Online Marketing & SEO
Kommt jetzt das Social-Media-Verbot für Jugendliche in der EU?
Expert:innen gehen davon aus, dass inzwischen fast eine ganze Generation Minderjähriger täglich online ist. Viele stoßen dort auf Gewalt, sexualisierte Inhalte oder KI-Videos, die sie kaum einordnen können. Australien hat bereits Konsequenzen gezogen. Europa wird folgen. Die Frage lautet nicht mehr, ob Social Media reguliert wird, sondern wie streng.
Die Debatte um den Kinderschutz im Netz beschleunigt sich. Australien hat Anfang Dezember 2025 das bereits 2024 beschlossene Social-Media-Verbot für unter 16-Jährige umgesetzt – ein international vielbeachteter Schritt. Jetzt zieht das EU-Parlament nach und beschließt strengere Altersgrenzen, um einen einheitlichen Schutzrahmen für Minderjährige in Europa zu schaffen.
Scroll-Verbot für unter 16-Jährige?
Diese EU-Länder fordern jetzt strikte Grenzen für Social Media
EU prüft Social-Media-Altersgrenzen ab 13 und 16 Jahren
Seit dem 10. Dezember 2025 müssen TikTok, Instagram, YouTube und Co. das Alter von australischen Nutzer:innen überprüfen und Accounts von unter-16-jähringen Usern löschen. Dieser Schritt wirkt bis nach Europa. Bereits im Mai 2025 forderten Frankreich, Spanien und Griechenland strengere Jugendschutzmaßnahmen, darunter verpflichtende Altersverifikationen auf allen internetfähigen Geräten. Seit Oktober dieses Jahres setzt sich auch Dänemark für ein Verbot sozialer Medien für Kinder ein. In Deutschland zeigte eine repräsentative Umfrage von YouGov aus November 2024, dass 57 Prozent der Befragten in Deutschland ein Mindestalter von 16 Jahren für Soziale Medien befürworten. 16 Prozent sprachen sich sogar für ein Mindestalter von 18 Jahren aus. Mit dem neuen Beschluss, über den unter anderem tagesschau.de berichtet, drängt das Parlament die EU-Kommission, einen Gesetzesentwurf vorzulegen. Dieser soll folgende Punkte enthalten:
- Verbot sozialer Netzwerke für unter 13-Jährige
- Nutzung von Social Media für 13- bis 16-Jährige nur mit elterlicher Zustimmung
- Strikte Alterskontrolle auf Basis sicherer Verifikations-Apps
- Einschränkungen für Videoplattformen und KI-Chatbots, also Anwendungen, die nicht nur Fragen beantworten, sondern auch Nähe, Freundschaft und Beziehungen simulieren können
EU reagiert auf alarmierende Zahlen der Social-Media-Nutzung von Jugendlichen
Grok Imagine gilt derzeit als eines der extremsten Beispiele dafür, welche Arten von Inhalten Jugendlichen theoretisch ausgespielt werden können. Der im August eingeführte Spicy Mode kann sogar stark sexualisierte Visuals generieren. Doch nicht nur visuelle KI-Inhalte sind problematisch. Es gibt dokumentierte Fälle, auch in Verbindung mit ChatGPT, die zeigen, wie gefährlich der Einsatz von KI sein kann. So berichten Medien wie Deutschlandfunk, dass Eltern eines 16-Jährigen Teenagers ChaptGPT-Entwickler:innen verklagt haben, nachdem dieser sich 2025 nach intensiven Gesprächen mit ChatGPT das Leben nahm.
Vor diesem Hintergrund wirkt die Warnung von EU-Vizepräsidentin Katarina Barley besonders eindringlich. Sie betont, dass Kinder online „schädlichen und expliziten Inhalten, manipulativen KI-Chatbots und süchtig machenden Algorithmen ausgesetzt“ seien. Solche Mechanismen machten Minderjährige besonders verletzlich und könnten „Folgen wie Depressionen, verzerrtes Körperbild, Einsamkeit, verminderte Konzentrationsfähigkeit und Schlafproblemen“ begünstigen.
Auch Zahlen aus Dänemark zeigen die Dimension. Laut der EU-Abgeordneten Christel Schaldemose geben rund 50 Prozent der Jugendlichen an, in sozialen Medien regelmäßig gewalttätige oder anstößige Inhalte zu sehen. Werbung mache „die Hälfte aller online konsumierten Inhalte“ aus, und fast 70 Prozent der Teenager würden weniger Zeit in sozialen Netzwerken verbringen wollen. Schaldemose betont:
Kein Elternteil und kein Kind kann sich allein gegen die Macht dieser algorithmischen Systeme behaupten.
Verifikation per App: Europa testet bereits Tools zur Alterskontrolle
Die EU-Kommission entwickelt eine Altersverifikations-App, die in Ländern wie Griechenland seit circa einem Monat getestet wird. Spanien, Italien, Belgien und Dänemark arbeiten ebenfalls an eigenen Versionen. Das Prinzip: Die App speichert das Alter lokal über ein Ausweisdokument. Ist die Person zu jung, blockiert die „Kids Wallet“ automatisch den Zugang zu sozialen Plattformen – ohne Daten an die Tech-Konzerne weiterzugeben. Für viele Länder gilt sie als möglicher Standard, der ohne staatliche Datensammlung und ohne Plattform-Tracking funktioniert.
