Künstliche Intelligenz
Mittwoch: Autonomy-Schadenersatz für HP, Sharepoint-Angriffe aus China
Hewlett-Packard hat 2012 Autonomy übernommen und dann massiv geschönte Zahlen entdeckt. Doch der Schaden ist gar nicht SO groß, wie ein Londoner Gericht urteilt. Dabei ist einer der Verantwortlichen bereits zu fünf Jahren Haft verurteilt worden und der andere letztes Jahr bei einem Schiffsunfall tödlich verunglückt. Derweil benennt eine Analyse von Microsoft drei verschiedene Gruppen aus China als Angreifer auf die jüngste Sharepoint-Lücke. Dabei dürfte es aber nicht bleiben, denn die Untersuchungen der Sharepoint-Attacken laufen weiter, während etliche Systeme weiterhin nicht gepatcht sind. In Europa hat Opel sein Mokka E-SUV aufgefrischt und übernimmt für das GSE-Modell den stärksten batterieelektrischen Antrieb aus dem Alfa Romeo Junior. Es bleibt bei Frontantrieb und 54-kWh-Batterie. Äußerlich sind es Nuancen, die das Sport- von den normalen Modellen abgrenzen. Preise sind bislang nicht bekannt, aber das Basismodell des Mokka Electric ist bereits vergleichsweise teuer – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
„Nur“ knapp eine Milliarde US-Dollar Schadenersatz stehen den Rechtsnachfolgern der IT-Konzerne Hewlett-Packard und Autonomy zu. Das hat der High Court of Justice in London am Dienstag entschieden. Die Summe ist ein Bruchteil der ursprünglich eingeklagten fünf Milliarden Dollar. Hintergrund ist die 2012 durchgeführte Übernahme der britischen Firma Autonomy durch Hewlett-Packard (inzwischen aufgeteilt in HP und HPE). HP zahlte circa 11,7 Milliarden US-Dollar für die Firma, deren Spezialität Software zur Verarbeitung unstrukturierter Daten war. Nach der Übernahme stellte sich heraus, dass Autonomy seine Umsatz- und Renditezahlen jahrelang geschönt hatte. Doch der Schaden war nicht einmal eine Milliarde Dollar hoch, so das Urteil: Autonomy-Betrug an HP war viel kleiner.
Größer könnte der Schaden durch die neue Sharepoint-Sicherheitslücke werden. Denn Microsoft hat drei verschiedene Gruppen aus China ausgemacht, die aktuelle Toolshell-Angriffe auf Sharepoint-Server durchgeführt haben. Zwei dieser Gruppierungen stehen laut Softwarekonzern mit der chinesischen Regierung in Verbindung. Die Angreifer haben demnach die schwere Sicherheitslücke „Toolshell“ in selbst gehosteten Versionen von Microsoft Sharepoint ausgenutzt und könnten dabei sensible Daten und Kennwörter erbeutet sowie Zugriff auf angeschlossene Systeme erlangt haben. Nach ersten Ermittlungen waren Dutzende Regierungseinrichtungen sowie Telekommunikations- und Softwarefirmen in Nordamerika und Westeuropa Ziel dieser Attacken: Drei chinesische Gruppen als Angreifer auf Sharepoint-Server identifiziert.
Chinesische Elektroautos könnten dagegen Konkurrenz durch den neuen Opel Mokka GSE bekommen. Bislang fiel die zurückliegende Modellpflege des Opel Mokka erstaunlich sparsam aus. Also müssen andere Anreize her, um das kleine SUV weiter im Gespräch zu halten. Die Plattform-Strategie des Vielmarken-Verbundes Stellantis macht ein Upgrade vergleichsweise einfach. Der Opel Mokka GSE bekommt den Antriebsstrang des Alfa Romeo Elettrica. Äußerlich müssen es lediglich kleinere Änderungen richten, um das Sport- von den normalen Modellen abzugrenzen. Prägend ist eine Rad-Reifen-Kombination, deren Flankenhöhe fast auf ein absolutes Minimalmaß heruntergefahren wurde. Das zeigt die Vorstellung des Opel Mokka GSE: Kleines E-SUV mit reichlich Kraft.

