Künstliche Intelligenz
KI-Update kompakt: 3 Jahre ChatGPT, KI-Gedächtnis, KI-Assistent, Genesis-Mission
Drei Jahre ChatGPT: Erfolg ohne Geschäftsmodell
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ChatGPT ging am 30. November 2022 online und wurde schnell zur ersten Anlaufstelle für Trainingspläne, Urlaubsplanung und Hausaufgaben. Heute nutzen weltweit etwa 800 Millionen Menschen pro Woche den Chatbot. In Deutschland setzen ihn Nutzer primär zum Schreiben, für Ratschläge, Informationssuche und Gesundheitstipps ein. Der Erfolg löste einen Boom am Kapitalmarkt aus, den viele bereits als „KI-Blase“ bezeichnen.

Denn ein tragbares Geschäftsmodell fehlt weiterhin. Die Kosten für Training und Betrieb übersteigen die Einnahmen deutlich. Größter Gewinner ist Nvidia, das die Hardware liefert. Die Umweltfolgen sind erheblich: Microsoft steigerte seine CO₂-Emissionen um 40 Prozent, Google um 13 Prozent. Dazu kommt ein enormer Wasserverbrauch zur Kühlung der Rechenzentren. OpenAI-Chef Sam Altman treibt trotzdem die Entwicklung einer allgemeinen künstlichen Intelligenz voran, die jede intellektuelle Aufgabe des Menschen bewältigen soll.
US-Patentamt behandelt KI wie Laborausrüstung
Das US-Patentamt hat seine Leitlinien zur Patentierbarkeit von KI-gestützten Erfindungen geändert. Direktor John Squires stellt klar: Systeme wie ChatGPT, Gemini oder Claude sind analog zu Laborausrüstung, Computersoftware oder Forschungsdatenbanken zu betrachten. KI darf Dienste leisten und Ideen generieren, kann aber niemals als Erfinderin oder Miterfinderin genannt werden.
Entscheidend bleibt die geistige Schöpfung des Menschen. Eine natürliche Person muss eine „bestimmte und dauerhafte Idee der vollständigen Erfindung“ im Kopf geformt haben. Die neuen Vorgaben sollen die Rechtsunsicherheit beenden, wenn Forscher KI als intensiven Entwicklungspartner nutzen. Sie werden nun rechtlich so behandelt, als hätten sie ein fortgeschrittenes Mikroskop oder eine komplexe Simulationssoftware benutzt.
Google kürzt kostenlose Nutzung von Gemini 3 Pro drastisch
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Google hat die kostenlosen Nutzungslimits seines KI-Modells Gemini 3 Pro stark eingeschränkt. Nutzer ohne kostenpflichtiges Abonnement erhalten nur noch „Basic Access“ mit täglich wechselnden Limits. Zuvor waren bis zu fünf Prompts pro Tag garantiert. Beim Bildgenerator Nano Banana Pro können Gratisnutzer statt drei nur noch zwei Bilder täglich erstellen.
Google begründet die Maßnahme mit „hoher Nachfrage“. Die Limits können sich häufig ändern und werden täglich zurückgesetzt. Der Erfolg von Gemini 3 Pro scheint das Unternehmen überrascht zu haben. Bei seiner Veröffentlichung katapultierte sich das Modell an die Spitze wichtiger Benchmarks und überholte erstmals ChatGPT. Google hat nicht mitgeteilt, wann die ursprünglichen Gratis-Kontingente wiederhergestellt werden.
Neues Gedächtnissystem soll KI-Datenverlust verhindern
Ein Forschungsteam aus China und Hongkong hat eine neue Speicherarchitektur für KI-Agenten vorgestellt. Das System „GAM“ soll verhindern, dass KI-Modelle in langen Konversationen wichtige Details vergessen. Das Problem ist als „Context Rot“ bekannt: Wenn Chats zu umfangreich werden, erreichen Modelle die Grenzen ihres Kontextfensters und verlieren den Überblick oder halluzinieren.
Die Wissenschaftler übertragen das Prinzip der „Just-in-Time Compilation“ auf KI-Gedächtnisse. Informationen werden erst im Moment der Abfrage für die spezifische Situation aufbereitet. Ein „Memorizer“ speichert den kompletten Gesprächsverlauf in einer Datenbank. Ein „Researcher“ führt erst bei konkreten Fragen eine tiefe Recherche im eigenen Gedächtnis durch. In Tests übertraf das System laut den Autoren herkömmliche Methoden mit statischen Zusammenfassungen deutlich.
