Künstliche Intelligenz
KI-Boom wird zur Klimafrage: Bevölkerung fordert Ökostrom für Rechenzentren
Die Bevölkerung in Deutschland steht dem weiteren Ausbau von Rechenzentren in der Bundesrepublik zunehmend kritisch gegenüber. Sorgen bereitet den Menschen vor allem der hohe Strombedarf – aber auch andere Umweltthemen wie der Wasserverbrauch für die Kühlungsanlagen der Rechenzentren. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des britischen Meinungsforschungsinstituts Savanta.com hervor, die von AlgorithmWatch und einem Bündnis internationaler Nichtregierungsorganisationen in Auftrag gegeben wurde. Für die Ergebnisse in Deutschland wurden 1002 Personen im September 2025 befragt.
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Sorgen um Wasserversorgung
Mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) ist besorgt, dass der Wasserverbrauch von Rechenzentren ihre eigene Wasserversorgung beeinträchtigen könnte. Noch höher ist die Sorge um die Entwicklung der benachbarten Ökosysteme. Hier befürchten fast zwei Drittel, 63 Prozent, eine Verschlechterung, falls ein neues Rechenzentrum in der Nachbarschaft entstehen sollte.
Etwas niedriger fällt die Besorgnis in Bezug auf die Stromversorgung aus. Mehr als vier von zehn Befragten (43 Prozent) gehen davon aus, dass Rechenzentren in Zukunft einen großen Anteil am deutschen Energieverbrauch haben werden. Knapp ein Drittel (32 Prozent) meint, dass Rechenzentren bereits heute einen großen Anteil am deutschen Energieverbrauch haben.
Zusätzliche erneuerbare Energie notwendig
Über zwei Drittel (69 Prozent) sind überzeugt, neue Rechenzentren sollten nur dann gebaut werden, wenn sie ihren Strom aus erneuerbaren Energien beziehen. Fast genauso viele (66 Prozent) würden sogar der Auflage zustimmen, dass Rechenzentren nur dann gebaut werden dürfen, wenn dafür entsprechend zusätzliche Kapazitäten erneuerbarer Energien geschaffen werden. Nur jeder fünfte Befragte (20 Prozent) meint, dass neue Datenzentren auch dann gebaut werden sollten, wenn sie mit fossiler Energie betrieben werden.
Julian Bothe, Senior Policy Manager KI und Klimaschutz bei AlgorithmWatch, sagte: „Neue Rechenzentren benötigen zwingend auch zusätzliche erneuerbare Energie – sonst wird der KI-Hype unweigerlich zum Klimakiller.“ Durch die Anwendung künstlicher Intelligenz bestehe gerade ein zusätzlicher Strombedarf und folglich seien auch zusätzliche Kapazitäten nötig. „Es bringt überhaupt nichts, wenn ein neues Rechenzentrum sich einen grünen Sticker an die Fassade klebt, weil es mit erneuerbaren Energien betrieben wird, wenn dann für das Unternehmen nebenan doch wieder ein Kohle- oder Gaskraftwerk anspringen muss.“
Stark wachsender Strombedarf
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Der Strombedarf von Rechenzentren in Deutschland macht derzeit etwa 3,5 bis 4 Prozent des gesamten nationalen Stromverbrauchs aus, was einer jährlichen Energiemenge von rund 20 bis 26 Terawattstunden (TWh) entspricht. Dieser Wert ist in den vergangenen zehn Jahren stetig gestiegen – 2010 lag der Anteil noch bei unter 2 Prozent. Besonders in den Ballungszentren Frankfurt, Berlin und München entsteht ein stark wachsender Strombedarf.
AlgorithmWatch verwies auf einen Report der Bundesnetzagentur, in dem die Schätzungen für den zukünftigen Energieverbrauch von Rechenzentren stark nach oben korrigiert worden seien. Danach werde sich der Stromverbrauch von Rechenzentren bis zum Jahr 2037 auf 78 TWh bis 116 TWh erhöhen und damit dann bis zu 10 Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland ausmachen.