Opel
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Mehr Kraft wünscht sich auch die EU-Kommission von den eigenen Behörden, denn diese kämpfen mit einer großen Personallücke. Es mangele vor allem an Experten in IKT-Bereichen samt IT-Sicherheit und Künstlicher Intelligenz (KI), heißt es im Budgetvorschlag der EU-Kommission für die Jahre 2028 bis 2034. Der Personalabbau von fünf Prozent schon vor einiger Zeit habe die Handlungsfähigkeit „angesichts dringender Bedarfe“ durch Coronavirus-Pandemie, Kriege, neue regulatorische Pflichten und IT-Sicherheitsdebakel erheblich eingeschränkt. Für die ersten drei Jahre fordert die EU-Kommission für EU-Behörden insgesamt 2.500 zusätzliche Vollzeitäquivalente. Doch die EU-Länder wollen nicht mitziehen: Kommission fordert 2.500 zusätzliche IKT-Fachkräfte für die EU.
Der höhere Personalbedarf wird etwa mit dem drastisch veränderten geopolitischen Umfeld begründet. Dazu gehört der israelisch-iranische Krieg, dem im Juni offenbar gezielte Spyware-Angriffe auf einzelne iranische iPhone-Nutzer vorausgingen. Zumindest hat Apple davor gewarnt. Der Hersteller hat im ersten Halbjahr 2025 zum ersten Mal sogenannte Bedrohungsbenachrichtigungen an einige iranische Nutzer verschickt. Nachforschungen einer Menschenrechtsorganisation sowie einer Sicherheitsfirma hätten ergeben, dass Apples Warnungen an „mehr als ein Dutzend“ Iraner gegangen sind, die tatsächliche Zahl der Betroffenen werde deutlich höher eingeschätzt. Es sei das erste bekannte Beispiel für solch versierte Spyware-Angriffe auf iranische Staatsbürger: Vor Krieg mit Israel warnte Apple iranische Nutzer vor Spyware.
Auch noch wichtig:
(fds)
Künstliche Intelligenz
Proton veröffentlicht datenschutzfreundlichen KI-Chatbot Lumo
Proton hat seinen eigenen KI-Chatbot veröffentlicht. Mit „Lumo“ will der Schweizer Software-Anbieter eine europäische und datenschutzfreundliche Alternative zu ChatGPT und Co. bieten. Die im Browser oder als Mobil-App für iOS und Android laufende Anwendung soll zum Beispiel dabei helfen, Dokumente zusammenzufassen oder Code zu prüfen. Chats mit der KI sind verschlüsselt und nur auf dem Gerät des Nutzers lesbar.
Die Gespräche mit Lumo werden weder an Dritte weitergegeben noch zum Training von Sprachmodellen genutzt. Sie werden auch nicht auf Proton-Servern gespeichert. Dort laufen mehrere Open-Source-Sprachmodelle (LLMs), derzeit sind es Mistral Small 3 und Nemo von Mistral, OpenHands 32B von Nvidia sowie OLMO 2 32B vom Allen Institute for AI. Die Zusammensetzung werde sich aber gelegentlich ändern, erklärte ein Sprecher von Proton gegenüber c‘t.
Lumo ist Open Source, der Code soll im Proton-Repository auf GitHub veröffentlicht werden. Auf der Website lumo.proton.me kann jeder Lumo kostenlos und ohne Nutzerkonto ausprobieren. Ist man mit einem Proton-Konto angemeldet, bleibt der Chatverlauf erhalten.
Mehrere spezialisierte kleine Sprachmodelle
Für seinen Chatbot hat Proton die LLMs auf seinen Servern laut Pressemitteilung „optimiert“ und ein eigenes Routing-System entwickelt. Dieses vermittelt jeweils das Modell, das eine Nutzerfrage am besten beantworten soll. So könne zum Beispiel OpenHands 32B besonders gut Programmieraufgaben lösen. Dieser multimodale Ansatz mit mehreren kleinen, spezialisierten Modellen sei effizienter, kostengünstiger und schneller als mit großen General-Purpose-Modellen zu arbeiten, erklärte der Proton-Sprecher.
Lumo beherrscht derzeit elf Sprachen flüssig, darunter Englisch, Deutsch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Chinesisch und Russisch. Andere Sprachen könne der Chatbot auch – aber noch nicht so flüssig, erklärte der Proton-Sprecher. Nach und nach sollen weitere Sprachen dazukommen.