KI-Assistenten fördern oberflächliches Lernen bei Programmierern
Der Einsatz von KI-Tools wie GitHub Copilot führt bei Programmieranfängern zu oberflächlichem Lernverhalten. Das zeigt eine Studie der Universität des Saarlandes unter Leitung von Sven Apel. Die Untersuchung verglich studentische Paare, die entweder mit oder ohne KI-Unterstützung arbeiteten. Nutzer von KI-Assistenten übernehmen die Code-Vorschläge oft unkritisch und gehen davon aus, dass die Lösung korrekt ist.
In KI-gestützten Teams drehte sich die Kommunikation fast ausschließlich um den Code selbst. Menschliche Paare ohne KI-Hilfe stellten mehr Fragen und diskutierten breiter über Lösungswege. Die Forscher warnen vor langfristigen Folgen: Wenn Entwickler den Code nicht tiefgehend verstehen, können später Fehler entstehen, deren Behebung aufwendig ist. Apel betont, dass KI zwar bei Routineaufgaben hilft, komplexe Probleme aber weiterhin menschlichen Austausch und kritisches Hinterfragen erfordern.

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im „KI-Update“ von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.
GPT-5 löst komplexen Mathematik-Beweis in Rekordzeit
Ein Forscher von OpenAI berichtet von erheblichen Zeitgewinnen durch das kommende Modell GPT-5. Sebastian Bubeck schreibt auf der Plattform X, dass das Modell eine hochkomplexe mathematische Aufgabe an einem Nachmittag gelöst habe. Ein Mensch hätte dafür rund einen Monat benötigt. Der Prozess war mehrstufig: GPT-5 entwarf den Lösungsweg, führte eine Simulation zur Überprüfung einer Formel durch und verfasste anschließend einen vollständigen mathematischen Beweis.
Bubeck bezeichnet dies als die bislang stärkste Leistung eines großen Sprachmodells, die er gesehen habe. Auch der renommierte Mathematiker Terence Tao berichtete kürzlich von Zeitersparnissen durch KI, allerdings in anderer Form. Er nutzte KI-Modelle zur Überprüfung eigener theoretischer Annahmen, nicht im autonomen Modus. Ein Bericht von OpenAI legt nahe, dass GPT-5 darauf ausgelegt ist, Forschungsprozesse in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen deutlich zu beschleunigen.
Trumps Genesis-Mission: Große Pläne, unklare Umsetzung
US-Präsident Donald Trump hat die „Genesis-Mission“ gestartet. Sie soll die technologische Vorherrschaft der USA sichern und ausbauen. Innerhalb eines Jahres soll das Department of Energy eine Plattform mit der „weltgrößten Sammlung an Forschungsdaten“ und Zugriff auf Supercomputing-Ressourcen bereitstellen. Qualifizierte Unternehmen und Forschungseinrichtungen sollen damit KI-Modelle und Agenten trainieren, die Hypothesen testen und Experimente durchführen, vorwiegend in den Bereichen Energie, Biotechnologie, Materialforschung und Quantentechnologie.
Die Umsetzung ist fraglich. Die USA haben früher mit großangelegten Förderprogrammen Technologie erfolgreich vorangebracht, etwa bei Exaflop-Supercomputern. Doch zwei Probleme bleiben: die Datenlage und der Stand der KI-Technik. Maschinelles Lernen funktioniert nur bei guten und großen Datensätzen, die nur punktuell existieren. Zudem können KI-Modelle gut das nächste Problem vorhersagen, wenn es ähnlich in den Trainingssätzen vorkam.
Black Friday: KI-Tools treiben Online-Umsatz
Der Anbieter von CRM-Lösungen Salesforce hat für den vergangenen Black Friday weltweit einen Online-Umsatz von 79 Milliarden US-Dollar beobachtet. Das entspricht einem Wachstum von sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zwischen 10 und 14 Uhr gaben Online-Shopper allein in den USA im Schnitt jede Minute 12 Millionen Dollar aus, berichtet Forbes.