(dmk)
Künstliche Intelligenz
Neues Jolla-Phone entsteht nach Community-Wünschen
Seit Anfang 2025 ist das „Jolla C2 Community Phone“ verfügbar. Etwa zeitgleich veröffentlichte das Unternehmen auch die neue Betriebssystemversion „Sailfish OS 5.0 Tampella“. Während das Smartphone derzeit nur mit einer Wartezeit von vier bis sechs Wochen bestellt werden kann, arbeitet die Firma bereits mit der Community an einem neuen Gerät. Jetzt veröffentlichen die Finnen das erste Update zu dem Projekt. Dieses ist das Resultat einer Befragung der Fan-Gemeinde von Anfang August dieses Jahres. Damit das Projekt wirtschaftlich rentabel sei, seien 2000 Vorbestellungen nötig.
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Nachhaltigkeit im Blick: Der Akku wird wechselbar
In der Befragung äußerte die Community den Wunsch, dass das Smartphone eine Bildschirmdiagonale haben soll, die kleiner als 6,5 Zoll ist. Dies ist laut Jolla durchaus umsetzbar. Man sei aber, so die Firma, vom Produktionsvolumen existierender Bildschirm-Module abhängig. Auch sei es notwendig, eine Lösung zu finden, die kein neues Design der Hauptplatine erfordert. Ähnlich verhält es sich mit dem Seitenverhältnis. Das lange Display der Sony-Modelle kommt offenbar bei den Nutzern nicht gut an. Aufgrund der zuvor genannten Einschränkungen wird das finale Verhältnis deshalb wohl im Bereich zwischen 16:9 und 20:9 liegen.
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In dem kürzlich veröffentlichten Beitrag betont Jolla zudem, dass die Firma – wie auch die Nutzer – an einer langen Haltbarkeit der Geräte interessiert ist. Dementsprechend sei einiges an Arbeit in ein Design geflossen, das es Nutzern ermöglichen soll, den Akku selbst zu wechseln. Anders als beim Fairphone scheint es aber erst einmal die einzige wechselbare Komponente zu bleiben. Daraus ergibt sich aber ein Knackpunkt: der Gerätepreis. Aufgrund des eigenen Designs und des erwarteten Bestellvolumens geht Jolla davon aus, dass das Gerät wohl teurer werden wird als vergleichbare Smartphones. Einen genauen Preis nennt die Firma allerdings noch nicht.
Dafür scheint es derzeit indes so, dass weitere Wünsche realisiert werden können. Dazu gehören die Unterstützung für SD-Karten und Dual-SIM sowie für NFC und eine Benachrichtigungs-LED. Zudem soll ein Fingerabdruckleser verbaut werden. Auch wenn viele Details derzeit noch nicht bekannt sind, so ist es spannend zu sehen, wie sich ein Smartphone entwickeln wird, bei dem die Endnutzer ein Mitspracherecht haben.
Jolla ist nicht gleich Jolla: Abschied von Russland dank neuer Firma
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Relativ früh in der Firmengeschichte von Jolla Oy („Oy“ steht für Aktiengesellschaft nach finnischem Recht) ging man eine Partnerschaft mit russischen Investoren ein. Ziel war unter anderem die Entwicklung einer speziellen Version von Sailfish OS für den dortigen Markt. Seit Anfang 2022 suchte Jolla Oy aber nach einem möglichen Weg, um sich von den russischen Geschäftspartnern zu trennen. Hintergrund war der Ukraine-Krieg. Im Frühjahr 2023 musste Jolla Oy ein Sanierungsverfahren einleiten. Die Rechte an der Weiterentwicklung der Firmenprodukte wurden an eine neue Firma mit dem Namen „Jollyboys Oy“ übertragen. Diese wird teilweise vom ehemaligen Jolla-Oy-Management geführt.
Ausgliederung der Software-Entwicklung für Automobilhersteller
Das Herzstück der Android-Kompatibilität, genannt „AppSupport“, und die Software-Entwicklung für die Automobilindustrie wurden im Rahmen dessen in eine separate Firma mit dem Namen „Seafarix Oy“ ausgelagert. Auf seiner Webseite wirbt das Unternehmen damit, dass Hersteller durch die Nutzung ihrer eigenen Linux-Distributionen unabhängig bleiben. Gleichzeitig könnten sie dank „AppSupport“ ihren Kunden Anwendungen aus dem Android-Universum bieten.
