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Mitten im Rechtsstreit: Celonis schnappt sich Ex-SAP-Manager


Dilipkumar Khandelwal wird neuer Chief Customer Officer bei Celonis. Der erfahrene Technologiemanager war einst bei SAP – Celonis’ direktem Konkurrenten.

Mitten im Rechtsstreit: Celonis schnappt sich Ex-SAP-Manager

Dilip Khandelwal wechselt von der Deutschen Bank zu Celonis. Zuvor war er bei Celonis-Rivale SAP.
Selvaprakash Lakshmanan

Der Münchner Process-Mining-Spezialist Celonis hat mit Dilipkumar Khandelwal einen erfahrenen Technologiemanager als neuen Chief Customer Officer gewonnen.

Der Branchenveteran kommt von der Deutschen Bank, wo er zuletzt als Managing Director und Chief Information Officer für Corporate Functions Technology tätig war. Davor war Khandelwal bei SAP.

Die Personalie gilt als strategisch bedeutsam, da Celonis somit Know-how und Markterfahrung eines ehemaligen SAP-Topmanagers gewinnt.

Aufgabe: Celonis-Kunden KI-fit machen

Als Chief Customer Officer soll Khandelwal ein Partner für Kunden sein „der ihnen hilft, KI für ihr Unternehmen effizient nutzbar zu machen“, so Carsten Thoma, President und Board Director bei Celonis.

Er verfüge zudem über „umfassende Erfahrung darin, globale Teams aufzubauen und zu skalieren. Er kennt die Herausforderungen dieser Kunden aus eigener Erfahrung und weiß, wie Technologien entlang der gesamten Wertschöpfungskette am effektivsten eingesetzt werden können.“

Fokus auf indischen Markt

Neben seiner Rolle als Chief Customer Officer wird Khandelwal auch Vorsitzender des neu geschaffenen India Advisory Board von Celonis. Diese Doppelfunktion unterstreicht die strategische Bedeutung des indischen Marktes für das Unternehmen, das kürzlich einen Innovationshub namens „Celonis Garage“ in Bengaluru eröffnet hat.

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Expertise in Unternehmenstransformation

Khandelwal hat sowohl bei SAP als auch bei der Deutschen Bank große Technologieorganisationen aufgebaut und skaliert. Bei SAP Labs India führte er eine 9700-köpfige Forschungs- und Entwicklungsorganisation und verantwortete unter anderem die Gründung des SAP Startup Studios, des ersten Startup-Accelerators des Unternehmens.

Während seiner Zeit als Managing Director wurde SAP Labs India als „Great Place to Work“ ausgezeichnet. Bei der Deutschen Bank übernahm er die globale Leitung der Technologiezentren und trieb die digitale Transformation der Bank voran.

Investor und Entrepreneur

Parallel zu seiner Managementlaufbahn ist Khandelwal als aktiver Angel-Investor tätig. Er hat in über 70 Startups investiert, darunter Whatfix, Yellow.ai, Moglix und Mamaearth, und ist Partner bei Venture-Capital-Fonds wie Fireside Ventures und Stellaris Venture Partners. Zudem ist er Gründungsmitglied der Plaksha University.

Streit zwischen Ex- und neuem Arbeitgeber

Der Wechsel vom Ex-SAP-Manager zu Celonis erfolgt inmitten eines Rechtsstreits zwischen Celonis und SAP. Auf Anfrage von Gründerszene verneinte eine Sprecherin von Celonis allerdings, dass der Streit in irgendeiner Weise relevant für die Einstellung von Khandelwal gewesen sei. Auch sei der Rechtsstreit nicht Gegenstand der Gespräche zwischen Celonis und Khandelwal gewesen.

Worum es im Streit zwischen Celonis und SAP geht:

Celonis und SAP waren ursprünglich Partner: Die Zusammenarbeit begann 2013, als sich der Celonis-Mitgründer Alexander Rinke und SAP-Gründer Hasso Plattner im Berliner Golfclub kennenlernten. SAP nahm Celonis später in sein Förderprogramm auf und beide Unternehmen arbeiteten eng zusammen.

Das Ende der Kooperation: Seit 2023 streiten beide Unternehmen vor Gericht. SAP reichte Klage in Karlsruhe ein, Celonis konterte mit einer Klage vor einem US-Gericht in Kalifornien. SAP behauptet unter anderem, Celonis habe während der Partnerschaft vertrauliche SAP-Informationen unrechtmäßig verwendet oder weitergegeben. Celonis wiederum sagt, SAP verbreite bewusst Lügen über das Unternehmen, um dessen Ruf zu schädigen.

