Künstliche Intelligenz
KI-Update: KI-Blase, Anthropic expandiert, Oracles Supercomputer, Apple-KI
(Fast) alle Welt warnt vorm Platzen der KI-Blase
Weiterlesen nach der Anzeige
Immer mehr Akteure erwarten das Platzen der KI-Blase. Mark Zuckerberg von Meta glaubt, die Blase werde bald platzen und Meta als Gewinner hervorgehen. Wenn andere pleitegehen, kann Meta günstig einkaufen. Auch OpenAI-Chef Sam Altman sieht KI ebenfalls als Blase, meint aber zu den Gewinnern zu gehören.
Auch Finanzinstitute wie die Bank of England und die Deutsche Bank warnen vor überhöhten Bewertungen. Die Deutsche Bank sagt, KI bewahre die USA derzeit vor der Rezession. Der Harvard Economist berichtet, 92 Prozent des US-Wirtschaftswachstums basierten auf dem KI-Boom. Selbst die Unternehmensberatung Bain und Company warnt, KI-Unternehmen fehlten Einnahmen, um ihre Ausgaben für Rechenleistung zu decken.
Anthropic meldet starkes Wachstum und erweitert Produktpalette
Anthropic bestätigte derweil einen annualisierten Umsatz von sieben Milliarden US-Dollar. Laut Reuters soll bis Ende 2025 der Jahresumsatz auf neun Milliarden steigen, 2026 sind sogar bis zu 26 Milliarden US-Dollar geplant. Rund 80 Prozent der Einnahmen stammen von Geschäftskunden. Mit einer Bewertung von 183 Milliarden Dollar zählt Anthropic zu den teuersten privaten KI-Firmen der Welt.
Das Unternehmen führte zuletzt zahlreiche neue Funktionen ein: Claude verbindet sich jetzt direkt mit Microsoft 365 und kann Inhalte aus Outlook, OneDrive oder Teams nutzen. Eine neue Enterprise-Suche führt interne Quellen zusammen. Das modulare Skills-System erledigt spezialisierte Aufgaben effizienter. Das neue Modell Claude Haiku 4.5 arbeitet doppelt so schnell wie frühere Spitzenmodelle und kostet nur ein Drittel.
Pinterest führt KI-Filter gegen AI-Slop ein
Weiterlesen nach der Anzeige
Pinterest berichtet, dass bereits 57 Prozent des Internets KI-generiert seien. Die Beschwerden über KI-Inhalte häuften sich stark, sodass das Unternehmen nun eine Funktion einführt. Nutzer können entscheiden, wie viele KI-Inhalte sie sehen wollen.
Bei Pinterest suchen Menschen hauptsächlich Bastelanleitungen, Dekoration oder kaufbare Produkte. KI-generierte Katzen aus Mandarinen oder unbastelbare KI-Tipps kommen nicht gut an. Alle KI-Inhalte auszublenden ist nicht möglich, da sie sich nicht immer erkennen lassen. Pinterest hat bereits ein KI-Label eingeführt, das KI-Inhalte kennzeichnen soll.
Windows 11 wird zum KI-PC mit lokalen Agenten
Microsoft hat angekündigt, dass künftig jeder Windows-11-PC ein KI-PC werden soll. Kern der Strategie bleibt Copilot, mit dem Benutzer per Spracheingabe interagieren sollen. Nach Aktivierung von Copilot Voice wartet der PC auf „Hey Copilot“ und nimmt dann Anweisungen entgegen.
Die größte Neuerung sind sogenannte Copilot Actions: Statt nur den Browser zu bedienen, soll die KI auch mit lokalen Dateien arbeiten können. Das betrifft das Durchsuchen, Zusammenfassen oder Sortieren von Dateien. Copilot kann Inhalte in andere Anwendungen führen, etwa Fotos auf korrekte Ausrichtung prüfen und per Mail versenden. Auch Nicht-Microsoft-Dienste lassen sich verknüpfen.
Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im „KI-Update“ von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.
