Social Media
Instagram Gewinnspiele Guide – Tipps, Tricks, Stolperfallen
+++ Update 12.04.2024 Artikel wurde an die aktuellen Voraussetzungen für Promotions und Gewinnspiele auf Instagram angepasst +++
Wir sind keine großen Fans von Gewinnspielen auf Facebook oder Instagram, werden aber immer wieder gefragt, wie man diese umsetzt. In diesem Beitrag wollen wir Anfängern einen kleinen Überblick geben, mit allem was es bei den Gewinnspielen zu beachten gilt. Dabei fangen wir mit den unangenehmen Einschränkungen an, geben euch einen Einblick zu verschiedenen Mechaniken, zeigen euch Stolperfallen auf und stellen ein paar Tools vor. Unsere „ultimative Guide“- Headline ist schon etwas Clickbait. Dieser Beitrag soll mit eurem Feedback wachsen, eure Fragen könnt ihr einfach als Kommentar zu diesem Beitrag posten.
Regeln für Gewinnspiele auf Instagram beachten

Instagram hat für Gewinnspiele/ Promotions konkrete Vorschriften, die es zu beachten gilt:
Diese sind allerdings auch schnell erklärt:
- Ihr müsst Instagram von jeglicher Verantwortung freistellen, wenn ihr ein Gewinnspiel veranstalten wollt. Das heißt ihr braucht einen entsprechenden Disclaimer, das Instagram hier nicht mit euch kooperiert, Mitveranstalter des Gewinnspiels ist oder euch nicht bei der Durchführung unterstützt.
- In einem Instagram Gewinnspiel dürft ihr nicht dazu aufrufen, das Nutzer Inhalte falsch markieren (z. B. sich selbst auf einem Foto markieren, auf dem sie nicht zu sehen sind).
- Ihr seid selbst verantwortlich für Regeln, Bedingungen und Gewinn des Gewinnspiels. Ebenso für die Einhaltung dieser Bedingungen und einer den Richtlinien entsprechenden Durchführung.
- Außerdem müsst ihr zustimmen, wenn ihr Instagram für eure Promotion oder euer Gewinnspiel nutzt, ihr dies ausschließlich auf eigenes Risiko tut.
- Darüber hinaus gibt Instagram keine Auskünfte, ob für Gewinnspiele auf der Plattform eine Zustimmung erforderlich ist, sollten dabei nutzergenerierte Inhalte verwendet werden bzw. wie ihr diese Zustimmungen einholten könnt.
Das ist gar nicht so schwierig. Komplizierter machen es die deutschen Gesetze:
Allgemeine Gesetze für Instagram Gewinnspiele und Promotions beachten
Im Prinzip gelten hier für Facebook und Instagram Gewinnspiele die gleichen rechtlichen Vorgaben. Unser Gastautor Thomas Schwenke hat diese schon mal hier im Blog intensiv beschrieben. Hervorheben sollte man die Teilnahmebedingungen:
Gem. § 4 Nr.5 UWG sind Sie zur Angabe klarer und verständlicher Teilnahmebedingungen verpflichtet. Dabei müssen folgende Punkte geregelt sein: Wer teilnehmen darf, Beginn und Ende des Gewinnspiels, genaue Beschreibung des Gewinns, usw …
Ebenso hier die Datenschutzbestimmungen:
Zu den Teilnahmebedingungen müssen Sie in jedem Fall Datenschutzhinweise aufnehmen. Sie können beide Bereiche mit einem Text verbinden. Ich empfehle aus Klarstellungsgründen die Benennung in “Teilnahme- und Datenschutzbedingungen”.
In die Datenschutzbedingungen gehören folgende Punkte: Hinweis, dass die Daten nur für das Gewinnspiel verwendet werden. Falls Sie Newsletter-Adressen generieren, müssen Sie auch hierauf hinweisen. Hinweis an die Nutzer, dass Sie ein Recht auf Auskunft über deren Daten, deren Korrektur oder Löschung haben.
Diese Angaben müsst ihr also auch bei einem Instagram Gewinnspiel unterbringen, sofern ihr Rechtssicherheit haben wollt. Details dazu findet ihr in diesem Beitrag:
Wo verlinkt man diese Regeln? Im Prinzip überall wo es geht und Sinn macht. In Beiträgen, mit denen das Gewinnspiel beworben wird. Auf der passenden Microsite dazu oder auch in eurer Instagram Bio. Ihr müsst die Regeln so einfach wie möglich zugänglich machen.
Die richtige Art des Instagram Gewinnspiels auswählen
Auch über dieses Thema haben wir schon mal im Blog geschrieben. Vereinfacht lassen sich Instagram Gewinnspiele in folgende Kategorien packen:
- Kommentieren, Liken oder Teilen – Die einfachste Lösung
Ihr ruft eure Nutzer dazu auf, unter einem bestimmten Bild oder mehreren Bildern zu kommentieren, das Bild zu liken oder das Posting wiederum in ihren Stories zu teilen. Alle, die das gemacht haben, nehmen danach an der Verlosung teil. Ihr könnt es natürlich noch etwas erweitern, indem ihr Kreativität bei den Kommentaren fordert und diese von Hand auswählt. Ihr solltet die Nutzer allerdings nicht dazu aufrufen, ihre Freunde zu markieren, denn das fällt unter den nicht erwünschten Punkt der Instagram Richtlinien. Beim Teilen in Stories besteht natürlich die Gefahr, dass ihr nicht alle Teilnehmenden bemerkt, da diese nach 24 Stunden wieder verschwinden. - Antworten in der Story – die private Lösung
Ihr könnt in eurer Instagram Story ein Gewinnspiel veranstalten und unter allen etwas verlosen, die euch darauf antworten. Vor- oder Nachteil: nur ihr seht die Teilnehmer des Gewinnspiels. Das heißt es ist sehr privat, allerdings bekommen andere dann eben davon auch nichts mit.

- Teilnahme durch eigenes Instagram Foto – Der Klassiker mit eigenem Hashtag
Auch das dürftet ihr kennen. Die Nutzer werden dazu aufgefordert ein eigenes Foto zu einem bestimmten Thema einzustellen und einen eigenen Hashtag zu nutzen. Also wenn wir zum Beispiel unter allen Besuchern unserer Konferenz, welche ein Foto mit dem Hashtag #AFBMC einstellen, ein Freiticket verlosen würden. Achtet allerdings bei dieser Art von Instagram Gewinnspiel genau auf die Einhaltung der Richtlinien bezüglich nutzergenerierter Inhalte. - Kombinationen aus Allem
Ihr könnt die beiden Varianten kombinieren und so etwas an das Bild mit den meisten Likes oder Kommentaren verlosen. So werden die Teilnehmer motiviert ihr Bild möglichst weit zu verbreiten. Aber vorsichtig, wer möchte kann als Teilnehmer für ein paar Euro sehr viele Instagram-Likes kaufen und so das Ergebnis manipulieren. Je höher der Preis, desto attraktiver wird so ein Vorgehen … - Kooperationen & Influencer
Jede der genannten Versionen könnt ihr natürlich auch mit einem Kooperationspartner oder Influencer kombinieren. Also der Partner verlost etwas und man muss dann … - Zum Folgen auffordern
Ihr macht es zur oder zu einer der Teilnahmebedingungen, dass nur User am Gewinnspiel teilnehmen, wenn sie eurem Channel bereits folgen oder euch neu folgen, falls sie noch keine Follower sind. Schaut hier jedoch nicht zu sehr auf den scheinbaren Vorteil, rasch an neuen Followern zu gewinnen, denn diese Methode ist ebenso mit ein paar Nachteilen verbunden. Sollten euch zu viele Personen auf einmal folgen nach der Bekanntgabe eures Gewinnspiels, kann es euch schwer fallen, unter zu vielen Teilnehmenden die Gewinner auszuwählen. Und es besteht die Gefahr für die Performance eures Channels: zu viele Personen interessieren sich vielleicht gar nicht für euren eigentlichen Content, sondern nur für den Preis von eurem Gewinnspiel. Dies wirkt sich unter Umständen schlecht auf eure Reichweite aus, wenn ihr plötzlich zu viele Follower habt, die überhaupt nicht mit eurem Channel interagieren. Gerade in Hinblick auf den Algorithmus sollte euer Channel eine gute Interaktionsrate aufweisen.