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Hintergrund: Beide Unternehmen konkurrieren im lukrativen Process-Mining-Segment. Celonis gilt als Marktführer mit einer Bewertung von 13 Milliarden Dollar, während SAP mit seinem eigenen Process-Mining-Angebot nachzieht. Process Mining wird als wichtiger Baustein für die Cloud-Strategie von SAP gesehen. Das Geschäft ist elementar für beide Unternehmen, da es die digitale Analyse von Firmenprozessen ermöglicht.

Trotz Friedensbemühungen gibt es bisher keine Einigung – im Gegenteil. Beide Seiten drohen mit weiteren rechtlichen Schritten.

Über Celonis

Celonis wurde 2011 von drei Universitätsstudenten gegründet und beschäftigt heute fast 3.000 Mitarbeiter in über 17 Büros weltweit. Das Unternehmen gilt als Marktführer im Bereich Process Mining mit einem Marktanteil von rund 60 Prozent. Über 1.400 Unternehmen nutzen die Celonis-Plattform und haben nach Unternehmensangaben bereits mehr als 1,2 Milliarden Dollar an Prozessverbesserungen generiert.

Die Process-Intelligence-Plattform von Celonis analysiert Geschäftsprozesse in Echtzeit und identifiziert Optimierungspotentiale. Zu den Kunden zählen Fortune-500-Unternehmen aus allen Branchen.

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Teambuilding: 163.000 € für ein Team-Event – und ich bereue keinen Cent


Der 27-jährige Gründer Jason Modemann hat 150 Mitarbeiter und investiert 163.000 Euro in ein Team-Event – warum?

Teambuilding: 163.000 € für ein Team-Event – und ich bereue keinen Cent

Jason Modemann im Selfie-Modus bei Mawaves-Teamevent.
Mawave

Jason Modemann ist Gründer und Geschäftsführer von der Social Media Agentur Mawave Marketing. Mit 27 Jahren führt er 150 Mitarbeiter. Zu Mawaves Kunden zählen unter anderem Red Bull, Nike und Lidl.

Zwei Wochen nach unserem jährlichen Team-Offsite, bin ich immer noch platt. Im besten Sinne. Zwei Tage lang haben wir uns mit drei Viertel der Company eine Auszeit gegönnt. Raus aus dem Alltag, rein in die Idylle. Dazu Workshops, Drinks in der Sonne, Lagerfeuer mit Gitarre und Stockbrot, Team-Olympiade und Badesee-Dips.

Im Nachgang wurde ich des Öfteren gefragt: Warum macht ihr das? Warum nehmt ihr das gesamte Team für zwei Tage komplett aus dem operativen Geschäft – und investiert in ein Event, das auf dem Papier keinen direkten ROI hat? Schließlich haben wir allein für Location und Co. 38.000 Euro ausgegeben. Und hätten wir dieselbe Zeit an unsere Kunden verkauft, hätten wir wohl einen Umsatz von 125.000 erwirtschaftet.

Ich frage mich eher: Warum machen das nicht viel mehr Unternehmen? Für mich ist es das Beste, was wir für unser Team tun können. Und zwar aus drei Gründen:

1. Teamzusammenhalt

Zugegeben: Teambuilding klingt immer ein bisschen nach Klettergarten und Vertrauensübung – bei unserem Wachstum ist es absolut essenziell. Wenn 109 Leute abends zusammensitzen, privat ins Gespräch kommen oder sich beim Baden zum ersten Mal außerhalb von Calls begegnen – dann passiert etwas, das im hektischen Alltag kaum Raum hat. Vertrauen wächst. Nähe entsteht.

Und genau das verändert die Zusammenarbeit im Daily Business: Teams, die sich persönlich kennen, können Konflikte schneller lösen und gehen offener miteinander um. Sie haben ein besseres Verständnis für die individuellen Stärken und Schwächen ihrer Kollegen und wissen, wie sie miteinander kommunizieren müssen. Gerade für Unternehmen wie unsere, in denen viele Mitarbeitende auch remote arbeiten oder nicht regelmäßig im Office sein können, ist das ein Gamechanger.

2. Zufriedenheit

Wir messen alle zwei Wochen unseren eNPS, also die Zufriedenheit unseres Teams. Bei dieser Umfrage stellen wir unter anderem die konkrete Frage: „Würdest du Mawave als Arbeitsplatz weiterempfehlen?“. Was wir immer wieder feststellen, ist, dass sich nach einem Event wie unserem Retreat dieser Wert signifikant verbessert – in diesem Jahr zum Beispiel um knapp +15 Prozentpunkte von 35,2 auf 50 Punkte. Auf einer Skala von 1 bis 10 liegen wir damit aktuell bei 8,38 als durchschnittliche Antwort.