Wohl auch dank „AppSupport“ berichtete TechCrunch im Jahr 2021, dass Jolla erstmals profitabel sei. Ob und welche Automobilhersteller die Technologie einsetzen, ist nicht bekannt. In einem LinkedIn-Beitrag von Seafarix Anfang dieses Jahres war allerdings ein prominent platzierter Mercedes zu sehen – ob das auf eine Zusammenarbeit hindeutet, bleibt offen.
(afl)
Künstliche Intelligenz
UN-Bericht: Methan-Ausstoß sinkt langsamer als nötig
Der weltweite Ausstoß des Treibhausgases Methan steigt zwar weniger schnell als erwartet – für die international verabredeten Senkungen sind aber noch deutliche Anstrengungen nötig. Zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht des UN-Umweltprogramms (UNEP), der bei der Weltklimakonferenz im brasilianischen Belém veröffentlicht wurde.
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Ziel sind 30 Prozent weniger bis 2030
Auf Initiative der EU und der USA hatten zahlreiche Länder auf der Klimakonferenz von Glasgow 2021 beschlossen, den Ausstoß an Methan von 2020 bis 2030 um 30 Prozent zu reduzieren. Das Vorhaben – Global Methane Pledge (GMP) genannt – soll die Erderwärmung bis 2050 um mindestens 0,2 Grad vermindern.
Aktuelle nationale Klimaschutzpläne könnten bis 2030 laut UNEP zu Methan-Einsparungen von acht Prozent im Vergleich zu 2020 führen – dies wäre die stärkste Methan-Senkung, die es jemals gegeben habe. Nötig sei aber deutlich mehr: Dazu müssten zum Beispiel Anstrengungen zur Entdeckung und Reparatur von Lecks verstärkt werden. Auch geänderte Anbaumethoden für Reis und modernere Müllkippen, bei denen Methan eingefangen wird, könnten helfen.
Einsparpotenzial im Energiesektor
Mehr als 80 Prozent der bis 2030 angepeilten Einsparungen könnten demnach kostengünstig erzielt werden, etwa durch das Aufspüren von Lecks und das Verschließen nicht mehr genutzter Förderstellen für Öl und Gas. Das weitaus größte Einsparpotenzial biete der Energiesektor, gefolgt von Müll und Landwirtschaft.
Methan ist nach Kohlendioxid (CO₂) der zweitgrößte Treiber der Erderhitzung – und kurzfristig gut 80 Mal stärker als CO₂. Während CO₂ aber hunderte oder mehr Jahre in der Atmosphäre bleibt, baut sich Methan nach etwa zwölf Jahren langsam ab. Ein verringerter Ausstoß wirkt sich also deutlich rascher positiv aus.
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(mho)
Künstliche Intelligenz
Software Testing: Wind und Wetter – Testen von Windrädern
In dieser Episode sprechen Richard Seidl und Florian Wartenberg über das Testen von Windturbinen. Software trifft Stahl, Sensorik und Wetter. Das Gespräch führt von modularen Steuerungen und Safety-Logik zu Hardware-in-the-Loop, Labor-Simulation und Feldtests.
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Daten aus ganzen Flotten, Analytics und Predictive Maintenance gelten als Taktgeber für Qualität und Tempo. Auch Regulierung spielt eine Rolle, von Blitzschutz bis zum Cyber Resilience Act (CRA). Themen sind zudem Onshore und Offshore, Updates over the Air und der Umgang mit Variantenvielfalt.
Bei diesem Podcast dreht sich alles um Softwarequalität: Ob Testautomatisierung, Qualität in agilen Projekten, Testdaten oder Testteams – Richard Seidl und seine Gäste schauen sich Dinge an, die mehr Qualität in die Softwareentwicklung bringen.
Die aktuelle Ausgabe ist auch auf Richard Seidls Blog verfügbar: „Wind und Wetter – Testen von Windrädern – Florian Wartenberg“ und steht auf YouTube bereit.
(mdo)
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