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Digital Business & Startups

Investieren wie Y Combinator: Auf diese 6 KI-Trends setzt der US-Accelerator


Von AI-Coworkern bis KI für regulierte Workflows: Diese KI-Startups prägen laut Y Combinator die Zukunft.

Wenn man sich den Track Record von dem berühmten US-Accelerator so anschaut, könnte in einem dieser KI-Bereiche demnächst ein Unicorn entstehen.

Wenn man sich den Track Record von dem berühmten US-Accelerator so anschaut, könnte in einem dieser KI-Bereiche demnächst ein Unicorn entstehen.
Shutterstock

Alle reden über KI, alle machen irgendwas mit KI und alle wollen in KI investieren. Im ersten Quartal 2025 sind laut Crunchbase weltweit rund 52 Milliarden Euro (60 Milliarden Dollar) in KI-Startups geflossen. Das entspricht 53 Prozent aller Finanzierungen in diesem Quartal.

Ein wichtiger Kopf der KI-Investmentszene: Ivan Landabaso, Partner bei JME Ventures. Der spanische Frühphasen-VC hat beispielsweise in das KI-Agenten Startup Kustomer und in das KI-Produktivität-Startup Rauda.AI investiert.

Landabaso hat sich die Geschäftsmodelle der KI-Startups, die im Spring-Batch von Y Combinator sind, mal genauer angeschaut. Auf welche KI-Trends der amerikanische Accelerator setzt, erfahrt ihr hier:  

1. AI-Coworkers

KI-Teamkollegen, die sich in Slack, E-Mail oder Jira einklinken und anstelle von klassischen Dashboards komplette Aufgabenketten abarbeiten. Beispiel: „Erstelle Quartals-KPIs, baue Slides, informiere das Sales-Team“.

Sie holen sich dafür alle nötigen Daten aus CRM, BI-Tool oder Drive, arbeiten alles ab und liefern das fertige Ergebnis zurück – Mitarbeiter müssen nicht mehr zwischen zig Dashboards hin- und herklicken.

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2. Vertikale KI-Systeme

Das sind KI-Lösungen, die speziell für eine bestimmte Branche gebaut wurden – beispielsweise für die Medizin, Fertigung, Labore oder Recht.

Sie sind nicht „One-size-fits-all“, sondern verstehen die Fachbegriffe, kennen die Vorschriften und Regeln und sind auf typische Probleme („Edge-Cases“) der Branche vorbereitet.

Manchmal kommt auch Hardware dazu – Roboter oder Labortechnik. Beispiel: Eine KI, die medizinische Berichte schreibt, weiß genau, was bei einem Befund wichtig ist – ganz anders als ein Standard-Chatbot.

3. KI-Infrastruktur-Startups

Heutzutage kann jeder Zugang zu guten KI-Modellen bekommen. Der Unterschied liegt also nicht mehr in der KI selbst, sondern darin, wie gut man sie steuert, überwacht und absichert.

Agent-Infra-Startups bauen die Infrastruktur, damit KI-Agenten im Alltag wirklich funktionieren. Dabei kommt es auf verschiedene Dinge an.

Zum Beispiel „Routing“: Der Agent entscheidet, welches KI-Modell oder welche Software am besten zu einer Aufgabe passt. Für Mathe nutzt er beispielsweise eine andere KI als für Textanalyse.

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Auch das KI-Gedächtnis ist wichtig („Memory“). Der Agent merkt sich frühere Gespräche oder Aufgaben – damit er nicht bei jeder Frage bei null anfängt. Außerdem muss ständig geprüft werden, ob der Agent gute Ergebnisse liefert oder Unsinn macht, das nennt sich „Evaluation“ im KI-Sprech.

Und „Reward Tuning“ bedeutet, dass der Agent Feedback bekommt, damit er mit der Zeit besser wird, so ähnlich wie ein Mensch aus Fehlern lernt.

4. Verlässlichkeit von KI-Agenten  

KI kann Fehler machen („halluzinieren“) – in sensiblen Bereichen wie Finanzen, Recht oder IT muss das früh erkannt und verhindert werden.

Um sicherzustellen, dass die KI-Ergebnisse verlässlich sind, fokussieren sich Startups auf verschiedene Schutzmechanismen. Zum Beispiel überwachen Startups mithilfe von „Tracing-Mechanismen“, was der Agent tut und warum.

