Apps & Mobile Entwicklung
Nothing Phone (3): Neue Glyph Matrix mit Micro-LEDs für das transparente Smartphone
Nach dem Phone (1) 2022 und dem Phone (2) 2023 folgt dieses Jahr das Nothing Phone (3). Das als erstes Flaggschiff von Nothing betitelte Smartphone schafft die LED-Streifen des Glyph-Interfaces wieder ab und liefert mit der Glyph Matrix ein neues Display an der Rückseite.
Der Vorverkauf des Nothing Phone (3) in den Farben Schwarz und Weiß startet am 4. Juli. Das Modell mit 12 GB RAM und 256 GB Speicher kostet 799 Euro (UVP). Die Variante mit 16 GB RAM und 512 GB Speicher wird hingegen zum Start für 899 Euro angeboten. Die Auslieferung und der freie Verkauf starten am 15. Juli. Zum Vorverkauf erhalten Käufer für 799 Euro bei ausgewählten Partnern, darunter o2 in Deutschland, MediaMarkt Saturn und Amazon, doppelten Speicher, also das Modell mit 16 GB RAM und 512 GB Speicher.
Glyph Matrix: 489 LEDs als Display statt Streifen
An die Stelle des Glyph Interfaces tritt die Glyph Matrix. Dieses Display an der Rückseite des Phone (3) besteht aus 489 LEDs, die in einem Kreis angeordnet sind. Mit der Glyph Matrix möchte Nothing mehr bieten als ausgefallene Benachrichtigungen wie beim Phone (2). Stattdessen kann das LED-Display neben Benachrichtigungen, die Ton und Licht verbinden und sich beispielsweise auch für jeden Kontakt individualisieren lassen, auch kleine Minispiele bieten, die Uhrzeit und den Akkuladestand anzeigen oder als Stoppuhr dienen können. Hierfür hat Nothing einen zusätzlichen Button an der Rückseite integriert, der auf den ersten Blick unter dem Glas gar nicht sichtbar ist. Wird er gedrückt, kann man zwischen den verschiedenen Funktionen wechseln, wird er bei einer Funktion gedrückt gehalten, wird sie ausgeführt.
Geplant ist auch, dass dieses Display eine Always-on-Funktion bekommt. Das Anzeigen des Anrufers bei einem eingehenden Telefonat soll im Juli als Update kommen.
Flexibles AMOLED-Display mit 120 Hz
Beim Display kommt ein 6,67 Zoll großes, flexibles AMOLED-Panel zum Einsatz. Dieses bietet eine Auflösung von 1.260 × 2.800 Pixeln, was in einer Pixeldichte von 460 ppi für eine gestochen scharfe Darstellung mündet. Es löst somit auch höher auf als das Display des Phone (2) mit 1.080 × 2.412 Pixeln. Die Bildwiederholrate ist im Bereich von 30 bis 120 Hz variabel.

Als Spitzenhelligkeit gibt Nothing bis zu 4.500 cd/m² an, eine deutliche Steigerung im Vergleich zu den 1.600 cd/m² des Phone (2). Als typische Outdoor-Helligkeit gibt Nothing allerdings 1.600 cd/m² an. Die bis zu 4.500 cd/m² werden demzufolge nur in Ausnahmefällen und auf einer sehr kleinen Fläche erreicht. Die typische Helligkeit soll bei 800 cd/m² liegen.
Neben einer nativen Farbtiefe von 10 Bit unterstützt das Display auch HDR 10+ und ein PWM-Dimming mit 2.160 Hz. Die Touch-Samplingrate liegt bei hohen 1.000 Hz.
Der Rand um das Display fällt mit 1,87 mm nun zudem deutlich dünner aus als beim Phone (2). Unter dem Display vorne steckt zudem ein Fingerabdrucksensor.
Snapdragon 8s Gen 4 statt 8 Elite
Nachdem Nothing das Phone (3) als erstes echtes Flaggschiff angekündigt hatte, hatten viele mit dem Qualcomm Snapdragon 8 Elite als SoC gerechnet, der Prozessor der Wahl aktueller Flaggschiff-Smartphones. Doch Nothing greift zum Snapdragon 8s Gen 4 und rechtfertigt dies mit den Kosten des 8 Elite. Dieser sei schlicht zu teuer, wenn man einen Preis unter 1.000 Euro anvisiere, so das Unternehmen. Die jüngere Zielgruppe des Phone (3) lege aber auch wert auf ein günstiges Smartphone. Gleichzeitig biete der Snapdragon 8s Gen 4 aber etwa bei der Kamera alle Funktionen des teureren SoCs, so dass hier keine Einschränkungen nötig werden.
