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Österreich verbietet Dickpics | heise online
Das unaufgeforderte Zusenden von Fotos oder Videos entblößter Geschlechtsteile einer erwachsenen Person an eine andere ist in Österreich derzeit nicht gerichtlich strafbar. Um das zu ändern, legt die Regierung dem Parlament einen Vorschlag für eine Strafrechtsnovelle vor. Damit soll auch sogenanntes Cyberflashing verboten werden.
Laut vorgeschlagenem Paragraphen 218 Absatz 1b Strafgesetzbuch (StGB) soll strafbar sein, „wer eine andere Person belästigt, indem er ihr im Wege einer Telekommunikation oder unter Verwendung eines Computersystems eine Bildaufnahme, die wesentlich menschliche Genitalien zeigt, vergleichbare bearbeitete Bildaufnahmen oder vergleichbares künstlich erstelltes Material, unaufgefordert und absichtlich übermittelt.“ Klingt einfach und ist im Detail erstaunlich komplex.
Diffizile Abgrenzung
Comics oder Zeichnungen erfüllen das Erfordernis nicht, weil sie echten Bildern nicht „vergleichbar“ sind. Die Formulierung „oder unter Verwendung eines Computersystems“ erfasst Cyberflashing. Dabei werden Abbildungen des Gemächts nicht über klassische Telekommunikation, sondern über Nahfunk, beispielsweise Apples Airdrop oder Bluetooth, unverhofft zugemittelt. Erfasst werden zudem Online-Postings, die Platzierung auf Webseiten oder Internetplattformen aller Art sowie Verbreitung über Soziale Netze. Dabei soll laut Erläuterungen jedoch nicht strafbar sein, wer Aufnahmen „in der eigenen digitalen Sphäre (zB in das eigene Profil)“ hochlädt oder platziert.
Nicht kriminalisieren möchte die Regierung Fälle, in denen von Einverständnis der Beteiligten auszugehen ist: „Dies kann beispielsweise in Beziehungen der Fall sein oder auch bei Teilnahme an Angeboten im Internet, in sozialen Medien oder Apps, die auf den (zulässigen) Empfang oder Austausch von sexuellen Inhalten ausgerichtet sind (zB Erotikplattformen). Die bloße Präsenz oder Teilnahme auf Kontakt-Portalen zur Partnersuche oder in sogenannten ‚Dating-Apps‘ genügt dabei freilich nicht.“
Zudem muss die Belästigung im Zeitpunkt des Empfangs eintreten. Wer sich später, etwa nach einem Beziehungsende, ekelt, hat keine rechtliche Handhabe. Die neuen Tatbestände sind sogenannte Ermächtigungsdelikte. Das bedeutet, dass die Tat nur mit Zustimmung der verletzten Person gerichtlich verfolgt werden kann. Vorgesehen sind dann Freiheitsstrafen bis zu sechs Monaten oder Geldstrafen bis zu 360 Tagessätzen, sofern kein anderer, schwerwiegenderer Tatbestand erfüllt ist.
Übererfüllung einer EU-Richtlinie
Die Novelle setzt die 2004 beschlossene EU-Richtlinie 2024/1385 zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt um. Diese Richtlinie erlegt in Artikel 7 Absatz c den Mitgliedsstaaten auf, „unaufgeforderte, mittels IKT erfolgende Zusendung eines Bildes, eines Videos oder sonstigen vergleichbaren Materials, auf dem Genitalien abgebildet sind, an eine Person, sofern diese Handlungen wahrscheinlich dazu führen, dass der Person schwerer psychischer Schaden zugefügt wird“, spätestens 2027 unter Strafe zu stellen. Die österreichische Novelle geht über die EU-Vorgabe hinaus.
