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Limehome erhält 75 Millionen – LI.FI sammelt 29 Millionen ein – osapiens kauft Lucent
#DealMonitor
+++ #DealMonitor +++ Hospitality-Startup Limehome erhält 75 Millionen +++ Crypto-Startup LI.FI sammelt 29 Millionen ein +++ HealthTech Ficus bekommt 3 Millionen +++ Finanzspritze für Last Mile Semiconductor +++ osapiens kauft Lucent +++

Im #DealMonitor für den 12. Dezember werfen wir einen Blick auf die wichtigsten, spannendsten und interessantesten Investments und Exits des Tages in der DACH-Region. Alle Deals der Vortage gibt es im großen und übersichtlichen #DealMonitor-Archiv.
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INVESTMENTS
Limehome
+++ Der Londoner Geldgeber Cheyne Strategic Value Credit stellt Limehome 75 Millionen Euro zur Verfügung. In der Pressemitteilung ist dabei von einer „Wachstumsfinanzierung mit einer Eigenkapitalbeteiligung“ die Rede. „Die Investition stärkt die finanzielle Basis des Unternehmens und ermöglicht die weitere Expansion in Europas kompetitivsten und attraktivsten Hospitality-Märkten“, teilt das Unternehmen mit. Das Münchner Unternehmen, 2018 von Lars Stäbe und Josef Vollmayr gegründet, positioniert sich als „Hospitality-Betreiber, der funktional gestaltete Designunterkünfte“ anbietet. In den vergangenen Jahren flossen rund 50 Millionen Euro in das Unternehmen – unter anderem von Capital Four, HV Capital und Lakestar. Cheyne hält nun rund 7,4 % an Limehome. Derzeit arbeiten rund 300 Mitarbeitende für die Bajuwaren. Mehr über Limehome
LI.FI
+++ Multicoin und CoinFund investieren 29 Millionen US-Dollar in LI.FI – siehe auch Fortune. Das Berliner FinTech, 2021 von Philipp Zentner gegründet, möchte „traditionellen Finanzunternehmen den Zugang zu DeFi erleichtern“. Insgesamt flossen nun schon 52 Millionen in die Jungfirma. Zu den Investoren des Startups gehören unter anderem auch Superscrypt, Bloccelerate, L1 Digital, Circle, Factor und Perridon. „We’re now a global team of 100+ people, focused on a single mission: building the universal market for digital assets. This new funding lets us scale faster. More assets. More chains. More markets. Developing infra for agentic commerce“, teilt Gründer Zentner mit. Mehr über LI.Fi
Ficus
+++ Der Berliner Frühphaseninvestor Redstone, Merantix Capital und Business Angels investieren 3 Millionen Euro in Ficus. Das HealthTech aus Berlin, 2024 vom Caspar Health-Gründer Benjamin Pochhammer und Mario Elstner gegründet, möchte sich als „KI-Plattform für die Rehabilitation“ etablieren. Die Software des Startups, das aus Venture Studio von Merantix hervorgegangen ist, automatisiert zentrale Prozesse, reduziert administrativen Aufwand und schafft mehr Zeit für die Patient:innenversorgung“, teilt das Team mit. Das frische Kapital soll insbesondere in den Ausbau der „Anwendungen entlang der gesamten Patientenreise“ fließen. Mehr über Ficus
Last Mile Semiconductor (LMS)
+++ TGFS Technologiegründerfonds Sachsen, European Innovation Council Fund (EIC Fund) und Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Sachsen (MBG) investieren eine siebenstellige Summe in Last Mile Semiconductor (LMS). Das Startup aus Dresden, 2022 von Christoph Gulich und Mario Orgis gegründet, entwickelt „energieeffiziente IoT-Hochsicherheits-Chips“. Das frische Kapital soll in die „Weiterentwicklung der Technologie und die Vorbereitung der Serienfertigung“ fließen. Mehr über Last Mile Semiconductor
MERGERS & ACQUISITIONS
osapiens – Lucent
+++ Das Mannheimer ESG-Compliance-Startup osapiens übernimmt das 2023 gegründete Berliner Startup Lucent, das Agentic-AI-Technologien für Risikomanager entwickelt. „Mit der Akquisition baut osapiens seine Kompetenzen in den Bereichen Financial Risk Management, Compliance-Automatisierung und KI-basierter Entscheidungsunterstützung aus“, heißt es in einer Presseaussendung. Im Zuge der Übernahme werden nun „Technologie, Produktportfolio und Kundenstamm von Lucent AI vollständig osapiens integriert“. Lucent, von Max und Moritz Wolff gegründet, wurde unter anderem von Cherry ventures finanziell unterstützt. Zu den Kunden von osapiens gehören Firmen wie Bosch, Metro, Costco, Ritter Sport, Lidl und Celanese. Goldman Sachs und Co. investierten zuletzt 120 Millionen US-Dollar in das Unternehmen. osapiens, 2018 von Alberto Zamora, Stefan Wawrzinek und Matthias Jungblut gegründet, setzt auf die „Entwicklung von automatisierten Lösungen zur Schaffung von Transparenz und Nachhaltigkeit in globalen Lieferketten“. Mehr über osapiens
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Foto (oben): azrael74
Digital Business & Startups
„Idiotisch“: Palantir-Chef Alex Karp rechnet mit Deutschland ab
Palantir-Chef Alex Karp rechnet mit der deutschen Tech-Szene ab – und erklärt, warum sein Unternehmen unverzichtbar sei.