Anhand von „Benchmarks“ können Startups regelmäßig überprüfen, ob der Agent gute Ergebnisse liefert. Und mithilfe von „Fail-Safes“ können Agenten automatisch gestoppt werden, wenn etwas schiefläuft.

5. Automatisierung hoch-regulativer Workflows

Startups in diesem Bereich bauen KI-Agenten, die komplexe und streng regulierte Abläufe automatisch erledigen – etwa in Recht, Finanzen, Gesundheitswesen oder Einkauf.

KI übernimmt den gesamten Prozess: Sie prüft Verträge, holt Genehmigungen ein, startet Verhandlungen oder führt komplette Audits durch.

In diesen Bereichen gelten viele Regeln und Gesetze – die Agenten müssen also besonders sorgfältig und nachvollziehbar arbeiten. Das spart viel Zeit und minimiert menschliche Fehler.

6. Go-To-Market und Umsatzgenerierung

Diese Startups setzen KI-Agenten ein, um Vertrieb und Marketing zu automatisieren – also alles, was neue Kunden bringt.

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Die Agenten übernehmen Aufgaben wie potenzielle Kunden finden, E-Mails und Linkedin-Nachrichten verschicken, das Onboarding neuer Nutzer personalisieren, Kampagnen in Echtzeit anpassen.

Der Vorteil dieses Geschäftsmodells: Die Sales-Pipeline wächst, ohne dass man ständig neue Leute einstellen muss. So skalieren Unternehmen schneller und effizienter.



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Berliner KI-Startup bekommt 10 Millionen 6 Monate nach Gründung – Pitchdeck


Magnus Grünewald und Maximilian Niroomand haben Lyceum 2025 gegründet.

Magnus Grünewald und Maximilian Niroomand haben Lyceum 2025 gegründet.
Lyceum

Lyceum will Entwicklern und Unternehmen einen blitzschnellen und kosteneffizienten Zugang zu Rechenleistung ermöglichen. In einer Pre-Seed-Runde hat das KI-Startup mit Sitz in Berlin und Zürich jetzt 10,3 Millionen Euro eingesammelt.

Europa hinkt bei Rechenkapazitäten hinterher. Wir tun alles, um das zu ändern.

Magnus Grünewald

Co-Founder und CEO von Lyceum

Mit der millionenschweren Pre-Seed-Finanzierung liegt Lyceum weit über dem europäischen Mittelwert. Laut Pitchbook beläuft sich der Median der VC-Dealwert 2025 auf 0,7 Millionen Euro.

Mit 10,3 Millionen Euro in der Pre-Seed, liegt die Lyceum-Finanzierungsrunde weit über dem europäischen Durchschnitt.

Mit 10,3 Millionen Euro in der Pre-Seed, liegt die Lyceum-Finanzierungsrunde weit über dem europäischen Durchschnitt.
Pitchbook, Q1 2025 European VC Valuations Report

Auch wenn es immer mal wieder positive Ausreißer gibt, vor allem im KI-Bereich, liegt der VC-Dealwert der besten 10  Prozent bei rund 3 Millionen Euro.

Auch wenn die Transaktionswerte in der Pre-Seed-Runde gestiegen sind, liegt der Top-Wert bei etwa 3 Millionen Euro.

Auch wenn die Transaktionswerte in der Pre-Seed-Runde gestiegen sind, liegt der Top-Wert bei etwa 3 Millionen Euro.

Ziel: Europas digitale Souveränität sichern – mit diesem Pitchdeck wurden die Investoren überzeugt



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Cannabis: Ein kiffender Mike Tyson – So war die größte Hanf-Messe Europas


 Alles für den Joint: Unsere Redakteure Jo Meissner und Nicole Plich haben sich für euch auf der Cannabis-Messe Mary Jane umgeschaut.

Alles für den Joint: Unsere Redakteure Jo Meissner und Nicole Plich haben sich für euch auf der Cannabis-Messe Mary Jane umgeschaut.
Jo Meissner/Nicole Plich; Collage: Gründerszene

Vor 20 Jahren war es einfach, den klassischen Kiffer zu erkennen: ein zotteliger Typ mit Chipskrümeln im Bart, der sich lieber noch mal im Bett umdreht, wenn andere zur Arbeit gehen.