Google DeepMind entdeckt möglichen Krebs-Therapieansatz
Das Forschungsteam von Google DeepMind hat gemeinsam mit der Yale University ein KI-Modell für Zellanalyse vorgestellt. Das System C2SScale 27B basiert auf der offenen Gemma-Modellfamilie und konnte einen bislang unbekannten biochemischen Mechanismus identifizieren, der für die Krebsforschung relevant ist.
Das Modell untersuchte Millionen einzelner Zellen und simulierte den Einfluss von über 4000 Medikamenten. Es fand einen Wirkstoff, der die Erkennung von Tumorzellen durch das Immunsystem verbessern könnte. Laborexperimente mit menschlichen Zellmodellen bestätigten die KI-Vorhersage. Das Modell und der Code sind auf GitHub und Hugging Face öffentlich zugänglich.
Oracle plant Supercomputer mit 800.000 GPUs
Oracle, ein IT-Unternehmen, will in mehreren Rechenzentren insgesamt 800.000 GPUs zusammenschalten. Der Supercomputer-Verbund ZetaScale10 besteht aus mehreren Rechenzentren in Abilene, Texas. Die erste Iteration soll in der zweiten Jahreshälfte 2026 ans Netz gehen.
Oracle erwartet 16 ZetaFlops Rechenleistung im FP4-Datenformat, das entspricht 16 Trilliarden Operationen pro Sekunde. Oracle rechnet dabei die Leistung von 800.000 Blackwell-GPUs zusammen. Die reale Leistung wird davon abhängen, wie gut der Systemverbund skaliert. Mit den Supercomputern aus der Top-500-Liste ist der Wert nicht vergleichbar, da diese einen komplexeren Benchmark nutzen.
Apple beschleunigt KI-Textgenerierung um das 128-fache
Apples KI-Forschungsabteilung hat einen neuen Ansatz für die Beschleunigung von KI-Textgeneratoren vorgestellt. Mit Few Step Discrete Flow Matching soll sich die Durchsatzrate um das bis zu 128-fache steigern lassen. Die Ausgabe von 1024 Token beschleunigte sich im Experimentalbetrieb um das 128-fache gegenüber früheren Modellen.
Während übliche große Sprachmodelle wie GPT-5 auf Transformer setzen und Wortteil für Wortteil ausgeben, generieren die Diffusion-Modelle ganze Texte am Stück. Apples Ansatz reduziert die dafür notwendigen internen Schritte nochmals. Apple hat die Modelle öffentlich freigegeben und setzt die Technik auch für Programmcode-Generierung und Protein-Faltung ein.
Japan ermahnt OpenAI wegen Anime-Urheberrechtsverstößen
Der neue KI-Videogenerator Sora 2 kann Videos mit Dialogen, Soundeffekten und Hintergrundgeräuschen generieren. Viele Anwender nutzen dies, um Videoclips mit Figuren aus japanischen Filmen, Comics und Spielen zu erstellen. Das missfällt dem japanischen Minister Minoru Kiuchi, der für geistiges Eigentum zuständig ist.
Anime und Manga seien unersetzliche japanische Schätze, erklärte er. Die Regierung forderte OpenAI auf, alle Handlungen zu unterlassen, die eine Urheberrechtsverletzung darstellen könnten. Japans KI-Gesetz sieht bei Urheberrechtsverletzungen zwar Gegenmaßnahmen vor, aber keine Strafen. OpenAI-Chef Sam Altman kündigte Änderungen bei Sora 2 an: Rechteinhaber sollen mehr Kontrolle über die Generierung ihrer Figuren bekommen.
(mali)
Künstliche Intelligenz
#TGIQF: Das (neue) Quiz rund ums Booten
Seit nunmehr über acht Jahren leitet das TGIQF-Quiz bei heise online mit einer Handvoll Nerdfragen das Wochenende ein. Volker Weber kündigte am 25. September 2017 in „init – der Wochenausblick“ ein neues Quiz auf heise online an: „Sofern uns die CMS-Götter hold sind, starten wir am Freitag die neue Rubrik #TGIQF: „Thank God it’s Quiz Friday“. Lasst Euch überraschen.“ Das am Freitag der gleichen Woche erschienene erste Quiz handelte von Abkürzungen.