Der in 4 nm gefertigte Snapdragon 8s Gen 4 nutzt noch die Kryo-CPU-Kerne anstelle des neuen Oryon-Kerns im Flaggschiff Snapdragon 8 Elite. Bei den CPU-Kernen setzt der Snapdragon 8s Gen 4 auf einen schnellen Cortex-X4-Kern mit bis zu 3,2 GHz, drei Cortex-A720 mit bis zu 3,0 GHz, zwei Cortex-A720 mit bis zu 2,8 GHz und zwei Cortex-A720 mit 2,0 GHz. Laut Qualcomm ist der Prozessor bis zu 31 Prozent schneller als der letztjährige Snapdragon 8s Gen 3 und verbraucht dabei bis zu 39 Prozent weniger Energie.
Als GPU kommt die neue Adreno 825 zum Einsatz, die laut Qualcomm bis zu 49 Prozent schneller sein soll als die GPU des Snapdragon 8s Gen 3. Auch bei der GPU bekommen Käufer Raytracing und Gaming-Funktionen wie Snapdragon Game Super Resolution 2.0 und Adreno Image Motion Engine 2.0 geboten.
Im Vergleich zum Nothing Phone (2) mit Snapdragon 8+ Gen 1 gibt Nothing einen Leistungszuwachs von 36 Prozent bei der PCU und 88 Prozent bei der GPU an.
Transparentes Design mit IP68
Beim Design setzt Nothing wieder auf das transparente Design der Marke und kombiniert eine dreispaltige Glasrückseite, bei der bewusst auf Asymmetrien etwa bei der Kameraanordnung gesetzt wurde, mit einem Rahmen aus Aluminium.
Neben der Periskop-Kamera oben links sitzt ein Mikrofon, in der Mitte ist der LED-Blitz platziert und daneben die Glyph Matrix.

An der Rückseite kommt Gorilla Glass 7 zum Einsatz, das Display an der Vorderseite wird mit Gorilla Glass 7i geschützt. Das Phone (3) ist nach IP68 staub- und wasserdicht und kann problemlos untergetaucht werden, ohne Schaden zu nehmen. Das Phone (2) war nur nach IP54 gegen Staub und Wasser geschützt und somit insbesondere nicht wasserdicht.
Kamerasystem mit 4× 50 Megapixeln
Nothing setzt auf drei Kameras an der Rückseite und eine In-Display-Frontkamera. Alle vier Sensoren bieten 50 Megapixel. Die Hauptkamera setzt auf einen 1/1,3-Zoll-Sensor mit Blende f/1.68 und bietet 4K-Videos mit 60 FPS.
Die Periskop-Kamera (f/2.68) bietet 3-fach optischen Zoom und ebenfalls einen optischen Bildstabilisator wie die Hauptkamera. Die Weitwinkelkamera (f/2.2) vergrößert das Sichtfeld auf 114 Grad mit 0,6-fachem Zoom.
Ein kleines rotes Quadrat an der Rückseite dient als Recording Light und macht andere darauf aufmerksam, wenn mit dem Phone (3) gefilmt wird.

Mehr Akku mit mehr Leistung
Der Akku im Phone (3) fällt mit einer Kapazität von 5.150 mAh größer aus als im Phone (2), in dem die Kapazität bei 4.700 mAh liegt. Die Akkulaufzeit soll mit effizienterem SoC so deutlich länger ausfallen. Geladen werden kann der Akku nun nicht mehr mit bis zu 45 Watt, sondern mit bis zu 65 Watt. Drahtloses Laden wird mit bis zu 15 Watt unterstützt, eine magnetische Aufnahme über Qi2 besitzt das Phone (3) aber nicht. Reverse Wireless Charging wird mit 5 Watt ebenso wie Reverse Wired Charging mit 7,5 Watt unterstützt, um über das Smartphone andere Geräte aufladen zu können.