Sowohl Adobe als auch Salesforce stellten fest, dass viele Menschen nicht mehr Suchmaschinen oder Preisvergleichsportale nutzen, sondern über KI-Tools zu den Shops gelangen. Adobe stellte ein Wachstum von 805 Prozent gegenüber dem Vorjahr fest. Salesforce beziffert die Umsätze durch KI auf 14,2 Milliarden weltweit und 3 Milliarden in den USA. Das bestätigt den Trend, dass viele Menschen direkt Chatbots oder ähnliche Tools für die Suche nach Informationen benutzen.

(igr)
Künstliche Intelligenz
Dresdner Start-up bekommt Leibniz-Gründungspreis für 3D-gedruckte Elektronik
Bei dem neuen Verfahren sorgt ein von den Forschenden am IFW Dresden entwickelter Aerosoldruckkopf für neue Produktionsmöglichkeiten. Aerosole sind Mischungen aus Gas und darin fein verteilten festen oder flüssigen Aerosolpartikeln, in diesem Fall den leitenden Bestandteilen. Eine integrierte, chipbasierte mikroakustische Quelle sorgt für eine besonders effiziente Verteilung der Aerosole. Gleichzeitig beeindruckt der Druckkopf durch seine kompakte Bauweise und die stark vereinfachte Systemarchitektur.
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Die Entwicklung und Vermarktung des Verfahrens liegt in den Händen von Sonojet. Das Start-up ist als Ausgründung des Leibniz-Instituts für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden (IFW Dresden) entstanden. Sonojet erhält für das Verfahren den mit 50.000 Euro dotierten Leibniz-Gründungspreis 2026. Das Unternehmen hat sich im industriellen Mikrodruck in der Halbleiter- und Elektronikbranche einen guten Ruf erarbeitet. Das Verfahren hat sich in wenigen Jahren zur bevorzugten Lösung für gedruckte Elektronik auf 3D-Oberflächen entwickelt.
Neues Verfahren spart Rohstoffe
Sonojet fertigt damit Leiterbahnen, Antennen oder Sensoren direkt auf 3D-Bauteilen, Gehäusen oder flexiblen Trägermaterialien. Das Unternehmen verarbeitet eine breite Palette funktionaler Tinten. Durch das neue Verfahren lassen sich teure Materialien wie Edelmetalltinten deutlich sparsamer einsetzen. Die Technologie findet Anwendung in der Unterhaltungselektronik, der Automobilindustrie, der Medizintechnik und im Verteidigungssektor.
Die Gründer richteten Sonojet im Mai 2025 als GmbH ein. Der Start des operativen Betriebs ist für Mitte 2026 geplant. Bis Ende 2026 erhält das Start-up Förderung aus dem Programm „Exist Forschungstransfer“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Die Technologieentwicklung finanzierte in den Vorjahren zusätzlich das Bundesforschungsministerium, der Freistaat Sachsen und die Deutsche Forschungsgemeinschaft durch Projektmittel.
Wie der Informationsdienst Wissenschaft (IDW) berichtet, will Sonojet das Preisgeld in die Präsenz auf internationalen Industriemessen und in den professionellen Ausbau des Marketings investieren. Schon bald soll der Druckkopf als Bestandteil einfach bedienbarer Komplettdrucksysteme auf den Markt kommen.
(usz)
Künstliche Intelligenz
Blackview MP20 mit Intel N150 im Test: Leiser Mini-PC für Office & Co. ab 150 €
Flott und kompakt: Der Blackview ist ein sparsamer Mini-PC mit Intel N150 und viel RAM und SSD-Speicher.
Der Blackview MP20 ist ein weiterer kompakter und sparsamer Mini-PC mit Intel-N-CPU im Preisbereich um 200 Euro. Blackview hat in der Vergangenheit schon oft ein auf den ersten Blick übliches System geboten, das sich schlussendlich durch bessere Leistung oder mehr Features von der Konkurrenz abheben konnte. Der MP20 bietet 16 GB RAM und 512 GB SSD-Speicher, was bereits die Norm übertrifft. Wie gut die Leistung in der Praxis ist, zeigt unser Test. Das Testgerät hat uns der Hersteller zur Verfügung gestellt.
Ausstattung: Welche Hardware bietet der Blackview MP20?