Das sind die grundsätzlichen Mechaniken, die den meisten Gewinnspielen auf Instagram bzw. Social Media zu Grunde liegen. Weitere Ansätze findet ihr in unserem Beitrag Instagram Foto Contest – Konzepte und Problemstellungen. Die ganze Magie entsteht natürlich durch die Verpackung des Gewinnspiels. Man kann alles sehr einfach aufziehen oder groß und komplex gestalten.
Details des Instagram Gewinnspiels planen
Wie bereits erwähnt, sind wir nur bedingt Fans von Instagram Gewinnspielen. Vor allem deswegen, weil die meisten Gewinnspiele extrem ziellos wirken und keine wirkliche Existenzberechtigung haben. Sie existieren nur, weil gerade keine andere Idee für den Inhalt da war und man eine Möglichkeit braucht, um Interaktionen bei den Followern auszulösen. Oft macht man Gewinnspiele nur, um mal wieder etwas mehr Interaktionen für den Instagram Feed Algorithmus zu sammeln.
Startet deshalb eurer Gewinnspiel nicht planlos und macht euch Gedanken über:
- Eure Ziele – Was wollt ihr denn eigentlich mit dem Gewinnspiel erreichen? … und was sind eure KPIs? … Ist euch das Gewinnspiel so viel wert, dass ihr dafür ein Mediabudget einsetzen könnt? … Ist das Mediabudget ohne Gewinnspiel besser umsetzbar? Welche Zahlen messe ich in den Instagram Insights?
- Eure Zielgruppe – Wen wollt ihr erreichen? … Einfach nur „alle Instagram Nutzer“? … Oder eine spezifische Zielgruppe? … Lässt sich diese Zielgruppe bewerben? … Hat die Zielgruppe ein paar Meinungsführer, mit denen ihr kooperieren könnt?
- Den Preis – Bitte kein iPhone oder iPad. Nehmt etwas, das für eure Zielgruppe relevant ist und zu eurem Unternehmen passt. Im besten Fall etwas, das nur euren (zukünftigen) Kunden weiterhilft. Je relevanter und exklusiver der Preis, desto weniger muss er wert sein. Oft ist auch etwas das nicht gekauft werden kann, ein toller Preis.
- Den Zeitraum – Wann soll es los gehen? … Wie lang dauert das Gewinnspiel? Hier spielt der Mechanismus eine große Rolle. Je einfacher, desto kürzer kann das Gewinnspiel sein.
- Die Promotion – Wie macht ihr euer Gewinnspiel bekannt? … Wie viele Social Media Posts plant ihr ein? … Wie sehen diese aus? … Sind dadurch ein paar Follower vielleicht genervt? … Schaltet ihr dafür Werbung? Macht ihr eine Story dazu?
- Die Werbung – Schaltet ihr Instagram Ads für das Gewinnspiel? Wenn ja, für welche Zielgruppe? Hilft eine Anzeige in den Instagram Stories?
- Das Instagram Community Management – Kann es sein, dass ihr etwas filtern müsst? Wie geht ihr mit Fake-Accounts um?
- Microsite – Wie aufwendig ist das Gewinnspiel? Macht ihr abgesehen von den Teilnahmebedingungen eine weitere Microsite? Ist die Aktion Teil einer größeren Kampagne?
- Den Mehrwert für eure Nutzer – Ist das Ganze überhaupt für eure Zielgruppe relevant, oder lockt ihr damit nur Gewinnspieljäger an? Wenn es gut gemacht ist, kann ein Instagram Gewinnspiel auch viel Spaß machen.
- Rechtsfragen – Wie ihr in den vorherigen Abschnitten gesehen habt, sind Instagram Promotions und Gewinnspiele mit einigen Rechtsfragen verbunden. Berücksichtigt diese daher am besten so früh wie möglich in eurer Planung.
Übrigens, eine praktische Zusammenstellung der wichtigsten Rechtsfragen zu Gewinnspielen auf Social Media hat ebenfalls Thomas Schwenke in einem Ratgeber auf seinem Blog bereitgestellt.
Ein paar Probleme und Stolperfallen bei Instagram Gewinnspielen vermeiden
Ihr solltet euch darüber bewusst sein, dass nur öffentliche Profile an eurem Gewinnspiel teilnehmen können, sofern ein eigenes Bild eingestellt werden soll. Das müsst ihr euren Nutzern auch kommunizieren.
Gerade bei der Auswahl des Hashtags gibt es einige Stolperfallen, die Thomas Schwenke in seinem Blog aufgelistet hat. Wenn ihr den Namen des Gewinners und oder das Foto veröffentlichen wollt, muss der Hashtag sehr originell sein. Nur so hat man die Chance auch nachzuweisen, dass der Nutzer das Foto hochgeladen hat, mit der expliziten Absicht, am Gewinnspiel teilzunehmen. Unser #AFBMC Beispiel oben wäre unter diesem Gesichtspunkt schon wieder schwierig, weil wir nicht unterscheiden könnten, ob es sich um einen Teilnehmer handelt oder nicht. Der Hashtag sollte also aus mehr als nur eurem Unternehmensnamen bestehen, wie im Beispiel von Tatonka.
Wenn ihr ein Gewinnspiel mit einem Partner macht dann achtet darauf, dass ihr in Zukunft gar nicht alle Likes einsehen können. Also die Likes der Partner, die eigenen schon.
Macht euch schon vor dem Gewinnspiel Gedanken darüber, wie ihr die jeweiligen Gewinner auswählt oder ob ihr ein Tool nutzt. Bei vielen Gewinnern ist es natürlich nicht leicht, einen einzelnen auszuwählen. Manche Tools bieten deshalb eine Funktion für die zufällige Auswahl an. Falls ihr die Gewinnerin oder den Gewinner nicht direkt anschreiben könnt oder wollt, nutzt doch die Kommentarfunktion unter eurem Posting mit dem Gewinnspiel, um die Gewinnerin oder den Gewinner im Kommentar zu erwähnen und zu markieren, mit der Bitte euch eine Nachricht zu schicken.
Wählt ein Tool aus, um eure Instagram Gewinnspiele zu verwalten
Bei kleinen Gewinnspielen ist es überhaupt kein Problem auf die Hausmittel von Instagram zu vertrauen. Ihr bekommt ja über die Suche die entsprechenden Inhalte ausgeliefert, wie in diesem Beispiel:
Tipp: Nutzt nicht nur einen Hashtag, sondern lasst euch im Beitrag auch verlinken. Dann seht ihr auch direkt, was da draußen passiert.
Ein weiteres „Problem“ ist, dass ihr die Teilnehmer nicht zwingend direkt kontaktieren könnt. Bei manchen wird es klappen (z. B. weil die Kontaktdaten im Profil angegeben wurden), bei manchen aber auch nicht. Am einfachsten ist hier ein „offizieller“ Kommentar unter dem Gewinnerbild oder eine Erwähnung der Person im Kommentar.
Sobald es allerdings viele Bilder werden und ihr weitere Regeln integriert habt, wird die Auswertung eines Instagram Gewinnspiels sehr viel manuelle Arbeit. Diese Arbeit können euch viele Tools abnehmen.
Wir wollen an dieser Stelle für keinen konkreten Anbieter Werbung machen, weshalb wir auf eine genaue Darstellung verzichten. Schaut euch vor eurem Gewinnspiel einfach mal unter anderem diese Anbieter an:
- Hootsuite.com – hier vor allem die Tools zum Social Media Monitoring
- Wishpond.com – zum Beispiel das Hashtag Contest Tool
- Gleam.io – mit ihren Produkten für Instagram Contest
- Woobox.com – bietet Komplettlösungen für Contest an
- Facelift – hat eine Lösung dafür
- Tintup – Social Media Monitoring und Content Creation Tool
- Comment Picker – Zufallsgenerator für die Auslosung des Gewinns
- … Euer Tipp? (Einfach einen Kommentar schreiben. Ohne Link, weil es sonst im Spam landet)
Wichtig: schaut euch an, was es für ein Anbieter ist und nutzt nicht einfach irgendeine App. Vorsichtig vor allem damit, anderen Zugriff auf euer Social Media Profil zu geben.
