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Midjourney startet V1: KI-Videos für die kreative Generation
Doch was steckt technisch hinter V1? Und wo positioniert sich das Modell im Vergleich zu Sora, Firefly und Veo?
Bilder in Bewegung: Das kann Midjourneys neues V1-Modell
Midjourney V1 funktioniert als Image-to-Video-Modell: Nutzer:innen laden ein Bild hoch – oder nutzen ein mit Midjourney erzeugtes – und bekommen vier fünfsekündige Videos zurück. Besonderheit: Auch externe Bilder können nun hochgeladen und animiert werden – die Nutzer:innen markieren dabei das Bild als „start frame“ und geben per Text-Pprompt an, wie es sich bewegen soll.
Der Zugang bleibt, wie bei den Bildmodellen, zunächst exklusiv über Discord und nur als Web-Version verfügbar. Das Preismodell startet bei zehn US-Dollar pro Monat im Basic-Plan. Für intensivere Nutzung gibt es Pro- und Mega-Abos (60 und 120 US-Dollar), die in der langsameren Relax Mode unbegrenzte Generierungen ermöglichen.
Ein wichtiger Punkt: Eine Videogenerierung kostet aktuell etwa achtmal mehr als ein Bild. V1-Nutzer:innen werden also schneller ihr monatliches Generierungslimit erreichen. Midjourney betont in der Ankündigung jedoch selbst, dass die Kosten für Videojobs bewusst niedrig gehalten wurden:
This is amazing, surprising, and over 25 times cheaper than what the market has shipped before.
Das Pricing soll in den kommenden Wochen noch weiter optimiert werden – je nach Nutzungslast und Server-Kapazitäten.
Spielraum für Kreativität: Diese Features bringt V1
Anders als viele der auf kontrollierbare Videomodelle für Werbung ausgerichteten Konkurrenz, bleibt Midjourney seiner kreativen Linie treu. So können User einstellen:
- Automatische Animation (zufällige Bewegungen)
- Manuelle Animation (präzise Steuerung per Texteingabe)
- Motion Control (Low Motion oder High Motion)
Im Low Motion-Modus bleibt die Kamera eher ruhig, der Bildinhalt bewegt sich subtil. Der Modus High Motion sorgt für dynamischere Bewegungen, birgt aber auch die Gefahr von stilistischen Fehlern.
Videos lassen sich auf bis zu 21 Sekunden verlängern. Erste Demos zeigen den typischen Stil von Midjourney: traumhaft, sphärisch, eher künstlerisch als realistisch. Ein Überblick über die Bildqualitäten und kreativen Möglichkeiten von Midjourneys Bildmodellen gibt unser Artikel.
Midjourneys Moodboards liefern personalisierte KI-Bilder

Zwischen Vision und Klagewelle: Der größere Plan hinter V1
V1 ist laut Midjourney-Chef David Holz nur ein Zwischenschritt: Das Unternehmen will Modelle entwickeln, die künftig für Realtime Open World Simulations geeignet sind. In der Pipeline: 3D-Modelle und Echtzeit-AI-Engines.
The next year involves building these pieces individually, releasing them, and then slowly, putting it all together into a single unified system,
so Holz. Doch der Launch passiert nicht ohne Gegenwind. Nur eine Woche zuvor wurde Midjourney von Disney und Universal verklagt. Der Vorwurf: KI-generierte Bilder sollen urheber:innenrechtlich geschützte Charaktere wie Homer Simpson oder Darth Vader abbilden.
Gerade in Hollywood wächst die Sorge, dass KI-Tools wie Midjourney das kreative Handwerk verdrängen oder entwerten könnten.
Wie schlägt sich V1 im Konkurrenzvergleich?
Der Markt für KI-Video-Tools ist 2025 dynamisch: OpenAIs Sora, Adobe Firefly, Runway Gen-4 und Google Veo 3 bringen bereits starke Modelle an den Start. Viele davon zielen auf realistische und kommerziell verwertbare Inhalte. Wie aktuell etwa Googles Veo 3, das inzwischen in die YouTube-Shorts-Strategie integriert wird – mehr dazu in unserem Artikel.