Der MP20 setzt auf den im Frühjahr 2025 vorgestellten Intel N150. Dieser liegt leistungstechnisch zwischen dem N95 und N97, ist aber Teil der neueren Twin-Lake-N-Architektur. Diese hat 2025 bereits ihren vierten Jahrestag gefeiert. Der Prozessor bietet vier Effizienz-Kerne mit bis zu 3,6 GHz und keine Performance-Kerne. Die integrierte Intel-Xe-Grafikeinheit ist auf 24 Kerne (Execution Units) mit bis zu 1,0 GHz begrenzt. Die TDP wird mit 6 W angegeben. Damit handelt es sich hier um einen sparsamen Prozessor, der definitiv nicht für Gaming ausgelegt ist.
Die CPU unterstützt sowohl DDR4, als auch DDR5. Blackview hat dem MP20 nur ein DDR4-SO-DIMM-Modul mit 2667 MT/s (Megatransfers/s) spendiert. Dieses bietet eine Kapazität von 16 GB und ist von der Marke alhua. Es steht auch nur ein Steckplatz zur Verfügung. Wir konnten auch ein schnelleres Modul von Crucial mit 3200 MT/s problemlos nutzen. DDR4 statt DDR5 ist in jedem Fall schade, da die Systemperformance vom neueren Standard durchaus profitieren würde – die Entscheidung ist für den günstigen Preis aber vermittelbar.
Obwohl die CPU PCIe 3.0 bietet, hat die M.2-SSD nur SATA-Geschwindigkeiten. In Crystaldiskmark messen wir 562 MB/s im Lesen und 507 MB/s im Schreiben. Die SSD ist im Formfaktor 2280 und bietet 512 GB Speicherplatz. Der M.2-Port am Mainboard hat allerdings den schnelleren M-Key und könnte daher theoretisch eine höhere Übertragungsrate bereitstellen. Leider ist dem nicht so, da wir auch mit einer PCIe-4.0-SSD in Crystaldiskmark nur 881 MB/s im Lesen und 865 MB/s im Schreiben messen.
Trotz kompakter Abmessung bietet der MP20 alle essenziellen Anschlüsse, wie viermal USB-A (2x USB 2.0, 2x USB 3.0) und Gigabit-Ethernet. Zudem gibt es HDMI 2.0 und Displayport, jeweils für ein Display mit maximal 4K-Auflösung bei 60 Hz. USB-C ist nicht vorhanden, was wir 2025 schmerzlich vermissen, zumal andere Mini-PCs im selben Preisbereich darüber verfügen. Die Stromversorgung erfolgt entsprechend ausschließlich über die DC-Buchse.
Drahtlos funkt der MP20 mit Wi-Fi 6 und Bluetooth 5.2. Beim Chipsatz handelt es sich um den Realtek 8852BE. Für die Ethernet-Kommunikation kommt der Realtek RTL8168/8111 zum Einsatz.
Performance: Wie schnell ist der Blackview MP20?
Der N150 ist primär für einfache Aufgaben wie Office gedacht, weshalb die Erwartungen eher niedrig sind. Gaming kann man hier, bis auf Retro-Games, völlig vergessen. Bei PCMark 10 erzielt der MP20 im Schnitt 3447 Punkte mit Spitzen bei 3470 und 3397 Punkten. Das ist ein enorm starkes Ergebnis, übliche Werte für diese CPU liegen bei 3200 und starke Werte normalerweise bei knapp 3300 Punkten. Im Benchmark 3Dmark Time Spy gibt es ebenfalls starke 459 Punkte, zusammengesetzt aus 403 Grafik- und 2250 CPU-Punkten. Beispielsweise übertrifft der Minisforum UN150P (Testbericht) den MP20 hier ein wenig, durch zusätzliche 200 CPU-Punkte. Im Cross-Plattform-Benchmark Geekbench 6 schafft der MP20 einen Score von 1264 im Single- und 2975 im Multi-Core. Der Open-CL-Benchmark vergibt 4271 für die Grafikleistung. Abschließend attestiert Cinebench R24 dem N150 61 Punkte im Single- und 183 Punkte im Multi-Core. Damit misst sich der Blackview MP20 mit den stärksten Mini-PCs mit Intel-N150-CPU. Die CPU ist allerdings sehr auf Sparsamkeit getrimmt – wer mehr Leistung benötigt, muss zu höherpreisigen Alternativen von AMD greifen.
