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Insolvenzverfahren: Käufer für Lidar-Firma Luminar gesucht
Volvo verzichtet in zukünftigen Fahrzeugen auf das Sicherheitsinstrument Lidar. Für Volvos Lidar-Lieferanten Luminar Technologies ist das der letzte Sargnagel. Das US-Unternehmen hat Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts beantragt. Die zu bedienenden Anleihen summieren sich aktuell auf 488 Millionen US-Dollar, hinzu kommen mindestens 72 Millionen Dollar Lieferantenforderungen. Lidars sind Systeme, die mit Laser punktweise Entfernungen messen. Sie werden unter anderem in Sicherheitssystemen von Kraftfahrzeugen verbaut.
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Aussicht auf profitable Geschäfte fehlt. Luminar Technologies wurde 2012 in der Absicht gegründet, die Kfz-Branche zu beliefern, insbesondere für selbstfahrende Autos, ohne parallel den Markt für Militärdrohnen und -roboter zu bespielen. Das Unternehmen setzte auf Eigenentwicklungen sowie größere Wellenlängen (1550 Nanometer statt 905 Nanometern), um bessere Resultate zu erzielen, speziell höhere Reichweite.
Partnerschaft mit Volvo kostete 200 Millionen Dollar
2020 gelang es Luminar, mit Volvo den ersten kommerziellen Vertrag über Lidars für Verbraucherfahrzeuge abzuschließen. Die Geräte sollten zur Standardausrüstung des elektrischen SUV EX90 gehören. Volvo verlangte von Lidar, nachzuweisen, ab 2024 mehr als 100.000 Lidars jährlich liefern zu können. Luminar hat nach Angaben des Insolvenzmanagers insgesamt 200 Millionen Dollar in die Volvo-Partnerschaft investiert, davon 52 Millionen Dollar in den Bau einer Fabrik in Mexiko. Anfang 2022 stellte Volvo die Bestellung von 1,1 Millionen Stück in Aussicht, kaufte dann aber weniger als 10.000.
Parallel hat Luminar ab 2021 mit der Volvo-Tochter Polestar zusammengearbeitet. Im Oberklasse-SUV Polestar sollten Luminars Lidars als Zusatzausstattung angeboten werden. Dazu kam es aber nicht, weil Polestars Software die Messergebnisse nicht verarbeiten konnte.
Ab 2022 versuchten Luminar und Mercedes-Benz gemeinsam, Fahrzeugtechnik zu entwickeln. Dieses Projekt scheiterte ebenfalls; zwar wurde ein Nachfolgeprojekt mit Mercedes beschlossen, aber nicht umgesetzt.
Im September 2025 machte Volvo kehrt: Lidar sei nur noch als aufpreispflichtige Zusatzausstattung vorgesehen und aus zukünftigen Modellen überhaupt gestrichen. Nachdem Luminar Volvo wegen Vertragsbruchs gemahnt hatte, kündigte der chinesische Autokonzern den Vertrag überhaupt. Damit musste Luminar jede Hoffnung fahren lassen. Bereits davor gesetzte Umschuldungen sowie Sparmaßnahmen, darunter verstärkte Auslagerung der Produktion und je eine Kündigungswelle 2024 und 2025, konnten nicht reichen, wenn der einzige nennenswerte Kunde abspringt. Eine neue Kooperation mit Caterpillar kam zu spät.
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Käufer gesucht
Laut Analyse des Insolvenzmanagers sind drei Faktoren wesentlich für die Zahlungsunfähigkeit: Mehrere Autohersteller seien daran gescheitert, Lidar in ihre Fahrzeuge zu integrieren, womit der Markt deutlich kleiner ist als von Luminar erwartet. Da die Firma nie Stückzahlen verkaufen konnte, machte sie mit jedem verkauften Lidar Verlust. Und schließlich wächst der Preisdruck chinesischer Anbieter.