Palantir-Chef Alex Karp fühlt sich hierzulande missverstanden. Deutschland schade sich selbst, ignoriere Palantirs Rolle bei Terrorabwehr und Ukraine-Verteidigung und habe eine miserable Tech-Szene, sagt er dem Handelsblatt. Der Chef des Analysesoftware-Anbieters rechnet im Interview mit Deutschlands Tech-Branche ab.
Palantir gilt als eines der wertvollsten Softwareunternehmen der Welt. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 430 Milliarden Dollar ist der Konzern inzwischen mehr wert als SAP. Palantir entwickelt Plattformen, die große, komplexe Datenmengen aus unterschiedlichen Quellen zusammenführen und analysieren.
Kunden sind Unternehmen ebenso wie staatliche Organisationen – insbesondere im Bereich Sicherheit und Verteidigung. Geheimdienste, Militärs und Polizeibehörden weltweit nutzen die Software.
Während Palantir in den USA stark wächst, stößt das Unternehmen in Deutschland seit Jahren auf Kritik. Datenschützer und Bürgerrechtsorganisationen warnen vor mangelnder Transparenz, vor Eingriffen in Grundrechte und vor einer strategischen Abhängigkeit von US-Technologie. Immer wieder gibt es Proteste gegen den Einsatz der Software.
Wo bleibt der Dank? Das fragt sich Karp
Karp fühlt sich nicht verstanden – und fordert mehr Anerkennung für Palantirs Arbeit. Das Unternehmen sei das „Rückgrat“ der ukrainischen Verteidigung. „Bedankt sich da irgendjemand bei uns? Wird es in den Medienberichten in Deutschland erwähnt? Nein.“ Stattdessen werde Palantir kritisiert, verfassungswidrig zu handeln, was „völliger Schwachsinn“ sei, so Karp.
„Jeder, der Zugang zu Geheimakten in Deutschland hat, weiß, dass wir mehrere große Terroranschläge verhindert haben, in der Größenordnung von 9/11.“ Ob diese Behauptung zutrifft, lässt sich nicht überprüfen – Geheimhaltung gehört zur (Marketing-)Strategie des Unternehmens.
Besonders empört zeigt sich Karp über die Kritik an seiner Person und an Palantir-Mitgründer Peter Thiel, der im Verwaltungsrat des Unternehmens sitzt. „Kann es sich Deutschland leisten, mit Peter Thiel und mir so ins Gericht zu gehen?“, fragt er. In der öffentlichen Wahrnehmung sei er für viele „eine Mischung aus Darth Vader und dem Lord der Sith“. Deutschlands Verhalten bezeichnet er als „idiotisch und strategisch falsch“.
Gleichzeitig bleibt Palantir umstritten. Das Unternehmen arbeitet unter anderem mit der US-Einwanderungsbehörde ICE zusammen, die zuletzt wegen ihren harten Migrationsdurchsetzung in Kritik geraten ist. Karp betont, Palantir ziehe klare ethische Grenzen. Anfragen zu rassistischem Profiling lehne man ab. So habe man sich geweigert, eine Datenbank über Muslime aufzubauen.