Nothing OS 3.5 mit Update-Garantie
Auf dem Phone (3) läuft zum Start Nothing OS 3.5 mit Android 15 als Basis. Nothing garantiert 5 Jahre Major-OS-Updates und 7 Jahre Sicherheitsupdates. Android 16 mit Nothing OS 4.0 ist für eine Veröffentlichung im dritten Quartal 2025 angesetzt.
Auch AI ist bei Nothing ein Thema, Phone (3) führt dafür zentrale neue Funktionen ein:
- Essential Search: Eine universelle, intelligente Suchleiste, die sich mit einem Wisch vom Homescreen öffnen lässt. Damit lassen sich Kontakte, Fotos, Dateien und mehr durchsuchen – inklusive Sofort-Antworten zu Wetter, Terminen oder Orten in der Nähe.
- Flip to Record: Essential-Taste gedrückt halten, Gerät umdrehen und das Phone (3) beginnt automatisch mit der Transkription und Zusammenfassung von Gesprächen.
- Essential Space: Ein Ort für Ideen, Notizen und Inhalte – KI-organisiert.

Das Phone (3) unterstützt 5G, Wi-Fi 7 mit 2,4, 5 und 6 GHz, Bluetooth 6.0 und physische Dual-SIM mit eSIM-Support.
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Nothing unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.
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Audio-Streaming: Welche Dienste nutzt ihr für Musik, Hörbücher und Podcasts?
Der marktführende Musik-Streaming-Dienst Spotify erhöht im Herbst die Preise. Im ComputerBase-Forum hat die entsprechende Meldung für reichlich Gesprächsstoff gesorgt. Seid auch ihr davon betroffen? Welche Streaming-Dienste für Musik, Hörbücher oder Podcasts nutzt ihr? Und was kostet das jeden Monat?
Musik-Streaming betrifft quasi jeden
Streaming-Dienste dominieren nicht nur die Welt der TV-Serien, sondern noch viel stärker den Musikmarkt. Beinahe jeder hat ein entsprechendes Abo, um bequemen Zugriff auf hunderttausende Lieder aller Art zu haben. Und auch Podcasts und Hörbücher gewinnen jedes Jahr neue Zuhörer. Zumindest im Musik-Segment ist Spotify auf dem deutschsprachigen Markt unangefochtener Platzhirsch. Nach der letzten Preiserhöhung im Oktober 2023 steigen die monatlichen Preise aber zeitnah in allen Tarifen, wie der Anbieter jetzt mit konkreten Zahlen bestätigt hat.
Gemessen an den Zugriffen sind die Spotify-Preiserhöhungen auch auf ComputerBase das Thema der Woche: Musik-Streaming betrifft schließlich alle. Tatsächlich hatte die Rubrik aber noch keine eigene Sonntagsfrage. Zwar gibt es einmal pro Jahr im Frühling Umfragen zum Thema Streaming, dabei geht es aber stets explizit um Filme und Serien.
- Filme- und Serien-Streaming: Welche Dienste nutzt ihr und könnt ihr die noch teilen?
Dass Spotify jetzt also einen aktuellen Aufhänger liefert, kommt in gewisser Weise gelegen. Aber habt ihr die Abonnements des schwedischen Anbieters überhaupt schon einmal genutzt? Oder anders gefragt: Wie hoch ist der Anteil der Spotify-Nutzer in der ComputerBase-Community?
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Ja, ich habe Spotify aktuell kostenpflichtig abonniert.
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Ja, ich hatte Spotify mal kostenpflichtig abonniert, bin aber seitdem zu einem anderen Dienst gewechselt.
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Ja, ich hatte Spotify mal kostenpflichtig abonniert, ich habe das Abo aber beendet und streame jetzt nicht länger kostenpflichtig Musik.
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Ja, ich hatte Spotify mal kostenpflichtig abonniert, ich habe das Abo aber beendet und bin bei Familie oder Freunden in einem Abo untergekommen.
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Nein, noch nie.
(Wie) streamt ihr Musik, Hörbücher und Podcasts?
Damit erst einmal einen Schritt zurück: Streamt ihr eigentlich Musik, Hörbücher und respektive oder Podcasts?
Und falls ja, habt ihr mindestens ein entsprechendes kostenpflichtiges Abonnement abgeschlossen?