Luminar hat eine solvente Tochterfirma namens Luminar Semiconductors, die integrierte Schaltkreise (ASIC) für Lidars entwickelt. Diese Tochter wird für 110 Millionen US-Dollar an ein Photonik-Unternehmen aus New Jersey namens Quantum Computing verkauft – sollte nicht noch jemand ein besseres Angebot unterbreiten.
Für das Hauptgeschäft der Luminar Technologies ist noch kein Käufer bekannt. Die Suche wird nicht einfach. Im Laufe des Jahres haben bereits mehrere Außenstehende unaufgefordert Übernahmegespräche eröffnet, die jedoch zu keinem Abschluss geführt haben. Luminar hofft dennoch, den Betrieb unter einem neuen Eigner fortführen zu können. Bis dahin sollen Bestandskunden weiter versorgt werden. Insgesamt beschäftigt die Firma circa 440 Personen.
In München unterhält Luminar Technologies eine Vertriebs- und Kundendienstniederlassung, die Luminar GmbH. heise online hat bei Luminar Technologies nachgefragt, ob auch diese deutsche Tochter Insolvenz anmelden wird müssen. Bislang ist in den Insolvenzbekanntmachungen kein entsprechender Eintrag zu finden.
SPAC
Luminar steht in der langen Liste von Firmen, die durch eine Special Purpose Acquisition Company (SPAC) eine Abkürzung an die Börse genommen, aber ihre Aktionäre binnen weniger Jahre enttäuscht haben. Gegen Luminar sind zwei Sammelklagen, zwei Aktionärsklagen und eine Untersuchung der Kapitalmarktbehörde SEC (Securities Exchange Commission) anhängig.
SPAC steht für Special Purpose Acquisition Company. So eine Firma wird nur dazu gegründet, Geld von Investoren einzusammeln, dann ohne eigentliche Geschäftstätigkeit an der Börse zu notieren, um schließlich binnen zweier Jahre mit einer noch nicht börsennotierten Firma – hier: Luminar Technologies – zu verschmelzen. Das war um das Jahr 2020 en vogue; für den übernommenen Betrieb ist das ein schneller und günstigerer Weg an die Börse.
Allerdings haben viele solcher SPAC-Konstrukte den Anlegern wenig Freude bereitet. Der Zwang, binnen zweier Jahre viele Millionen für irgendeine Akquisition ausgeben zu müssen, ist womöglich nicht der ideale Anreiz für die beste Investitionsentscheidung.
(ds)
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iX-Workshop: Sicheres Active Directory – Adminrechte mit Tiering schützen
Über Phishing, Sicherheitslücken und Fehlkonfigurationen dringen Cyberkriminelle in Systeme ein und verschaffen sich mittels Rechteausweitung einen weitreichenden Zugriff auf interne Daten. Absicherungs- und Härtungsmaßnehmen allein reichen nicht aus, um eine AD-Domäne langfristig zu schützen. Deshalb stellt Microsoft mit dem Enterprise Access Model (EAM) ein Sicherheitskonzept bereit, das die IT-Umgebung in klar abgegrenzte Ebenen unterteilt. Für jede dieser Ebenen gibt es eigene Administratoren mit genau definierten Rechten, die technisch voneinander getrennt sind, sodass ein kompromittiertes Konto nicht automatisch Zugriff auf andere Ebenen erhält.
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Im Workshop Sicheres Active Directory: Rechteausweitung mit Tiering gezielt verhindern erfahren Sie, wie Sie das EAM sinnvoll auf die bestehende Infrastruktur Ihres Unternehmens übertragen und effektiv umsetzen. Entsprechend lernen Sie, den Schutzbedarf Ihrer Assets sinnvoll zu klassifizieren, um die erforderlichen Berechtigungen einzurichten und zur Zielstruktur zu migrieren. In einer realitätsnahen Laborumgebung wenden Sie die Inhalte gleich an und üben die Konfiguration von Active Directory nach dem Sicherheitskonzept von Microsoft. Somit bekommen Sie wertvolle Praxiserfahrung, die Sie in Ihrem Betrieb direkt anwenden können.
