Künstliche Intelligenz
Mecpow M1 im Test: Günstiger Laser-Cutter & Engraver ab 135 Euro
Der kompakte Lasergravierer Mecpow M1 ist vielseitig einsetzbar und einfach zu bedienen. Doch wie steht es um die Sicherheit?
Mit dem M1 bringt Mecpow einen kompakten Lasergravierer mit 5‑Watt‑Diode auf den Markt, der laut Klasse‑1‑Zertifizierung als sicher gilt und sich an Einsteiger wie Fortgeschrittene richtet. Der Hersteller verspricht vielseitige Einsatzmöglichkeiten und eine einfache Bedienung im kompakten Format.
Wir haben den günstigen Laser ab 135 Euro ausführlich getestet und zeigen, was er tatsächlich leistet.
Wirklich Laser-Klasse 1?
Der Mecpow M1 ist laut Hersteller ein Gerät der Laser-Klasse 1. Das bedeutet eigentlich, dass keinerlei gefährliche Laserstrahlung austreten kann, die etwa das Augenlicht schädigen kann. Nur Laser-Graviermaschinen der Klasse 1 sind für den Einsatz durch Privatpersonen geeignet. Geräte ohne ausreichenden Schutz fallen in die Klasse 4, sie dürfen nur von Profis benutzt werden.
Wirklich ungefährlich ist das Arbeiten mit dem M1 trotz der vom Hersteller beworbenen Klasse-1-Qualifizierung unserer Ansicht nach nicht. So gibt es etwa einen Spalt zwischen Gehäuse und Sichtfenster. Im Test traten hier keine Laserstrahlen aus, aber mit einem ungünstigen Blickwinkel und reflektierender Oberfläche des zu gravierenden Objekts könnte es hier aber durchaus zu Lichtaustritt kommen.
Zweifelsfrei problematisch ist aber eine weitere Funktion des M1. Zur Bearbeitung höherer Objekte kann der Mecpow nämlich mittels anschraubbarer Füße aufgebockt werden. Durch den dann offenen Boden kann sehr wohl Laserstrahlung austreten, was eine erhebliche Gefahr für das Augenlicht darstellt. Nur mit geschlossenem Gehäuse lässt sich das Gerät gefahrlos ohne Schutzbrille betreiben, aber es funktioniert eben auch anders – der Xtool F2 ist genau deswegen ganz offiziell ein Gerät der Laser-Klasse 4. Die Klasse 1 beim Mecpow darf also zumindest bezweifelt werden.
Abgesehen davon sollte man nie ohne Vorwissen mit so einem Laser hantieren. Es geht hier nicht nur um den Schutz der Augen, sondern etwa um das Verhüten von Bränden und um giftige oder ätzende Gase, die beispielsweise beim Bearbeiten von bestimmten Kunststoff-Sorten entstehen.
Wer sich solch ein Werkzeug in die Werkstatt stellt, muss immer mit Vorsicht und Bedacht arbeiten: Ein Laser ist kein Spielzeug!
Design und Ausstattung
Der M1 fällt positiv durch sein geschlossenes Gehäuse mit dem klappbaren Sichtfenster auf – in der Regel sind die günstigen Geräte offen und somit deutlich unsicherer. Das weiß-grüne Design wirkt modern und aufgeräumt. Mit Abmessungen von 220 × 264 × 194 mm und einem Gewicht von knapp 2,4 kg ist der Laser sehr kompakt. Er passt problemlos auf jeden Schreibtisch und lässt sich leicht transportieren oder beiseitestellen. Die Verarbeitung macht einen ordentlichen und stabilen Eindruck. Herzstück ist das 5 Watt starke Lasermodul mit einer Wellenlänge von 455 nm. Es ermöglicht Gravuren auf einer Arbeitsfläche von 100 × 100 mm, laut Hersteller, mit einer Genauigkeit von bis zu 0,01 mm.
Der transparente Deckel filtert laut Hersteller 99 Prozent des Laserlichts. Öffnet man das Gehäuse während des Betriebs, stoppt der Laser sofort automatisch. In den Tests klappt das zuverlässig. Ein Neigungsalarm warnt zusätzlich bei Verkippung um mehr als 15 Grad. Eine Schutzbrille liegt bei.