Denn für Strafbarkeit in Österreich soll Belästigung reichen, selbst wenn keine Wahrscheinlichkeit schweren psychischen Schadens besteht. Die Übererfüllung von EU-Vorgaben ist auch als Goldplating bekannt. Genau das sollte in Österreich nicht mehr vorkommen, wie Bundeskanzler Christian Stocker und seine Partei, die ÖVP, versprochen haben. Die Erläuterung der Regierungsvorlage begründet das Goldplating so: „Einerseits scheint die Anknüpfung an den Aspekt der Belästigung (…) sachgerechter; andererseits würde das Kriterium der Wahrscheinlichkeit eines schweren psychischen Schadens Ermittlungs- und Beweisverfahren voraussichtlich verlängern und verkomplizieren (…)“, und es gäbe dann weniger Verurteilungen.
Die österreichische Regierung erwartet, dass es in Zukunft zirka 300 einschlägige Verfahren pro Jahr bei den Staatsanwaltschaften sowie ungefähr 45 Gerichtsverfahren jährlich geben wird. Entsprechend dürfte die Kriminalitätsrate geringfügig steigen. Die Regierungskoalition dürfte die kleine Strafrechtsnovelle ohne Federlesen verabschieden.
(ds)
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Milliardenprojekt einer KI-Gigafabrik deutscher Tech-Firmen vorerst gescheitert
Die EU winkt mit finanzieller Unterstützung für KI-Großprojekte in Europa und erwartet entsprechende Bewerbungen bis zum heutigen Freitag um 17 Uhr. Die Idee fünf deutscher Tech-Unternehmen war ein gemeinsames KI-Rechenzentrum in Deutschland. Doch die Deutsche Telekom, Ionos, SAP, Siemens und die Schwarz-Gruppe haben sich nicht auf einen gemeinsamen Vorschlag einigen können, heißt es jetzt. Stattdessen werden einige der beteiligten Firmen eigene Initiativen einreichen.
Die EU plant, neue KI-Gigafactories in Europa mit 20 Milliarden Euro zu unterstützen, um gegenüber anderen KI-Standorten auf der Welt aufzuholen, etwa den Vereinigten Staaten oder China. Daraufhin wollten die genannten Tech-Unternehmen eine gemeinsame Initiative entwickeln, um als deutsches Konsortium ein KI-Rechenzentrum zu bauen. Denn die EU stellt öffentliche Förderungen von bis zu 35 Prozent in Aussicht für KI-Gigafabriken mit jeweils etwa 100.000 KI-Chips der neuesten Generation, etwa viermal mehr als in aktuellen KI-Fabriken wie dem Supercomputer „Jupiter“ in Jülich.
Keine Einigung auf Führungsrolle und Standort
Doch dazu wird es vorerst nicht kommen, denn die beteiligten Unternehmen haben sich nicht auf einen gemeinsamen Vorschlag einigen können, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf Angaben aus den beteiligten Unternehmen und Branchenkreisen. Nun wird es demnach konkurrierende Initiativen von mindestens drei der genannten Firmen geben, von der Deutschen Telekom mit ihrer Tochterfirma T-Systems, der Schwarz-Gruppe mit dessen IT-Gruppe Schwarz Digits sowie von Cloud-Anbieter Ionos. Die letztgenannte Firma plant ein eigenes Konsortium mit Unterstützung des Landes Bayern.
Einer der Gründe für das Scheitern eines gemeinsamen Vorschlags der fünf Großunternehmen war wohl der Führungsanspruch einiger der Beteiligten, namentlich der Telekom und auch der Schwarz-Gruppe. Der börsennotierte Telekommunikationskonzern und der inhabergeführte Handelsriese mit ihren unterschiedlichen Unternehmenskulturen passen einfach nicht zusammen, heißt es etwa.
Zudem war der Standort einer KI-Gigafabrik dieses Ausmaßes umstritten. So habe die Schwarz-Gruppe auf den Bau eines Rechenzentrums in Lübbenau verwiesen, das sich für dieses Projekt eignen würde. Auch die Politik hatte sich bereits eingeschaltet. Die Ministerpräsidenten Bayerns und Nordrhein-Westfalens haben ihre Länder als Standort dieses Rechenzentrums vorgeschlagen, berichten Insider. Allerdings gilt Bayern als nicht ideal für solche Projekte aufgrund des hohen Industriestrompreises und struktureller Engpässe im Stromnetz.