Doch seit der Teil-Legalisierung von Cannabis im vergangenen Jahr ist dieses Bild längst nicht mehr so klischeehaft.

Heute ist die Blüte Mainstream – Medizin, Genussmittel und vor allem: ein Business. Sie wird geraucht von Menschen im Anzug, in Uniform, frisch in Rente – oder von Mike Tyson.

Wir waren auf der Mary Jane – Europas größter Hanfmesse, die so bunt ist wie ihre Besucher selbst.

Die erste Gras-Messe fand in einem WG-Zimmer statt

Vom 19.06. bis 22.06. läuft die Mary Jane – und das bereits zum zehnten Mal. Ihre Geburtsstunde feierte die Messe 2016 in einer kleinen Location in Friedrichshain, Berlin.

Hanfpflanzen gibt es natürlich auch.

Hanfpflanzen gibt es natürlich auch.
Nicole Plich

Nhung Nguyen und ihr Freund gründeten die Messe mit einem Startkapital von 17.000 Euro, damals noch in ihrem 20 Quadratmeter großen WG-Zimmer. Es gab 80 Aussteller und 8000 Besucher, wie die Welt berichtet hat.

Heute? Platzen die Hallen aus allen Nähten. Die Besucherzahl hat sich vervierfacht und ein Festival wurde angedockt – mit Künstlern wie Haiyti und Samy Deluxe. 2025 geht die Messe erstmals vier Tage. Und trotzdem: Sie hat sich ihre Wohnzimmer-Vibes bewahrt.

Der Mann mit dem Kiffer-Helm

Direkt beim ersten Stand treffen wir auf Manuel, der mit einer Körpergröße von 2,10 Metern fast mehr Werbefläche bietet als der Stand selbst. Er arbeitet bei RAW und erleichtert uns den Einstieg in die Messe mit seinem breiten Grinsen sehr.

Mit dem „Kiffer-Helm“ könne man sechs Joints auf einmal rauchen – eine Erfindung von Josh Kesselmann, dem Gründer von RAW Papers, wie uns Manuel fast religiös erklärt.

Der „Kiffer-Helm“

Der „Kiffer-Helm“
Jo Meissner

Die Marke RAW ist unter Rauchern eigentlich für ihre Papers bekannt, nicht unbedingt für verrückte Gadgets. Wie ein Feuerzeug mit integriertem Windschutz oder einem Regenschirm, in dessen Griff man einen Joint stecken und rauchen kann. Der Kiffer hat gerne eine Hand frei, so Manuel.

Ein Standmitarbeiter von RAW führt den Regenschirm vor.

Ein Standmitarbeiter von RAW führt den Regenschirm vor.
Jo Meissner

Im vergangenen Jahr war nicht alles so entspannt wie in diesen Anfangsminuten. Die Messe war in der Kritik: Sie war überfüllt, es kam zu einem Einlassstopp, und die Polizei musste zur Hilfe gerufen werden.

Zudem wurde berichtet, dass am ersten Messetag synthetische Cannabinoide verkauft wurden, wie das „Faze Mag“ berichtete.

Dieses Jahr wurde deswegen ein zweiter Eingang installiert und Aussteller wohl stichprobenartig kontrolliert, schreibt das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Heute scheint alles nach Plan zu laufen.

Zwar kippen immer wieder vereinzelte Besucher um, doch das liegt weniger am Festival selbst, sondern mehr am Mix aus Sonne und dem selbstmitgebrachten Gras.

Gras-Parfüm für Liebhaber der guten Düfte

Die Aussteller decken das gesamte Spektrum des Cannabisbusiness ab. Sehr beliebt: getrocknete Blüten in kleinen Kunststoffkästchen.

Ähnlich wie bei einem Parfümflakon, drückt man auf einen Silikonknopf und kann so an den Blüten schnuppern. Beim Medizinalcannabisunternehmen Remexian Pharma zum Beispiel heißen die Sorten „Mimosa“, „Banana Daddy“, „Pink Champagne“ oder „Think Fast“.

Gründerszene-Redakteurin Nicole schnuppert sich durch verschiedene Cannabis-Blüten am Stand von Demecan.