Haben wir etwas vergessen?
Das waren unsere Gedanken zum Thema Gewinnspiele auf Instagram und wie ihr diese als Unternehmen veranstalten könnt. Gerade die Vorgaben durch Instagram, oder die deutschen Gesetze werden noch relativ oft missachtet. Das muss aber jedes Unternehmen für sich selbst entscheiden. Wenn ihr noch weitere Tipps zu diesem Thema habt oder eure Erfahrung mit Instagram Gewinnspielen teilen wollt, hinterlasst uns doch einfach einen Kommentar.
Passend zu diesem Thema sind übrigens Beiträge bei uns im Blog wie Instagram Foto Contest – Konzepte und Problemstellungen, 18 einfache Tipps für bessere Gewinnspiele auf Facebook, Gewinnspiele & Wettbewerbe | rechtliche Stolperfallen oder Rechtliches 1×1: Die neuen Facebookregeln und gesetzlichen Vorgaben für Gewinnspiele auf Facebook.
Bilder: Instagram, Tatonka, Mockdrop.io // Beitrag wurde in 2017 veröffentlicht und mehrfach aktualisiert (zuletzt im April 2024). Kommentare bleiben erhalten.
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AllSocial Deepdive Workshops 2026 in München
The AllSocial Marketing conference is not enough. Du willst noch tiefer einsteigen!? Dann sind die AllSocial Deepdive Workshops am 9. März genau das Richtige für dich. Jetzt noch ein Kombiticket sichern!
Egal ob Einsteiger*in oder Fortgeschrittene*r, mit unsere AllSocial-Workshops bringen wir dich auf die nächste Ebene. Diese Workshops stehen zur Auswahl:
Strategieentwicklung: Social-Media Marketing
Workshop Strategieentwicklung: Social-Media Marketing
Die Teilnehmer*innen lernen anhand eines Toolkits, mit welchen Schritten eine sinnvolle Social Media Strategie erstellt werden kann. Die fünf Hauptfelder: Leitidee/ Vision, Marketingziele, Social-Media Ziele, Märkte und Zielgruppen werden dabei um weitere Aspekte aus den Bereichen Analyse, Content, Community, Distribution, Ressourcen und Prozesse sowie Erfolgsmessung erweitert.
Der Workshop findet anhand eines fiktiven Unternehmens statt und ist interaktiv aufgebaut. So können die Teilnehmer*innen über die 5 Hauptfelder hinaus mitentscheiden, welche Themengebiete mit aufgenommen werden sollen.
Einen Tag Deepdive-Workshop am 9. März in München mit Jens Wiese. Jetzt Ticket buchen!

Deepdive – Recht und Datenschutz mit Carsten Ulbricht
In dem Workshop werden wir uns neben den rechtlichen Grundlagen in Social Media vor allem auch mit aktuellen Rechtsfragen einschließlich des Einsatzes von generativen KI-Tools beschäftigen. Der Workshop wird sich zudem auch mit dem immer drängenderen Thema der Nutzung von Musik auf Instagram, Tikok & Co beschäftigen. In einer risikobasierten Matrix wird Carsten Ulbricht aufzeigen, welche urheberrechtlichen Risiken jeweils bestehen und wie diese vermeiden werden können.
Du hast die Möglichkeit, alle Fragezeichen rund um Datenschutz, Urheberrecht, Gewinnspiele, Einsatz von generativen KI-Tools und vielem mehr zu klären.
Sei beim „Deepdive – Recht und Datenschutz“ mit dabei!

Deepdive – AI im Online-Marketing: Tools, Prompts & Strategien Content, der menschlich und authentisch ist?
In diesem intensiven Workshop erhältst du einen umfassenden Überblick über moderne KI-Tools wie ChatGPT, Claude, Gemini, TypingMinds oder NotebookLM – und lernst, wie du sie sofort gewinnbringend im Online-Marketing einsetzt. Du verstehst nicht nur die wichtigsten Grundlagen rund um LLMs, Tokens, Halluzinationen und Prompt-Parameter, sondern arbeitest hands-on mit realen Marketing-Use-Cases, Datenanalysen und Prompt-Modellen.
Du entwickelst eine klare Prompt-Strategie, lernst verschiedene Prompt-Methoden kennen – von Instruction bis Few-Shot – und setzt sie direkt in Übungen wie SWOT-Analysen, Research-Aufgaben oder der Erstellung eigener Prompt-Modelle (RTTF) um. Zudem bekommst du Einblick in aktuelle Features wie Claude Artifacts, ChatGPT Canvas, Google NotebookLM sowie die Individualisierung durch Projects, Gems und CustomGPTs. Ein Schwerpunkt liegt außerdem auf Data & AI: Du analysierst Daten mit Advanced Data Analysis oder Claude Analysis und arbeitest mit typischen Marketing-Datenquellen wie GA4 oder der Google Search Console.
Der Workshop richtet sich an Marketing-Manager*innen, Social-Media-Verantwortliche, Content-Teams, Digital Consultants und alle, die KI nicht nur verstehen, sondern strategisch nutzen möchten.

Sehen wir uns in München bei der Konferenz oder einem der AllSocial Deepdive Workshops?
Du willst mehr über die AllSocial Marketing Conference erfahren (ASMC):
Social Media
Feed und Fudder Podcast 71 – Social Media ist Chefsache
Social Media ohne Vertrauen und Rückendeckung aus der Führungsebene? Möglich, aber kaum erfolgreich, und dennoch fristet Social Media in zu vielen Unternehmen immer noch ein Schattendasein. Abgestempelt von der Unternehmensleitung als etwas, wo man in bunten Videos „tanzen“ muss.
Wir sprechen im Feed und Fudder Podcast, warum Social Media Chefsache sein ist und die Führungsebene endlich dem Social Media Team Respekt und Vertrauen entgegenbringen muss. Social Media ist keine Nebensache mehr, sondern für viele Zielgruppen der erste Berührungspunkt mit einer Marke und wichtigstes Kommunikationsmedium. Chancen, die nicht ungenutzt bleiben sollten.
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Feed und Fudder Podcast 70 – Social Skill: Im Schatten stehen können
Feed und Fudder Podcast 23 – Nur schnell Account übernehmen?
Transkript Feed und Fudder Podcast Folge 71 – Social Media ist Chefsache
Du bist grad irgendwo, wo es still sein muss, schmöckerst lieber in Texten oder möchtest unsere Folge barrierefrei mit deinem Screenreader lesen? Kein Problem!
Hier gibt es das Transkript zu Folge 71 – Social Media ist Chefsache
Transkript
Nicola
Hallo und Servus zu einer neuen Folge Feed & Fudder mit Alex und mir, der Nici.
Alexander
Herzlich willkommen.
Nicola
Schön, dass du da bist, Alex. Siehst du, ich habe diesmal deinen Namen genannt und dann mich. Du hast eine These in den Raum gestellt und gesagt: Social Media ist Chefsache oder Chefinnen-Sache.
Alexander
Muss Chefsache sein, Chefinnen-Sache.
Nicola
Muss. Ist nicht nur einfach eine These, sondern zwingend.
Alexander
Genau. Das war’s schon.
Nicola
Warum?
Alexander
Damit ist die Folge zu Ende.
Nicola
So, da kommen wir gleich zu Wins und Fails.
Alexander
Genau.
Nicola
Ja, warum siehst du das so?
Alexander
Ich würde sagen, wir machen mal einen diplomatischen Anfang. Social Media muss von Expert*innen umgesetzt werden, muss aber auch einen Stellenwert haben, dass es auf der Unternehmensleitung Beachtung und Respekt findet. Es braucht die Erkenntnis, warum man es macht, und darf nicht irgendwo am Katzentisch landen.
Nicola
Katzentisch – Stichwort. Wir hatten ja eine Folge zu Social Skills und im Schatten stehen. Da hören wir auch von Kolleginnen und Kollegen, dass Social Media oft so nebenher läuft. „So wichtig ist es doch nicht.“ Dann werden Budgets gestrichen. Daher kommt der Gedanke. Ich sage mal ketzerisch: Chefinnen und Chefs haben gar keinen Plan von Social. Also sollte Social Media Expertensache sein.