Im Lieferumfang sind neben dem Lasermodul auch ein Stromkabel, Schraubendreher, Schutzbrille, Benutzerhandbuch, Positionierungsplatte, Markierungsstift, Speicherkarte und diverses Montagematerial enthalten. Optional sind Erweiterungen wie ein 1,2 Watt starkes Infrarotmodul zum Gravieren von Metallen, Rotationsaufsätze für zylindrische Objekte und der im Test genutzte Luftfilter erhältlich.
Praxistest
Im Vergleich zu vielen anderen günstigen Modellen ist hier kein zeitaufwendiger Aufbau nötig. Nach dem Auspacken und dem Verbinden mit dem Computer ist der M1 direkt einsatzbereit. Was hier auffällt, ist der unangenehm hochfrequente Lüfter – zum Glück ist der aber nicht mehr zu hören, sobald der optional erhältliche und sehr laute Luftfilter loslegt.
Über WLAN oder USB-Kabel können Designs von PC, Smartphone oder Tablet an den Laser gesendet werden – zumindest theoretisch. Die mitgelieferte Software für den PC ist nämlich nur wenig intuitiv. Die App des M1 bekommen wir zwar verbunden, beim Hochladen von Aufträgen friert das Programm dann aber ein. Bevor wir uns lange ärgern, nutzen wir die alternative Software Lightburn. Die hatten wir schon bei anderen Lasern im Einsatz und auch mit dem Gerät von Mecpow gibt es keine Probleme. Lightburn ist zwar kostenpflichtig, die Investition lohnt sich aus unserer Sicht aber. Bei Interesse gibt es eine zeitlich begrenzte Demoversion.
Die Sicherheitsfunktionen des M1 überzeugten im Praxiseinsatz – zumindest auf den ersten Blick. Das geschlossene Gehäuse filterte das Laserlicht zuverlässig. Der Spalt zwischen Sichtscheibe und Gehäuse macht zumindest bei ebenen und nicht reflektierenden Oberflächen keine Probleme. Rauch und Gerüche wurden dank angeschlossenem Filter effektiv abgesaugt. Dessen Anschaffung ist aus unserer Sicht sinnvoll – selbst wenn er nur einen Teil der Gerüche abfangen kann. Alternativ sollte die Abluft unbedingt aus dem Fenster geleitet werden.
Problematisch wird es allerdings, wenn der M1 mit den mitgelieferten Füßchen aufgebockt wird, um höhere Objekte zu gravieren. Hier raten wir unbedingt zu großer Vorsicht und zur Nutzung des Schutzbrille – besser noch wäre eine zusätzlicher Sichtschutz oder der Verzicht auf die Erhöhung. Hinzukommt, dass der M1 keinerlei Flammenerkennung an Bord hat. Wenn der Laser arbeitet, muss man ihn also immer im Auge behalten!
Ansonsten zeigt sich der Mecpow M1 als vielseitiger Graveur für zahlreiche Materialien. Hölzer, Jeansstoff, Leder und beschichtete Metalle stellten kein Problem dar. Mit dem 5-Watt-Laser ließen sich 2- und 3-mm-Sperrholz in nur einem Durchgang sauber schneiden. Die maximale Gravurgeschwindigkeit liegt theoretisch bei 10.000 mm/min – dann aber wäre vom Ergebnis kaum etwas zu sehen. In der Praxis graviert und schneidet der Laser deutlich langsamer. Für Flächengravuren auf Holz nutzen wir etwa 2300 mm/min bei 30 Prozent Leistung. Geschnitten wird dann mit 150 mm/min bei 90 Prozent Leistung.
Die Gravurqualität war durchweg hoch. Selbst feine Details und kleine Schriften wurden präzise umgesetzt. Die perfekte Platzierung der Gravuren ist allerdings gar nicht so einfach. Da es hier kein Livebild per Kamera gibt, muss man sich zur besseren Orientierung mit dem Abfahren des Rahmens um die Grafik begnügen. Das klappt zwar, ist allerdings weniger genau und bedarf etwas Übung.
Mecpow M1 – Laserqualität
Preis und Einschätzung
Mit einem Preis ab 135 Euro ist der Mecpow M1 im Vergleich zu anderen Lasern sehr günstig. Das wirkt sich zwar auch auf den eher kleinen Arbeitsraum und die mitgelieferte Software, aber immerhin nicht auf die Qualität der Gravuren und Schnitte aus.
