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Apps & Mobile Entwicklung

Mit iOS 26 könntest du AirDrop für immer loswerden


Apple-Geräte unterstützen schon seit langem Peer-to-Peer-Verbindungen über Wi-Fi, aber diese waren bisher auf Dienste von Drittanbietern wie AirDrop und AirPlay beschränkt. Das ändert sich jetzt auf bemerkenswerte Weise, denn der iPhone-Hersteller öffnet diese Funktion und ermöglicht es Apps von Drittanbietern, diese Technologie zu nutzen.

Diese Änderung kommt mit iOS 26 und iPadOS 26 durch das Wi-Fi Aware Framework, das Apple Entwicklern bei der Erstellung von Apps zur Verfügung stellt. Das Framework entspricht der Wireless Direct Link Technologie von Apple, die AirDrop und AirPlay ermöglicht. Damit können Apps von Drittanbietern im App Store Peer-to-Peer-Verbindungen als Kernfunktion nutzen.

Warum Ihr euch auf Wi-Fi Aware freuen solltet

Grundsätzlich stellt eine Peer-to-Peer-Verbindung eine direkte Verbindung zwischen Geräten über ein Wi-Fi-Konnektivitätsprotokoll her und ist damit eine wichtige Alternative zu einem Access Point oder dem Internet. Gleichzeitig bietet Wi-Fi Aware einige Vorteile gegenüber anderen Standards wie Bluetooth, da es einen höheren Durchsatz hat, was es für die Übertragung größerer Dateien oder das Streaming hochauflösender Videos nützlich macht. Google-Geräte haben dies bei Apps von Drittanbietern auf Android schon seit den ersten Tagen erlaubt.

Apple hebt auch die Anwendungsfälle für die gemeinsame Nutzung von Bildschirmen sowie die Konfiguration von vernetzten Geräten wie Drohnen und kopfgetragenen Wearables hervor.

Zwei iPhones zeigen Pairing-Anfragen: eines zeigt 'Maria's iPhone' und das andere 'Josh's iPhone' mit einem Code.
Apple stellte auf der WWDC 2025 die Funktionen von Wi-Fi Aware vor, darunter auch, wie man sichere Verbindungen herstellt. / © Apple

Es wird zwar nicht explizit gesagt, ob die Änderung Teil der Einhaltung des Digital Markets Act (DMA) in Europa ist, aber eine der Anforderungen der Verordnung war es, AirDrop und AirPlay zu öffnen, indem eine Alternative zu ihnen eingeführt wird. Und das ist etwas, wo Wi-Fi Aware perfekt hineinpasst.

Außerdem besteht die Möglichkeit, dass es in Zukunft auch die plattformübergreifende Kommunikation unterstützt, da es sich um einen offenen Standard handelt.

Welche iPhones und iPads bekommen Wi-Fi Aware?

Allerdings wird das Wi-Fi Aware Framework nicht auf allen iPhone- und iPad-Modellen funktionieren, die für das iOS 26 Update in Frage kommen. Bei den iPhones unterstützen nur das iPhone 12 und spätere Modelle bis hin zum iPhone 16 und iPhone 16e diese Funktion.

Bei den iPads ist es für das iPad (10. Generation) und später, das iPad mini (6. Generation) und später sowie das iPad Air (4. Generation) und später verfügbar. Außerdem sind alle 11- und 13-Zoll-iPad-Pro-Modelle mit Chipsätzen der M-Serie mit dieser Technologie kompatibel.

Mit iOS 26 wird die Anmeldung im öffentlichen Wi-Fi zum Kinderspiel

Neben den Peer-to-Peer-Verbindungsmöglichkeiten könnte iOS 26 auch eine Funktion namens Captive Assist ermöglichen, wie Code-Strings in der Software nahelegen (via MacRumors). Über diese Funktion wurde bereits berichtet. Sie zielt darauf ab, Wi-Fi-Anmeldedaten für öffentliche Wi-Fi-Netzwerke auf allen Apple-Geräten zu synchronisieren, sodass die Details nicht mehr auf jedem Gerät einzeln eingegeben werden müssen.