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Ja, für Musik
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Ja, für Hörbücher
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Ja, für Podcasts
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Nein, gar nichts davon
Für welche Anbieter oder Apps habt ihr euch dafür entschieden? Die nachfolgende Liste an Antwortmöglichkeiten erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, enthält aber einige im Deutschsprachen Raum sehr verbreitete Dienste. Bloße Content-Browser oder Podcast-Catcher sind außen vor, weil sie in der Regel keine Abonnements mitbringen oder verwalten lassen.
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Audible
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Amazon Music
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Apple Music
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Apple Podcasts
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BookBeat
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Deezer
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Mi Music
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Napster
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Podimo
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Qobuz
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Samsung Music
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SoundCloud
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Spotify
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Storytel
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Tidal
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YouTube Music
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einen anderen Dienst
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gar keinen
Falls euer Streaming-Anbieter nicht genannt ist, könnt ihr gerne in den Kommentaren berichten, um welchen Dienst es sich handelt – und wieso ihr euch für eben diesen Anbieter entschieden habt.
Was kostet euch Audio-Streaming und wie wird es günstiger?
Eine konkrete Preiserhöhung liefert den Impuls zu der heutigen Sonntagsfrage. Betroffene Kunden stellen sich vermutlich (erneut) die Frage, wie hoch ihre monatlichen Ausgaben für Streaming-Dienste eigentlich sind. Bezogen auf Musik, Podcasts und Hörbücher, wie viel Geld gebt ihr pro Monat fürs Streaming aus?
Und welche Möglichkeiten schöpft ihr vielleicht aus, um die monatlichen Kosten im Rahmen zu halten?
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Ich beende Abonnements, während ich auf neue Episoden oder Hörbücher warte
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Ich beschränke mich auf weniger Streaming-Anbieter und habe ein(ige) Abonnement(s) gekündigt
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Ich teile meine Konten mit weiteren Personen aus meinem Haushalt
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Ich teile meine Konten mit weiteren Personen aus fremden Haushalten
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Ich schließe Abonnements per VPN in Ländern mit günstigeren Konditionen ab
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Ich erhalte durch Gutscheine oder Bundle-Angebote günstigere Konditionen
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Ich wechsele in günstigere Tarife
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Ich kaufe einzelne Inhalte digital
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Ich steche in See und hisse die schwarze Flagge
Und was ist mit CDs?
Seit vielen Jahren eine stetig rückläufige Nachfrage erlebt die CD. Kauft ihr noch CDs, um Musik oder Hörbücher zu hören? Oder sind bei euch eventuell schon wieder Schallplatten im Trend?
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Ja, ich habe in den letzten 12 Monaten mindestens eine CD gekauft.
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Ja, ich habe in den letzten 12 Monaten mindestens eine Schallplatte gekauft.
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Nein, weder noch
Mitmachen ist ausdrücklich erwünscht
Die Redaktion freut sich wie immer über fundierte und ausführliche Begründungen zu euren Entscheidungen in den Kommentaren zur aktuellen Sonntagsfrage. Wenn ihr persönlich ganz andere Ansichten vertretet, die von den bei den Umfragen im Artikel gegebenen Antwortmöglichkeiten nicht abgedeckt werden, könnt ihr davon ebenfalls im Forum berichten. Auch Ideen und Anregungen zu inhaltlichen Ergänzungen der laufenden oder zukünftigen Umfragen sind gerne gesehen.
Leser, die sich noch nicht an den vergangenen Sonntagsfragen beteiligt haben, können dies gerne nachholen, denn die Umfragen laufen stets über eine Dauer von 30 Tagen. Voraussetzung zur Teilnahme ist lediglich ein kostenloser ComputerBase-Account. Insbesondere zu den letzten Sonntagsfragen sind im Forum häufig nach wie vor spannende Diskussionen im Gange.
Die letzten zehn Sonntagsfragen in der Übersicht
Motivation und Datennutzung
Die im Rahmen der Sonntagsfragen erhobenen Daten dienen einzig und allein dazu, die Stimmung innerhalb der Community und die Hardware- sowie Software-Präferenzen der Leser und deren Entwicklung besser sichtbar zu machen. Einen finanziellen oder werblichen Hintergrund gibt es dabei nicht und auch eine Auswertung zu Zwecken der Marktforschung oder eine Übermittlung der Daten an Dritte finden nicht statt.