Zusammen mit dem Luftfilter steigt der Preis dann auf 219 Euro. Optional sind auch Bundles mit IR-Laser, Drehmodul oder einem schwächeren 3,5-Watt-Laser erhältlich.
Fazit
Der Mecpow M1 ist ein günstiger und ordentlich funktionierender Desktop-Laser für Einsteiger. Kompaktes Design, hohe Gravurqualität und zumindest ein gewisser Grad an Lasersicherheit bilden ein verlockendes Gesamtpaket. Narrensicher ist dieser Laser trotz der Herstellerangabe Laser-Klasse-1 aber nicht, weswegen wir zur Vorsicht raten.
Mit 5 Watt Leistung, einer Präzision von 0,01 mm und Kompatibilität zu vielen Materialien eröffnet der Mecpow M1 trotzdem kreative Möglichkeiten vom personalisierten Geschenk bis zu Modellbau-Teilen. Für eine vernünftige Bedienung empfehlen wir allerdings den Kauf der Software Lightburn – diese ist intuitiver und deutlich umfangreicher als das mitgelieferte Programm.
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Testsieger: Die beste Wärmebildkamera im Test – gut schon ab 200 Euro
Wärmebildkameras helfen, Wärmebrücken und versteckte Tiere aufzuspüren. Wir stellen günstige Modelle für den Heimgebrauch vor – Testsieger ist Hikmicro.
Wärmebildkameras sind längst nicht mehr nur etwas für Profis aus Feuerwehr, Militär oder Industrie. Zunehmend finden sie auch im Alltag Verwendung – etwa bei der Haussanierung, auf der Jagd, beim Camping oder zur Überprüfung elektronischer Geräte. Die Technik macht Wärmestrahlung sichtbar und hilft dabei, Energieverluste im Gebäude aufzudecken oder Tiere in der Dunkelheit zu erkennen.
Die Unterschiede zwischen preiswerten Einsteigermodellen und hochpreisigen Profikameras sind dabei oftmals erheblich. Faktoren wie Bildauflösung, Temperaturgenauigkeit, Reichweite und Zusatzfunktionen variieren deutlich. Wir erklären, worauf es beim Kauf ankommt, und zeigen die besten günstigen Wärmebildkameras.
Welche Wärmebildkamera ist die beste?
Anmerkung: Beim Direktkauf über asiatische Plattformen oder Hersteller in China greifen weder EU-Gewährleistungsrechte noch der übliche Käuferschutz. Reklamationen lassen sich schwer durchsetzen. Deshalb sollte man nur mit sicheren Zahlungsarten (Kreditkarte, Paypal) bestellen und die Garantie- sowie Rückgabebedingungen genau prüfen.
Wie wichtig ist die Auflösung wirklich?
Die Auflösung gehört zu den entscheidenden Faktoren. Einsteigergeräte bieten meist 80 × 60 oder 160 × 120 Pixel. Das ist ausreichend für einfache Temperaturprüfungen im Haushalt, etwa zur Kontrolle von Heizkörpern oder zum Aufspüren undichter Fenster. Für größere Distanzen, wie bei der Jagd oder der Gebäudethermografie, empfiehlt sich dagegen mindestens 320 × 240 Pixel. Profimodelle erreichen 640 × 480 Pixel oder mehr, das ist hoch genug für das Einsatzfeld eines Handwerkers.
Wichtig: Anders als bei Digitalkameras lassen sich Wärmebilder nicht verlustfrei hochskalieren. Eine zu geringe Auflösung führt dazu, dass Objekte verschwimmen und wichtige Details verloren gehen.
Welchen Temperaturbereich benötige ich?
Nicht jede Wärmebildkamera deckt denselben Temperaturbereich ab. Für Heimwerker genügt größtenteils ein Bereich von –20 bis 250 °C. Für industrielle Anwendungen – etwa bei der Inspektion von Maschinen – sind hingegen Bereiche bis 650 °C oder höher erforderlich.
Ebenso wichtig ist die thermische Empfindlichkeit (NETD, Noise Equivalent Temperature Difference). Sie bestimmt, ab welcher Temperaturdifferenz die Kamera Unterschiede darstellen kann. Werte von ≤ 0,1 °C gelten als gut, Profimodelle erreichen sogar ≤ 0,05 °C.