Via: MacRumors
Quelle:
Apple



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PV-Besitzer warten lang auf Geld


Eigentlich sollte es für PV-Besitzer ein einfaches sein, nach dem Anschluss ihrer PV-Anlage auch die ihnen zustehende Einspeisevergütung zu erhalten. Die Realität sieht heutzutage jedoch deutlich anders aus. Immer mehr Menschen warten über Monate hinweg auf die ihnen zustehenden Abschlagszahlungen. Selbst Wartezeiten von einem Jahr sind heute kein Ausnahmefall mehr. Einige Bundesländer stechen dabei besonders stark mit Problemen hervor. 

Rheinland-Pfalz: Geduld ist hier Pflicht

In Rheinland-Pfalz stapeln sich die Beschwerden bei den Verbraucherschützern. Die Wartezeiten sind lang, teilweise deutlich länger als erwartet. Der Frust wächst – und das nicht nur bei Einzelfällen. Was zunächst wie ein regionales Problem wirkt, entpuppt sich schnell als bundesweite Herausforderung. Denn auch in anderen Bundesländern läuft es nicht rund, was die Auszahlung der zustehenden Einspeisevergütung für PV-Besitzer betrifft. „Über ein Jahr Verzögerung ist keine Seltenheit. Die Leute kommen nicht an ihr Geld“, so Energieexpertin Claudia Kreft von der Verbraucherzentrale Thüringen.

Dabei ist die Einspeisevergütung eigentlich als Abschlagszahlung zum 15. jeden Monats fällig. Bei einem Verzug könnte sogar Anspruch auf Verzugszinsen bei PV-Besitzern entstehen. Allerdings sind zugleich die Netzbetreiber die ersten Ansprechpartner für Beschwerden, was gerade bei dort verursachten Problemen nicht automatisch zum gewünschten Erfolg führt. In der Theorie könnten PV-Besitzer die säumige Einspeisevergütung sogar gerichtlich einklagen. Doch ein solcher Rechtsweg ist unweigerlich mit einem Kosten- und Zeitaufwand verbunden. 

PV-Module auf Hausdach, Sinnbild für PVT-Module
Die Auszahlung der Einspeisevergütung verzögert sich in immer mehr Bundesländern  / © Chedko/Shutterstock

Mehr als nur ein Bundesland betroffen

Nicht nur Rheinland-Pfalz ächzt unter langen Wartezeiten. Auch in Thüringen, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Bremen, Hessen und dem Saarland melden Verbraucherzentralen steigende Zahlen an Beschwerden. Es scheint, als würden gleich mehrere Zahnräder im System klemmen – und das zur gleichen Zeit.

Das Bemerkenswerte: Es gibt keinen einzelnen „Bösewicht“ unter den Netzbetreibern. Vielmehr scheint das Problem quer durch die Branche verteilt zu sein. In manchen Fällen sollen IT-Umstellungen zu Verzögerungen geführt haben – ein bisschen wie ein Software-Update, das plötzlich den halben Arbeitsfluss lahmlegt. Vor allem der Netzbetreiber Mitnetz führt die eigenen Wartezeiten auf Nachwehen einer IT-Umstellung zurück. Innerhalb der nächsten Monate sollen alle ausstehenden Einspeisevergütungen rückwirkend ausgezahlt werden. 

Gegenüber dem Netzbetreiber Westnetz hingegen wurde in der Zwischenzeit ein Aufsichtsverfahren aufgrund der anhaltenden Beschwerden eröffnet. Auch hier soll es Schwierigkeiten mit einer IT-Umstellung geben. Westnetz ist eine Tochtergesellschaft von Westenergie, die wiederum ein Teil des großen E.ON-Konzerns ist. Zugleich gilt Westnetz mit einem Stromnetz von einer Länge von 175.000 Kilometern Länge als der größte Verteilnetzbetreiber in Deutschland. Dementsprechend zählen sowohl Teile von Rheinland-Pfalz und Niedersachsen als auch Nordrhein-Westfalen zum Gebiet, das der Betreiber versorgt. 