Warum der politische Druck steigt
Viele Minderjährige sehen gewalttätige Inhalte, verlieren sich in algorithmischen Feeds oder konsumieren laut dänischen Zahlen zur Hälfte Werbung. Eltern und Schulen fordern daher Unterstützung, weil sie die Kontrolle über digitale Umgebungen kaum noch selbst leisten können.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will deshalb noch 2025 die australischen Erfahrungen in einen neuen europäischen Regulierungsplan einfließen lassen. Ein vollständiges Social-Media-Verbot für unter 16-Jährige steht nicht fest, aber der politische Kurs zeigt: 2026 dürfte eines der wichtigsten Jahre für neue Regeln im Umgang von Jugendlichen mit Social Media werden.
Jugendschutz vs. KI-Chatbots:
FTC ordnet Untersuchung bei OpenAI, Meta und Co. an

Online Marketing & SEO
Adressierbarkeit: Das Open Web ist bereit für interoperable Lösungen
Die OWM will unbedingt das offene Netz erhalten
Die Branche sucht lautstark nach neuen, sicheren und fairen Lösungen für die Adressierbarkeit im offenen Web. Dabei sind sie längst da und werden bereits von vielen genutzt. Höchste Zeit einen genaueren Blick darauf zu werfen, findet Kolja Brosche, Country Manager Germany bei LiveRamp.
Jetzt Angebot wählen und weiterlesen!
HORIZONT Digital
- Vollzugriff auf HORIZONT Online mit allen Artikeln
- E-Paper der Zeitung und Magazine
- Online-Printarchiv
HORIZONT Digital-Mehrplatzlizenz für Ihr Team
Online Marketing & SEO
„Ich bin ein Fahrgast – Ich steig gleich aus“: Mit dieser Dschungelcamp-Parodie entschuldigt sich die BVG fürs Berliner Verkehrschaos
Die Stars „Ich bin ein Fahrgast – Ich steig gleich aus!“
Baustellen, Streiks, Personalmangel – nein, so richtig rund läuft es im Berliner Nahverkehr derzeit nicht. Das weiß auch die BVG, die nach eigenen Angaben nun vieles verbessern will. Bevor die Bagger losrollen, gibt es von dem Nahverkehrsunternehmen aber erst einmal eine große Entschuldigung. Bei der Suche nach einem angemessenen „Sorry“-Format haben sich die BVG und ihre Leadagentur Jung von Matt von RTL inspirieren lassen.
RTL-Dschungelcamp als Vorbild
„Ich bin ein Fahrgast – Ich steig gleich aus!“ lautet das Motto der Kampagne, mit der sich die BVG bei ihren vom Verkehrschaos genervten Fahrgästen entschuldigen will. Dass der Kampagnenslogan sehr an das Dschungelcamp-Motto „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ erinnert, ist natürlich kein Zufall – ganz im Gegenteil. Auch in den zunächst fünf Folgen von „Ich bin ein Fahrgast – Ich steig gleich aus!“ müssen die Kandidaten an allerlei erniedrigenden Prüfungen teilnehmen und sich dabei fiese Kommentare anhören.
Beim Auftraggeber ist man von dem mutigen Werbeansatz ebenfalls vollends überzeugt. „Berlin ist ehrlich – und genau das sind wir auch“, sagt Ineke Paulsen. Die Managerin, die wie berichtet im August 2025 die zu Volkswagen gewechselte Christine Wolburg als BVG-Marketingchefin ablöste, versteht die Kampagne als großes, sichtbares Danke und Sorry zugleich. „Mit dieser Show sagen wir unseren Fahrgästen vor allem eins: Wir sehen euch, wir hören euch, und wir arbeiten jeden Tag daran, euren Weg mit uns besser zu machen“, sagt Paulsen.
Online Marketing & SEO
Studie des Vodafone Instituts: Deutsche fürchten Fake News durch KI – und vertrauen klassischen Medien
In Europa fürchten viele die zunehmende Verbreitung von Fake News durch KI
Die Verbreitung von Fake News im Internet nimmt zu und wird gerade durch KI-Tools auch immer einfacher. Menschen in Europa sehen darin eine Bedrohung für die Demokratie, zeigt eine Studie des Vodafone Instituts. Stattdessen wenden sie sich wieder verstärkt klassischen Medien zu.
Jetzt Angebot wählen und weiterlesen!
HORIZONT Digital
- Vollzugriff auf HORIZONT Online mit allen Artikeln
- E-Paper der Zeitung und Magazine
- Online-Printarchiv
HORIZONT Digital-Mehrplatzlizenz für Ihr Team
-
UX/UI & Webdesignvor 2 MonatenIllustrierte Reise nach New York City › PAGE online
-
Datenschutz & Sicherheitvor 3 MonatenJetzt patchen! Erneut Attacken auf SonicWall-Firewalls beobachtet
-
Künstliche Intelligenzvor 2 MonatenAus Softwarefehlern lernen – Teil 3: Eine Marssonde gerät außer Kontrolle
-
Künstliche Intelligenzvor 2 Monaten
Top 10: Die beste kabellose Überwachungskamera im Test
-
UX/UI & Webdesignvor 3 MonatenFake It Untlil You Make It? Trifft diese Kampagne den Nerv der Zeit? › PAGE online
-
UX/UI & Webdesignvor 2 MonatenSK Rapid Wien erneuert visuelle Identität
-
Entwicklung & Codevor 3 WochenKommandozeile adé: Praktische, grafische Git-Verwaltung für den Mac
-
Social Mediavor 3 MonatenSchluss mit FOMO im Social Media Marketing – Welche Trends und Features sind für Social Media Manager*innen wirklich relevant?