Blackview MP20 – Bilderstrecke
Verbrauch: Wie hoch ist die Leistungsaufnahme des Blackview MP20?
Im Idle verbraucht der MP20 gerade einmal 6 bis 8 W. Unter Volllast liegt der Gesamtverbrauch konstant bei 25 W und die Taktrate im Schnitt bei 2,5 GHz. 15 W genehmigt sich davon alleine die CPU. Die GPU läuft dauerhaft mit dem maximalen Takt von 1 GHz. Damit sollte das System immer eine gleichbleibend starke Leistung liefern.
Lüfter: Wie laut ist der Blackview MP20?
Im Idle ist der MP20 flüsterleise. Erst unter Last ist der Lüfter überhaupt zu hören. Wir messen mit dem Smartphone 32 dB(A) direkt am Gehäuse und 20 dB(A) in einem Meter Entfernung. Dabei lasten wir das gesamte System mittels Aida64-Stresstest aus. Die CPU erreicht maximal 83 Grad, im Mittel nur 76 Grad. So kann der Mini-PC immer seine maximale Leistung liefern, ohne in das Thermal Throttling, also temperaturbedingtes Heruntertakten, zu kommen. Die Lautstärke des Mini-PCs ist absolut in Ordnung, die Lüfter sind vergleichsweise leise, wenn auch nicht vollkommen lautlos. Alles in allem macht die Kühlung einen guten Eindruck.
Software: Welches Betriebssystem ist auf dem Blackview MP20 installiert?
Auf dem Blackview MP20 ist Windows 11 Pro vorinstalliert. Ein vollständiger Virenscan mit dem Windows Defender bleibt ohne Befund. Das System verzichtet zudem auf jedliche Bloatware mit Ausnahme der Microsoft-Apps und -Dienste.
Ins BIOS kommen wir problemlos über die erweiterten Wiederherstellungsoptionen von Windows. Auf diese Weise können wir Secure Boot deaktivieren, von unserem Ventoy-USB-Stick booten und Ubuntu 24.04.3 LTS problemlos installieren. Dabei wird direkt die richtige Auflösung gewählt; WLAN, Bluetooth und Ethernet funktionieren ebenfalls. Beim Audio können wir unsere Kopfhörer über Aux ebenfalls direkt nutzen. Das Aufwecken aus dem Ruhemodus, was gerne Probleme bereitet, funktioniert hier ebenfalls auf Anhieb.
Gehäuse: Wie ist die Verarbeitung des Blackview MP20?
Optisch wirkt der MP20 fast wie ein geschrumpfter Nipogi AK1 Pro (Testbericht). Beide haben ein schwarzes Gehäuse, mit einem kupferfarbenen Ring in der oberen Hälfte. Der MP20 ist allerdings nicht zweiteilig aufgebaut und bietet durch den kleineren Umfang auch weniger Anschlüsse. Das Gehäuse ist vollständig aus Kunststoff gefertigt und solide verarbeitet. Es gibt keine scharfen Kanten, nur lässt es sich, wie üblich bei günstigen Kunststoff-Gehäusen, leicht eindrücken und knarzt dabei deutlich. Beim Transport hat die Oberfläche auch direkt Schaden genommen. Beim ersten Aufbauen hatte das Gehäuse zudem einen intensiven chemischen Geruch, der sich aber mit der Zeit verzogen hat. Die Außenmaße belaufen sich auf 100 × 100 × 35,2 mm. Bei einem Gewicht von 265 g ist der Mini-PC sehr kompakt und portabel.
Das Öffnen, etwa zum Aufrüsten der Komponenten, gestaltet sich wie üblich. Unter den vier Gummifüßen auf der Unterseite befinden sich vier Schrauben, die mit einem langen Schraubendreher gelöst werden können. Danach lässt sich der Deckel mitsamt des kupferfarbenen Zier-Rings abnehmen. Anschließend hat man Zugriff auf RAM und SSD, für den Lüfter muss man zusätzlich das gesamte Mainboard herausnehmen.
Preis: Was kostet der Blackview MP20?