Fazit: Warten auf Einspeisevergütung ist kein Dauerzustand

Ja, technische Umstellungen passieren. Und ja, es gibt immer mal Engpässe. Aber wenn Wartezeiten zur Regel werden, schlägt Geduld bei PV-Besitzern in Frust um. Für Euch heißt das: Dranbleiben, nachhaken und notfalls die Hilfe der Verbraucherzentralen in Anspruch nehmen. Denn nur wer den Finger in die Wunde legt, sorgt dafür, dass sie auch behandelt wird. Und vielleicht, nur vielleicht, wird die Wartezeit dann bald wieder kürzer – damit Ihr nicht länger auf Eure Einspeisevergütung warten müsst als auf den Start der nächsten Staffel Eurer Lieblingsserie.



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KI-Chips: US-Behörden setzen Tracker bei Server-Lieferungen ein


KI-Chips: US-Behörden setzen Tracker bei Server-Lieferungen ein

Bild: Pixabay

Personen aus der Lieferkette haben gegenüber Reuters bestätigt, dass US-Behörden teils auf Tracker für die Nachverfolgung von Server-Lieferungen setzen, um zu ermitteln, ob Systeme mit modernen KI-Beschleunigern an Länder verschickt werden, die eigentlich Exportauflagen unterliegen und deswegen explizite Lizenzen benötigen.

Die Tracker kommen demnach für ausgewählte Lieferungen und nicht flächendeckend zum Einsatz. Aufgespürt werden sollen damit Lieferungen an Länder, die Exportlizenzen voraussetzen, wie es etwa bei China der Fall ist. Nach China dürfen aktuell wieder angepasste KI-Beschleuniger wie der AMD MI308 oder Nvidia H20 geliefert werden, die High-End-Produkte beider Konzerne unterliegen effektiv aber einem Exportverbot.

Demnach werden die Tracker genutzt, um gegen Personen und Unternehmen zu ermitteln, die gegen die Auflagen der US-Regierung verstoßen. Neu sei der Einsatz von Trackern grundsätzlich nicht, wie eine Quelle gegenüber Reuters anmerkt, sie kämen bereits seit mehreren Jahren für Halbleiter und auch in anderen Bereichen wie dem Export von Flugzeugteilen zum Einsatz.

Größere und kleinere Tracker kommen zum Einsatz

Fünf Personen aus der Lieferkette für KI-Server zufolge sollen Tracker bislang in Servern von Herstellern wie Dell und Supermicro mit KI-Chips von AMD und Nvidia zum Einsatz gekommen sein. Tracker in der Größe von Smartphones werden demnach in der Verpackung untergebracht, kleinere in weniger offensichtlichen Bereichen, teils auch in den Servern. Wer für den Einbau verantwortlich ist und wo entlang der Route die Tracker platziert werden, dazu konnten sich die befragten Personen sich nicht äußern. Einer Quelle zufolge seien aber das Bureau of Industry and Security, das auch die Exportlizenzen ausstellt, Homeland Security Investigations und das FBI involviert.

Supermicro erklärte in einer Stellungnahme, dass man Sicherheitsmaßnahmen nicht kommentiere. Dell sei sich der Platzierung von Trackern in den eigenen Systemen nicht bewusst. Nvidia wollte keine Erklärung abgeben, AMD hat auf Anfragen nicht reagiert.

Offenes Geheimnis in der Branche

Die Tracker sind offenbar aber ein offenes Geheimnis. Denn für die Umleitung von Server-Lieferungen verantwortliche Personen seien sich Reuters zufolge durchaus bewusst über deren Platzierung. Reseller sollen Server-Lieferungen deshalb regelmäßig dahingehend untersuchen und entsprechende Systeme wieder entfernen.



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Was kann das US-Unternehmen Palantir?


„Palantir? Ja, hab ich schon mal gehört. Irgendwas mit KI, oder? Und irgendwas mit großen Datenmengen, richtig? Ich hab auch gehört, das funktioniert so ähnlich wie im Film Minority Report.“ So oder so ähnlich wird derzeit über das US-Unternehmen Palantir gesprochen. Aber die meisten von uns haben halt trotzdem keinen Schimmer, worüber wir hier exakt sprechen. 