Alexander
Da sind wir eigentlich einer Meinung. Mir geht es darum, dass in vielen Unternehmen der Wert von Social Media noch zu wenig ausgeprägt ist. Das muss auf der Unternehmensebene klar werden. Social Media muss respektiert werden, mit Ressourcen ausgestattet sein. Oft sehe ich, dass es intern an irgendwen delegiert wird – Assistenz, PR, Vertrieb – aber nicht ernst genommen wird.
Nicola
Okay, also du sagst: Social Media muss auf C-Level verstanden und priorisiert werden.
Alexander
Genau.
Nicola
Operativ gesehen sind wir uns einig: Es sollte professionell bleiben. Denn wenn man sagt „der Chef macht jetzt Social Media“, stellen sich vielen die Nackenhaare auf.
Alexander
Mir auch. Respekt zeigen heißt, dem Team zu vertrauen. Unsere Wins im Podcast kommen oft von Accounts, wo Social-Media-Verantwortliche freie Hand haben. Die Fails entstehen meist durch lange Freigabeschleifen oder zu viele Abteilungen, die mitreden.
Nicola
Genau. Operativ ist Kompetenz wichtig, Fach-Know-how, nicht nur Delegation. Social Media ist ein Handwerk, kein C-Level-Handwerk.
Aber ohne Unterstützung von der Führungsebene wird es schwer. Budget, Ressourcen, Zugang zu Fachbereichen – das ist entscheidend. Im Profifußball sehe ich oft, dass Social-Media-Abteilungen weniger dürfen als die Spieler selbst. Accounts wirken dann langweilig, weil Zugänge fehlen.
Alexander
Genau. Virale Posts entstehen nur, wenn man experimentieren darf. Das geht nur mit Vertrauen im Rücken. Die Unternehmensleitung muss akzeptieren, dass Social Media wichtig ist. Sie müssen keine Profis sein, aber anerkennen, dass es nicht nur etwas für Jugendliche ist oder dass man „tanzen“ muss.
Nicola
Ja, genau. Alle müssen tanzen auf Social. Ich habe noch nie ein Video gemacht, wo ich tanze. Musstest du schon mal?
Alexander
Zum Glück nicht.
Nicola
Nein, zum Glück nicht. Du hast gerade angesprochen: schnelle Abstimmungswege. Bei Themen, die außer der Reihe sind, braucht es strategische Abstimmung und schnelle Wege. Gute Kommunikation ist wichtig. Chefsache heißt vielleicht auch: offene, transparente Workflows. Die Frage ist: Erreiche ich überhaupt die Führungsebene? Mit wem reden die Social-Verantwortlichen? Haben sie ihren freien Bereich? Können sie Rücksprache halten, wenn es kritisch wird? Manchmal geht das gar nicht – da ist die Tür nicht offen.
Alexander
Oft ist eine Tür nur offen für die klassischen Unternehmensbereiche wie Buchhaltung oder Vertrieb. Aber die Social-Media-Verantwortlichen sind nicht existent, sitzen bei der Weihnachtsfeier ganz hinten am Einzeltisch.
Nicola
Ja, oder Social ist irgendwo angesiedelt als Unterpunkt neben Newsletter.
Alexander
Nicht nur intern am Katzentisch – auch wenn man externe Leute beauftragt, muss die Geschäftsleitung wissen, dass es diese Zusammenarbeit gibt. Sie muss sie unterstützen, darf nicht ständig reinreden. Die Ansprechpartner im Unternehmen brauchen Rückendeckung, sonst können sie nicht entscheiden. Sonst hast du einen Kontakt, aber keine Freigabe. Du bereitest zehn Postings vor und weißt nie, ob sie freigegeben sind.
Nicola
Ja, und andersrum: Wenn du am Ende der Nahrungskette hängst, Ideen einbringst und nichts passiert, ist es frustrierend. Manchmal weiß man nicht, ob es an der Ansprechpartnerin liegt oder ob es in der Führungsebene nicht ankommt. Es fühlt sich wie vergebene Liebesmüh an.
Alexander
Das ist super furchtbar.
Nicola
Mega frustrierend für alle Beteiligten. Am Ende heißt es, die Zusammenarbeit war nicht ergiebig. Gott sei Dank habe ich es nicht oft erlebt, aber es passiert.
Noch ein wichtiger Punkt: Agilität und Schnelligkeit. Community Management ist schnelllebig. Algorithmen ändern sich, Trends entstehen. Auf C-Level wird das oft nicht verstanden, wenn man nicht privat Social interessiert ist. Dass ein Algorithmus sich geändert hat oder die Stimmung kippt, ist schwer zu vermitteln.
Alexander
Genau. Bei Agilität braucht es Vertrauen von oben. Das Social-Team muss frei arbeiten dürfen, schnell reagieren können. Leute sind gestresst, regen sich auf. Oft liegt der Fehler auf Anwenderseite. Wenn wütende Kommentare die Spalten fluten und du nicht reagieren darfst, steckt es andere an – und schon ist ein Shitstorm. Schnelligkeit ist entscheidend.
Wir hatten den Astronomer-Fall, die Coldplay-Sache. Viele Fake-Accounts tauchten auf, manche lustig, manche gefährlich. Das Unternehmen reagierte schnell: „Wir sind der einzige Account.“ Andere Kommunikation war nicht perfekt, aber diese Schnelligkeit war wichtig. Man muss präsent sein, um im Fall der Fälle sagen zu können: Wir sind das Original.
Nicola
Ich bin voll bei dir. Schnelligkeit wird operativ gesehen. Die Frage ist: Wann melde ich es an eine andere Ebene? Aus meiner Erfahrung sind Führungskräfte dankbar, wenn sie ab und zu Informationen bekommen. Nicht, um zu entscheiden – sie haben genug Entscheidungen – sondern einfach als Wasserstand. Eine kurze E-Mail oder Notiz: „Das Thema ploppt gerade auf, über die Brand wird gesprochen.“
Das kostet keine Energie, hält dich im Hinterkopf. Oft wird die Information intern weitergetragen. Mein Tipp: Scheut euch nicht, ab und zu einen Wasserstand zu schicken – auch bei kritischen Themen. Social ist ein Frühwarnsystem für Risiken. In der Coldplay-Geschichte war es wichtig, gleich hochzuskalieren. Je schneller Social-Kollegen es mitbekommen und weitergeben, desto schneller kann reagiert werden.
Alexander
Das finde ich ist ein guter Punkt, einfach zusammensetzen auch. Also, dass man sich einmal im Monat oder zweimal im Monat zusammensetzt und nicht nur die reinen Zahlen anschaut – wie viele Views gab es – sondern auch die Stimmung wiedergibt. Auf Social Media wird unser Unternehmen, unsere Marke, unser Produkt so und so wahrgenommen. Das ist ein guter Tipp.
Nicola
Ich mache das gar nicht so monatlich, sondern manchmal unregelmäßig per E-Mail, über Teams oder interne Chats. Ganz kurz, ein bis zwei Sätze, um die Stimmung zu zeigen. Wenn es etwas Akutes ist, auch Positives – zum Beispiel: „Wir sind bei den TikTok-Charts in den Top 3.“ Solche Infos darf man schnell durchstecken, da muss man nicht bis Monatsende warten.
Alexander
Auf jeden Fall auch immer die Erfolge zeigen. Das ist ganz wichtig.
Nicola
Zusammenfassend: Social Media muss idealerweise vom C-Level verstanden werden, sollte Priorität haben. Professionell und unabhängig sollte es aber von Expertinnen, Social Teams, Freelancern oder Agenturen umgesetzt werden.
Alexander
Genau. Die heutige Folge ist für mich ein Appell an die Unternehmensleitung: Respektiert euer Social-Media-Team, gebt Vertrauen, Freiraum und lasst sie spontan arbeiten – dann habt ihr Erfolg. Wie man als Social-Media-Manager mit der Leitung arbeitet und kommuniziert, dass Social wichtig ist, wäre ein Thema für eine eigene Folge. Wenn ihr Lust habt, schreibt uns.