Geschäftsmodell ebenfalls fraglich
Weiterhin offen ist auch das Geschäftsmodell einer solchen KI-Gigafabrik. Die Investitionen dürften laut EU mindestens drei bis fünf Milliarden betragen, wobei die Branche von mindestens sechs Milliarden Euro ausgeht. Deshalb sei es wichtig, „passende Dienstleistungen und KI-Lösungen zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten, um am Markt erfolgreich zu sein“, sagt Christian Temath vom Fraunhofer-Institut IAIS. Vorgeschlagen wird auch ein phasenweiser Aufbau mit zunächst weniger als 100.000 GPUs, um die Initialkosten zu begrenzen. Ansonsten wären die Systeme in wenigen Jahren auch bereits veraltet.
Die Deutsche Telekom ist parallel zum Projekt der KI-Gigafabrik bereits auf Nvidia zugegangen. Erst vor wenigen Tagen hat die deutsche Bundesregierung verkündet, dass sich Nvidia und Telekom an einer Gigafabrik beteiligen, da Deutschland bei KI führen will. Dieses Projekt soll aber parallel zu den von der EU vorgesehenen KI-Gigafabriken laufen, denn Nvidia-Chef Jensen Huang sagte zunächst lediglich 10.000 GPUs zu, sodass das entsprechende Rechenzentrum kleiner ausfallen dürfte.
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(fds)
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Vor dem zehnten Testflug: Starship explodiert am Boden
Bei einem Triebwerkstest in Texas ist die Oberstufe des Starships von SpaceX vor dem zehnten Testflug explodiert. Die „schwere Anomalie“ ereignete sich gegen 23 Uhr Ortszeit, bestätigte SpaceX über seinen Account auf dem sozialen Netzwerk X. Mitarbeiter seien dabei glücklicherweise nicht verletzt worden, da während des Tests eine Sicherheitszone eingerichtet war. Derzeit sei man mit den zuständigen Behörden dabei, die Unfallstelle abzusichern. Eine Gefahr für die Umgebung habe nicht bestanden.
Aufnahmen von NASASpaceflight.com zeigen dramatische Bilder der Explosion: Eine massive Feuerkugel schoss in den dunklen Himmel über Texas, nachdem die 52 Meter hohe Oberstufe auf dem Teststand in Flammen aufgegangen war. Der Vorfall ereignete sich nach Angaben von SpaceX kurz vor einem geplanten Static-Fire-Test.
Weiterer Rückschlag für das Starship-Programm
Der Vorfall stellt einen weiteren Rückschlag für das Starship-Programm dar. Bei Static-Fire-Tests werden die Triebwerke kurzzeitig gezündet, während das Fahrzeug am Boden verankert bleibt – eine Standardprozedur vor jedem Start. Für die betroffene Oberstufe war bereits ein erfolgreicher Static-Fire-Test mit einem einzelnen Raptor-Triebwerk vorgenommen worden. Der gescheiterte Test sollte möglicherweise alle sechs Triebwerke der Oberstufe zünden.
Die Explosion reiht sich in eine Serie von Problemen mit Starship-Oberstufen ein. Bei den jüngsten drei Testflügen im Januar, März und Mai dieses Jahres zerbrach die Oberstufe jeweils während der Mission. Während bei den Flügen 7 und 8 die „rapid unscheduled disassembly“ (schnelle außerplanmäßige Demontage) – SpaceX-Jargon für Explosion – bereits weniger als zehn Minuten nach dem Start erfolgte, flog die Oberstufe bei Flug 9 deutlich weiter. Erst nach 46 Minuten verlor SpaceX den Kontakt, die Trümmer liegen vermutlich auf dem Grund des Indischen Ozeans.
Super Heavy deutlich zuverlässiger
Deutlich besser ist hingegen die Super-Heavy-Erststufe mit ihren 33 Raptor-Triebwerken unterwegs. Bei den Flügen 7 und 8 kehrte der Booster erfolgreich zur Starbase zurück und wurde von den „Chopstick“-Armen des Startturms gefangen – ein spektakuläres Manöver, das der Wiederverwendbarkeit dient.