Weiterlesen nach der Anzeige
Mittlerweile sind über 400 weitere Nerd-Quizze dazugekommen. In unzähligen Reaktionen freuten sich unsere Leserinnen und Leser über prima Ergebnisse, zerbrachen sich über nerdige Fragen den Kopf oder ärgerten sich, weil der olle Quizmaster trotz Timer die Frage etwas zu ausführlich formulierte.
„Thank God It’s Quiz Friday!“ Jeden Freitag gibts ein neues Quiz aus den Themenbereichen IT, Technik, Entertainment oder Nerd-Wissen:
Tja, was haben wir da angerichtet! Als krankheitsbedingt mal ein Quiz ausfiel, schickte uns ein Leser die verzweifelte Frage, wie denn nun dessen Büroabteilung ins Wochenende starten soll, so ganz ohne heise-Quiz?
Seit einigen Jahren grübeln in der heiseshow zu drei von Moderatorin Anna Bicker vorab gestellten Quizfragen heise online-Chef Dr. Volker Zota sowie Redakteur Malte Kirchner mit, oder andere Gäste – falls jemand von der Stammcrew verhindert ist.
In dieser Woche war deswegen Redakteur Alexander Spier mit an Bord, der zu einer der drei knackigen Fragen sogar mit Nerdwissen aufwarten konnte.
Nun haben wir uns einen kleinen Reboot erlaubt: Das dieswöchige TGIQF-Quiz erscheint in einer neuen Software, die viel mehr Möglichkeiten bietet, um Fragen zu formulieren – Mit dem ersten Quiz ist es noch lange nicht ausgereizt. Der Quizmaster aka Pappenheimer sagt ebenfalls: „Lasst Euch überraschen.“
Passend zum Reboot dreht sich das Quiz dieses Mal rund um das Booten des Rechners, um Bootsoftware, Bootscreens und wenns beim Hochfahren schiefläuft. Aufgepasst: Nun sind durchaus auch mal mehrere Antworten möglich.
Weiterlesen nach der Anzeige
Eine Uhr tickt für Sie nicht. Dafür gibts eine neue Punktzahl: Mit Beantwortung der 10 Fragen können Sie pro Frage 100 Punkte und dank Multiantworten insgesamt maximal satte 1200 Punkte erzielen.
Schreiben Sie gern im Forum, wie Ihnen das neue Quiz gefällt, und teilen Sie auch gern Ihre Ergebnisse mit anderen Usern. Wie immer gilt: bitte mit Spoilern zurückhalten, um anderen Teilnehmern nicht die Freude am Quiz zu verhageln. Lob und Kritik sind wie immer gern genommen.
Bleiben Sie zudem auf dem Laufenden und erfahren Sie das Neueste aus der IT-Welt: Folgen Sie uns bei X auch bekannt als Twitter, Mastodon, auf Facebook oder Instagram. Und schauen Sie auch gern beim Redaktionsbot Botti auf dem Netzwerk, welches einst Twitter hieß, vorbei.
Und falls Sie Ideen für eigene Quiz haben, schreiben Sie einfach eine Mail an den Quizmaster aka Herr der fiesen Fragen.
(mawi)
Künstliche Intelligenz
Sicher im Internet: Wie MullvadVPN, ProtonVPN, NordVPN & Co. helfen | c’t uplink
Kommerzielle VPN-Anbieter wie Bitdefender Premium VPN, ExpressVPN, hide.me VPN, IVPN, Mullvad VPN, NordVPN, Proton VPN, TunnelBear und Windscribe versprechen, ihre Kunden für ein paar Euro im Monat vor quasi allen Bedrohungen des Internets zu schützen. Und nebenher kann man dadrüber anonym surfen, ausländische Streamingdienste nutzen oder, wenn man selbst im Ausland ist, die deutschen Abos und Mediatheken gucken.