Nicola
Und da kommen wir direkt zu den Wins und Fails. Wir haben ja immer auch noch das Food im Thema. Ich habe übrigens noch kein Mittagessen gegessen – deswegen kommen wir jetzt bitte zum Ende. Aber ich habe zwei schöne Accounts, die sich sehr um Food drehen. Generell: Instagram hat richtig gute Food-Accounts. Einer ist ein Schweizer Koch, Noah Bachofen. Ich spreche den Namen wahrscheinlich falsch aus.
Wir haben auch Zuhörer aus der Schweiz – liebe Grüße Richtung Schweiz, danke fürs Zuhören. Noah Bachofen ist Koch und wohl auch mit einer Sendung „Signature Dishes“ bei Join in der Schweiz zu sehen. Er hat 183.000 Follower, spricht Schweizerdeutsch und macht coole, unterhaltsame Videos über Schweizer Gerichte oder moderne Gerichte mit Schweizer Anklang.
Ein wahnsinnig toller Account – modern, authentisch, gut geschnitten. Er hat auch Abrufzahlen: Zum Beispiel das Video „Wie mache ich das perfekte Käsefondue?“ – 6,8 Millionen Abrufe. Das Schweizer Käsefondue.
Alexander
Ich wollte gerade sagen, ich will jetzt ein Fondue.
Nicola
Es ist schlimm, diesen Account anzuschauen, weil man Hunger bekommt. Er zeigt es locker, im Winter im Schnee mit Freunden. Mega schöne Bilder, locker und unterhaltsam. Ich liebe den Account – Food, Social Media, alles drin.
Alexander
Ich hätte auch was – das ist schon ein Fail, ziemlich cheesy.
Nicola
Genau. Recommend.
Alexander
Zum Thema cheesy: Mir wurde auf LinkedIn ein Beitrag in die Timeline gespielt. Wir hatten ja mal die Folge zum 5AM Club. Ich bin sicher, diese Person ist auch im 5AM Club. In diesem Stil wurden Tipps gegeben, wie man in den Social-Media-Beruf einsteigt. Ein Punkt war richtig: Referenzen sind wichtig. Aber der Satz am Anfang: „Referenzen sind alles, Bezahlung ist zweitrangig.“ Da muss ich sagen: Macht das nicht.
Wenn ihr bessere Tipps braucht, schaut auf unserem Blog in die „Becoming“-Reihe. Da gibt es Interviews, Beiträge, Zahlen, Daten, Statistiken. Wir haben auch Podcast-Folgen dazu. Informiert euch über den Beruf – aber arbeitet nicht unbezahlt. Unbezahlte Arbeit nur für Charity, niemals für Kunden. Sonst kommt ihr nicht mehr raus, wenn es sich rumspricht. Ihr schadet der ganzen Branche. Niemals umsonst arbeiten – das ist kein guter Karriere-Tipp.
Nicola
Sallys Welt – das wäre mein nächster Food-Social-Media-Tipp. Jeder kennt Sally, oder? Sallys Welt. Aus Waghäusel, auch Baden-Württemberg. Sie hat Werbung auf ihrem Insta-Account gemacht – höchstwahrscheinlich unbezahlt.
Ne, glaube ich nicht. Aber sie würde es bestimmt unbezahlt machen, denn sie hat Werbung für ihr Heimatland gemacht. Sympathisch, schön zur Weihnachtszeit. Sie hat im Dialekt geschrieben: „Heute backe ich mit Ceyland Ausstecher aus richtig feinen Schwarzwaldkirschplätzle. Das ist kein Teig, das ist ein Kunstwerkel.“ Ein schönes Video – sie ist unterwegs in Paris, verteilt Sticker: „Nett hier, aber waren Sie schon in Baden-Württemberg?“ und macht Werbung für Seland-Ausstecher. Das war bestimmt unbezahlt.
Alexander
Ja, wir haben auch eine Folge zu The Länd. Und wir haben auch eine Folge zu The AI Länd.
Nicola
Absolut. Also auf jeden Fall im „The Länd Fanshop“, wie sie schreibt mit Ä, gibt es die Sachen zum Nachbacken. Das ist eigentlich eine Anzeige, aber sehr sympathisch.
Alexander
Da muss ich nach der Aufnahme gleich vorbeischauen.
Nicola
Ja, kannst mal gucken. Sally hat dafür nichts genommen, weil ihr Herz für Seland schlägt. In Waghäusel hat sie ja ihr „Sally Village“ oder wie sie es nennt. Das wäre mein Food Win für diese Woche.
Alexander
Und ich hätte auch jemanden mitgebracht. Mein absoluter Win der Woche, weil ich liebe es, wenn jemand ein total skurriles Thema hat und damit Erfolg hat. Er hatte im letzten Post 11 Millionen Views. Auf X ist er aktiv – der Kabuto-King. Kabuto ist ein Pokémon, eine eigentlich wertlose Karte im Sammelkartenspiel. Er hat es sich zum Ziel gemacht, alle Kabuto-Karten weltweit aufzukaufen oder zu ertauschen, in der Hoffnung, dass die Karte im Wert steigt. Auf einem Handelsportal ist sie schon von 5 auf 6 Dollar gestiegen.
Das Lustige ist das Storytelling. Er macht es nicht nur für sich, sondern um die Community zu unterhalten. Er nimmt die Leute mit auf seine Reise. Fans fiebern mit, ob die Karte irgendwann wertvoll wird. Ein cooles Beispiel für Storytelling und Community-Building.
Nicola
Er hat eine Mission, bleibt dran, und sie ist so skurril, dass es unterhaltsam wird.
Alexander
Absolut.
Nicola
Da habe ich noch etwas Skurriles zum Abschluss. Es hat mit Social gar nichts zu tun, aber ich teile es trotzdem. Die Künstlerin Tega Brain hat einen „Slop-Avader“ entwickelt – eine Websuche, die Inhalte vor dem 30. November 2022 filtert. Das war der Tag, an dem ChatGPT veröffentlicht wurde. Das Tool zeigt Inhalte von YouTube, Reddit usw. vor dem KI-Zeitalter. Vielleicht klingt es absurd, aber die Grundidee könnte interessant werden, wenn man Jahre zurückschaut.
Alexander
Ich finde das ein super Tool.
Nicola
Es ist so skurril, dass es Nachrichtenwert hat. Für Wissenschaftler könnte es spannend sein, zu vergleichen, wie Inhalte sich verändert haben.
Alexander
Es zeigt auch ein Bedürfnis nach Nicht-KI-Content. Gerade auf LinkedIn besteht gefühlt jeder Post aus KI-Beiträgen oder Beschwerden darüber.
Nicola
Ich bin gespannt, wie sich das im neuen Jahr entwickelt. Das Thema Post- und Pre-AI-Zeitalter wird uns weiter beschäftigen.
Alexander
Da habe ich noch ein Versprechen: Unser Podcast – wir sind beide echt. Wir sind keine KIs. Wir sprechen aus unseren menschlichen Erfahrungen.
Nicola
Absolut. Deswegen reden wir auch mal Dialekt, damit klar ist: Das ist keine KI.
Alexander
Genau.
Nicola
In dem Sinne wünsche ich dir eine tolle Woche. Schau dir den Account von Noah an – da kriegst du Hunger.
Alexander
Das mache ich. Danach suche ich Sachen vor 2022 und habe Lust auf Fondue. Macht’s gut.
Nicola
Und kauft euch Sammelkarten, Pokémon-Sammelkarten. Wir hören uns. Ciao.
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Feed und Fudder Podcast 70 – Social Skill: Im Schatten stehen können
Gefühlt steht man als Social Media Manager*in immerzu im Rampenlicht. Content planen und erstellen, Strategien entwerfen und vieles mehr. Als Social Media Manager*in ist man direkt im Zentrum der digitalen Kommunikation eines Unternehmens oder einer Marke. Nur wirklich sichtbar ist man selten.
Social Media Management läuft meist im Hintergrund ab und auf den Kanälen bleibt man hinter den Kulissen. Auch mal im Schatten stehen zu können, ist für Social Media Manager*innen ein unverzichtbarer Skill. Selbst wenn es schwerfällt. Wir sprechen im Feed und Fudder Podcast wie man mit dieser “besonderen” Anforderung zurechtkommt und wann sich Social Media Manager*innen auch mal auf ihren Kanälen zeigen sollen.
