gängigen Vorstellungen über das vermeintlich anonyme Zahlungsmittel auf. Die Aufregung um diese Recherche rührt vielleicht auch daher, dass Behörden nicht gerne darüber sprechen, wie sie Bargeld tracken. Martin selbst spricht von einer der zähsten Recherchen seines Arbeitslebens.

Außerdem erfahrt ihr, wie wir solche Beiträge auf Sendung-mit-der-Maus-Niveau bringen und warum man aus technischen Gründen besser Münzen als Scheine rauben sollte. Wir sprechen darüber, wie wir trotz schlechter Nachrichten zuversichtlich bleiben und warum wir weitere Wände im Büro einziehen. Viel Spaß beim Zuhören!

Und falls wir es in dieser Podcast-Folge noch nicht oft genug erwähnt haben sollten: Wir freuen uns über Feedback, zum Beispiel per Mail an podcast@netzpolitik.org oder in den Ergänzungen auf unserer Website.


In dieser Folge: Martin Schwarzbeck, Sebastian Meineck und Chris Köver.
Produktion: Serafin Dinges.
Titelmusik: Trummerschlunk.


Hier ist die MP3 zum Download. Wie gewohnt gibt es den Podcast auch im offenen ogg-Format. Ein maschinell erstelltes Transkript gibt es im txt-Format.


Unseren Podcast könnt ihr auf vielen Wegen hören. Der einfachste: in dem Player hier auf der Seite auf Play drücken. Ihr findet uns aber ebenso bei Apple Podcasts, Spotify und Deezer oder mit dem Podcatcher eures Vertrauens, die URL lautet dann netzpolitik.org/podcast.


Wir freuen uns auch über Kritik, Lob, Ideen und Fragen entweder hier in den Kommentaren oder per E-Mail an podcast@netzpolitik.org.

Links und Infos

Blattkritik

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Sicherheitsupdates: IBM Db2 über verschiedene Wege angreifbar


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Aufgrund von mehreren Softwareschwachstellen können Angreifer IBM Db2 attackieren und Instanzen im schlimmsten Fall vollständig kompromittieren. Um dem vorzubeugen, sollten Admins die abgesicherten Versionen installieren.

Am gefährlichsten gilt eine Sicherheitslücke (CVE-2025-33092 „hoch„), durch die Schadcode schlüpfen kann. Die Basis für solche Attacken ist ein von Angreifern ausgelöster Speicherfehler. Wie ein solcher Angriff konkret ablaufen könnten, ist bislang unklar. Davon sind einer Warnmeldung zufolge die Client- und Server-Editionen von Db2 bedroht. Das betrifft die Db2-Versionen 11.5.0 bis einschließlich 11.5.9 und 12.1.0 bis einschließlich 12.1.2.

Um Systeme gegen die geschilderte Attacke zu rüsten, müssen Admins in der Warnmeldung verlinkte Special Builds installieren.

Eine weitere Schwachstelle (CVE-2025-24970) ist mit dem Bedrohungsgrad „hoch“ eingestuft. Sie betrifft das Application Framework Netty. An dieser Stelle können Angreifer Abstürze provozieren. Auch hier soll ein Special Build Abhilfe schaffen.

Die verbleibenden Schwachstellen sind mit dem Bedrohungsgrad „mittel“ versehen. An diesen Stellen können Angreifer meist ohne Authentifizierung DoS-Zustände erzeugen, was Abstürze nach sich zieht. Die dagegen gerüsteten Versionen finden Admins in den verlinkten Warnmeldungen (nach Bedrohungsgrad absteigend sortiert):


(des)



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