Weiterlesen nach der Anzeige
Den wöchentlichen c’t-Podcast c’t uplink gibt es …
Einiges davon stimmt, anderes, naja, nur so halb. Und manches kriegt ihr auch mit einem eigenen VPN gelöst, was ja viele Router direkt anbieten. Im Podcast erläutert c’t-Redakteur Keywan Tonekaboni die Vor- und Nachteile der kommerziellen VPNs.
Die VPNs versprechen Sicherheit, wobei vor allem Sicherheit gegenüber dem Provider – also der Internetanbieter oder der Beitreiber etwa des Hotel-, Café- oder Zug-WLANs – gemeint ist. Sie versprechen Anonymität, was wiederum eher gegenüber der Betreiber der Websites gilt, die man besucht. Sie versprechen, das Geofencing einiger Dienstanbieter zu umgehen – was tatsächlich gut funktioniert. Und sie versprechen, bei Behördenanfragen weniger oder keine Daten herauszurücken, was ein etwas komplizierteres Gebiet ist. Ein Nebeneffekt der VPNs sind zudem Werbeblocker.
Als Alternativen kommen vor allem selbst aufgesetzte VPNs in Frage. Wir erklären, für welche der Anwendungen das hilft und für welche nicht. Und wann und wovor vielleicht weitere Dienste wie TOR oder spezielle DNS-Server sogar besser als ein VPN schützen.
Zu Gast im Studio: Keywan Tonekaboni
Host: Jörg Wirtgen
Produktion: Ralf Taschke
Weiterlesen nach der Anzeige
► Die c’t-Artikel zum Thema (Paywall):
https://www.heise.de/select/ct/2025/22/2523811201254776159
https://www.heise.de/select/ct/2025/22/2525209403380311002
https://www.heise.de/select/ct/2025/22/2523811245173997693
In unserem WhatsApp-Kanal sortieren Torsten und Jan aus der Chefredaktion das Geschehen in der IT-Welt, fassen das Wichtigste zusammen und werfen einen Blick auf das, was unsere Kollegen gerade so vorbereiten.
► c’t Magazin
► c’t auf Mastodon
► c’t auf Instagram
► c’t auf Facebook
► c’t auf Bluesky
► c’t auf Threads
► c’t auf Papier: überall, wo es Zeitschriften gibt!
(jow)
Künstliche Intelligenz
Porsche: CEO Oliver Blume vor dem Rausschmiss
Der Manager Oliver Blume soll als Vorstandsvorsitzender von Porsche abgelöst werden. Das Präsidium des Aufsichtsrats habe den Aufsichtsratsvorsitzenden beauftragt, Gespräche mit dem 57-Jährigen über ein einvernehmliches vorzeitiges Ausscheiden aus dem Vorstand zu führen, wie das Unternehmen mitteilte.
Weiterlesen nach der Anzeige
Als möglicher Nachfolger im Amt des Vorstandsvorsitzenden ist Michael Leiters im Gespräch, der Chief Executive Officer von McLaren Automotive Limited war. Mit ihm würden nun Verhandlungen aufgenommen, heißt es von Porsche. Der promovierte Maschinenbauer Leiters war 13 Jahre bei Porsche und vor seinem Engagement bei McLaren bei Ferrari. Blume soll Vorstandsvorsitzender von Volkswagen bleiben.
Schon länger in der Kritik
Blume führt seit rund drei Jahren zwei Börsenunternehmen. Im Oktober 2015 wurde er Vorstandsvorsitzender von Porsche. Am 1. September 2022 kam, kurz vor dem Porsche-Börsengang, der Chefposten bei Volkswagen hinzu. Seit einiger Zeit war über den Rückzug Blumes spekuliert worden: Aktionärsvertreter sahen seine Doppelrolle kritisch. Nicht nur wegen der riesigen Arbeitsbelastung, sondern auch wegen möglicher Interessenkonflikte. Sie forderten den Top-Manager wiederholt dazu auf, sich für die Führung von einem der Dax-Konzerne zu entscheiden. Hendrik Schmidt vom Fondsanbieter DWS kritisierte etwa, dass Porsche und VW die einzigen Börsenunternehmen in Deutschland seien, die sich einen „Teilzeitvorstandsvorsitzenden“ leisteten.