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Ist Deutschland auf dem richtigen Weg?
Seit 100 Tagen ist eine neue Regierung unter Kanzler Merz im Amt – erstmals mit eigenem Digitalministerium. Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen und einzuordnen, was bei Digitalisierung, Netzausbau, KI usw. bereits gelungen ist bzw. auf den Weg gebracht wurde – und wo es noch hakt.
Meine Güte, das war wirklich höchste Zeit! Deutschland hat endlich ein Digitalministerium erhalten. Ende April erfuhren wir, dass mit Dr. Karsten Wildberger ein Mann aus der Wirtschaft den ersten Digitalminister unseres Landes stellt. Etwa ein Vierteljahr später – am 13. August war die neue Regierung 100 Tage im Amt – blicken wir auf das, was das neue Ministerium auf den Weg bringen konnte. Sind wir auf dem Weg zur KI-Hochburg Europas? Oder fahren wir den digitalen Karren weiterhin an die Wand?
Hurra, wir haben ein Digitalministerium
Fangen wir direkt mit dem Ministerium selbst an, denn die Regierung will Deutschland ja nicht nur nach allen Regeln der Kunst durch-digitalisieren, sondern möchte das über das neu geschaffene „Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung“, kurz BMDS, bewerkstelligen. Hier sollten wir Wildberger und seinen Leuten über die ersten 100 Tage hinaus vermutlich ein wenig mehr Welpenschutz gewähren.
Schließlich wird nicht nur ein komplett neues Ministerium aus dem Boden gestampft, sondern zudem eines, in dem Aufgaben aus gleich fünf Ministerien und dem Kanzleramt zusammenlaufen. Also ja, viele von Euch, ebenso ich und gerade auch die Tech-Industrie waren happy, dass dieses Ministerium nun endlich existiert. Mit der Bildung hielt die Regierung also bereits das erste Versprechen ein.
Erste Erfolge:
- Vor wenigen Tagen wurde ein neues Organigramm vorgestellt, sodass jetzt Strukturen und Zuständigkeiten klar geregelt sind. Wichtig für ein neues Ministerium.
- Der Bundestag hat bereits dem NOOTS-Staatsvertrag zugestimmt, der jetzt durch die Länder ratifiziert wird. NOOTS steht für „National Once-Only-Tech-System“: Damit ist gemeint, dass wir Bürger:innen und auch Unternehmen nur ein einziges Mal bei Behörden angeben müssen. Die Daten werden dann zwischen Behörden automatisch ausgetauscht. Ein großer Schritt Richtung Bürokratieabbau.
Wo es noch hakt:
- Kompetenzgerangel des BMDS mit dem neu ausgerichteten Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) mit Dorothee Bär an der Spitze und dem Wirtschaftsministerium unter Ministerin Katherina Reiche. Das kostet uns vor allem beim Thema KI wertvolle Zeit.
- Die Open Source Business Alliance (OSBA) vermisst zielführende Maßnahmen zur Stärkung der digitalen Souveränität.
Unterm Strich zählt, dass vielen Worten, die in die Richtung zielen, bislang noch zu wenige Taten gefolgt sind. Aber wie gesagt: Vielleicht muss man dem Ministerium etwas Zeit gewähren, damit sich die Strukturen festigen können.
Schöne neue (digitale) Welt
Hightech Agenda
Es wurden wirklich einige Projekte angestoßen, jüngst zum Beispiel die sogenannte Hightech Agenda, die aber Ministerin Dorothee Bär verantwortet. Mit dieser Agenda soll Deutschland wieder ein Markenzeichen für Innovation werden. Gefördert werden sollen in diesem Rahmen gleich sechs Schlüsseltechnologien:
- Künstliche Intelligenz
- Quantentechnologien
- Mikroelektronik
- Biotechnologie
- Fusion und klimaneutrale Energieerzeugung
- Technologien für die klimaneutrale Mobilität
Das Ministerium will Wissen mit dieser Bündelung schneller in marktfähige Produkte bringen, Bürokratie abbauen, Finanzierungsmöglichkeiten verbessern, Fachkräfte gewinnen und stärker mit Partnern in Europa und der Welt zusammenarbeiten.
