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IT-Projekte des Bundes: Digitalminister bekommt Vetorecht


Die Ausgaben der Bundesministerien und der nachgeordneten Behörden sind regelmäßig Gegenstand intensiver Kritik: In den vergangenen Jahren haben die Ministerien wiederholt ähnliche Projekte angeschoben. Nicht nur der Bundesrechnungshof kritisiert das seit Jahren massiv. Nun aber soll endlich Schluss sein mit unnötigen Doppelausgaben: Digitalminister Karsten Wildberger (CDU) muss wesentlichen IT-Ausgaben zustimmen – und sagt er nein, geht es nicht voran. Bislang hatte ein solches Vetorecht allein das Finanzministerium.

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Die Schwellenwerte sind dabei niedrig angesetzt: Sollen im Geschäftsbereich eines Ministeriums mehr als 500.000 Euro pro Haushaltsjahr oder 3 Millionen Euro in der Gesamtlaufzeit für IT-Vorhaben ausgegeben werden oder gilt ein solches als von strategischer Bedeutung, dann soll ohne das Go des Digitalministeriums künftig nichts mehr gehen.

„Projekte, die ähnliche Funktionen erfüllen, sollen zusammengeführt oder auf gemeinsame Plattformen gesetzt werden”, erklärt Wildberger und freut sich über ein „starkes Instrument für eine effiziente Steuerung der Bundes-IT“.

Gelten sollen die neuen Regeln bereits für den Bundeshaushalt 2026, der in den nächsten Tagen vom Bundestag verabschiedet werden soll. Der Bundesrechnungshof übt seit Jahrzehnten scharfe Kritik forderte zuletzt, ein „dauerhaftes zentrales IT-Budget“ einzurichten.

Doch ein solches Zentralbudget war dann doch zu viel für die Koalitionäre von CDU, CSU und SPD – nicht zuletzt aufgrund verfassungsrechtlicher Bedenken. Denn grundsätzlich gilt das Ressortprinzip: Jedes Ministerium handelt in eigener Verantwortung und trägt damit auch die Verantwortung für die Ausgaben.

Dass ein Ministerium den anderen dabei Vorschriften machen kann, galt lange als umstritten. Mit dem nun gefundenen Mittelweg, dass das BMDS zwar „Nein“ sagen, aber nicht alternativ selbst vergeben darf, soll dieses Problem umschifft werden.

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„Es ist wahrscheinlich das wichtigste Instrument des BMDS, mit dem es nun ressortübergreifend eine IT-Strategie für die Bundesverwaltung umsetzen und unnötige Parallelentwicklungen verhindern kann“, sagt Stefan Heumann vom Think Tank „Agora Digitale Transformation”, weist aber darauf hin, dass ein echtes Digitalbudget viel weitergehend gewesen wäre.

Bei den für den Bundeshaushalt zuständigen Bundestagsabgeordneten stößt die Einigung auf ein gemischtes Echo. Als großen Fortschritt bezeichnet es de Grünen-Abgeordnete Moritz Heuberger, weil damit Transparenz in die IT-Landschaft des Bundes käme. Zugleich forder er, neben der Vermeidung von doppelten Strukturen und Kosten auch die Stärkung digitaler Souveränität bei der Bewertung zu berücksichtigen.

Der altgediente Haushaltspolitiker und jetzige Digitalausschuss-Obmann der CDU Ralph Brinkhaus sieht in dem neuen Vetorecht des Digitalministers einen „Meilenstein“, der Teil der strategischen Ausrichtung der Bundes-IT sei. Damit würde auch die Möglichkeit verbessert, den Staat als Ankerkunden für zu stärkende IT-Wirtschaft einzusetzen.

Welche unmittelbaren Folgen das für die IT-Landschaft des Bundes haben wird, ist derzeit noch nicht absehbar – allerdings dürften vor allem Mehrfachstrukturen wie Rechenzentren oder Dienstleistungsverträge für Standarddienste betroffen sein. Auch die zuletzt bei vielen Ministerien parallel eingeführten KI-Vorhaben dürften besonders in den Fokus der Haushaltskonsolidierung rücken, heißt es aus Regierungskreisen.