Solche Vorwürfe ließ Blume an sich abprallen, auch wenn sich der Ton in den vergangenen Monaten änderte: Er verteidigte seine Doppelrolle bis zuletzt als ein Erfolgsrezept mit mehr Vor- als Nachteilen. Unterstützung kam lange Zeit von den Milliardärsfamilien Porsche und Piëch, die im Volkswagen-Konzern die Mehrheit der Stimmrechte kontrollieren. Blume scheint diesen Rückhalt verloren zu haben.
Verkaufszahlen, Umsatz und Gewinn: Immer neue Rekorde – bis 2023
Blume übernahm Porsche im Top-Zustand. 2015 war bis zu diesem Zeitpunkt das erfolgreichste Geschäftsjahr der Unternehmensgeschichte. Auf seiner ersten Bilanz-Pressekonferenz sprach der Manager von einem „selbst für Porsche-Maßstäbe außerordentlichen Ergebnis“. Das war bereits ein Vorgeschmack auf alles, was danach noch kommen sollte. Über Jahre hinweg ging es in Zuffenhausen fast ausschließlich aufwärts mit Verkaufszahlen, Umsatz und Gewinn. Bei Blumes Amtsantritt verkaufte Porsche etwa 225.000 Autos jährlich. 2023, das Jahr mit dem höchsten Absatz bislang, waren es gut 320.000 Sport- und Geländewagen. Der Gewinn nach Steuern hat sich in seiner Amtszeit zwischenzeitlich mehr als verdoppelt.
Einer der größten Erfolge Blumes war der Börsengang im September 2022. Nach jahrelangen Spekulationen und monatelanger Prüfung sammelte Volkswagen mit dem Börsengang knapp 9,4 Milliarden Euro ein. Damit war es die größte Erstemission in Deutschland seit der Telekom im Jahr 1996, obwohl die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen durch die Corona-Folgen und den Ukraine-Krieg alles andere als rosig waren.
Weiterlesen nach der Anzeige
Höhenflug an der Börse
Das Papier mit dem Kürzel „P911“ – benannt nach der Sportwagen-Ikone 911 – setze danach zum Höhenflug an. Im Dezember 2022 stieg das Unternehmen bereits in den Leitindex Dax auf. Das mache Porsche „glücklich und stolz“, sagte Blume damals. Zwischenzeitlich war Porsche an der Börse auch mehr wert als VW. Das Hoch erreichte die Aktie im Frühjahr 2022 mit fast 120 Euro – nach einem Ausgabepreis von 82,50 Euro.
Trotz des guten Laufs türmten sich insbesondere auf der Zielgeraden der fast zehn Jahre andauernden Ära Blume die Probleme. Die Absatzzahlen ließen zu wünschen übrig, vor allem in China und den USA lief es schlecht. Auch der Gewinn rauschte zuletzt in den Keller. Der Konzernüberschuss von Januar bis Juni lag bei 718 Millionen Euro – 71 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Porsche im Dax: rein und raus
Aus dem einst erfolgsverwöhnten Anbieter teurer Fahrzeuge ist ein Unternehmen im Krisenmodus geworden. Das ging auch an der Börse nicht vorbei: Der Wert des Papiers hat sich seit dem Höchstwert mehr als halbiert. Zuletzt schwankte der Wert um 41 Euro. Anfang September flog Porsche auch wieder aus dem Dax. In einem Brief an die Belegschaft skizzierte Blume im Sommer mehrere Gründe für die Misere: In China sei das Marktsegment für teure Luxusprodukte in kurzer Zeit förmlich zusammengebrochen. In den USA drückten die gestiegenen Zölle und perspektivisch vor allem die aktuelle Kursentwicklung des Dollars das Porsche-Geschäft. Probleme, für die sein Nachfolger Lösungen finden muss.
