Künstliche Intelligenz

MARTE: EU-Staaten bauen gemeinsam Kampfpanzer mit Hybrid-Antrieb


Elf EU-Staaten, darunter Deutschland, sowie Norwegen haben das Projekt „Main ARmoured Tank of Europe“ (MARTE) ins Leben gerufen, um einen Kampfpanzer der fünften Generation zu bauen. Das teilte das international agierende Rüstungsunternehmen Rheinmetall am Dienstag mit. Der Panzer soll digitalisiert und hochvernetzt sein, Künstliche Intelligenz (KI) etwa zur Zielerfassung nutzen und mit einem Hybrid-Antrieb auch elektrisch fahren können.

Beteiligt am MARTE-Projekt sind große Rüstungsunternehmen, mittelständische Technikfirmen, kleinere Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Die Leitung der Entwicklung kritischer Teilsysteme obliegt dabei größeren Rüstungsunternehmen wie KNDS, Rheinmetall, Leonardo, Indra und SAAB. Die Gesamtleitung des MARTE-Projektes soll beim deutschen Verteidigungsministerium liegen, heißt es in der Mitteilung von Rheinmetall.

Der Kampfpanzer selbst soll hochtechnisch ausfallen, um wechselnden Bedrohungen sowie neuen strategischen Anforderungen auf dem Schlachtfeld begegnen zu können. Ziel ist es, ein widerstandsfähiges Verteidigungssystem zu entwickeln, das innovative und disruptive Techniken in sich vereint. Außerdem will die EU mit dem europäischen Projekt auch Abhängigkeiten von ausländischen Rüstungsunternehmen, etwa aus den USA, vermeiden und die eigene Hoheit über schwere Waffensysteme wiedererlangen.

Der Kampfpanzer für das Militär soll so konzipiert sein, dass er in operativen Netzwerken integriert ist, um so etwa Nato-kompatible Schlachtfeldmanagementsysteme sowie Kommunikationssysteme mit hoher Bandbreite nutzen zu können. Zusätzlich sollen KI-gesteuerte Entscheidungs-Tools integriert sein, die die Besatzung des Kampfpanzers bestmöglich bei der Erfüllung ihrer Missionen unterstützen. Konkret geht es dabei um die Verringerung der Arbeitsbelastung in stressigen Situationen, wie etwa der Zielerkennung, -erfassung sowie der Feuerleitpriorisierung. Die Verteidigungssysteme können mit KI-Unterstützung automatisch und halbautomatisch ausgerichtet werden. Dabei helfen auch die Feinderkennung durch Radar, optische und akustische Systeme. Mit enthalten sein sollen auch Drohnenabwehrsysteme und die thermische Erkennung von feindlichen Systemen.

Ein Schwerpunkt bei der Entwicklung des Kampfpanzers liegt im Bereich des Antriebs, der hybrid ausgeführt sein soll, also auch einen drehmomentstarken elektrischen Antriebsstrang aufweist. Die Reichweite könne so erhöht und die akustische und thermische Signatur reduziert werden. Der Panzer ist dann nicht mehr so einfach vom Feind zu lokalisieren. Zudem ist geplant, dass der Kampfpanzer auch autonom fahren kann.

Das MARTE-Projekt erhält aus dem Europäischen Verteidigungsfonds (EDF) eine Anschubfinanzierung in Höhe von 20 Millionen Euro.


(olb)



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