Veo 3 bringt KI-Videos in Shorts
– und will „die Grenzen menschlicher Kreativität verschieben“

Midjourney bleibt hier explizit anders: kein Tool für generische B-Roll – also ergänzende Schnittbilder, wie sie oft in Werbe-Spots oder Corporate Videos eingesetzt werden – sondern ein kreatives Werkzeug für Artists und Early Adopter. Für Marken und Agenturen, die visuell auffällige Inhalte und künstlerisch geprägte Assets suchen, könnte V1 daher spannende Optionen bieten.
Mehr zur generativen Konkurrenz und wo Midjourney sich in diesem Feld einordnet, lest ihr in unserem aktuellen Überblick zu OpenAI GPT-4o mit Bildgenerierung und Adobe Firefly Mobile und neue Modelle.
Midjourney bleibt der kreative Underdog im KI-Video-Rennen
Midjourney V1 liefert zunächst genau das, was man vom Startup erwarten konnte: ungewöhnliche, künstlerische Videos statt fotorealistischer Clips. Wer auf kommerzielle B2B-Kampagnen zielt, dürfte bei Firefly oder Sora aktuell besser bedient sein. Für die Creator Economy, die Gaming-Szene oder progressive Marken eröffnet V1 dagegen viel kreativen Spielraum.
Entscheidend wird sein, wie sich die Community und das Pricing entwickeln – und ob Midjourney langfristig über Discord hinausgeht. In jedem Fall bringt V1 frischen Wind in den heiß umkämpften Markt der KI-Videogenerierung.
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LinkedIn trainiert AI bald mit deinen Daten
In wenigen Wochen startet LinkedIn mit der Verwendung von User-Daten für das AI Training. User können widersprechen. Dazu möchte die Plattform noch mehr Daten mit Dritten für die Werbeoptimierung teilen.
Am 3. November wird es ernst auf LinkedIn. Die Microsoft-Tochter informiert derzeit die Nutzer:innen via Pop-up über Veränderungen in den AGB sowie die kommende Datennutzung für das AI Training. Wer das nicht möchte, kann widersprechen.

Was User beachten müssen: LinkedIn möchte Daten von über einer Milliarde Mitglieder ausnutzen
Die Business-Plattform LinkedIn ist riesengroß und für zahlreiche Menschen eine alltagsrelevante Adresse für den Austausch, die Content-Distribution, das Recruiting und sogar die News-Rezeption. Daher sind die Daten von rund einer Milliarde Mitglieder auch besonders wertvoll sowohl im Werbekontext als auch für die Optimierung von KI-Diensten. Von diesen bietet LinkedIn selbst einige an, darunter beispielsweise den AI Hiring Assistant für HR Teams oder Accelerate zur KI-gestützten Kampagnenoptimierung. Um derlei Dienste und künftige Angebote noch besser zu machen, möchte man fortan die User-Daten per Default für das KI-Training nutzen. Im EWR stützt sich LinkedIn dabei auf das berechtigte Interesse im Rahmen der DSGVO, führt aber direkt an, dass User in den Einstellungen Widerspruch leisten können. Dort können die User einfach einen Schieberegler bedienen und sich für oder gegen die Unterstützung des KI-Trainings entscheiden. Private Nachrichten sind vom Training indes ausgeschlossen.
Des Weiteren ändert LinkedIn die AGB und möchte künftig zum Beispiel in besonderen Fällen keine Vorankündigungen bei manchen Themen mehr machen. Das bezieht sich auf manche Gesetzesänderungen oder Produktanpassungen. Auch im Werbekontext gibt es eine Anpassung: Das Unternehmen teilt user-spezifische Interaktionsdaten fortan umfassender mit verbundenen Unternehmen, wozu Microsoft und die Unterfirmen gehören. Das soll das Werbeangebot für Advertiser bei Microsoft Advertising verbessern, da Profildaten, Feed-Aktivitäten und Ad-Interaktionen weitergegeben werden. Doch den EWR und die Schweiz betrifft das nicht, da diese Änderung für die USA und den Rest der Welt (die nicht definierten Regionen neben EWR, UK etc.) gilt.