Alles Wichtige, was man über Palantir wissen sollte, haben wir Dir hier kompakt zusammengetragen. Will in nächster Zeit jemand mit Euch über Palantir diskutieren, bekommt Ihr jetzt die notwendigen Informationen dazu an die Hand. Damit seid Ihr dann gewappnet, egal ob beim Diskutieren in der Kneipe, in der Küche bei der Hausparty oder auf dem Elternabend.

Wichtig: Es ist eine sehr nüchterne, sachliche Betrachtung des Unternehmens. Das soll heißen, dass ich das Unternehmen und seine Produkte vorstelle, und auch auf mögliche Gefahren hinweise. Ich ordne das, was Palantir macht, also nicht persönlich ein und bewerte es selbst auch nicht. Lasst mich aber gern wissen, falls Ihr wünscht, dass ich Euch das in einem weiteren Artikel persönlich einordne.

Das ist Palantir

Klären wir zunächst, mit welchem Unternehmen wir es zu tun haben. Palantir Technologies ist ein 2003 gegründetes US-amerikanisches Softwareunternehmen mit Sitz in Denver, Colorado. Die Software wurde von Anfang an entwickelt, um die „Datenflut nach 9/11“ beherrschbar zu machen.

Palantir hat sich auf die Entwicklung von Plattformen zur Integration, Analyse und Visualisierung großer, heterogener Datenmengen spezialisiert. Klingt komplex, meint im Grunde aber lediglich, dass Palantir all das an Daten zusammenkratzt, was zwar längst schon verfügbar, aber eben nicht klug miteinander verbunden ist.

Der Name „Palantir“ stammt übrigens aus J.R.R. Tolkiens „Herr der Ringe“ und bezeichnet dort sehende Steine. Das soll die Mission des Unternehmens symbolisieren, riesige Datenmengen sichtbar zu machen. Ich lasse das an dieser Stelle mal unkommentiert, ob man wirklich durch sowas wie Saurons Auge überwacht werden möchte. 

Das Unternehmen wurde maßgeblich von Peter Thiel mitgegründet und finanziell durch den Investmentarm der CIA, In-Q-Tel, unterstützt. Die Ausrichtung bezog sich zunächst auf den Kampf gegen den Terror. Berühmt geworden ist Palantir durch seine Datenanalys-Software, auf die wir später noch genauer eingehen. Sowohl Regierungsbehörden als auch Wirtschaftsunternehmen gehören zu den dankbaren Kunden. 

Seit 2020 ist Palantir börsennotiert und wurde jahrelang stabil mit um die 50 Mlliarden US-Dollar bewertet. Ab da ging es steil bergauf, sodass der Konzern etwa ein Jahr später etwa bei 360 Milliarden Unternehmenswert einsortiert wird. 

Die Köpfe hinter Palantir: Zwischen Vision und Provokation

Da ist zunächst natürlich der bereits erwähnte Peter Thiel, ein deutsch-amerikanischer Investor und Tech-Milliardär. Er ist bekannt für seine mitunter rechtsextremen bzw. antidemokratischen Ansichten. Zudem auch für seine engen Verbindungen zu US-Geheimdiensten und nicht zuletzt zu Persönlichkeiten wie Donald Trump. Thiel war zudem Mitbegründer von PayPal (zusammen mit Elon Musk) und ein früher Investor bei Facebook. Sein Privatvermögen wird auf knapp 20 Milliarden US-Dollar geschätzt.

Thiel unterstützte 2016 bereits Donald Trump in seinem Wahlkampf und finanzierte auch JD Vances Einstieg in die Politikl Vance arbeitete seinerzeit sogar für Peter Thiel. Die drei mächtigen Männer sind sich sowohl freundschaftlich als auch ideologisch verbunden. 