Das liegt daran, dass Mitarbeitende das Gefühl bekommen, wirklich Teil von etwas Größerem zu sein. Dazuzugehören. Diese Experience gibt ihnen einen Motivationsschub und stärkt ihr Engagement, langfristig zur Company beizutragen. Und das Beste: Dieses positive Gefühl nehmen sie mit zurück in den Alltag, was sich sofort auf die Unternehmenskultur und den gesamten Vibe auswirkt.

3. Effektivität

Das klingt erstmal paradox – wir reißen das Team zwei volle Tage raus, um später produktiver zu sein? Ja. Denn genau das passiert. Menschen, die sich schätzen und besser kennen, arbeiten reibungsloser und lösungsorientierter zusammen – über Departments, Standorte und Rollen hinweg.

Long Story Short: Als Gründer muss man manchmal in nachhaltige Dinge investieren, die nicht sofort Umsätze generieren oder Kosten senken. Und für alle, die trotzdem nach handfesten Zahlen suchen: Studien zufolge kostet eine Neuanstellung im Schnitt 10.000 Euro. Eine niedrige Churn-Rate – als Ergebnis von Zusammenhalt, Zufriedenheit und höherer Effektivität – zahlt sich also langfristig aus, oder?



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Was Deutschlands Unicorn-Gründer studiert haben – Die komplette Liste


Wir haben uns angeschaut, was Deutschlands Unicorn-Gründer studiert haben – mit überraschenden Ergebnissen.

Was Deutschlands Unicorn-Gründer studiert haben – Die komplette Liste

Technische Studiengänge insbesondere an der TUM sind ganz weit vorne
picture alliance / Fotostand | Fotostand / Fritsch

Was haben Deutschlands Unicorn-Gründer eigentlich studiert?

Wir haben uns mal durch alle Gründer deutscher Einhörner gewühlt – und geschaut, was sie an der Uni so getrieben haben.

Keine große Überraschung: Wirtschaftswissenschaften, Ingenieurwissenschaften, Informatik und Naturwissenschaften liegen vorn.

Weniger gefragt scheinen dagegen Geisteswissenschaften wie Philosophie, Geschichte oder Sprachen zu sein. Und wer glaubt, Mathe und Kunst seien der geheime Gründerbooster – eher nicht: Kaum jemand mit diesen Fächern hat es ins Unicorn geschafft.

So sind die Studiengänge vertreten

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Wenig überraschend liegen Studienrichtungen wie Wirtschaft, Ingenieurwissenschaften und Informatik bei deutschen Start-up-Gründern ganz vorn. Anders sieht es dagegen in den USA aus: Dort kommen einige der bekanntesten Gründer zumindest zum Teil aus den sogenannten „Liberal Arts“-Fächern.

Prominente Beispiele sind Peter Thiel, der Philosophie und Jura studierte, oder Alex Karp, der ebenfalls Jura studierte und zusätzlich einen PhD in Philosophie erwarb.

Doch unsere Auswertung hat auch ein paar spannende Ausreißer zutage gefördert: So hat der Trade-Republic-Gründer nicht nur einen Bachelor in BWL, sondern obendrauf noch einen Abschluss in Philosophie gemacht.

Und manche Gründer haben ihr Studium nie abgeschlossen – oder gar nicht erst begonnen: Peter Chaljawski etwa baute ganz ohne Uni-Abschluss erfolgreich Berlin Brands Group auf.

Die Studien-Liste unserer Unicorn-Gründer

1Komma5° – Energiestartup

  • Philipp Schröder (Rechtswissenschaften, Renewable Energy Management)
  • Micha Grueber (Politikwissenschaften, Philosophie, Wirtschaftsmathematik)
  • Philip Liesenfeld (Volkswirtschaftslehre)
  • Jannik Schall (Kommunikations- und Politikwissenschaften)

Agile Robots – Robotik

  • Zhaopeng Chen (Maschinenbau, Mechatronik)
  • Peter Meusel (Automatisierungstechnik)

Berlin Brands Group – E-Commerce

  • Peter Chaljawski (Kein Studium)

Celonis – Prozessanalyse

  • Bastian Nominacher (Wirtschaftsinformatik, Finance, Management)
  • Alexander Rinke (Mathematik)
  • Martin Klenk (Informatik)