PAW einrichten und Berechtigungen prüfen
Ebenfalls üben Sie, dedizierte Admin-Workstations (PAW) einzurichten und administrative Zugriffe gezielt abzusichern. Weiterhin lernen Sie, wie Sie in Active Directory mit Zugriffskontrolllisten (ACL) arbeiten. Mit diesem Know-how können Sie bestehende Berechtigungen, sowie Verschachtelungen von Gruppen und Delegierungen als Gefahrenquellen ermitteln und zielgerichtet beseitigen. Außerdem blicken Sie auf die Denk- und Vorgehensweisen von Cyberkriminellen und analysieren potenzielle Angriffspfade.
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Februar 04.02. – 05.02.2026 |
Online-Workshop, 09:00 – 17:00 Uhr 10 % Frühbucher-Rabatt bis zum 07. Jan. 2026 |
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April 08.04. – 09.04.2026 |
Online-Workshop, 09:00 – 17:00 Uhr 10 % Frühbucher-Rabatt bis zum 11. Mrz. 2026 |
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Juli 13.07. – 14.07.2026 |
Online-Workshop, 09:00 – 17:00 Uhr 10 % Frühbucher-Rabatt bis zum 15. Jun. 2026 |
Dieser Workshop richtet sich an Administratoren, die die IT-Infrastruktur ihres Unternehmens vor unberechtigten Zugriffen durch Privilegieneskalation schützen wollen. Ebenfalls profitieren Chief Information Security Officer, die in ihrem Betrieb das EAM als zusätzliche Schutzmaßnahme für Active Directory einführen und betreiben wollen. Um einen intensiven Austausch zwischen Teilnehmern und Referent zu gewährleisten, können am Workshop höchstens 15 Personen teilnehmen.
Fabian Böhm und Robin Nowak von Teal Technology Consulting führen gemeinsam durch die Inhalte des Workshops. Fabian Böhm ist Managing Director mit mehr als 20 Jahre Erfahrung als Security-Berater vermittelt praxisnahes Know-how zu Active Directory, PKI und Cloud-Projekten. Als Security Consultant hat sich Robin Nowak auf Systemhärtung und die Absicherung von Active Directory spezialisiert.

(ilk)
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Elektroauto Mazda 6E im Test: Der Japaner für China
Mazda geht im Antriebsbereich oft eigene Wege. Das lange Festhalten am Wankelmotor oder die Idee, einen nicht aufgeladenen Benziner mit Kompressionszündung zu betreiben, mögen ausschnittsweise als Belege dafür gelten. Doch bei der Elektromobilität war das bislang einzige Serienmodell von Mazda nicht erfolgreich. Aus nachvollziehbaren Gründen: Der inzwischen eingestellte MX-30 mit E-Antrieb konnte weder bei Reichweite noch Verbrauch und auch nicht mit seinem Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugen.
Ohne einen batterieelektrischen Antrieb wird es aber auf den Weltmärkten absehbar schwierig bis unmöglich zu bestehen. Diese Erkenntnis reifte bei Mazda recht spät, und da der Handlungsdruck rapide zunimmt, entschloss man sich, für die Entwicklung des Mazda 6E eine Kooperation mit dem chinesischen Hersteller Changan einzugehen. Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist ein durchaus brauchbares Elektroauto, dem in einigen Bereichen die chinesischen Einflüsse aber deutlich anzumerken sind.