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Feed und Fudder Podcast 23 – Nur schnell Account übernehmen?
Social Media Management ist kein 9-to-5 Job
Transkript Feed und Fudder Podcast Folge 70 – Social Skill: Im Schatten stehen können
Du bist grad irgendwo, wo es still sein muss, schmöckerst lieber in Texten oder möchtest unsere Folge barrierefrei mit deinem Screenreader lesen? Kein Problem!
Hier gibt es das Transkript zu Folge 70 – Social Skill: Im Schatten stehen können
Transkript
Nicola
Hallo und Servus zu einer neuen Folge Feed & Fudder mit Alex und mir, der Nici.
Alex
Herzlich Willkommen. Wir kriegen es einfach nie hin mit unserem Einstieg. Auch Herzlich willkommen von mir. Vielleicht kommt es irgendwann mal zur hundertsten Folge, da müssen wir den Einstieg perfekt haben.
Nicola
Ach, was muss perfekt sein? Letzte Woche oder in der letzten Folge – auch hier nochmal – ich saß in einem Kaffeehaus in Innsbruck. Deswegen auch der Ton, vielleicht hat man es gehört. Es tut mir leid, aber es war echt. Es war wirklich ein Kaffeehaus. Ich hatte übrigens eine Esterhazy-Torte gegessen.
Alex
Du warst halt voll am Food-Content so nah wie möglich dran.
Nicola
Ja, absolut. Und ich liebe Kaffeehäuser. In Deutschland, oder zumindest in meiner Ecke, gibt es das gar nicht. Wenn ich jemals ein Geschäft in der Gastronomie eröffnen müsste, wäre es ein Kaffeehaus.
Alex
Und du hast auch die Skills, um einen Instagram-Account mit coolem Food- und Kaffeehaus-Content zu machen.
Nicola
Absolut. Es gibt ja wenige Orte – vielleicht sind wir mitten im Thema – außer auf Social Media, wo du den ganzen Tag rumhängen kannst. Keiner sagt was, keiner schmeißt dich raus. Du kannst frühstücken, Kaffee trinken, Leute treffen, arbeiten, Zeitung lesen. Du kannst einfach so sein, wie du willst. Solche Orte gibt es nicht oft.
Alex
Und du kannst den ganzen Tag Social Media Management machen in so einem Kaffeehaus. Das ist eine super Überleitung.
Nicola
Genau. Abgesehen davon – was die Hörer*innen nicht wissen: Du hast mir Bilder von Schnee geschickt. Bei euch hat es geschneit und ich bin neidisch. Wir leben ja in Baden-Württemberg. Ich habe Sonnenschein, aber keinen Schnee. Bei dir liegt Schnee – und das ist schön. Es geht Richtung Weihnachten, es wird besinnlicher. Einer der erfolgreichsten Artikel auf unserem Blog ist der Adventskalender-Artikel. Also auch euch interessiert das Thema Weihnachten und Advent.
Alex
Ja, wenn diese Folge erscheint, ist der erste Advent nicht mehr weit. Wir haben einen Artikel auf dem Blog über einen Social-Media-Adventskalender. Das Thema kommt richtig gut bei euch an.
Nicola
Zur Einordnung: Wir reden heute nicht über Adventskalender, sondern über das eigentliche Thema – strategische Kommentare wie dieser Adventskalender-Artikel. Du hast nicht darüber geschrieben, wie man einen Adventskalender macht, sondern gefragt: Macht er wirklich Sinn? Wann braucht man ihn? Wann sollte man besser verzichten?
Alex
Genau. Der Social-Media-Adventskalender ist ein Evergreen im Redaktionsplan. Mir ist noch nie ein Unternehmen begegnet, wo es nicht mindestens einmal im Jahr darum ging: Machen wir einen Adventskalender? Es ist fast Pflicht. Ich wollte anregen, darüber nachzudenken.
Nicola
Das fand ich interessant. Wir haben spekuliert, ob es Sinn macht, einen Artikel darüber zu schreiben – ohne Anleitung. Aber anscheinend interessiert es viele. Das zeigt, dass sich Social-Media-Manager damit beschäftigen. Und da sind wir mitten im Thema: Mit was beschäftigen sich Social-Media-Manager? Wir haben einen Soft Skill herausgefunden – zum Thema Türchen öffnen – was man können sollte. Und ich finde das gar nicht unwichtig: das Thema „im Schatten stehen“. Muss ich als Social-Media-Mensch im Schatten stehen können? Muss das in meinem Lebenslauf einen Platz haben?
Alex
Noch eine Vorbemerkung: Warum wir über Soft Skills sprechen. Gerade jetzt – bevor uns hoffentlich nicht die Karriere setzt. Soft Skills machen im Social Management den Qualitätsunterschied. Sie sind wichtig. Wir hatten schon ein paar Soft Skill-Folgen, und sie gehören einfach dazu. Ich würde sogar sagen: In unserer Branche sind Softskills besonders wichtig, weil man den ganzen Tag mit Communities redet. Wie ist es bei dir? Stehst du eher im Schatten? Im Podcast sind wir vor dem Mikro, aber lange warst du nicht so sichtbar, oder?
Alex
Absolut. Das ist das, was mir am Job am wenigsten gefällt. Ich bin keine Rampensau, aber wenn man Community-Content macht, will ich präsent sein, wie hier im Podcast. Als Host sind wir sichtbar. Aber es fiel mir schwer, wenn ich Kanäle betreut habe. Zum Beispiel für eine Fitnessstudio-Kette: Die Kanäle wuchsen, der Content konvertierte, die Leute wurden aufmerksam. Wir hatten coole Bilder, Testimonials von Trainern und Mitgliedern. Aber wir vom Social-Team haben uns nie gezeigt. Das war nicht erwünscht von Kundenseite. Und dann sieht man: Da wächst etwas, die Leute sprechen drüber – aber man selbst findet nicht statt, obwohl man alles verantwortet.
Nicola
Das ist öfter der Fall, wenn man eine Dienstleistung erbringt und nicht sichtbar ist. Lange war es auch verpönt, rauszugehen und zu sagen: Ich betreue diesen Account.
Alex
Ja.
Nicola
Ich kenne das auch. Ich bin seit Ewigkeiten auf Social unterwegs und habe Accounts betreut – auch von Profifußballern. Da tritt man gar nicht auf. Ich hätte nie gesagt: Ich betreue Accounts von Profifußballern mit Millionen Followern. Das war ein ungeschriebenes Gesetz. Aber ich habe das Gefühl, das hat sich geändert. Heute muss man auf LinkedIn zeigen, was man kann. Es ist viel häufiger, dass man weiß, wer hinter einem Account steht.
Alex
Also ich finde, wie du sagst, das wird besser. Bei einem Account wie einem Profifußballer soll es natürlich authentisch wirken. Da gibt es wahrscheinlich vertragliche Regelungen, dass das niemals öffentlich werden darf. Da bist du wie ein Ghostwriter. Das verstehe ich auch – man will die Marke, die Person pushen. Aber gerade bei mittelständischen Unternehmen, B2B, sieht man eine Lockerung. Da finde ich es sympathisch, wenn sich das Social Team zeigt. Grüße raus – wir hatten mal eine Folge über das Stadtmarketing Marburg, die machen das toll. Auch unsere Freunde von Social Hub sind aktiv, das Social Team zeigt sich auf LinkedIn. Sowas finde ich mega sympathisch, es zeigt: Dieses Unternehmen ist cool, und da arbeiten Menschen dahinter.
Nicola
Heute ist es gang und gäbe, dass man das tun kann – natürlich in Absprache mit den Kunden. Manche wollen das nicht, das kann ich verstehen. Manchmal will man auch als Freelancer oder Angestellter nicht sichtbar sein, um sich zu schützen. Auch das kann ich verstehen. Es ist nicht nötig, dass man immer sein eigenes Gesicht zeigt. Aber es ist essentiell, sich zurücknehmen zu können. Der Erfolg eines Accounts gehört manchmal jemand anderem. Das muss man können. Zu akzeptieren: Das Fitnessstudio hat Erfolg, ich bin beteiligt, aber die Lorbeeren greife ich nicht ab.