Zweiter wichtiger Kopf des Unternehmens ist der aktuelle CEO von Palantir Alex Karp, ebenfalls ein Mitgründer. Karp wird oft als exzentrisch beschrieben. Er promovierte in Philosophie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main und spricht gut Deutsch. Früher für linksliberale Positionen bekannt, steht er heute für die Verteidigung westlicher Werte und Demokratien ein.

Alex Karp, vertieft in Gedanken während einer Diskussion auf der Bühne.
Der CEO-Posten bei Palantir macht Alex Karp zu einem der einflussreichsten Männer der Welt. / © nextpit (KI-generiert)

Alex Karp verfügt über ein geschätztes Vermögen von 9,7 Milliarden US-Dollar und das Time Magazine zählt ihn zu den 100 einflussreichsten Personen des Jahres 2025. 

Weniger in den Medien erwähnt, aber ebenso sehr wichtig fürs Unternehmen: Stephen Cohen, ebenfalls Mitgründer und derzeit u.a. Mitglied des Verwaltungsrats bei Palantir. Er studierte an der Stanford University Computerwissenschaften. Mit seinem Wissen über maschinelles Lernen und KI konnte er den Prototyp entwickeln, der Palantir schließlich die Tür zur US-Regierung öffnete.

Das macht Palantir

Palantir bietet primär Softwareplattformen an, die es Institutionen ermöglichen, große Datenmengen zu analysieren, indem sie riesige Informationsmengen in einen integrierten Datensatz umwandeln, der ihren realen Betrieb widerspiegelt. Wichtig dabei: Das Unternehmen selbst erstellt oder verkauft keine Daten, sondern hilft dabei, bereits vorhandene Daten zu interpretieren. Die Kernprodukte von Palantir sind Gotham und Foundry, unterstützt durch Apollo und die Artificial Intelligence Platform (AIP).

Gotham

Gotham wurde ursprünglich für Analysten von Verteidigungs- und Geheimdiensten entwickelt und war die erste Softwareplattform des Unternehmens (benannt nach Batmans Heimatstadt). Sie wird hauptsächlich im Bereich der Strafverfolgung, Terrorismusbekämpfung, für Nachrichtendienste und zur Bekämpfung von Finanzkriminalität eingesetzt.

Gotham-Oberfläche von Palantir mit einer Globe und angezeigten Datenpunkten.
Gotham ist wohl das bekannteste und berüchtigste Werkzeug Palantirs. / © Palantir (Screenshot: nextpit)

Und wie funktioniert das? Gotham ist darauf spezialisiert, große Datenmengen aus verschiedenen Quellen zu integrieren, zu analysieren und benutzerfreundlich darzustellen. Einmal verknüpft ermöglicht die Software die Visualisierung von Datenpunkten wie Personen, Orten, Ereignissen, Finanztransaktionen und Kommunikationsdaten. Sie kann gleichzeitig verschiedene polizeiliche und behördliche Datenbanken durchsuchen und Informationen effizient zusammenführen.

Ein zentrales Merkmal ist die KI-gestützte Mustererkennung, die Auffälligkeiten und verborgene Muster identifiziert und Prognosen ableitet, was das sogenannte „Predictive Policing“ ermöglicht. 

Foundry

Foundry wurde 2016 entwickelt, um die Interaktion von Unternehmen mit Informationen durch ein zentrales Betriebssystem für ihre Daten zu verändern. Sie findet in nahezu allen Branchen Anwendung, zum Beispiel im Gesundheitswesen. Auch bei Finanzdienstleistungen, im Automobisektor, im Einzelhandel und in der Telekommunikation kommt Foundry zum Einsatz.

Die leistungsstarke Datenplattform ist eine echte Waffe, um wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen und datengetriebene Entscheidungen zu treffen. Ein wesentliches Merkmal ist die Modularität, die es Kunden erlaubt, nur die benötigten Komponenten zu erwerben, was die Kundenakquise erleichtert und Pilotprojekte beschleunigt.

