Künstliche Intelligenz
Nach Preiserhöhung im Januar: Deutschlandticket verliert eine Million Nutzer
Die Ergebnisse einer Marktforschung des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und der Deutschen Bahn, die der F.A.Z. vorliegen, zeichnen ein deutliches Bild: Mit der Preiserhöhung des Deutschlandtickets Anfang des Jahres habe die Zahl der Abonnenten deutlich abgenommen.
Trendwende beim Deutschlandticket?
Laut den Daten der Marktforscher hatten die Nutzer des Deutschlandtickets seit der Einführung im Mai 2023 kontinuierlich zugenommen. Im Dezember 2024 lag die Zahl bei 14,5 Millionen. Mit der Preiserhöhung auf 58 Euro im Januar 2025 sanken die Zahlen auf 13,4 Millionen Abonnentinnen und Abonnenten ab.
Dem Bericht zufolge sei ein saisonaler Einbruch der Zahlen zwar nicht ungewöhnlich, etwa wenn Menschen im Frühjahr oder Sommer von den öffentlichen Verkehrsmitteln wieder vermehrt aufs Fahrrad umsteigen. Jedoch könnten die Quartalszahlen auf eine Trendwende hindeuten. Denn nach 14,2 Millionen Nutzern im vierten Quartal 2024 fiel die Zahl der Abonnenten im ersten Quartal 2025 auf 13,5 Millionen, von denen die Marktforscher mehr als die Hälfte – etwa 430.000 – auf die Preiserhöhung zurückführen.
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Interessanterweise prognostizierten die Marktforscher einen noch stärkeren Rückgang der Abozahlen: Anstelle der erwarteten neun Prozent sank die Zahl der Abonnenten „nur“ um sechs Prozent.
Auswirkungen auf Jobticket und junge Menschen
Die Marktforscher zeigen zudem auf, dass die erhöhten Preise sich vor allem beim Jobticket bemerkbar machen: Die Zahl sank um etwa 16 Prozent auf 2,2 Millionen. Dabei hatte sich die Branche eher einen deutlicheren Schub von Unternehmen erhofft, die für ihre Mitarbeiter einen Teil der Kosten übernehmen. Auch bei jungen Leuten zwischen 14 und 29 Jahren sanken die Abozahlen mit mehr als 36 Prozent massiv.
Damit sich dies nicht wiederholt, fordert die Branche, künftig auf sprunghafte Preissteigerungen zu verzichten und stattdessen auf „maßvolle, nachvollziehbare Preiserhöhungen“ zu setzen, heißt es weiter. Überdies müsse die Finanzierung von Bund und Ländern dauerhaft gesichert sein. Aufgrund der noch nicht abgeschlossenen Haushaltsverhandlungen sei dies nur bis Ende 2025 der Fall.
„Wenn man das Deutschlandticket zu einem verkehrspolitischen Erfolg machen will, muss man es jetzt dauerhaft verankern – sowohl in der Finanzierung, in der Ausgestaltung und auch mit einer deutschlandweiten Bewerbung“, sagte der VDV-Geschäftsführer für den ÖPNV, Alexander Möller, der F.A.Z.
Bund und Länder gleichen die Mindereinnahmen durch das Deutschlandticket mit drei Milliarden Euro jährlich aus, da das Deutschlandticket mit 58 Euro noch immer günstiger als viele regionale Abos sei. Jedoch reiche diese Summe nach Angaben des VDV nicht aus. Nach Schätzungen fehlten noch 400 Millionen Euro. „Der Bund und die Länder müssen entscheiden, die Ausgleichsleistungen in Höhe von drei Milliarden Euro zu dynamisieren, die Kostensteigerungen der Branche berücksichtigt werden“, so Möller.
Union und SPD hatten im Koalitionsvertrag festgelegt, das Deutschlandticket „über 2025 hinaus“ fortzusetzen und bis 2026 am Preis von 58 Euro festzuhalten. Preissteigerungen könnte es erst ab 2029 geben – dann werde „der Anteil der Nutzerfinanzierung schrittweise und sozialverträglich erhöht“, heißt es im Koalitionsvertrag.
(afl)
Künstliche Intelligenz
Private Chats mit Grok via Google öffentlich auffindbar
Gespräche mit Grok, dem KI-Chatbot von xAI, sind laut einem Medienbericht teilweise in Suchmaschinen gelandet und damit öffentlich geworden. Möglich macht das die „Teilen“-Funktion des Chatbots. Sobald jemand einen Chat mit Dritten teilt, könnten auch Suchmaschinen darauf zugreifen, berichtet das US-Magazin Forbes.
Beim Teilen eines Chats erstellt Grok eine URL, die man anderen Personen schicken kann. Doch was Grok nicht direkt kommuniziert hat: Diese URLs waren auch für Suchmaschinen beziehungsweise deren Crawler sichtbar. Damit landen die Inhalte gegebenenfalls in den Suchergebnissen. Laut Forbes sollen rund 370.000 Gespräche mit dem Bot öffentlich bei Google zu finden sein. Darunter seien Anleitungen zum Bau von Bomben, aber auch Pläne, Elon Musk umzubringen. Zudem gäbe es Chats, bei denen es um sensible Themen wie Gesundheit und Sexualität geht.
Dabei verstoßen manche der Inhalte sogar gegen die Nutzungsrichtlinien von Grok. Pläne zum Bau von Waffen etwa gehören dazu. Das scheint den Chatbot aber nicht davon abgehalten zu haben, bei der Erstellung solcher Pläne zumindest zu helfen. xAI hat sich dazu gegenüber Forbes nicht geäußert.