Beim Hersteller selbst kostet der MP20 mit 16 GB RAM und 512 GB Speicher aktuell 220 Euro, die Variante mit 8/256 GB ist ab 193 Euro erhältlich.
Bei Amazon ist der MP20 mit 8 GB RAM und 256 GB SSD mit 180 Euro noch einmal günstiger. Mit einer Bestellung über Aliexpress lässt sich abermals Geld sparen, dort kostet der MP20 mit 8 + 256 GB aktuell 150 Euro.
Fazit
Der MP20 liefert mit seinem Intel N150 mehr Leistung als sonst üblich. Dennoch ist er vor allem für einfache Aufgaben gedacht und ist insgesamt sehr sparsam. Mit seiner geringen Betriebslautstärke eignet er sich demnach gut als einfacher Office-PC. Durch seine geringe Größe ist er sehr portabel, bietet nicht viel mehr als nur die nötigsten Anschlüsse. Die Aufrüstbarkeit ist zudem sehr begrenzt. Für den Betrieb mit Windows können wir aus Erfahrung nur die getestete Variante mit 16 GB RAM empfehlen. Modelle wie der Minisforum UN150P und UN100P waren ein No-Brainer um 200 Euro. Da diese aber anscheinend dauerhaft ausgemustert sind, ist der MP20 ein solider Nachfolger, der nur bei den Anschlüssen nicht ganz mithalten kann – insbesondere, dass USB-C fehlt, ist 2025 ein echter Malus.
Künstliche Intelligenz
Valve: HDMI-Forum blockiert weiter HDMI 2.1 für Linux
Das für die HDMI-Spezifikation verantwortliche HDMI-Forum stellt sich in Sachen Open-Source offenbar weiter quer. Valves Steam Machine beherrscht theoretisch HDMI 2.1, jedoch ist der Mini-PC softwareseitig auf HDMI 2.0 beschränkt. Mehr als 60 Bilder pro Sekunde in 4K-Auflösung sind daher nur mit Einschränkungen möglich.
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Gegenüber Ars Technica bestätigte ein Valve-Sprecher, dass die HDMI-2.1-Unterstützung „auf der Softwareseite noch in Arbeit“ sei. „Wir haben daran gearbeitet, die Blockade dort aufzuheben.“
Die Steam Machine nutzt einen Ryzen-Kombiprozessor von AMD mit Radeon-Grafikeinheit. Valve setzt strikt auf Open-Source-Treiber, allerdings will das HDMI-Forum die 2.1er-Spezifikation nicht offenlegen. Nach eigenen Angaben hat Valve die HDMI-2.1-Hardware unter Windows validiert, um die grundlegende Funktionstüchtigkeit sicherzustellen.
Keine Änderung nach fast zwei Jahren
Die Einschränkung durch das HDMI-Forum bemängelte bereits Anfang 2024 ein für Linux verantwortlicher AMD-Mitarbeiter. Schon damals hatte AMD laut eigenen Angaben einen lauffähigen, HDMI-2.1-kompatiblen Treiber eingereicht, den das HDMI-Forum ablehnte.
„Das HDMI-Forum hat unseren Vorschlag leider abgelehnt“, hieß es damals. „Zum jetzigen Zeitpunkt ist eine Open-Source-Implementierung von HDMI 2.1 nicht möglich, ohne mit den Anforderungen des HDMI-Forums in Konflikt zu geraten.“
Erst HDMI 2.1 hat genügend Bandbreite für 120 oder 144 Hertz mit 3840 × 2160 Pixeln ohne Komprimierung. Zudem brachte erst diese Version herstellerunabhängige variable Refresh-Raten (HDMI VRR). Valve ermöglicht 4K und 120 Hertz mithilfe von Farbunterabtastung (Chroma Subsampling), eine Komprimierungstechnik, die vor allem bei Text auffällig ist. VRR funktioniert in Form von AMDs Freesync, das kompatible Displays erfordert.
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Alternativ können Interessierte einen aktiven Adapter von Displayport 1.4 auf HDMI 2.1 anwenden, um die Bildrate ohne Komprimierung zu erhöhen. Sie unterstützen offiziell allerdings kein VRR. Beliebte Varianten von Club3D sind nicht mehr verfügbar; im Preisvergleich sind noch Angebote weniger bekannter Anbieter (ab 35,67 €).
(mma)
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