Für Porsche geht die Antriebswende nicht auf. Keine andere Marke im Volkswagen-Konzern hatte sich ein ähnlich ehrgeiziges Ziel gesetzt. Mehr als 80 Prozent aller Porsche-Neuwagen sollten bis 2030 vollelektrisch fahren. Davon ist nicht mehr viel übrig. Im ersten Halbjahr lag der Anteil der E-Autos bei 23,5 Prozent. Die E-Mobilität entwickle sich in vielen Märkten deutlich langsamer, als „wir und viele Experten es noch vor Jahren erwartet hatten“, so Blume. Daher hat Porsche umgeschwenkt und will wieder mehr Fahrzeuge mit Verbrennern und Plug-in-Hybriden entwickeln. Auch von den einst großen Batterie-Plänen des Managements ist wenig übrig. Cellforce soll in Zukunft nur noch Forschung und Entwicklung betreiben, bis zu 200 Arbeitsplätze sollen dort wegfallen. Für den Schwenk rechnet Porsche mit Mehrkosten in Milliardenhöhe.
Sparprogramm bei Porsche
Porsche muss deshalb den Rotstift ansetzen und seine Strukturen umbauen. Bis zum Jahr 2029 sollen in der Region Stuttgart rund 1900 Stellen sozialverträglich abgebaut werden. Ein weiteres Sparprogramm soll im Herbst geschnürt werden. Darüber wird aktuell mit dem Betriebsrat verhandelt. Auch wenn Blume sich nun komplett auf Volkswagen konzentrieren kann: Die Probleme bei Porsche dürfte er auch von Wolfsburg aus im Blick behalten. Denn zuletzt belastete das schwache Abschneiden der früheren Gewinngiganten Porsche und Audi das Konzernergebnis. Die lange schwächelnde Kernmarke VW Pkw fuhr im zweiten Quartal sogar mehr operativen Gewinn ein als die Premium-Marken zusammen.
Baustellen bei Volkswagen
Auch nach Ende des Tarifkonflikts mit der IG Metall gibt es im Konzern noch genügend offene Baustellen: Mit der IG Metall muss jetzt bis Ende 2026 über eine Änderung der Tarifstruktur verhandelt werden, von der sich VW weitere Einsparungen verspricht. Bis 2030 will die Kernmarke fast jede vierte Stelle in Deutschland streichen. Jetzt muss der Konzern zeigen, wie das ohne eine einzige betriebsbedingte Kündigung gelingen soll. Mit dem Sparkurs will VW Überkapazitäten abbauen und die Gewinnmarge der ertragsschwachen Kernmarke erhöhen. Auf viel Rückhalt der Beschäftigten kann Blume nicht hoffen: In der Krise war der Unmut gewachsen. Hinzu kommen die Konzern-Dauerbaustellen: das wegbrechende China-Geschäft, der schleppende Elektro-Hochlauf, die konzerneigene Softwareschmiede Cariad, der Aufbau eigener Batteriefabriken und der Wettlauf beim autonomen Fahren.
Mehr zur Marke Porsche
(mfz)
-
UX/UI & Webdesignvor 2 Monaten
Der ultimative Guide für eine unvergessliche Customer Experience
-
UX/UI & Webdesignvor 2 Monaten
Adobe Firefly Boards › PAGE online
-
Social Mediavor 2 Monaten
Relatable, relevant, viral? Wer heute auf Social Media zum Vorbild wird – und warum das für Marken (k)eine gute Nachricht ist
-
Entwicklung & Codevor 2 Monaten
Posit stellt Positron vor: Neue IDE für Data Science mit Python und R
-
Entwicklung & Codevor 1 Monat
EventSourcingDB 1.1 bietet flexiblere Konsistenzsteuerung und signierte Events
-
UX/UI & Webdesignvor 1 Monat
Fake It Untlil You Make It? Trifft diese Kampagne den Nerv der Zeit? › PAGE online
-
Apps & Mobile Entwicklungvor 3 Monaten
Firefox-Update 141.0: KI-gestützte Tab‑Gruppen und Einheitenumrechner kommen
-
Online Marketing & SEOvor 3 Monaten
So baut Googles NotebookLM aus deinen Notizen KI‑Diashows