- Seit 2025 auf dem Markt
- Abmessungen: 4,92 m lang, 1,89 m breit, 1,49 m hoch, Radstand: 2,9 m
- zwei Antriebe mit 180 und 190 kW
- zwei Batterien mit 69 und 80 kWh
- Preis ab 44.900 Euro
- größtes Plus: vergleichsweise faires Preis-Leistungs-Verhältnis
- größtes Minus: funktionale Schwächen
Vielleicht muss man in diesen Zeiten fast schon froh sein, wenn Massenhersteller wie Mazda ein neues Modell diesseits des Formats SUV vorstellt. Der 6E ist eine Fließheck-Limousine mit großer Heckklappe und üppigen Dimensionen. Mit einer Gesamtlänge von 4,92 m erreicht er nahezu das Format einer Mercedes E-Klasse. Der Radstand misst 2,9 m, was wahrlich reichen sollte, um ein hervorragendes Platzangebot bereitzustellen. In der Praxis kann er beispielsweise mit einem Skoda Superb nicht ganz mithalten, doch drangvolle Enge herrscht wirklich nicht. Für Sitzriesen ist die Kopffreiheit hinten etwas knapp. Dafür befanden alle Hinterbänkler, dass man dort recht bequem sitze.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Elektroauto Mazda 6E im Test: Der Japaner für China“.
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c’t Ratgeber PC-Hardware 2026: Bauen, Aufrüsten, Tunen
KI und das Support-Ende von Windows 10 bestimmten in den vergangenen Monaten die Schlagzeilen im Hardware-Bereich. AMD und Nvidia haben dieses Jahr frische Grafikkartenserien gebracht. Die zweite Generation schneller SSDs mit PCI Express 5.0 arbeitet effizienter als die vorherige. Es gibt also genug Anlässe, einen bestehenden Desktop-PC aufzurüsten oder einen neuen zu bauen. Das Sonderheft c’t Ratgeber PC-Hardware 2026 erklärt, welche Komponenten derzeit empfehlenswert sind.
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Hardware-Tests und Kaufberatung
Umfangreiche Kaufberatungsartikel zu Prozessoren, Grafikkarten, Monitoren und Kühlern helfen Ihnen die richtige Hardware passend zum persönlichen Anwendungsprofil auszuwählen. In den großen Performancevergleichen treten jeweils über 50 CPUs und GPUs bei Leistung, Effizienz und Preis/Leistung gegeneinander an. Tiefergehende Informationen liefern separate Tests von Gaming-Grafikkarten der Serien AMD Radeon RX 9070 und 9070 XT sowie GeForce RTX 5080 und 5090. Zudem haben wir preiswerten AM5- und LGA1851-Mainboards auf den Zahn gefühlt.

In Hintergrundartikeln beleuchtet das Sonderheft „c’t Ratgeber PC-Hardware 2026“, welche günstigen Prozessoren für Gaming-PCs taugen und welche Auswirkungen zu knapper Grafikspeicher auf die Bildrate in 3D-Spielen hat. Anhand der Tests überbreiter Displays und 5K-Monitoren finden Sie das passende Anzeigegerät für Ihre Zwecke. Der großen Vergleichstest von 22 SSDs legt den Fokus auf Modellen mit PCI Express 4.0 und 5.0, die nicht nur neue Rechner, sondern auch bestehende Desktop-PCs und Notebooks beschleunigen. Im Ausblick auf die Festplattenzukunft erklärt das Sonderheft, wie Massenspeicher Kapazitäten von 30 TByte und mehr erreichen.
Leise Kühler, starke Netzteile
Im c’t-Labor mussten sich außerdem leise, preiswerte und flache CPU-Kühler sowie günstige ATX-Netzteile beweisen, die dennoch genug Power für Gaming-PCs mitbringen. Eine FAQ beantwortet die wichtigsten Fragen, worauf es beim Netzteilkauf ankommt. Zudem erfahren Sie, wie Sie bei Ryzen-9000-Systeme Strom sparen und in welchen Fällen sich schneller DDR5-RAM lohnt.
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Den c’t Ratgeber PC-Hardware gibt es sowohl auf Papier als auch in digitaler Form. Wer die Print-Ausgabe für 14,90 € bis einschließlich 27.12.2025 im Heise Shop bestellt, zahlt keine Versandkosten. Hier erhalten Sie die digitale Ausgabe ab sofort für 12,99 € im heise Shop als PDF. Ebenfalls im heise Shop finden Sie das gedruckte Heft und die digitale Ausgabe als Bundle. Sie erhalten das Heft und PDF für 19,90 € statt 32,90 Euro.
(chh)
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