Alex
Das ist einfach so, und damit muss man umgehen können. Darüber wird kaum gesprochen. In Stellenbeschreibungen steht das nicht. Du kannst lernen, wie man Content erstellt, ein KI-Seminar besuchen – aber diese Art von Jobrealität, dass du nie den Lohn für deine Arbeit bekommst außer Gehalt, das muss man aushalten. Wir wollen im Podcast auch über diese Aspekte sprechen, die nicht thematisiert werden.
Nicola
In dem Fall passt das Wortspiel „Schattenseiten“. Es ist wichtig, dass wir das ansprechen. Interessant wäre auch eure Erfahrung: Findet ihr es frustrierend, dass ihr im Schatten steht, oder sagt ihr, ihr wollt gar nicht ins Rampenlicht? Schreibt uns gerne oder kommentiert auf LinkedIn.
Wenn man es positiv sieht, ist es ein Skill: akzeptieren zu können, dass andere den Erfolg abgreifen, auch wenn es die eigene Arbeit ist. Das gibt es nicht nur im Social, sondern auch in anderen Bereichen. Zweitens: Man ist ein Schutzschild nach außen. Man moderiert, macht Krisenkommunikation, meistert Drucksituationen hinter den Kulissen – unsichtbar. Das sieht keiner.
Alex
Als Social Media Manager*in bist du oft an der vordersten Linie. Social Media Kanäle sind der erste Berührungspunkt mit Marken – oft negativ, wenn Leute sich beschweren. Früher gab es Kundensupport, heute schreibt man eine wütende Nachricht auf Instagram. Da ist es gut, unsichtbar zu sein, sonst würden Leute dich persönlich angreifen. In dem Fall bist du selbst das Schutzschild.
Mir kam noch ein Gedanke: Wir haben aus der Perspektive der Betreuenden gesprochen. Aber manchmal würde ich gerne wissen, wer die verantwortliche Person ist. Wenn ein cooles Posting viral geht – Grüße an unseren Hebebühnenhersteller – da würde ich gerne wissen: Wer hatte die Idee, wer hat das gemacht?
Nicola
Ja, absolut. Wenn eine coole Kampagne läuft oder eine Krise kommunikativ gut gemeistert wurde, ist es spannend. Es ist nicht nur Schattenseiten. Ein wichtiger Skill ist, sich zurücknehmen zu können. Ich weiß nicht, ob ich andersrum – ich habe Teams geführt, Bewerbungsgespräche gemacht – da war es essentiell zu wissen: Die Person macht es nicht für den eigenen Fame. Bei großen Accounts ist das noch wichtiger. Manche jüngere Leute wollen ihre eigenen Accounts pushen. Das wäre für mich ein Alarmsignal. Es ist wichtig zu wissen: Du machst den Job nicht, um selbst bekannter zu werden. Sonst bist du an der Stelle falsch.
Noch ein Aspekt: Wir machen eher strategische Arbeit – Analysen, Planen, Zielgruppen, Budgets, Reporting. Das sieht man überhaupt nicht. Aber wenn jemand darüber redet und sagt: Wir hatten eine Kampagne, ein Problem, wie löst ihr das? – da finde ich, kann man aus dem Schatten treten und sagen: Das war unser strategischer Ansatz. Das ist fachlicher Austausch, das ist, was wir auch machen.
Alex
Wenn ich die Strategie für Kunden mache, habe ich dieses Gefühl überhaupt nicht. Da sehe ich mich komplett auf der strategischen Ebene. Wir haben meistens Partneragenturen, die die Content-Erstellung übernehmen. Ich kümmere mich um die Zusammenarbeit, dass alles reibungslos läuft. Wenn es funktioniert, freue ich mich für die anderen. Dieses Gefühl habe ich nur, wenn ich selbst Content erstelle, wie damals beim Fitnessstudio.
Nicola
Das ist interessant. Eine spannende Beobachtung: Bei allem Strategischen fällt es dir leichter, im Schatten stehen zu können, als direkt am Feed, am Account.
Alex
Da sehe ich es nicht mal als Schatten, sondern als andere Aufgabe. Wie bei Websites – es gibt Backend und Frontend. Ich sehe mich im Social-Media-Backend. Ich mache meinen Job, hoffentlich gut, und die im Frontend machen ihre Sachen. Aber wenn man Content erstellt, ist es schwieriger – gerade bei kleinen Accounts. Da kann man schnell große Erfolge feiern und hat den Impuls zu sagen: „Hey, ich war’s.“
Nicola
Natürlich, der Effekt ist da größer. Aber ich finde es positiv, dass man heute den Expertenstatus sichtbar machen kann. Früher war es verpönt zu sagen, dass man Accounts betreut. Heute ist es wertvoll, wenn jemand erzählt: Wir haben die Kampagne gemacht, das haben wir uns dabei gedacht. Ob sie gut oder schlecht war – wichtig ist, zu sehen, wer dahinter steckt. Man kann in fachlichen Austausch gehen. Wenn jemand einen guten Ansatz hat, gehe ich in die Diskussion oder frage nach Erfahrungswerten. Das passiert nur, wenn man weiß, wer hinter dem Account steht.
Alex
Gut ist auch, dass immer mehr Unternehmen es gestatten und fördern. Bei der All-Social-Marketing-Konferenz gibt es Vorträge von den Leuten, die Accounts verantworten. In Berlin fand ich toll: DTV, der Taschenbuchverlag, wie sie BookTok machen – Buchmarketing auf TikTok. Oder Stiftung Warentest, wie sie ihre Accounts gestartet und betreut haben. Das sind wertvolle Einblicke. Man lernt über Kampagnenführung und Stolperfallen, die es nur im Social Media gibt. Darüber zu sprechen aus Expertenstatus heraus ist klasse.
Nicola
Mein Appell: Auch mit kleinen Accounts oder speziellen Themen – scheut euch nicht, euch zu bewerben oder LinkedIn-Beiträge zu schreiben. Manchmal sind gerade kleine Themen super spannend. Also nicht denken: Nur weil ein Account klein oder nischig ist, ist er uninteressant. Ich finde das voll interessant.
Noch ein Punkt: interne Sichtbarkeit. Wir reden oft über das Schattenstehen nach außen. Aber mein Appell an euch Social-Media-Menschen: Stellt euch intern nicht in den Schatten. Ihr macht einen guten Job, seid wichtig, oft in der ersten Reihe.
Intern passiert es leicht, dass man im Schatten steht. Ich kenne es selbst. Social sitzt oft am Katzentisch. Dabei sind Social-Auftritte wichtig – direkte Kundenkommunikation, Umsätze, Markenthemen. Intern wird es oft belächelt: „Ist ja nur Social Media.“ Mein Appell: Extern im Schatten stehen ist okay, das muss man können. Aber intern sollte man regelmäßig Erfolge zeigen. Sonst werden sie nicht gesehen, und die Position von Social-Media-Managern im Unternehmen wird geschwächt. Zeigt eure KPIs, Erfolge, Learnings. Zeigt, dass Social ein Treiber für Business sein kann.
Alex
Absolut, das hast du richtig gut angesprochen. Niemals intern im Schatten stehen. Modernes Social-Media-Marketing ist nicht nur Content. Social Media muss ganz oben auf der Unternehmensebene angesiedelt sein. Sonst sitzt man am Katzentisch, und Social ist nur beiläufig.
Viele Unternehmen haben lustlose Accounts mit vier Postings aus dem Jahr 2000. Da fehlt das Verständnis, dass Social ein Business-Treiber ist. Social ist oft der erste Berührungspunkt mit einer Marke. Intern nicht klein machen – seid stolz auf euren Beruf und zeigt den echten Mehrwert. Social Media ist ein essenzielles Werkzeug für Markenwahrnehmung.
Nicola
Absolut. Schatten stehen können – intern stehen viele im Schatten und lösen das nicht auf. Es ist manchmal unangenehm, aber zeigt, was passiert. Thema Kundenfeedback, Community: Wenn Menschen über eure Marke reden, seid ihr diejenigen, die es mitbekommen. Wenn ihr es nicht ins Unternehmen tragt, findet es nicht statt.