Apollo

Apollo selbst ist kein eigenständiges Produkt, sondern ein kontinuierliches Liefersystem, das Gotham und Foundry antreibt. Es ermöglicht Palantirs Produkten, an Orten zu laufen, die andere SaaS-Plattformen (Software as a Service) nicht erreichen können, wie getrennte Umgebungen (z.B. Drohnen und U-Boote) oder speziell entwickelte Regierungs-Clouds.

Apollo liefert kontinuierliche Updates für die Plattformen (mehr als 41.000 Mal pro Woche), wodurch Benutzer:innen stets über die neueste Technologie verfügen und der Arbeitsaufwand für Ingenieure reduziert wird. Es verschafft Palantir einen wichtigen Wettbewerbsvorteil gegenüber traditionellen SaaS-Produkten.

AIP

AIP schließlich steht für Artificial Intelligence Platform und integriert generative KI und LLMs (Large Language Models) in die bestehenden Plattformen Foundry und Gotham. AIP verbessert die Datenanalyse- und Entscheidungsprozesse durch maschinelles Lernen und prädiktive Analysen. Sie kann auf Oracle Cloud Infrastructure (OCI) bereitgestellt werden und ist wie gemacht für viele Kundensegmente, egal ob Regierung oder Privatunternehmen.

Wo ist Palantir bereits im Einsatz?

Palantir hat eine breite Kundenbasis, darunter wie bereits erwähnt sowohl Regierungs- als auch kommerzielle Kunden. Berichte sprechen von 149 Kunden, wobei der Großteil des Umsatzes aus Regierungsaufträgen stammt.

Weltweit und in den USA

Palantir wurde insbesondere durch seine Zusammenarbeit mit US-Regierungsbehörden bekannt. Die US-Geheimdienste (CIA, NSA), das Militär (US Army, Space Force) und Strafverfolgungsbehörden (FBI, ICE) sind Hauptnutzer von Palantir Gotham, insbesondere im Kampf gegen den Terrorismus und die Beschaffung von Informationen.

Palantir gilt in den USA als eine Art „Geheimwaffe“ zur Bekämpfung organisierter Kriminalität und zur Vorhersage von Verbrechen (Predictive Policing). Es half der US-Armee in Afghanistan und im Irak bei der Auswertung von Gefechtsfeld- und Geheimdaten in Echtzeit.

Im Gesundheitswesen wurde Palantir beispielsweise vom britischen NHS zur Koordination der COVID-19-Reaktion eingesetzt. Auch Konzerne wie Airbus, BMW und Merck nutzen Palantir-Software.

Beispiel Deutschland: Eine beschnittene Version

In Deutschland wird Palantir Gotham, teilweise unter eigenen Projektnamen, von Polizeibehörden einzelner Bundesländer eingesetzt oder erprobt. Hessen setzt seit Ende 2017/Anfang 2018 eine angepasste Palantir-Lösung namens HessenDATA ein. Ziel ist die Bekämpfung von Schwerstkriminalität und Terrorismus. Die Polizei in Nordrhein-Westfalen (NRW) verwendet Palantir-Technologie unter dem Namen DAR (Datenbankübergreifende Analyse und Recherche), um Tatzusammenhänge und Täter-Netzwerke aufzudecken.

Das Bayerische Landeskriminalamt schloss 2022 einen Rahmenvertrag mit Palantir über die Einführung von VeRA (Verfahrensübergreifende Recherche und Analyse) ab. Dieser Rahmenvertrag ermöglicht es allen Bundesländern und Bundesbehörden, Palantir-Software ohne erneute Ausschreibung zu beziehen.

Unterschiede zum US-Einsatz

Während Palantir in den USA in einem breiten Spektrum sensibler Bereiche umfassend eingesetzt wird, unterliegt der Einsatz in Deutschland strengen rechtlichen Beschränkungen und Debatten. Das Bundesverfassungsgericht erklärte im Februar 2023 zwei Landesgesetze (Hessen und Hamburg) zum Palantir-Einsatz in ihrer damaligen Form für verfassungswidrig.