Wichtig für das Geschäftsmodell: User-Daten großer Plattformen werden zum KI-Vorteil
Alle Details zu den Änderungen an Nutzungsbedingungen und Datenweitergaben kannst du auf LinkedIns dedizierter Website nachlesen. Die Nutzung der User-Daten ist dabei wohl die größte Veränderung, aber eine logische Folge der Entwicklungen in einer KI-first-Ära. Auch andere Plattformen wie beispielsweise Pinterest und Meta nutzen die User-Daten für das KI-Training – wobei ein Widerspruch möglich ist –, Daten aus dem AI Chatbot Claude werden neuerdings ebenfalls für das KI-Training vorgesehen und Reddit nutzt die umfassenden Nutzer:innendaten sogar für KI-Deals mit Google und OpenAI. Nach Angaben von Bloomberg soll bereits der nächste milliardenschwere Deal mit Google anstehen, der eine enge Verzahnung von Reddit Usern und Googles KI-Produkten vorsieht und die User-Daten als Basis zur KI-Optimierung und womöglich gar Werbeoptimierung miteinbeziehen könnte.
Pinterest trainiert AI jetzt mit User-Daten und Fotos

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10 Erkenntnisse von der DMEXCO 2025
Die Branche wächst noch, aber alles geht langsamer voran als gedacht – außer natürlich AI: Ralf Scharnhorst berichtet von seiner 17. DMEXCO.
Müssen wir noch über AI reden – wo wir doch schon seit Jahren über nichts anderes mehr reden? Ja! Oder um es mit Eric Schmidt zu sagen, der Google vor zehn Jahren schon darauf ausgerichtet hat „AI is underhyped“.
Daher gab es viel zu sehen, wie Unternehmen AI einsetzen und was daraus für das eigene Unternehmen gelernt werden kann. Und vor allem: Wie die User AI einsetzen.

1. Bot Traffic wächst durch AI
Wie viel des Web Traffic ist eigentlich noch human? Laut Dr. Torsten Schwarz muss eine Website inzwischen bis zu 1.000 Bot-Besuche ertragen, bevor daraus ein User-Besuch wird – eine krasse Veränderung im Vergleich zu SEO, wie wir es früher kannten. Deshalb blocken bereits fünf Prozent der Websites LLMs. Was ihnen dabei aber entgeht: Die Reputation in den Large Language Models der AIs.
2. Wer bezahlt die AI?
AI wird werbefinanziert werden müssen – aber die Werbeformen sind noch unklarer, als sie 2007 bei Facebook waren. Philipp „Pip“ Klöckner kann sich vorstellen, dass die No-click AI Waren für dich bestellt und mit Verkäufer:innen eine Provision aushandelt. Das könnte in der Konsequenz dazu führen, dass Werbungtreibende ein Ziel für die Menge zu verkaufender Produkte vorgeben und die AI-getriebenen Plattformen dann ermitteln, welche ihrer Nutzer:innen sie am leichtesten mit welchem Content davon überzeugen können, das Produkt zu kaufen. Nehmt euch in Acht, wenn eure AI euch im Chat Dinge sagt wie „Dein Auto ist aber schon ziemlich alt“ oder „Deine Haare könnten besser aussehen“.
3. AI ersetzt keine Agenturen
Die großen Werbungtreibenden dagegen wollen weiterhin human intelligence, die die AI bedient. Dementsprechend wollen sie auch weiterhin mit Agenturen zusammenarbeiten, die die neue Technik für sie einsetzen sollen. Damit stellen sich die großen Werbungtreibenden hinter die Agenturen und einen vielfältigen Dienstleister:innenkosmos; bei kleineren Werbungtreibenden kann das jedoch anders aussehen.
Gibt es sonst noch Veränderungen? Ja, aber ihre Geschwindigkeit verlangsamt sich weiter. Werfen wir einen Blick darauf, wie sich die Trends der vergangenen Jahre entwickelt haben:
4. MMM – Marketing Mix Modelling
Die meisten Unternehmen, die es sich leisten können, setzen inzwischen ein MMM ein – aber nur 68 Prozent der nutzenden Unternehmen halten sich an die Empfehlungen, die das MMM auswirft – sagt der MMM-Dienstleister:innen-Funnel. Das Dilemma aller Black-Box-Modelle, das früher oder später auch für AI gelten könnte: Nichts ist schlimmer als ein Modell, dem man nicht vertraut.