Die Version für Gastnutzer ohne Account startet auf Englisch. Stellt man aber zum Beispiel eine Frage auf Deutsch, antwortet Lumo dann auch auf Deutsch. Mit eingeloggten Nutzern unterhält sich Lumo in deren gewählter Profilsprache.
Unterhalb des Textfensters können Nutzer Dateien hochladen, um sich mit Lumo darüber zu unterhalten, oder die Websuche aktivieren. (Bild: Screenshot)
Drei Nutzungsvarianten, eine kostet
Unterhalb des Textfelds für Fragen können Nutzer Dateien zum Hochladen wählen und diese mit Lumo besprechen, sowohl vom eigenen Rechner als auch aus dem Speicher von Proton Drive. Der Chatbot speichert die Dateien nicht. Über den Button „Websuche“ erlaubt man Lumo, das Internet zu durchsuchen, um Fragen zu beantworten. Der Chatbot nutze dann „privatsphäre-freundliche Suchmaschinen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Standardmäßig ist die Websuche deaktiviert.
Es gibt drei Wege, Lumo zu nutzen: ohne Proton-Konto, kostenlos mit Konto oder kostenpflichtig mit Konto. Ohne Proton-Konto kann jeder den Dienst unter lumo.proton.me ausprobieren, allerdings wird die Chat-Historie nicht gespeichert und die Anzahl der wöchentlichen Fragen ist begrenzt. Wie viele Fragen hier genau möglich sind, ließ Proton auch auf Nachfrage offen.
Begrenzte Token-Zahl bei Uploads
Mit einem kostenlosen Lumo-Konto sind 100 Fragen pro Woche erlaubt, es gibt eine einfache Chat-Historie, man kann einige Chats als Favoriten markieren und kleinere Dateien hochladen. „Klein“ bedeutet in diesem Fall, dass Dateien eher wenig Wörter beziehungsweise Tokens enthalten dürfen. Die genaue Zahl hänge aber von der Art des Dokuments ab, erklärte der Proton-Sprecher auf Nachfrage.
Normalerweise könnten die Lumo-Modelle circa 128.000 Tokens verarbeiten, was in etwa 96.000 Wörter oder 300 Seiten Text seien. Wo genau die Grenze bei kostenlosen Accounts liegt, konkretisierte er nicht. Diese Version heißt Lumo Free. Sie ist in allen Proton-Aboplänen enthalten, einschließlich der kostenlosen und der Business-Pläne.
Außerdem gibt es die kostenpflichtige Version Lumo Plus für 13 Euro pro Monat (10 Euro pro Monat bei jährlicher Abrechnung). Hier sind unbegrenzt viele Chats, Favoriten und Fragen erlaubt, es gibt eine erweiterte Chat-Historie und man kann größere Dateien hochladen. Lumo Plus ist nur im Proton Visionary-Plan enthalten, der sich an treue Unterstützer richtet und nicht dauerhaft verfügbar ist. Andere Nutzer brauchen ein eigenes Lumo-Plus-Abo.
(gref)
Künstliche Intelligenz
Metalle der Seltenen Erden: EU und China wollen ins Geschäft kommen
Metalle der Seltenen Erden werden für die Produktion von zahlreiche n Erzeugnissen benötigt. Die meisten Autohersteller brauchen sie für die Motoren in Elektroautos. Seit April 2025 schränkt die chinesische Regierung die Ausfuhr von Metallen der Seltenen Erden massiv ein. Nun verhandeln beide Seiten, wie man unter anderem auch in diesem Punkt zu zuverlässigen Lieferketten kommen kann. Dafür hat die EU nach eigenen Angaben mit Peking einen neuen Vermittlungsmechanismus vereinbart.
Verbesserten Export-Liefermechanismus
„Wir haben uns, und das ist neu, darauf geeinigt, einen verbesserten Export-Liefermechanismus zu haben“, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Peking. Dadurch könne bei Engpässen ein entstandenes Problem geprüft und gelöst werden, argumentierte sie. Wie der Mechanismus genau abläuft, für wen er gilt und welche Zugeständnisse China dabei machte, erklärte die Politikerin nicht. Der Mechanismus solle mehr Transparenz über die Erteilung der Lizenzen liefern und darüber, wie schnell die kritischen Rohstoffe an die Firmen geliefert werden.