Gründerszene-Redakteurin Nicole schnuppert sich durch verschiedene Cannabis-Blüten am Stand von Demecan.
Jo Meissner

Auch Geräte werden ausgestellt, etwa zum Trimmen oder Bewässern der Pflanzen für Großindustrien. Oder: Maschinen, die Joints verschließen. Zum Beispiel von der Firma STM Canna. Beliebt bei Coffeeshops in den Niederlanden, erklärt uns eine Standmitarbeiterin.

Ein Roboter für 40.000 Joints pro Tag

Denn in die Maschine können Mitarbeiter vorgefertigte, gedrehte Papers reinmachen, sie mit Gras befüllen und dann automatisch verschließen lassen.

Vorteil: Sie müssen nicht selbst drehen und die Papers zum Verschließen mit Spucke ansabbern. Der Roboter kann bis zu 40.000 Joints am Tag produzieren. Sollte das nicht reichen, muss man wohl oldschool von Hand nachhelfen.

Die Maschine, die die Joints automatisch verschließt – ganz ohne Sabber.

Die Maschine, die die Joints automatisch verschließt – ganz ohne Sabber.
Nicole Plich

Üben kann man das beim Joint-Rolling-Contest. Der Rekord lag am Freitagnachmittag bei 40 Sekunden. Ein Gramm CBD, ein selbstgedrehter Papierfilter – mehr braucht es nicht für den perfekten Joint.

Joint-Rollen gegen die Zeit

Gesucht werden die schnellsten Finger Berlins. Am Ende zählt nur eines: „Er muss rauchbar sein“, sagt Gründer Mario – und nennt auch den simplen Grund, warum hier nur CBD zum Einsatz kommt: „Gras ist zu teuer.“

Die vorgefertigten Joints werden mit Gras gefüllt und anschließend verschlossen.

Die vorgefertigten Joints werden mit Gras gefüllt und anschließend verschlossen.
Jo Meisser

Neben den bunten Typen tritt aber auch die weiße-Sneaker-Fraktion auf: Sie lädt zu Panels und Konferenzen ein. Dort geht es um den Markt – wie er sich seit der Teil-Legalisierung in Deutschland verändert hat und was in Europa geschieht.

Themen sind Legalisierung, Firmengründung, Medizinalcannabis, Anbauvereinigungen und Eigenanbau. Am Freitagabend präsentieren Start-ups ihre Ideen in kurzen Pitches. In der Jury sitzen Finn Hänsel (Sanity Group) und Ben Patock (Boveda).

Goodie-Spielwiese mit „Grüße aus Tütlingen“

Auf der Mary Jane geht es nicht nur ums Schauen, Informieren und Netzwerken. Denn die Mary Jane ist vor allem eins: eine Messe. Und Messe heißt Marketing. Am besten bringt man eine Stofftasche mit.

Unternehmen wollen Besucher an ihre Stände locken. Manche legen Papes und Aktivkohlefilter mit Logo aus – etwas Kleines zum Mitnehmen. Andere setzen auf Postkarten wie „Liebe Grüße aus Tütlingen“ oder „der Bundeshanfstadt“.

Bei anderen gibt’s die Goodies nicht umsonst. Hier ist Einsatz gefragt: Glücksrad drehen, Körbe werfen, die Stoppuhr genau bei 04:20 (Codezahl fürs Kiffen) stoppen – oder einfach dem Account auf Instagram folgen.

Unser Redakteur Jo Meissner war verdammt nah dran zu gewinnen.

Unser Redakteur Jo Meissner war verdammt nah dran zu gewinnen.
Nicole Plich

Eins steht fest: Die Stoppuhr weckt den Ehrgeiz. Und sie ist schwerer zu treffen, als man denkt. Zweimal ist bei uns bei 04:21 Stopp.

Und dann kommt Iron Mike!

Immer wieder läuft eine Durchsage: Rauchen in der Messehalle ist streng verboten. Gilt für alle – außer du bist dreifacher Schwergewichtsboxer. Spätestens als Mike Tyson an seinem Stand auftaucht, ist auch der letzte aus seinem eigenen Dunst gerissen.

Wohl der Einzige, der in der Halle rauchen darf: Mike Tyson.

Wohl der Einzige, der in der Halle rauchen darf: Mike Tyson.
Jo Meissner

Der Box-Rentner hatte seinen Besuch längst angekündigt, investiert zunehmend in den deutschen Cannabismarkt.