Appell: Auch wenn Social intern belächelt wird – seit 2007 sind wir auf Facebook, wir machen das Thema seit über 15 Jahren. Es ist kein Baby mehr, nur für junge Menschen. Im Schatten stehen könnt ihr, aber müsst ihr nicht.
Alex
Weil du gesagt hast, es ist nicht mehr ein Baby nur für junge Menschen, habe ich noch eine Hörempfehlung. Wir haben nämlich auch eine Folge gemacht über die Generation 50 plus auf Social Media und warum man die auf keinen Fall vernachlässigen sollte.
Nicola
Absolut. Und unterm Strich können wir sagen: Im Schatten stehen zu können ist ein wichtiger Skill. Aber an den richtigen Stellen sollte man auch aus dem Schatten treten – als Experte, im strategischen Prozess und vor allem intern. Eure Meinung wäre mir da wichtig: Habt ihr das schon reflektiert? Steht ihr mehr im Schatten oder seid ihr Front Row und zeigt, dass ihr den Account macht? Würde mich interessieren.
Alex
Und ich hätte noch einen Tipp: Wenn ihr als Social-Media-Manager arbeitet, gibt es Nebeneffekte, die aufs Gemüt schlagen können. Blöde Kommentare machen manchmal etwas mit einem. Wichtig ist, über diese Begleiterscheinungen mit Gleichgesinnten zu sprechen. Es gibt in jeder größeren Stadt Social-Media-Treffs. Geht auf Konferenzen, tauscht euch aus. Gerade die Mittagspausen sind super Gelegenheiten. Auch örtliche Kammern machen Marketing-Treffs. Nutzt solche Events, vernetzt euch – auch auf LinkedIn. Es ist wichtig, offen mit Gleichgesinnten zu sprechen.
Nicola
Absolut, kann ich nur bestätigen. Tut auch gut. Aber ich habe dir noch zwei kleine Schmankerl mitgebracht.
Alex
Ja, aber da habe ich noch eine Bitte. Bevor du die Schmankerl vorstellst: Du hast am Anfang die Esterhazy-Torte erwähnt. Jetzt will ich wissen – was ist das?
Nicola
Ich bin schlecht vorbereitet, aber laut meinen Erinnerungen ist es ein ungarisch-österreichisches Gebäckstück, eine Torte. Sie entstand wohl im Rahmen der österreichisch-ungarischen Kaiserherrschaft. Erinnert mich an Sissi – eine Sissi-Torte. Sie ist geschichtet, eine Schichttorte, unfassbar süß. Wahrscheinlich sollte man sie in Österreich oder Ungarn probieren. Danach hat man einen Zuckerschock, aber sie ist sehr lecker.
Und so süß, fast so gezuckert, habe ich ein Schmankerl mitgebracht. Thema die Wucht von Bildern: Vor 13 Tagen hat Red Bull ein Video veröffentlicht, 31 Minuten und 15 Sekunden lang, auf YouTube. Es zeigt den Alpinisten André Bagel, der den Everest ohne Sauerstoff besteigt und mit Skiern runterfährt. Unfassbar. Red Bull hatte schon im September Shortform-Content dazu auf Instagram, TikTok und Facebook gepostet – ein viraler Hit. Jetzt kam die Long Version auf YouTube, mit 15 Millionen Aufrufen.
Spannend ist: Die Shortform-Pieces waren schon erfolgreich, und die Long-Version sammelt nochmals Reichweite und wird ein Evergreen. Die Bilder sind eine Wucht, die Story ebenso. Vielleicht eines der stärksten Content Pieces dieses Jahres im Sportbereich. 30 Minuten lang, sehr ruhig, langsame Szenen, keine dramatische Musik, keine schnellen Schnitte – alles, was wir sonst nicht empfehlen für Social. Und es funktioniert.
Man hört Originalton vom schweren Atmen, sieht, wie langsam sie den Berg hochlaufen. Die letzten 100 Meter am Everest ohne Sauerstoff – unfassbar langsam. Und es fasziniert die Menschen.
Alex
Ein Hoch auf Longform-Content – und es sind echte Bilder, nicht KI-generiert. Da habe ich einen Fail, den wollte ich unbedingt im Podcast bringen. Diese KI-Diskussion – ist Content KI-generiert? Ich glaube, irgendwann legt sich das. Bei Filmen wurde auch diskutiert, als Computereffekte kamen. Heute sind sie selbstverständlich. Ich denke, irgendwann ist KI auch ein selbstverständliches Werkzeug, wie Canva.
Aber KI zu nutzen ist keine Ausrede, schlampig zu sein. Für mich ist das der Coca-Cola-Werbespot. Sie haben schon letztes Jahr ihren Weihnachtsspot KI-generiert gemacht. Ich bin Nostalgiker, ich liebe die Vorweihnachtszeit. Für mich war immer ein Symbol: Wenn die Cola-Trucks im Fernsehen kommen, dann ist Weihnachten. Und einmal kam vor 30 Jahren der Original-Coca-Cola-Truck in mein Heimat-Kaff.
Nicola
Nein, echt? Wow. Das ist ja schon Zauber.
Alex
Ja, und es war ein echter Truck. Früher wurden echte Trucks gefilmt. Und ich finde es seelenlos, wenn man diese KI-Trucks hat. Was mich am meisten gestört hat: Die Trucks wechseln im Video alle drei Sekunden die Anzahl ihrer Achsen. Wenigstens darauf hätte man achten können. KI hin oder her. Ich bin da Perfektionist.
Nicola
Ja, war das fair? Bei manchen Dingen ist es gut, genau zu sein. Sie haben sicher Gelder investiert, und solche Kleinigkeiten machen es qualitativ schlechter. Ich bin derselben Meinung. Der Cola-Werbespot ist ein Klassiker.
Alex
Es ist aber auch ein Win, weil jeder über diesen Spot redet. Vielleicht war es Absicht: Lass ihn schlecht machen, dann reden alle drüber.
Nicola
Vielleicht. Entspricht eigentlich nicht der Brand, aber gut. Abschließend noch ein Tipp: Ihr kennt wahrscheinlich Helge Ruf, CEO von One2Social. Ich folge seinem Account gerne, weil er Cases zerlegt. Er hat gestern einen Case auf LinkedIn geteilt – schaut euch den an. Es geht um die Baufirma Gebra. Die kannte ich vorher nicht. Sie haben eine Social-Strategie, die einen Mix findet zwischen Entertainment und seriösem Doku-Content.
Es scheint sich zu bedingen: Wenn man virale Kracher hat, bekommen auch die seriösen Content-Pieces mehr Reichweite. Das finde ich interessant. Vielleicht machen wir dazu eine eigene Folge – über Entertainment und Seriosität im Mix. Gebra macht das sehr gut. Die Videos sind actiongeladen, lustig, mit KI-Features, übertrieben, humorvoll – und gehen viral. Gleichzeitig gibt es seriöse Projekteinblicke. Helge hat das gut aufbereitet. Schaut euch den LinkedIn-Post an. Absolut, da ist viel Gold drin. Bau hat Potenzial – Humor, Projekte, Ansätze.
Alex
Dann sind wir bei unserer Folge heute. Liebe Account-Verantwortliche dieser Bau-Accounts, meldet euch bei uns. Es interessiert mich, wer für diesen Content verantwortlich ist.
Nicola
Absolut. Unterm Strich: Wir stehen oft im Schatten – jetzt im Podcast nicht – aber der Mix ist entscheidend. An euch da draußen: Im Schatten stehen ist Teil des Jobs, manchmal auch okay. Es reicht, zu sehen, dass die Accounts wachsen und funktionieren. Man muss nicht immer die Lorbeeren abgreifen.
Alex
Schreibt uns auf Social Media, per Mail oder über den Blog – die Infos sind in der Folgenbeschreibung. Wenn ihr einen Soft-Skill habt, über den wir reden sollen, schreibt uns.
Nicola
Erst sollen und dann wollen.
Alex
Macht’s gut.
Nicola
Ich wünsche dir eine super Woche und du stehst nicht mehr im Schatten, Alex. Ciao.
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