China müsse mehr Verlässlichkeit bei der Lieferung kritischer Rohstoffe zeigen, forderte von der Leyen. Hintergrund ist, dass China seit Anfang April eine Ausfuhrkontrolle auf sieben Metalle der Seltenen Erden und daraus gefertigte Magnete eingeführt hat. Firmen weltweit müssen seitdem einen langwierigen und komplizierten Antragsprozess durchlaufen. Im Zuge der Kontrollen, die Peking während des eskalierten Zollstreits mit den USA verhängt hatte, wuchs bei Industriebetrieben die Angst vor Produktionsstopps, weil etwa Elektromotoren und Sensoren ohne die Materialien nicht auskommen.
Gegenmaßnahmen angedroht
Die EU sei bereit, einen konstruktiven Dialog zur Lösung der derzeitigen Konflikte zu führen, teilte der Staatenverbund nach einem Treffen von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ratspräsident António Costa mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping mit. Solange dies nicht der Fall sei, werde die EU aber Maßnahmen ergreifen, um ihre berechtigten Interessen zu schützen. Von der Leyen sprach in einer Pressekonferenz von einem Scheideweg. „Damit der Handel weiterhin für beide Seiten vorteilhaft bleibt, muss er ausgewogener werden“, sagte sie. Europa möge Wettbewerb, dieser müsse aber fair sein.
Im vergangenen Jahr hatte die EU bereits Zusatzzölle auf die Einfuhr von Elektroautos aus China eingeführt. Zuvor war die EU-Kommission bei einer Untersuchung zu dem Ergebnis gekommen, dass chinesische Hersteller von unfairen Subventionen profitieren, die ihnen einen erheblichen Vorteil auf dem europäischen Markt verschaffen. Demnach können chinesische Elektroautos normalerweise rund 20 Prozent günstiger angeboten werden als in der EU hergestellte Modelle.
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(mfz)
Künstliche Intelligenz
Qi2: Drahtlos laden jetzt mit 25 Watt
Das Wireless Power Consortium (WPC) bohrt den Qi2-Standard für kabelloses Laden weiter auf. Mit der neuen Version 2.2.1 schafft Qi2 jetzt bis zu 25 Watt, teilte das WPC am Mittwoch mit. Bisher konnte man über Qi2 mit bis zu 15 Watt laden. Die neue Version wird als „Qi2 25W“ bezeichnet.
Damit hebt das WPC seinen Standard auf das Niveau von Apples Magsafe-Technik, welche die Grundlage für Qi2 bildete. Neben Apples iPhone sollen nun Android-Smartphones weiterer großer Hersteller den Standard unterstützen. Erste Geräte seien schon zertifiziert, hunderte weitere werden noch getestet, so das WPC. Erste Geräte dürften in den kommenden Monaten auf den Markt kommen.
Qi2 ist die Ende 2023 angekündigte Weiterentwicklung des ursprünglich 2010 eingeführten Qi-Standards, der zunächst mit bis zu 5 Watt laden konnte, dann auch 15 Watt verarbeiten. Auch Qi2 war zunächst bis 15 Watt ausgelegt, in der neuen Version sind es nun 25 Watt.
„Schnell und effizient“
Es sei schon bei der Markteinführung von Qi2 abzusehen gewesen, dass sich die Technik für noch schnelleres und effizienteres kabelloses Laden eignet, sagte Paul Struhsaker, Executive Director des WPC. „Das bemerkenswert schnelle und effiziente kabellose Laden von Qi2 25W wird die Verbreitung des kabellosen Ladens fördern und die Akzeptanz des neuen Standards beschleunigen.“
Es hat eine Weile gedauert, bis sich die Qi-Technik durchsetzen konnte. Das 2009 vorgestellte Smartphone Palm Pre konnte schon drahtlos geladen werden. Größere Verbreitung erfuhr der Standard aber erst 2012 mit Googles Nexus 4 und Nokias Lumia 920. Inzwischen seien weltweit über anderthalb Milliarden Qi2-zertifizierte Geräte auf dem Markt, so das WPC.
Auch in der Küche
Das Wireless Power Consortium wurde 2008 gegründet. Neben Apple gehören dem Konsortium über 300 internationale Unternehmen an, darunter die deutschen Mitglieder Bosch, Infineon und Mercedes Benz. Im Januar hat das WPC auf der CES in Las Vegas seinen „Ki“-Standard für die Stromversorgung von Küchengeräten vorgestellt.
(vbr)
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