Zwei Hardcore-Fans mit seinem Gesichtstattoo stehen vor uns. Ob die echt sind, testen wir lieber nicht, unsere Finger bleiben trocken. Über 200 Menschen drängen sich um Tyson. Er sitzt mittendrin – und zieht genüsslich an einem XXL-Joint.

Die Boxlegende darf alles – auch drinnen rauchen

Was drinnen verboten ist – außer für Tyson – ist im Außenbereich erlaubt. Hier wird gebufft. Zwischen Burritos, Burgern, Crêpes und Currywurst liegt immer wieder eine Brise Brokkoli in der Luft. Oder klarer gesagt: Es riecht regelmäßig nach Gras.

Die Mary Jane wirkt wie ein Klassentreffen der Branche – für Aussteller und Unternehmer ebenso wie für Veteranen der Szene. Für Besucher ist sie vor allem eine Spielwiese voller Goodies, Düfte und Gespräche mit Gleichgesinnten.

Auch wir verlassen nach zwei Tagen Messe das Gelände – leicht benebelt vom Aroma der Blüte, aber vor allem mit dem Gefühl, dass Cannabis endgültig in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Nicht mehr nur zottelig, sondern ganz schön vielfältig.



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Uns hat es als Team stärker zusammengeschweißt


#Interview

Das ConTech koppla sammelte zuletzt 6 Millionen ein – trotz eines schweren Schicksalsschlages. „Im Endspurt“ der Investmentrunde starb ein Gründer. „Wir mussten uns dann darauf fokussieren, das Unternehmen zusammenzuhalten“, erzählt Mitstreiter Marco Trippler.

“Uns hat es als Team stärker zusammengeschweißt”

koppla aus Potsdam, 2020 von Jérôme Lange, Marco Trippler und Lasse Steffen gegründet, entwickelt eine “intuitive, kollaborative Terminplan-Software für die Bauindustrie”. Über 100 Unternehmen setzen bereits auf koppla – darunter Implenia, Max Bögl und Leonhard Weiss. Der niederländische B2B-Investor Newion, Brandenburg Kapital, mehrere Business Angels sowie Altinvestoren wie Earlybird, Coparion und HPI Ventures investierten zuletzt 6 Millionen Euro in das ConTech. Insgesamt flossen nun bereits rund 10 Millionen in das Unternehmen.

Im Interview mit deutsche-startups.de spricht Gründer Trippler einmal ausführlich über den Stand der Dinge bei koppla.

Wie würdest Du Deiner Großmutter koppla erklären?
Auf einem Bauprojekt arbeiten viele unterschiedliche Unternehmen zusammen. Alle müssen genau wissen, wer wann was macht, damit alles reibungslos läuft. Bisher wird das mit Zetteln oder komplizierten Programmen geplant, die keiner versteht, und wodurch Missverständnisse und teure Verzögerungen entstehen. Jetzt gibt es koppla. Das ist eine Software, die wie ein großer, gemeinsamer Terminplan für die ganze Baustelle funktioniert. Alle können in Echtzeit sehen, was geplant ist, was schon fertig ist und was als Nächstes ansteht. Es ist einfach zu bedienen und alle können darin zusammen arbeiten, wodurch es weniger Fehler gibt und Bauprojekte einfacher und schneller abgeschlossen werden.

War dies von Anfang an Euer Konzept?
koppla hieß anfangs noch craftdrive und war als Software für kleine Handwerksbetriebe gedacht. 2020 haben wir unseren ersten Branchenpartner MBN kennengelernt und dadurch tiefe Einblicke in die realen Herausforderungen der Branche erhalten. Der Bedarf nach einer einfachen Softwarelösung für große Bauunternehmen war riesig und so haben wir 2020 mit koppla das “Lean-Betriebssystem für Großbaustellen” entwickelt. 2023 haben wir unser Produkt dann erneut weiterentwickelt und als “ganzheitlichen Terminplan für alle Phasen von Bauprojekten” für noch mehr Unternehmen zugänglich gemacht.