Welches Sichtfeld ist ideal?
Das Sichtfeld (Field of View, FOV) bestimmt, wie viel Umgebung eine Wärmebildkamera erfasst. Ein großer Bildwinkel von 90 bis 120 Grad eignet sich besonders für enge Räume oder wenn schnell größere Flächen untersucht werden sollen – etwa in der Gebäudethermografie oder bei Heizungsprüfungen. Wärmebrücken und undichte Stellen lassen sich so direkt auf einen Blick erkennen.
Für Distanzbeobachtungen empfiehlt sich dagegen ein engeres Sichtfeld zwischen 15 und 40 Grad. Damit steigt die Reichweite, und Objekte erscheinen klarer – etwa Wildtiere in der Nacht oder feine technische Details. Einige Modelle verfügen über Zoomfunktionen oder wechselbare Objektive, wodurch sich das Einsatzspektrum deutlich erweitert. Profi-Geräte kombinieren teils Weitwinkel- und Teleobjektive, was für flexible Anwendungen sorgt, den Preis aber spürbar erhöht.
Warum sind Display und Bedienung entscheidend?
Ein gutes Display erleichtert die Interpretation der Wärmebilder erheblich. Wichtig sind eine helle, kontrastreiche Darstellung und eine intuitive Menüführung. Viele Modelle bieten zudem verschiedene Farbpaletten – etwa „Iron“, „Rainbow“ oder Schwarzweiß –, die je nach Einsatzzweck Vorteile haben. Praktisch ist auch ein schneller Zugriff auf Fotos und Videos, insbesondere wenn die Aufnahmen später dokumentiert werden sollen.
Welche Rolle spielen Speicher und Schnittstellen?
Nahezu alle Geräte speichern Fotos, viele unterstützen auch Videoaufnahmen. Schnittstellen wie WLAN, Bluetooth oder ein USB-C-Anschluss sind besonders interessant, da sie eine direkte Übertragung aufs Smartphone oder in die Cloud ermöglichen. Einige Hersteller liefern begleitende Apps, die zusätzliche Analysefunktionen bereitstellen. Gerade im professionellen Einsatz erleichtert dies eine saubere und standardisierte Dokumentation.
Wie robust und ausdauernd sollte eine Wärmebildkamera sein?
Da Wärmebildkameras häufig im Freien oder in anspruchsvoller Umgebung genutzt werden, ist die Robustheit entscheidend. Empfehlenswert sind Geräte mit Staub- und Spritzwasserschutz nach IP54 oder höher. Gummierte Gehäuse erhöhen die Stoßfestigkeit. Die Akkulaufzeit variiert je nach Modell zwischen zwei und acht Stunden. Für längere Einsätze ist ein austauschbarer Li-Ionen-Akku oder die Möglichkeit zum Nachladen via USB-C-Anschluss sinnvoll.
Was kosten Wärmebildkameras?
- Unter 300 Euro: Vor allem einfache Smartphone-Adapter, die sich für Hobbyzwecke und gelegentliche Kontrollen eignen, sowie preiswerte Handheld-Modelle.
- 300 bis 1000 Euro: Solide Handgeräte mit brauchbarer Auflösung, ideal für Hausbesitzer oder den Outdoor-Einsatz.
- Über 1000 Euro: Hochwertige Profikameras mit hoher Auflösung, großem Temperaturbereich und zahlreichen Zusatzfunktionen – vorwiegend interessant für Energieberater, Handwerker oder ambitionierte Jäger.
Sind Smartphone-Adapter eine Alternative?
Für den Einstieg eignen sich Adapter, die per USB-C oder Lightning direkt an ein Android-Smartphone oder iPhone angeschlossen werden. Diese kompakten Lösungen nutzen die Rechenleistung und den Bildschirm des Handys und sind besonders handlich.
Die Vorteile liegen in niedrigen Kosten, kleinem Format und einfacher Bedienung über eine App. Zudem lassen sich Bilder und Videos direkt auf dem Smartphone speichern und sofort teilen. Nachteile sind die Abhängigkeit vom Handy-Akku, eine geringere Robustheit, eingeschränkte thermische Empfindlichkeit und in der Regel ein fixes Sichtfeld ohne Wechseloption.