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Auch ein Zigarettenhersteller, der Menthol-Zigaretten gezielt an Schwarze Konsumenten verkaufen wollte, sei abgewiesen worden. „Unsere Software sollte Schwarze Kunden finden. Wir haben uns geweigert.“ Gleichzeitig verteidigt Karp Partnerschaften mit autoritären Regimen im Nahen Osten und bezeichnet dortige Monarchien als stabiler und menschenrechtsfreundlicher als manche Demokratien.
Karp rechnet mit Deutschlands Tech-Szene ab
Im Interview greift er auch die deutsche Tech-Szene frontal an. Sie zähle „zu den schlechtesten der Welt“, sagt er. Deutschland spiele technologisch und geopolitisch kaum noch eine Rolle. „Niemand redet mehr über Deutschland. Nicht im Nahen Osten, nicht in Asien, nicht in den USA.“ Ein Land, das über Jahrzehnte für seine Ingenieurskunst bewundert worden sei, habe den Anschluss verloren.
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Dabei, so Karp, müsste Deutschland aufgrund seiner Geschichte eigentlich eine zentrale Rolle in der Welt spielen. „Aber faktisch tut es das nicht.“ Seine Lösung: Ex-Palantir-Mitarbeiter. „Eigentlich hoffe ich, dass unsere heutigen Mitarbeiter für immer bei uns bleiben. Aber wenn sie schon gehen, dann sollen sie bitte ihre Verantwortung ernst nehmen und Deutschland bei ihrer Rückkehr zeigen, was sie gelernt haben.“
Deutschland bedeute ihm persönlich viel, sagt Karp. Er hat hier gelebt, studiert, beherrscht die Sprache und sagt: „Ich will nicht in einer Welt leben, in der Deutschland schwach und politisch unwichtig ist.“
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Mein erstes Gehalt: „Hatte schlechtes Gewissen“
In unserer Reihe zeigen Gründerinnen und Gründer, wann sie sich ihr erstes Gehalt ausgezahlt haben, wie hoch es war – und warum sie genau diesen Zeitpunkt ausgewählt haben. Hier erzählt: Dr. Vivien Karl, Gründerin des gleichnamigen Femtech-Startups.
Vivien Karl spricht in den sozialen Medien offen über Intimbeschwerden, bricht Tabus rund um Intimpflege und nennt ihr Startup selbstbewusst „Muschicreme Business“.
Als Apothekerin und Doktorandin entwickelte sie nachts im Hinterzimmer ihre erste eigene Intimcreme, nachdem Kundinnen immer wieder nach besseren Produkten fragten. Aus dieser Arbeit heraus gründete sie 2021 gemeinsam mit ihrer Co-Founderin Julia Huhnholz das Startup Dr. Vivien Karl.
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Heute, 2025, führt Karl gemeinsam mit Huhnholz ein Berliner Team von zwölf Mitarbeitenden und bietet mittlerweile mehr als acht Intimpflegeprodukte an – vom SOS-Spray bis zum Vaginalpilz-Schnelltest.
Hier erzählt sie von ihrem ersten Gründer-Gehalt, wann und wie viel sie sich ausgezahlt hat, und, wie sie die Höhe des Gehaltes mit ihrer Co-Founderin festgelegt hat.
Gründerszene: Wann hast du dir zum ersten Mal ein Gehalt aus deinem Unternehmen gezahlt – und wie hoch war es damals?
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Warum Erfolg oft mehr über Menschen verrät als Niederlagen
Es gibt Menschen, die können verlieren. Und es gibt Menschen, die können es nicht. Genauso beim Gewinnen. Und dann gibt es Gründer – die müssen beides können. Was gute Gewinner und Verlierer ausmacht, klärt Mawave-Gründer Jason Modemann in seinem Founder’s Diary.
Ich bin jemand, der beim Sport, beim Spielen, im Alltag und im Business Vollgas gibt. Ich bin ziemlich ehrgeizig und will gewinnen. Immer. Und oft tue ich das auch – sehr zum Leidwesen meiner Freunde und Kollegen, die mittlerweile ungern „nur kurz eine Runde“ gegen mich antreten.
Aber natürlich verliere ich auch. Und das ist auch gut so. Denn im Leben – insbesondere als Gründer – bringt dich weder ständiges Gewinnen noch ständiges Verlieren weiter. Entscheidend ist, dass du beide Skills drauf hast.