KI ist derzeit das Thema schlechthin in der Startup-Szene. Welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz bei Euch?
Intern nutzen wir KI in allen Teams sehr aktiv, um produktiver und schneller zu arbeiten, insbesondere bei repetitiven Aufgaben. Im Produkt evaluieren wir gerade die Möglichkeiten, die KI mit sich bringt. Wir sehen viele potentielle Anwendungsfälle, möchten KI aber nicht einfach aus einem Trend heraus einsetzten. Bei koppla entwickeln wir immer vom Problem ausgehend, und wenn wir ein Problem identifizieren, bei dem KI einen Mehrwert liefern kann, werden wir sie auch als Lösung einsetzen. Konkret versuchen wir gerade mithilfe von KI bestehende Terminpläne anpassen und transformieren zu lassen, um Projekte noch schneller in koppla aufzusetzen.

Wie hat sich Dein Unternehmen seit der Gründung entwickelt?
Seit der Gründung ist koppla auf 21 Mitarbeiter angewachsen, wobei uns ein nachhaltiges Wachstum sehr wichtig ist. Mittlerweile haben wir einen Jahresumsatz von ca. 1,8 Millionen Euro, über 100 Kunden und mehr als 600 aktive Bauprojekte mit einem gemanagten Bauvolumen von mehr als 15 Milliarden Euro. 2023 haben wir die Software ausgeweitet und koppla für noch mehr Unternehmen der Baubranche zugänglich gemacht: Aus der Lean-Software für Generalunternehmen wurde ein ganzheitlicher Terminplan für alle Phasen von Bauprojekten, den auch Projektentwickler, Architekturbüros uvm. nutzen können.

Zuletzt konntet Ihr weitere Millionen einsammeln. Wie seid Ihr mit Euren Investor:innen in Kontakt gekommen?
Ganz klassisch über unsere Bestandsinvestoren und unser breites Netzwerk, die uns Intros zu vielen größeren Investoren gegeben haben. Diese Investoren haben wir dann für unsere Ziele priorisiert und sind anschließend mit unserem Pitchdeck auf sie zugegangen.

Was war ansonsten zuletzt das Highlight bei Euch?
Ein ganz frisches Highlight ist unser Community Event, das wir vor Kurzem organisiert haben. Mit dem Event haben wir 10 ausgewählte Bestandskunden miteinander vernetzt, um sich über Best Practices und Learnings in ihrer täglichen Projektsteuerung auszutauschen. Die Rückmeldung unserer Kunden hat uns total überwältigt – alle haben sich riesig über die Einladung gefreut, sofort zugesagt und hatten richtig Lust auf den Austausch mit uns und anderen Nutzern. Generell ist der alltägliche Austausch mit unseren Kunden jedes Mal ein echtes Highlight, weil wir dabei so viel Neues über die Branche lernen. Und die Finanzierungsrunde war natürlich ein großes Highlight.

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen?
Letztes Jahr ist unser Mitgründer Jérôme Lange unerwartet verstorben, genau im Endspurt unserer Finanzierungsrunde. Das hat uns extrem erschüttert. Jérôme war alleine für den Austausch mit den Investoren verantwortlich, wir mussten die Finanzierungsrunde pausieren und uns darauf fokussieren, das Unternehmen zusammenzuhalten. Das war ein ziemlicher Kraftakt, hat uns als Team aber auch stärker zusammengeschweißt. Umso bedeutender ist die abgeschlossene Finanzierungsrunde jetzt für uns – sie ist auch für Jérôme!

Und wo hat Ihr bisher alles richtig gemacht?
So nah an unseren Kunden und der Branche dran zu sein. Das hilft uns sehr, die Branche zu verstehen und ein Produkt zu entwickeln, das den Unternehmen wirklich hilft und echte Probleme löst.

Welchen generellen Tipp gibst Du anderen Gründer:innen mit auf den Weg?
Mach etwas, das dir wirklich Spaß macht und wofür du jeden Morgen aufstehen willst. Wenn du nur des Geldes oder des Gründen wegen ein Startup gründest, wird es nichts. Suche dir einen Mitgründer, mit dem du dir vorstellen kannst, jeden Tag zusammenzuarbeiten, mit dem Arbeiten einfach Spaß macht und dem du vertraust. Gründen ist eine Achterbahnfahrt und jemanden an deiner Seite zu haben, hilft sehr!

Wo steht koppla in einem Jahr?
Wir konnten noch viel mehr Bauunternehmen davon überzeugen, dass Terminplanung einfach sein und Spaß machen kann – und haben dadurch die Baubranche bei der Digitalisierung einen Schritt weiter gebracht.



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