Modelle von Flir, Hikmicro, Thermal Master oder Seek Thermal sind ab etwa 200 Euro erhältlich. Sie bieten Auflösungen von 80 × 60 bis 206 × 156 Pixeln. Für einfache Aufgaben – etwa die Überprüfung einer Fußbodenheizung, das Auffinden undichter Fenster oder die Kontrolle von Elektrogeräten – reicht das aus.
Für gelegentliche Checks sind solche Adapter daher eine interessante Lösung. Wer jedoch regelmäßig im Außenbereich arbeitet oder Tiere bei Nacht über größere Distanzen beobachten möchte, stößt schnell an Grenzen und sollte besser zu einem eigenständigen Handgerät greifen.
Fazit
Welche Wärmebildkamera die richtige ist, hängt stark vom Einsatzzweck ab. Für schnelle Kontrollen am Haus reicht oft ein günstiges Modell mit niedriger Auflösung. Wer dagegen Wildtiere auf Distanz beobachten oder eine präzise Gebäudethermografie durchführen möchte, benötigt mehr Pixel, höhere Empfindlichkeit und zusätzliche Funktionen. Ebenso wichtig sind Robustheit, Bedienkomfort und Konnektivität. Kurz gesagt: Vor dem Kauf genau den Verwendungszweck klären – das spart Kosten und beugt Enttäuschungen vor.
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Justizministerin Hubig will Vorratsdatenspeicherung für drei Monate
Zur Bekämpfung von Kriminalität im Netz sollen Internetanbieter IP-Adressen künftig drei Monate speichern. Das geht aus einem Gesetzentwurf von Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) hervor, über den zuerst die „Bild am Sonntag“ berichtete. Demnach wurde das Papier am Freitag zur Abstimmung an die übrigen Ministerien verschickt. Der Entwurf liegt auch der Deutschen Presse-Agentur dpa vor. „Bei Kinderpornografie, Online-Betrug und strafbarem Hass im Netz gilt bisher: Täter kommen viel zu oft davon. Das wollen wir ändern“, sagte Hubig der Zeitung.
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Provider sollen sollen künftig vorsorglich speichern, welchem Internetanschluss eine IP-Adresse zu einem fraglichen Zeitpunkt zugeordnet war, wie es aus dem Justizministerium hieß. Gespeichert werden sollen demnach auch weitere Daten, die für eine eindeutige Zuordnung der IP-Adresse zu einem Anschlussinhaber nötig sind. IP-Adressen seien oft die einzigen Spuren, die Täter im digitalen Raum hinterlassen, sagte die Ministerin der „Bild am Sonntag“.
„Die IP-Adressen-Speicherung kann den Ermittlern entscheidend helfen: Sie sorgt dafür, dass digitale Spuren auch später noch verfolgt werden können, wenn das für die Aufklärung einer Straftat erforderlich ist.“ Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) sagte am Abend der Tagesschau nahezu wortgleich mit Hubig, die IP-Adresse sei „oft der einzige Hinweis“ auf mutmaßliche Täter.
Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag
Schon im Koalitionsvertrag hatten Union und SPD vereinbart, die Telekommunikationsanbieter zu einer dreimonatigen Speicherung der IP-Adressen zu verpflichten. Wegen rechtlicher Unsicherheiten war die alte Regelung zur Vorratsdatenspeicherung seit 2017 nicht mehr genutzt worden. In Zeiten der Ampel-Regierung scheiterte eine Neuregelung an Uneinigkeit unter den Koalitionspartnern – besonders die FDP war gegen eine Pflicht zur Speicherung von IP-Adressen.
Die Vorratsdatenspeicherung ist seit langem umstritten. Kritiker fürchten eine Aushöhlung von Grundrechten. Hubig betonte deren Schutz. „Die Vertraulichkeit von Kommunikation bleibt strikt gewahrt. Bewegungs- und Persönlichkeitsprofile sind ausgeschlossen.“ Der Gesetzentwurf schaffe eine Lösung, die wirksam sei und gleichzeitig die Freiheit im Netz wahre, sagte die Justizministerin.