Die Richter bemängelten, dass die Gesetze ermöglichten, umfassende Profile von Personen, Gruppen und Netzwerken zu erstellen, ohne ausreichend zwischen Verdächtigen und Unbeteiligten zu unterscheiden. Dies führte zu strikten Auflagen: Der Einsatz solcher Analyse-Plattformen muss also bei uns klar auf konkrete Gefahren oder bestimmte schwere Straftaten begrenzt werden.

In Deutschland wird beispielsweise betont, dass die Daten ausschließlich in den Rechenzentren der Polizei verbleiben sollen. Dennoch bleiben Bedenken hinsichtlich des US CLOUD Act. Der ermöglicht US-Behörden theoretisch Zugriff auf Daten bei amerikanischen Firmen, auch außerhalb der USA.

Kritiker:innen fordern maximale Transparenz und Kontrolle, um Missbrauch vorzubeugen. Im Gegensatz dazu ist in den USA der Einsatz der Technologie, wie die Sammlung von Daten über undokumentierte Einwanderer durch ICE, höchst umstritten. Palantir selbst gibt an, seine Produkte nicht an China oder andere undemokratische Staaten zu verkaufen.

Palantir im kommerziellen Einsatz

Bei den derzeitigen Diskussionen um Palantir wird oft vergessen, dass das Unternehmen auch sehr viele Kunden im kommerziellen Sektor hat. So Nutzt Airbus Palantir, um Produktion und Lieferketten zu steuern und zu optimieren. Auch beim deutschen Pharmakonzern Merck, BP, Credit Suisse oder Fiat Chrysler zählt man auf Palantirs Qualitäten. Im Video seht Ihr, wie Ferrari von Palantir profitiert:

Was macht Palantir gefährlich?

Die Nutzung von Palantir-Software wirft in Europa und insbesondere in Deutschland erhebliche Bedenken auf, die sich um Datenschutz, Souveränität, Transparenz und ethische Fragen drehen. Nochmal: In diesem Beitrag bewerten wir das Tun Palantirs nicht, sondern weisen möglichst neutral auf potenzielle Gefahren hin.

1. Datenschutzprobleme und Eingriffe in Grundrechte

Die Software ermöglicht die unkontrollierte Verknüpfung von Daten aus unterschiedlichsten Quellen. Dazu gehören Polizeidatenbanken, Gesundheitsdaten, soziale Medien und Einwohnermelderegister. Dies führt zur Erstellung umfassender Persönlichkeitsprofile, auch von Zeugen, Opfern oder völlig Unbeteiligten, die zufällig mit einer gesuchten Person in Kontakt standen. Datenschützer:innen warnen vor einem „gläsernen Bürger“ und einem „Dammbruch in Richtung Totalüberwachung“.

2. Mangelnde Transparenz und proprietäre Struktur („Black Box“)

Palantirs KI-Algorithmen agieren oft als eine Art „Blackbox“. Soll heißen, die genaue Funktionsweise und die Verarbeitung der Daten bleiben undurchsichtig. Dies macht eine Überprüfung auf DSGVO-Konformität praktisch unmöglich und erschwert die externe Auditisierung.  Selbst behördliche Aufsichtsstellen erhalten keine Einblicke in die Datenverarbeitungslogik, und das Unternehmen soll regelmäßig Auskünfte zu Datenflüssen verweigern. Kritiker fordern daher längst eine größere Transparenz der Algorithmen.

3. Geopolitische Abhängigkeiten und Souveränitätsbedenken

Als US-Unternehmen unterliegt Palantir dem CLOUD Act, der US-Behörden Zugriff auf bei amerikanischen Firmen gespeicherte Daten – auch außerhalb der USA – ermöglicht. Dies birgt das Risiko, dass Geschäftsgeheimnisse oder sensible Kundendaten an US-Stellen weitergeleitet werden könnten.

Diese Abhängigkeit wird als Gefahr für die digitale Souveränität Europas betrachtet. Länder wie Frankreich und Deutschland entwickeln daher eigene Lösungen, um US-Anbieter zu umgehen. Zumindest für Deutschland würde das jedoch im besten Falle noch so lange brauchen, um wohl wenigstens noch bis 2030 auf Palantir angewiesen sein zu müssen.