Auch OpenAI macht Chats öffentlich
Ungewollt veröffentlichte Chats haben auch kürzlich bei OpenAI dazu geführt, dass das Unternehmen eine Teilen-Funktion zurückgenommen hat. Zwar blieben die Chats privat, auch wenn man die Teilen-Funktion nutzte. Es gab aber eine zusätzliche Auswahl, die viele Menschen offenbar falsch verstanden. „Mache diesen Chat auffindbar“ stand da. Wer den Haken gesetzt hat, sorgte ebenfalls dafür, dass die Gespräche in Suchmaschinen auftauchten.
Google hat für Gemini keine Möglichkeit eingerichtet, die KI-Chats derart öffentlich zu machen, bei Meta AI gibt es widerum die konkrete Veröffentlichung von Gesprächen. Problematisch bei Grok und ChatGPT war vor allem das fehlende Verständnis darüber, dass die Chats bei Google auftauchen.
(emw)
Künstliche Intelligenz
Windows-10-Ende: taugen macOS, Chrome OS und Linux als Alternative? | c’t uplink
Das Ende von Windows 10 naht: Ab Herbst gibt es Sicherheitsupdates nur noch gegen Bezahlung. Ein Umstieg auf Windows 11 ist aber nicht immer möglich, da Microsoft teils sehr hohe Hardware-Anforderungen stellt. Selbst recht gute Rechner werden so als Elektroschrott deklariert. Doch es muss nicht zwangsläufig Windows sein: Alternativen wie macOS, ChromeOS oder Linux sind mittlerweile auf Desktop-PCs und Notebooks so stark verbreitet wie lange nicht mehr.
Den wöchentlichen c’t-Podcast c’t uplink gibt es …
Apple hat etwa über den Umweg von iPhone und iPad geschafft, neue Kundschaft für macOS zu finden. Google lockt mit ChromeOS nicht nur die Android-Anwender. Und benutzerfreundliche Linux-Distributionen gewinnen auch abseits von Konsolenfreunden immer mehr Nutzer.
Im c’t uplink erklärt c’t-Redakteur Peter Siering, wie man auch günstig an einen Apple-Rechner kommt und was bei macOS anders ist. Welche Linux-Distributionen sich für Einsteiger eignen und wie man den Umstieg vorbereitet, erläutert sein Kollege Niklas Dierking. Gemeinsam mit Moderator Keywan Tonekaboni diskutieren sie die Vor- und Nachteile von ChromeOS, macOS und Linux und geben Tipps, wie man seine Daten von Windows auf die Alternativen umzieht und wie man in fremden Gefilden passende Apps findet.
Zu Gast im Studio: Peter Siering und Niklas Dierking
Host: Keywan Tonekaboni
Produktion: Gordon Hof
Die im c’t uplink besprochenen Artikel zu Windows-Alternativen. (€)
In unserem WhatsApp-Kanal sortieren Torsten und Jan aus der Chefredaktion das Geschehen in der IT-Welt, fassen das Wichtigste zusammen und werfen einen Blick auf das, was unsere Kollegen gerade so vorbereiten.
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(ktn)
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Fugaku Next: Japans nächster Vorzeige-Supercomputer kommt mit Nvidia-GPUs
Nvidia darf sich über ein weiteres Prestigeprojekt mit den eigenen GPU-Beschleunigern fürs Training von KI-Modellen freuen. Das japanische Forschungsinstitut Riken will Nvidia-GPUs in seinem nächsten Supercomputer Fugaku Next einsetzen.
Das Riken betreibt im Riken Center for Computational Science (R-CCS) Japans schnellsten Supercomputer. Aktuell ist das Fugaku, der 2020 sogar die Top500-Liste anführte. In der sind die weltweit schnellsten Systeme gesammelt, allerdings ohne private Supercomputer der Hyperscaler Google, Meta, Microsoft & Co. sowie mittlerweile ohne neue chinesische Einträge. Heute befindet sich Fugaku auf Platz 7.
Im Fugaku rechnen ausschließlich ARM-Prozessoren vom Typ A64FX, entworfen von der japanischen Firma Fujitsu. Knapp 160.000 CPUs befinden sich im System. Jeder Prozessor hat 48 CPU-Kerne für allgemeine Aufgaben und greift auf 32 GByte High-Bandwidth Memory (HBM2) zurück. Die meiste Rechenleistung der bis zu 537 Petaflops bei doppelter Genauigkeit kommt von den integrierten Vektoreinheiten.
Nvlink auch für Fujitsu-CPUs
Für Fugaku Next entwirft Fujitsu einen A64FX-Nachfolger mit dem Codenamen Monaka-X. Schon zur Ankündigung im Juni verwies das Riken auf Nvidias inzwischen geöffneten Interconnect Nvlink Fusion hin. Darüber lassen sich eigene CPUs und Nvidias GPUs mit hoher Geschwindigkeit aneinanderkoppeln. Das kann etwa das Training von KI-Modellen erleichtern.
Die Designphase für Fugaku Next wollen die drei Partner Riken, Fujitsu und Nvidia bis zum Februar 2026 abschließen. Ein Betrieb ab 2027 wäre realistisch. Der Supercomputer dürfte von da an zur Exascale-Klasse gehören, also über eine Trillion Rechenoperationen pro Sekunde schaffen. Nvidias kommender Blackwell-Nachfolger Rubin wäre für die GPUs ein heißer Kandidat.
(mma)
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