Erste Einschätzung dazu: Die Agenda bzw. das Ministerium wurde mit sehr viel Geld ausgestattet, um wirklich viele Projekte anzustoßen. Es wurden im dreistelligen Bereich Professuren ausgeschrieben. Erste Hochschulen berichten auch von ersten Erfolgen bei der Nachwuchsgewinnung. Leider fließt noch viel zu wenig Geld ab. Das bedeutet, dass auch hier sehr viel angekündigt und versprochen wird, aber noch nicht besonders viel angelaufen ist.
Viele der Projekte befinden sich noch in der Ausschreibungs- oder Konzeptphase. Will Deutschland bei KI wirklich vorne mitmischen? Dann ist besonders hier jetzt richtig Tempo gefragt – Tempo, das sich in den ersten 100 Jahren leider noch nicht abzeichnet.
Glasfaser und Mobilfunk – endlich Tempo?
Deutschland diskutiert seit 1981 über Glasfaser. Beim Mobilfunk sieht es besser aus, Funklöcher sind selten geworden. Doch 5G nutzen laut einer BMDS-Kampagne (#CheckDeinNetz) nur etwa 47 Prozent von Euch – der Rest hängt noch bei LTE fest. Deshalb hat das BMDS das Telekommunikationsgesetz angepasst: Seit dem 30. Juli gilt der Ausbau von Glasfaser- und Mobilfunknetzen als „überragendes öffentliches Interesse“.
Bedeutet praktisch: Bei allen politischen Entscheidungen muss jetzt immer mitgedacht werden, wie sich diese auf schnelles Internet auswirken. Angepeilt hat die Regierung bundesweite Gigabit-Abdeckung bis 2030.
Das Justizministerium kann Digitalisierung!
Ausgerechnet der Justizsektor lässt mit ersten Erfolgen aufhorchen. So hat das Bundesjustizministerium einen Gesetzentwurf eingebracht, der den Widerruf von Online-Käufen künftig per Klick ermöglicht – was deutlich bürgerfreundlicher wäre. Notarielle Beurkundungen sollen komplett digital ablaufen können (per qualifizierter Signatur oder Touchscreen), und auch die Zwangsvollstreckung wird digitalisiert: Vollstreckungsaufträge und Vollmachten können künftig elektronisch eingereicht werden. Bis Ende 2026 soll zudem die bundeseinheitliche Justizcloud kommen.
Ein erstes Zwischenfazit: Durchwachsen, aber nicht hoffnungslos
Ihr kennt mich – wenn es was gibt, auf das man Draufknüppeln kann, dann knüppel ich mit Herzenslust mit. Hier kann ich das aber nur eingeschränkt tun. Es gibt einige wirkliche Lichtblicke (Justiz, NOOTS-Staatsvertrag, Turbo für den Netzausbau). Außerdem müssen wir dem neuen Digitalministerium eine gewisse Zeit der Konsolidierung einräumen.
Aber genau da fangen die Schwierigkeiten an. Es gibt weiterhin sehr viele Überschneidungen und Grabenkämpfe um Zuständigkeiten, die die Regierung bei ihren Plänen ausbremsen könnten. Es gibt viele gute Ansätze, noch deutlich mehr gute Ideen. Aber jetzt muss die Regierung mit Minister Wildberger auch wirklich ins „Machen“ kommen, wie er selbst gerne sagt.
Besonders sorgen müssen wir uns um den Bereich der KI: Auch da gibt es viele Absichtserklärungen, aber nach 100 Tagen noch viel zu wenig Greifbares. Es zeichnet sich ab, dass die wichtigen Innovationsthemen irgendwo zwischen den Zuständigkeiten und dem Gerangel mit der EU, den verschiedenen Ministerien und auch mit den Ländern auf der Strecke bleiben könnten.
Deutschland liegt aktuell auf Platz 14 im DESI-Index (Digital Economy and Society Index), der EU-weit den Grad der Digitalisierung misst. Bei der digitalen Verwaltung liegen wir sogar nur auf Platz 21. Hier ist noch mächtig Luft, aber es gibt tatsächlich auch etwas Hoffnung, dass Deutschland an den richtigen Stellschrauben dreht. Lasst uns einfach nach einem Jahr noch einmal draufschauen, was sich bis dahin getan hat.