4. Reputationsrisiken durch politische Verflechtungen

Die engen Verbindungen von Mitgründer Peter Thiel zu Donald Trump und seine teils antidemokratischen Ansichten belasten die Akzeptanz von Palantir in Europa. Dies hat zu Public-Relations-Krisen, Widerstand von Mitarbeiter:innen und Kund:innen sowie Boykottaufrufen geführt. Die Assoziation mit der regelrechten Jagd auf Einwanderer in den USA wird kritisch gesehen.

5. Potenzial für Missbrauch und „Function Creep“

Ein so mächtiges Werkzeug wie Palantir weckt Begehrlichkeiten und könnte über den ursprünglich vorgesehenen Zweck hinaus eingesetzt werden. Was zur Terrorabwehr erlaubt ist, könnte später zur allgemeinen Kriminalitätsbekämpfung, bei Demonstrationen oder sogar zur Verfolgung von Systemkritikern genutzt werden. Man bezeichnet diese Art von Zweckentfremdung auch als „Function Creep“. 

Es besteht also die Sorge, dass Daten beispielsweise auch für die Verfolgung von Kleindelikten wie Fahrraddiebstahl oder Cannabis-Konsum missbraucht werden könnten, anstatt sich auf schwere Kriminalität zu beschränken, wie es in der Theorie vorgesehen ist. In den USA zeigt sich das in Teilen bereits.

6. Diskriminierung und fehlerhafte Algorithmen

Wenn KI und Algorithmen Muster erkennen, besteht stets das Risiko eines Bias, also systematischer Verzerrungen. In den USA zeigten predictive-policing-Systeme rassistische Tendenzen, indem sie überproportional häufig Verbrechen in Vierteln mit Minderheiten vorhersagten. Da Polizeiakten oft bereits People of Color überrepräsentieren, können automatische Analysen diese Diskriminierung verstärken. Dies wiederum kann dazu führen, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen zu Unrecht ins Visier geraten.

7. Fehlende Exit-Strategien und hohe Kosten

Es besteht die Gefahr eines sogenannten „Vendor-Lock-in“. Das bedeutet, dass ein Kunde nur unter großen Anstrengungen den Anbieter wechseln kann. Palantir bietet keine Exit-Strategien für Datenmigrationen an, was einen späteren Wechsel zu einer anderen Software signifikant erschwert und mit hohen Migrationskosten verbunden sein kann. Die Lizenzierung und der Betrieb an sich sind zudem mit sehr hohen Kosten verbunden (ab 1 Mio. Euro/Jahr für Enterprise-Lizenzen).

Fazit

Ich hoffe, dass Ihr jetzt möglichst umfassend und objektiv über Palantir im Bilde seid. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Palantir ein derzeit fast konkurrenzlos leistungsfähiges Werkzeug ist, das Ermittlungsbehörden bei der Bekämpfung komplexer Kriminalität unterstützen kann. Palantir betont ständig, dass man selbst keine Daten erstellt oder gar verkauft. Palantir verbindet also im Grunde nur die Punkte, die eh schon bestehen.

Demgegenüber stehen die fehlende Transparenz, weitreichenden Eingriffsmöglichkeiten in die Privatsphäre, eine potenzielle politische Einflussnahme und die Gefahr einer technologischen Abhängigkeit. Daher bin ich auch überzeugt davon, dass Palantir uns alle angeht – speziell, wenn die eigene Regierung mit Palantir zusammenarbeitet. 

Die aktuelle Debatte verdeutlicht meines Erachtens den Versuch, einen Ausgleich zwischen Sicherheitsgewinn und dem Schutz der Bürgerrechte in Zeiten des digitalen Wandels zu finden. Lasst mir gerne Eure Gedanken zu Palantir da: Seht Ihr hier eher die Notwendigkeit, alle verfügbaren Daten um jeden Preis für Terror- und Verbrechensbekämpfung zu nutzen? Oder gehört Ihr zu denen, die skeptisch oder sogar ängstlich auf dieses Unternehmen blicken?



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