Choco – Messenger-App für Gastronomen

  • Daniel Khachab (International Business)
  • Julian Hammer (N.A.)
  • Rogério da Silva Yokomizo (Wirtschaftsinformatik)

Commercetools – E-Commerce-Software

  • Denis Werner (Betriebswirtschaftslehre)
  • René Welches (Informatik)
  • Dirk Hörig (Informatik)

Contentful – Content-Plattform

  • Sascha Konietzke (Wirtschaftsinformatik)
  • Paolo Negri (Wirtschaftsingenieurwesen)

DeepL – KI-Übersetzung

  • Jaroslaw Kutylowski (Informatik)

Egym – Fitness-Technologie

  • Florian Sauter (Elektro- und Informationstechnik)
  • Philipp Roesch-Schlanderer (Betriebswirtschaftslehre)

Enpal – Solartechnologie

  • Mario Kohle (Betriebswirtschaftslehre)
  • Viktor Wingert (Betriebswirtschaftslehre)
  • Jochen Ziervogel (Betriebswirtschaftslehre)

Flix – Mobilitätsunternehmen

  • Jochen Engert (Betriebswirtschaftslehre)
  • André Schwämmlein (Wirtschaftsingenieurwesen)
  • Daniel Krauss (Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftswissenschaften, Organisations- und Personalentwicklung)

Forto – Logistik-Startup

  • Michael Wax (Maschinenbau)
  • Erik Muttersbach (Informatik)
  • Ferry Heilemann (Betriebswirtschaftslehre)

Getyourguide – Reiseplattform

  • Johannes Reck (Biochemie)
  • Tao Tao (Physik, Economics)
  • Martin Sieber (Molekulare Biotechnologie)
  • Tobias Rein (Elektrotechnik und Informationstechnik)

Helsing – Defense-Tech

  • Gundbert Scherf (Economics, Political Economy, International Relations)
  • Torsten Reil (Biological Science, Evolutionary and Adaptive Systems)
  • Niklas Köhler (Physik)

N26 – Neobank

  • Max Tayenthal (Jura, Wirtschaftswissenschaften)
  • Valentin Stalf (Betriebswirtschaftslehre)

Omio – Reisevergleich

  • Naren Shaam (Maschinenbau, Betriebswirtschaftslehre)

Parloa – KI-Agenten

  • Malte Kosub (Betriebswirtschaftslehre, Economics, Informatik)
  • Stefan Ostwald (Elektrotechnik und Informationstechnik)

Personio – HR-Software

  • Hanno Renner (Wirtschaftsingenieurwesen, Betriebswirtschaftslehre)
  • Ignaz Forstmeier (Technology and Management)
  • Roman Schumacher (Ingenieurswissenschaften)
  • Arseniy Vershinin (Informatik)

Quantum Systems – Drohnentechnologie

  • Florian Seibel (Luft- und Raumfahrttechnik)

Razor Group – E-Commerce-Plattform

  • Tushar Ahluwalia (Betriebswirtschaftslehre)
  • Shrestha Chowdhury (Informatik)
  • Oliver Dlugosch (Physik, Wirtschaftswissenschaften)
  • Christoph Felix Gamon (Management)

Scalable Capital – Neobroker

  • Erik Podzuweit (Betriebswirtschaftslehre)
  • Florian Prucker (Technology and Management)
  • Stefan Mittnik (Wirtschaftsingenieurwesen, Economics, Economics Applied Math)

Sennder – Logistik-Startup

  • Julius Köhler (Betriebswirtschaftslehre)
  • Nicolaus Schefenacker (Economics)
  • David Nothacker (Management)

Staffbase – Software-Startup 

  • Frank Wolf (Wirtschaftsingenieurwesen)
  • Lutz Gerlach (Betriebswirtschaftslehre)
  • Martin Böhringer (Wirtschaftsinformatik)

Taxfix – Steuer-App

  • Mathis Büchi Ginzbourg (International Business)
  • Lino Teuteberg (Interface Design)

Trade Republic – Neobroker

  • Thomas Pischke (Physik)
  • Marco Cancellieri (Medieninformatik)
  • Christian Hecker (Betriebswirtschaftslehre, Philosophie)

Isar Aerospace – Space-Tech-Startup

  • Josef Fleischmann (Maschinenwesen)
  • Markus Brandl (Maschinenwesen, Luft- und Raumfahrt)
  • Daniel Metzler (Luft- und Raumfahrt)



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VW-Partner baut chinesisches E-Auto mit Flugzeug im Kofferraum


Nicht mehr lange und in China könnte die Serienproduktion von E-Flugautos starten. Dafür bekam ein Tochterunternehmen des VW-Partners Xpeng jetzt frisches Kapital.