Siege und Rückschläge formen dich als Gründer. Aber was macht einen guten Gewinner aus? Und was einen guten Verlierer?
Gewinnen ohne abzuheben
Viele glauben, Gewinnen sei der leichte Teil und Verlieren der schwierige. Ich sehe das anders. Denn ein Sieg zeigt den Charakter eines Menschen oft deutlicher als jede Niederlage.
Erfolg verleitet schnell zu Selbstüberschätzung und Arroganz – das erlebe ich bei Bewerbern, Geschäftspartnern und auf LinkedIn ständig. Nach einem großen Kunden, einem erfolgreichen Monat oder einem viralen Post denken viele: Ich bin besser als der Rest. Genau da wird’s gefährlich. Erfolg verführt oft dazu, abzuheben, Risiken falsch einzuschätzen und sich für unantastbar zu halten. Es gibt Menschen, die plötzlich so auftreten, als hätten sie die Welt verstanden – laut, überheblich, unangenehm. Für mich ist das eine absolute Red Flag.
Und genau hier zeigt sich, was einen guten Gewinner wirklich ausmacht: nicht der Sieg selbst, sondern der Umgang danach. Damit ein Sieg dich nicht verändert, brauchst du ein Gegengewicht. Vor einigen Jahren habe ich vier Werte für mich definiert, die mein Leben prägen und auch weiter prägen sollen. Einer davon ist “Stay humble”: Gerade als Gründer muss man meiner Meinung nach ein gesundes Maß finden zwischen berechtigtem Stolz und echter Bodenhaftung. Klar: Du darfst dich über jeden Sieg freuen. Du darfst feiern, anerkennen, genießen. Aber du darfst nie vergessen, dass ein Erfolg nie nur dein eigener ist. Er basiert auf Team, Timing, Markt, Glück und Momentum.
Mir hilft es extrem, Menschen um mich herum zu haben, die mich immer wieder daran erinnern. Meine Frau ist zum Beispiel jemand, der mir sofort spiegelt, wenn ich zu sehr abhebe – genau das hält mich geerdet.
Verlieren ohne liegen zu bleiben
Im Business verlierst du ständig und auf allen Ebenen: Du verlierst Pitches, auf die du wochenlang hingearbeitet hast. Du verlierst Mitarbeitende, an die du geglaubt hast. Du verlierst Deals in letzter Sekunde, Budget wegen Marktumbrüchen oder Zeit, weil du auf die falsche Strategie gesetzt hast. Verlieren zu können ist ein Skill, ohne den kein Gründer lange überlebt.
Wenn du zu oft verlierst und keine Resilienz hast, resignierst du irgendwann. Du ziehst dich zurück, gibst auf. Aber genau das darf dir als Gründer oder Leader nicht passieren.
Was mir dabei hilft: zu akzeptieren, dass Verluste wehtun dürfen und trotzdem handlungsfähig zu bleiben. Ein guter Verlierer ist nicht der, der Niederlagen wegdrückt oder ignoriert. Sondern der, der sie zulässt, ohne sich komplett von ihnen einnehmen zu lassen. Bei mir beginnt das immer mit zwei Gedanken: Erstens, Niederlagen sind normal. Jeder verliert mal, niemand bleibt davon verschont. Zweitens, Emotionen – Enttäuschung, Wut, Frust – sind okay, aber sie dürfen nicht bestimmen, wie es weitergeht. Denn ein Team orientiert sich immer an der Führungskraft. Nicht nur fachlich, sondern auch emotional.
Deshalb gehört für mich zum Verlieren-Können ein weiterer Aspekt: Wie viel von einer Niederlage teilst du – und wie? Wenn du jede Niederlage sofort ins Team trägst – ungefiltert, unreflektiert, emotional aufgeladen – dann machst du sie größer, als sie ist. Wenn du sie dagegen komplett verschweigst, wirkst du unauthentisch und schaffst Misstrauen. Für mich liegt der sinnvollste Weg genau dazwischen: erst für mich selbst einordnen, dann mit Klarheit kommunizieren.
Am Ende gewinnt meiner Meinung nach nicht der, der am meisten siegt. Sondern der, der mit beidem umgehen kann: Erfolg ohne Arroganz. Niederlagen ohne Drama. Genau das entscheidet, wie weit du als Gründer wirklich kommst.
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