(vbr)



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Amiga reparieren: Diskettenlaufwerk retten oder mit USB-Floppy-Emulator ersetzen


Der 1985 gestartete Commodore Amiga war seiner Zeit voraus. Schon lange vor dem PC bot er Multitasking, flüssiges Scrolling, Kultspiele wie „Turrican 2” und Musik mit Gänsehaut-Garantie. Mit seinen leicht zu kopierenden 3,5-Zoll-Disketten hatte er jedoch einen Schwachpunkt, der ihm gleich in zweierlei Hinsicht zu schaffen machte: Einerseits leiteten Raubkopien den Untergang der Plattform in den 90-ern ein, und andererseits leiden heutzutage viele der Magnetscheiben unter Verfallserscheinungen. Auch ihre Laufwerke verweigern inzwischen reihenweise den Dienst, statt mit sonorem Schnurren die Disk zu lesen.

Die gute Nachricht: Es gibt mehrere Auswege aus dem Magnetdaten-Kollaps. Manchmal genügt bereits die Reinigung von Diskette und Laufwerk, um sie zu neuem Leben zu erwecken. Wer genug vom Ärger mit dem Laufwerk hat, kann an seiner Stelle einen Floppy-Emulator von Gotek einbauen. Diese kleinen Hardware-Emulatoren kosten je nach Ausführung nur rund 35 bis 70 Euro und können auch von Anfängern montiert werden – ganz ohne zu löten. Danach lassen sich ganz einfach ADF-Images (Diskettenabbilder) mit einem Drehknopf vom USB-Stick laden. Erlaubt ist das natürlich nur bei Sicherheitskopien eigener Originale oder bei freier Public-Domain-Software.

  • Viele Amiga-Disketten und -Laufwerke verweigern inzwischen den Dienst. Einige lassen sich jedoch mit wenig Aufwand wiederbeleben.
  • Neben einfachen Reinigungsmaßnahmen gibt es moderne Hardware-Lösungen, die den Alltag mit dem vielseitigen Computer-Oldie entspannter machen.
  • Der Ratgeber zeigt, wie man Diskettenlaufwerke mit oder ohne Ausbau wartet und wie man ein USB-Floppy-Laufwerk von Gotek einbaut, um über einen USB-Stick auf Images zuzugreifen.

Der Umbau macht gemütliche Retro-Abende mit dem Amiga deutlich entspannter. In diesem Artikel erklären wir, wie sich Disketten und Laufwerke mit wenig Aufwand reinigen lassen und zeigen Schritt für Schritt, wie man einen USB-Floppy-Emulator einbaut. Für die Reinigung verwenden wir einen Amiga 600, für den Einbau einen Amiga 1200. Bei anderen Modellen läuft beides ähnlich ab. Im Internet sind Einbaurahmen für viele verschiedene Amiga-Computer erhältlich, darunter auch für die weitverbreiteten Modelle Amiga 500 und 600.


Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Amiga reparieren: Diskettenlaufwerk retten oder mit USB-Floppy-Emulator ersetzen“.
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US-Forscher laden Elektro-Lkw drahtlos bei Autobahngeschwindigkeit auf


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It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

US-Forscher der Purdue University haben ein drahtloses, dynamisch arbeitendes Hochleistungsladesystem zur Integration in Straßen entwickelt, um damit Elektro-Schwerlast-Lkw und Elektroautos während der Fahrt bei 65 mph (etwa 105 km/h) aufzuladen. Die Technik wird auf einem 400 m langen experimentellen Autobahnabschnitt des U.S. Highway 52/U.S. Highway 231 in West Lafayette im US-Bundesstaat Indiana getestet. Es ist die erste Straße in den USA, die mit dieser dynamischen Hochleistungsladetechnik ausgestattet ist.

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Die Ladetechnik der Purdue University arbeitet induktiv. Der Strom wird dabei über in die Fahrbahn eingebettete Senderspulen über ein Magnetfeld an Empfängerspulen übertragen, die an der Unterseite eines Elektro-Lkw angebracht sind. Das Problem: Der Abstand zwischen Sender- und Empfängerspule ist relativ groß und das Fahrzeug bewegt sich mit einer verhältnismäßig hohen Geschwindigkeit über die Ladeeinheiten. In den USA sind das auf den dortigen Highways typischerweise zwischen 65 und 75 mph (etwa 105 bis 120 km/h).