Apps & Mobile Entwicklung
E-Auto fahren, als wäre es Netflix
Es ist so weit: Vibe kommt nach Deutschland! Falls Euch der Name noch nichts sagt – kein Wunder. Bis jetzt war der Auto-Abo-Anbieter primär in Österreich bekannt. Aber jetzt wird’s spannend: Wenn Ihr schon immer mal ein E-Auto fahren wolltet, ohne es gleich zu kaufen, dann solltet Ihr Vibe unbedingt auf dem Schirm haben.
Was macht Vibe so besonders?
Vibe ist kein klassischer Autovermieter, sondern bietet E-Autos im Abo-Modell an. Heißt für Euch: Ihr sucht Euch auf der Website Euer Traum-Elektroauto aus, zahlt einen festen monatlichen Flatrate-Preis – und das war’s. Keine versteckten Nebenkosten, keine nervigen Zusatzgebühren. Versicherung, Reifenwechsel, Wartung – alles schon drin.
Aktuell könnt Ihr bei Vibe aus 17 Herstellern wählen, darunter große Namen wie Audi, BMW, Mercedes-Benz, Tesla oder Volkswagen. Die Mindestlaufzeit für ein Abo liegt bei 6 Monaten – perfekt, um erst einmal zu testen, ob ein E-Auto zu Euch passt. Wer sich länger bindet (bis zu 48 Monate), spart bei der Monatsrate ordentlich Geld. Und das Beste: Ihr könnt laut Anbieter jederzeit auf ein anderes verfügbares Modell umsteigen.
Alles inklusive – außer Strom & Parkgebühren
Euer Vibe-Abo enthält bei der Basisauswahl 15.000 Kilometer pro Jahr, plus Vollkasko- und Haftpflichtversicherung (1.000 Euro Selbstbeteiligung pro Schadenfall), saisonalen Reifenwechsel, Service-Leistungen und Reparaturen. Selbst der Wertverlust des Autos ist schon eingerechnet.
Anzahlung? Fehlanzeige! Nur eine Kaution in Höhe von drei Monatsmieten müsst Ihr hinterlegen – die gibt’s bei Rückgabe und erfolgreicher Fahrzeugprüfung wieder zurück. Euren Ladestrom und Parkgebühren zahlt Ihr selbst. Und falls Ihr mehr Kilometer braucht oder die Selbstbeteiligung senken wollt, könnt Ihr das einfach gegen Aufpreis dazu buchen.

Neu oder gebraucht? Eure Wahl!
Ihr müsst Euch übrigens nicht zwingend für einen Neuwagen entscheiden. Mit den sogenannten Revibe-E-Autos (gebraucht, aber top gepflegt) könnt Ihr die monatlichen Kosten noch mal drücken. Einziger Haken: Während der Abo-Laufzeit bleibt Ihr bei diesem Auto. Ein Wechsel ist bei den Gebrauchtwagen nicht möglich. Sonst gibt’s aber auch hier alle gewohnten Vibe-Leistungen.
Mit Eurem Abo dürft Ihr übrigens in ganz Europa unterwegs sein – ausgenommen sind nur Länder mit Krieg oder kriegsähnlichen Zuständen. Haustiere sind erlaubt, solange sie in einer Transportbox reisen. Rauchen im Auto? Streng verboten.
Wer darf Vibe nutzen?
Ein paar Regeln gibt’s schon:
- Mindestalter 21 Jahre
- Mindestens 3 Jahre ununterbrochen im Besitz eines gültigen EU-Führerscheins
- Fahranfänger? Leider nein.
Wann geht’s los?
Der genaue Deutschland-Start unter dem Motto „vibe moves you“ steht bisher nicht fest. Offiziell wird Vibe im September auf der IAA in München vorgestellt. Los geht’s dieses Jahr zunächst in Süddeutschland, weitere Regionen sollen Schritt für Schritt folgen. In Österreich ist Vibe seit 2019 aktiv und betreut schon rund 3.500 Fahrer. Falls Ihr Vergleichsmöglichkeiten sucht: Ein ähnlicher Anbieter in Deutschland ist Finn – nur dass Vibe sich voll auf Elektroautos konzentriert.
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