Opposition: Massenüberwachung und Grundrechtsaushöhlung
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Die Grünen finden den Ansatz trotzdem falsch. „Union und SPD planen offenkundig den Wiedereinstieg in die anlasslose Massenüberwachung im Internet“, warnte Rechtspolitiker Helge Limburg im „Stern“. Alle bisherigen Versuche, eine anlasslose flächendeckende Vorratsdatenspeicherung einzuführen, seien von Bundesverfassungsgericht und Europäischem Gerichtshof gekippt worden. „Anstatt erneut mit dem Kopf gegen dieselbe Wand zu rennen, sollten sich Union und SPD endlich auf wirksame Alternativen besinnen“, forderte der Grünen-Politiker.
Die Innenpolitik-Expertin der Linken, Clara Bünger, kritisierte ebenfalls alte Reflexe. „Ich habe dabei ein massives Störgefühl: Ausgerechnet dort, wo es auf den Schutz von Grundrechten und die Vertraulichkeit der Kommunikation ankommt, wird anlasslos in der Breite gespeichert“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. „Das ist schleichende Grundrechtsaushöhlung und ein Generalverdacht gegen alle.“ Das Problem seien gar nicht fehlende Daten, sondern das Fehlen gut ausgebildeter Ermittlerinnen und Ermittler und digitaler Forensik.
Parallel zu der jetzt geplanten Umsetzung des Koalitionsvertrages gibt es auf Ebene der Europäischen Union derzeit Bestrebungen, eine Vorratsdatenspeicherung in den Mitgliedsstaaten für ein Jahr verpflichtend zu machen.
(nie)
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Russisches ISS-Modul soll in neue Raumstation wandern
Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos will den russischen Teil der Internationalen Raumstation ISS, die Russian Orbital Station (ROS) nach dem dortigen Einsatz in der geplanten neuen Russischen Orbitalen Servicestation (ROSS) weiterverwenden. Damit gehen auch einige weitere Änderungen am russischen Raumfahrtprogramm einher.
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Die ROSS soll die Zukunft der russischen Raumfahrt werden. Ursprünglich sollte eine komplett neue Station entstehen. Erste Module wollte Roskomsos bereits 2027 ins All schießen, 2028 sollte die Station von Astronauten bewohnt werden können. In den darauffolgenden Jahren sollten es insgesamt sieben Module werden. Die Station sollte zudem im polaren Orbit kreisen, was einen direkten Überflug Russlands ermöglichen würde. Außerdem hätten Astronauten dann direkt vom russischen Weltraumbahnhof Wostotschny zur ROSS starten können, anstatt wie zur ISS von Baikonur in Kasachstan.
Russischer ISS-Teil soll weiterfliegen
Jetzt gibt es allerdings einen Kurswechsel: Das ISS-Modul ROS soll in Zukunft auch als Kernmodul der ROSS dienen. Die Verantwortlichen bei Roskosmos hätten diesem Vorgehen jetzt zugestimmt, zitiert die Nachrichtenagentur Arstechnica einen Roskosmos-Vertreter. Auch soll die ROSS demnach auf derselben Flugbahn wie der ISS platziert werden.
Für diesen Zweck soll der russische Teil der ISS nach ihrem Dienstende im Jahr 2030 verbleiben, während der amerikanische Teil von einer SpaceX-Dragon-Raumsonde zurückgeführt wird, wo er kontrolliert in den Pazifik stürzen soll.
Ältere Aussage sorgt für Irritation
Die Pläne für eine Wiederverwendung sorgen in Russland für Kritik. Arstechnica zitiert die russischsprachige Zeitung New Izvestia. Demnach hatte es 2022 von demselben Roskosmos-Vertreter noch geheißen, das alte ISS-Modul sei mittlerweile von Bakterien und Pilzen befallen, die für Mensch und Gerät gefährlich sein können. Sie seien über die Jahre hinweg von den vielen Astronauten auf die Station getragen worden. Davon sei plötzlich keine Rede mehr, monieren die Journalisten.
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Der Zustand des ROS ist aber im Allgemeinen alles andere als gut. Seit Jahren gibt es Probleme mit Sauerstofflecks und die Besatzung verbringt einen erheblichen Teil ihrer Zeit mit Reparaturarbeiten. Mit der geplanten Weiterverwendung des Moduls dürfte Roskosmos zwar einiges an Geld sparen – den Preis stattdessen aber wohl in Zukunft mit technischen Problemen auf seiner neuen Raumstation bezahlen.
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