Um diese Probleme zu überwinden, nutzen die Forscher hohe Leistungsstufen, die dynamisch dem Bedarf angepasst werden. Bei dem Abschnitt West Lafayette sind das etwa bis zu 190 KW. Als Testfahrzeug kommt ein Prototyp eines batteriebetriebenen Lkws zum Einsatz. Die Wissenschaftler haben ihn dazu an das eigene Hochleistungsstromübertragungssystem angepasst. Die Forscher betonen in einer Mitteilung, dass die drahtlose Energieübertragung nicht nur für Elektro-Lkw geeignet ist, sondern sich prinzipiell in jedes Elektroauto integrieren lässt.

In den USA gibt es bereits mehrere Projekte, die ein drahtloses Ladesystem für Elektrofahrzeuge in Straßen testen. Allerdings seien diese Systeme nicht dazu geeignet, Elektro-Schwerlast-Lkw zu laden, da diese Systeme mit einer geringeren Leistung arbeiten. Zudem benötigen diese Ladesysteme mehrere Empfängerspulen, die in einem Anhänger hinter dem Zugfahrzeug untergebracht sind. Das Ladesystem der Purdue University arbeitet dagegen mit Spulen, die in einem Paket ausschließlich in der Zugmaschine untergebracht sind. Sie sind kompakter bei zugleich hoher Leistungsfähigkeit ausgeführt und vereinfachen dadurch das Stromempfangssystem im Lkw.

Die Forscher haben ihr Ladesystem zum Patent angemeldet. Sie wollen damit den Schwerlastverkehr elektrifizieren, ohne dabei auf sehr große und schwere Akkus in Elektro-Lkws angewiesen zu sein, die zusätzlich Platz für die Fracht wegnehmen. Auch können damit herkömmliche Elektro-Pkw geladen werden, sofern sie mit der Technik der Purdue University ausgerüstet sind. Sie könnten dann ebenfalls mit kleineren und leichteren Batterien auskommen, sofern sie immer wieder über die in Straßen eingebettete Ladetechnik aufgeladen werden. Über die Kosten des Systems, das aufwendig in die Straße integriert werden muss, macht die Purdue University keine Angaben.


(olb)



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Game Over: JetBrains beendet Fleet und startet mit KI‑Plattform neu


Der tschechische Tool-Hersteller JetBrains beendet die Weiterentwicklung der Entwicklungsumgebung (IDE) Fleet und wird sie ab dem 22. Dezember 2025 nicht mehr zum Download anbieten. Fleet war als moderne, leichtgewichtige und plattformübergreifende Entwicklungsumgebung gedacht, die eine Alternative zu den IntelliJ-basierten JetBrains-Tools bieten sollte.

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Zwei parallele IDE-Familien hatten offenbar für Verwirrung gesorgt und wenig zusätzlichen Nutzen gebracht. Trotz moderner Architektur und schlankem Design konnte sich Fleet nicht klar im JetBrains-Portfolio positionieren. Viele Nutzerinnen und Nutzer sahen laut Blogbeitrag keinen überzeugenden Grund, von etablierten Umgebungen wie IntelliJ IDEA, PyCharm oder WebStorm zu wechseln.

Statt Fleet fortzuführen, arbeitet JetBrains nach eigenen Angaben an einer neuen Entwicklungsumgebung auf der Grundlage der bestehenden Technologie. Im Mittelpunkt steht das Konzept des Agentic Development, bei dem KI-Agenten selbstständig Aufgaben übernehmen wie das Aktualisieren von Tests, das Refaktorieren von Code oder das Erstellen neuer Funktionen.

Entwicklerinnen und Entwickler geben Anweisungen, prüfen die Ergebnisse und steuern den Prozess. So soll eine neue Art des Zusammenarbeitens zwischen Mensch und Maschine entstehen, die langfristig einen zentralen Platz in der Produktstrategie von JetBrains einnimmt.

Fleet entstand ab 2019 als Experiment von JetBrains, mit dem Ziel, eine leichtgewichtige und cloudfähige Alternative zu den klassischen IntelliJ‑IDEs zu schaffen. Die in Kotlin entwickelte Umgebung sollte mit modularer Architektur, schnellerem Start und Remote‑Fähigkeiten neue Arbeitsweisen ermöglichen. Nach der Ankündigung 2021 wurde Fleet mehrfach neu positioniert – zunächst als Multi‑Language‑Editor, später als smarter, KI‑gestützter Editor mit IDE‑Funktionen. Viele der dabei erprobten technischen und gestalterischen Konzepte flossen später in andere JetBrains‑Produkte ein.

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(mdo)



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