5. Mobile Commerce
Der Anteil von Mobile Commerce – also Online-Bestellungen, die vom Handy ausgehen – wächst nur noch um ein Prozent pro Jahr. Philipp Klöckner führt es darauf zurück, dass die bestehenden Konsument:innen nicht ihr Verhalten ändern, aber die neu hinzukommende Generation gleich auf Mobile startet.
6. ID-Lösungen
Ein Dauerthema der DMEXCO bleibt „das freie Internet gegen die Walled Gardens“. Veranstalter:in ist ja der Online-Vermarkter-Kreis im BVDW, der über die Jahre immer höherer Marktanteile im Verkauf von Werbeflächen vielfältiger Websites an Google und Meta abgeben musste. Ihr Bereich steht aus vielen Richtungen unter Druck: journalistischer Content ist teuer zu produzieren, aber kaum noch zu monetarisieren, wenn AIs die Texte zusammenfassen und die User nicht mehr auf die Website kommen. Dazu gibt es hier weniger Daten als bei in einem Walled Garden eingeloggten User.
Eine Lösung bieten IDs wie NetID und UTIQ. Sie sind nun einige Jahre auf dem Markt, warten aber noch auf den Durchbruch. Es ist das klassische Henne-Ei-Problem: Zu wenig Websites integrieren ID-Lösungen, daher geben Werbungtreibende wenig Budget in dem Bereich aus. Nun geht ein Ruck durch die Branche: Mediaagenturen und der Verband der Werbungtreibenden OWM setzen sich dafür ein und wollen, dass weitere Vermarkter:innen sich einer ID-Lösung anschließen. Das Zeitfenster für Durchbruch oder Scheitern könnte sich bald schließen.
Worüber wurde nicht mehr gesprochen auf der DMEXCO?
7. Datenschutz? erledigt
Es wurde nicht darüber gesprochen, wie man es den Konsument:innen und den Regierungen beim Umgang mit Daten recht machen kann. Sondern es geht eher darum, zunehmend die Transaktionsdaten wie beispielsweise von PayPal zum Tracking des Werbeerfolgs zu nutzen.
8. Purpose Marketing? Auch erledigt
Es kam unter die Räder – zu schwer umsetzbar, zu wenig umsatzrelevant und messbar. In Zeiten ohne Wirtschaftswachstum scheinen kurzfristige Maßnahmen einfach dringender.
Und was ist sonst noch wichtig?
9. Ein Weckruf von Professor Bernhard Pörksen
Wir müssen uns mehr anstrengen. Für mehr Bildung – besonders im Umgang mit Medien, Medienfreiheit und Fake News. Wir müssen uns mehr streiten, auch wenn es unbequemer wird: Online-Hass und Online-Übersensibilität kann nicht alleine durch die Plattformen gelöst werden, sondern vor allem auch durch unseren direkten Widerspruch.
Dabei müssen positive Beispiele hervorgehoben werden anstatt Pessimismus. Unser Europäisches Modell von Freiheit wird dazu aber auch Regulierung brauchen.
10. Budget-Anteil
Und noch eine gute Nachricht zum Schluss: in seinem dreißigsten Jahr hat die Online-Werbung jetzt den Anteil an den Werbe-Budgets erreicht, den sie an der Mediennutzung hat – sagen 72 Prozent der Befragten des Trendmonitors der Mediaagenturen im BVDW.
Sehen wir uns wieder auf der DMEXCO am 23. und 24. September 2026?
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Puls Marktforschung: So werden chinesische Automarken in Deutschland wahrgenommen
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Chinesische Autohersteller sind in Deutschland nicht mehr zu übersehen. Zuletzt nutzten sie die IAAMobility in München als große Bühne. Doch wie werden die Marken mittlerweile wahrgenommen? Eine Frage, auf die eine aktuelle Untersuchung der Puls Marktforschung einige Antworten findet.
Fragt man Stefan Reiser, Geschäftsführer der Puls Marktforschung, nach den größten Überraschungen aus der Studie, fällt
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