VW-Partner baut chinesisches E-Auto mit Flugzeug im Kofferraum

Auto mit Senkrechtstarter: Das spezielle Flugmodul (oben links im Bild) wird im Heck, bzw. Kofferraum des Bodenmoduls (rechts) untergebracht.
picture alliance / Xinhua News Agency | XPENG AEROHT

Das chinesische E-Flugauto-Startup AeroHT bekommt im Rahmen einer Series-B-Finanzierungsrunde 250 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 214 Millionen Euro).

Damit will es die Serienproduktion seines modularen Fahrzeugmodells „Land Aircraft Carrier“ vorantreiben. Das berichtet das „Handelsblatt“ unter Berufung auf die chinesische Nachrichtenplattform Weibo.

Was AeroHT macht:

Ein Land Aircraft Carrier ist ein modulares Fahrzeugkonzept. Es handelt sich dabei um eine Kombination aus einem elektrischen Straßenfahrzeug (Bodenmodul) und einem elektrisch betriebenen Senkrechtstarter, auch eVTOL genannt (Luftmodul), das im Fahrzeug transportiert werden kann; wobei die modulare Bauweise einen nahtlosen Wechsel zwischen Straßen- und Luftbetrieb erlaubt.

Damit hebt sich AeroHT von anderen Flugtaxi-Herstellern ab, die sich vor allem auf den Luftbetrieb konzentrieren, während das Bodenmodul des Land Aircraft Carrier auch am normalen Straßenverkehr teilnehmen kann.

Das Basisfahrzeug, der große, sechsrädrige Van, bleibt am Boden und dient als Transportmittel, mobile Aufladestation und Start-/Landeplattform für das Flugmodul.

Das Basisfahrzeug, der große, sechsrädrige Van, bleibt am Boden und dient als Transportmittel, mobile Aufladestation und Start-/Landeplattform für das Flugmodul.
picture alliance/dpa | Johannes Neudecker

Die erste Version der geplanten Serienproduktion soll umgerechnet etwa 280.000 US-Dollar beziehungsweise 240.000 Euro kosten.

Serienproduktion schon ab nächstem Jahr geplant

Demnach will das Unternehmen ab 2026 rund 10.000 Land Aircraft Carrier pro Jahr produzieren. Die Fertigungsstätte in Guangzhou, nordwestlich von Hongkong am Perlfluss, sei laut Unternehmen bereits im Rohbau fertiggestellt.

Bereits 2021 hatte Aeroht mehr als 500 Millionen US-Dollar eingesammelt. Vor Kurzem stellte das Unternehmen zudem einen neuen Finanzchef vor: Du Chao, ein ehemaliger Deutsche-Bank-Investmentbanker.

Das eVTOL-Flugmodul ist im Fahrzeug verstaut und wird bei Bedarf automatisch ausgeklinkt und einsatzbereit gemacht. Es hebt mit seinen ausklappbaren Rotorarmen und eigener Kabine ab und kann bis zu zwei Personen transportieren.

Das eVTOL-Flugmodul ist im Fahrzeug verstaut und wird bei Bedarf automatisch ausgeklinkt und einsatzbereit gemacht. Es hebt mit seinen ausklappbaren Rotorarmen und eigener Kabine ab und kann bis zu zwei Personen transportieren.
picture alliance / Sipa USA | Travis Ball

Verbindung nach Deutschland: VW

Aeroht ist eine Tochtergesellschaft des chinesischen Elektroautoherstellers Xpeng und gilt als das größte Unternehmen für fliegende Autos in Asien. Xpeng wiederum gilt als wichtiger Akteur auf dem chinesischen E-Auto-Markt.

Mit Volkswagen hat das Unternehmen auch einen Partner in Deutschland: 2023 investierte der deutsche Autobauer rund 700 Millionen Dollar in Xpeng und hält damit fast fünf Prozent der Anteile. Zudem arbeiten Xpeng und Volkswagen zusammen – allerdings vor allem für den chinesischen Markt. Xpeng und Volkswagen bauen eine gemeinsame, hochmoderne elektronische Architektur „China Electronic Architecture“ oder kur z „CEA“ genannt für Elektroautos. Diese neue Fahrzeug-IT und Software soll ab 2026 in einer ganzen Reihe von Fahrzeugen zum Einsatz kommen und die Digitalisierung, das autonome Fahren und die Effizienz der VW-Modelle in China verbessern. Die Partnerschaft umfasst auch die gemeinsame Nutzung und den Ausbau von Schnellladenetzwerken in China. 

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