Für das Starship-System, das aus der wiederverwendbaren Super-Heavy-Erststufe und der 171-Fuß-hohen Starship-Oberstufe besteht, hat SpaceX ambitionierte Pläne. Das System soll nicht nur die Marsbesiedelung ermöglichen, sondern auch andere Weltraummissionen unterstützen.
Die US-Luftfahrtbehörde FAA untersucht derzeit den Flug-9-Vorfall. Ein offizieller Starttermin für Starship-Flug 10 war daher noch nicht bekannt gegeben worden – nach der Explosion vom Mittwoch muss die Zeitplanung ohnehin überarbeitet werden. Eigentlich wollte SpaceX-Gründer Elon Musk die Testfrequenz erhöhen, um schneller Fortschritte zu machen. SpaceX entwickelt Starship als das größte und leistungsstärkste Raketensystem der Welt.
(mki)
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Honor 400 Pro im Test: Hervorragendes Smartphone mit Top-Kamera
Das Honor 400 Pro mit starker Kamera, Snapdragon 8 Gen 3 und KI-Features ist beinahe ein Flaggschiff. Wie gut das Smartphone für knapp 800 Euro ist, zeigt der Test.
Die Number-Reihe steht bei Honor traditionell für gut ausgestattete Smartphones der Mittel- und Oberklasse. Das Pro-Modell legt dabei einmal mehr den Schwerpunkt auf die Kamera. Mit dem Honor 400 Pro bringt der Hersteller ein nahezu vollwertiges Flaggschiff auf den Markt, das nur knapp hinter den aktuellen Geräten der Magic-Serie zurückbleibt. Allerdings kratzt die UVP auch an der Premiumklasse.
Als Prozessor kommt der flotte Snapdragon 8 Gen 3 aus dem Vorjahr zum Einsatz. Die Triple-Kamera mit Teleobjektiv liefert solide Ergebnisse, ergänzt um einige spannende KI-Funktionen. Wie gut das abgespeckte Flaggschiff im Alltag wirklich abschneidet, klärt unser Test.
Design
Das Honor 400 Pro bietet ein sehr elegantes Design. Die Verarbeitung ist erstklassig: Die Tasten sitzen fest und bieten einen klar definierten Druckpunkt. Die Linienführung des Gehäuses ist sauber, ohne scharfe Kanten, und die leicht abgerundeten Ränder sowie das 2,5D-Display sorgen für eine angenehme Haptik. Es liegt gut in der Hand, verrutscht nicht so leicht und ist relativ unempfindlich gegenüber Fingerabdrücken.
Die Rückseite besteht aus Glas, der Rahmen aus Metall – beides verleiht dem Gerät eine edle Anmutung. Trotz seiner wuchtigen Abmessungen von 160,8 × 76,1 × 8,1 mm liegt das Smartphone mit 205 g noch vergleichsweise leicht in der Hand. Auffällig ist das markante Kameraelement auf der Rückseite: In einem umgedrehten Trapez mit abgerundeten Kanten sind die drei Objektive samt LED-Blitz untergebracht – sehr präsent, aber stilvoll integriert.
Hervorzuheben ist die IP69-Zertifizierung. Diese Schutzklasse ist bei Smartphones noch selten und bedeutet, dass das Gerät nicht nur gegen Staub, sondern auch gegen starkes Strahlwasser und sogar Hochdruckreinigung geschützt ist – ideal für besonders anspruchsvolle Einsatzbedingungen.
Display
Das Honor 400 Pro verfügt über ein 6,7 Zoll großes AMOLED-Display mit einer Auflösung von 2800 × 1280 Pixeln. Mit einer Pixeldichte von 460 PPI bietet es eine messerscharfe Darstellung. Die adaptive Bildwiederholrate liegt zwischen 60 und 120 Hz und passt sich automatisch an die jeweilige Nutzungssituation an.
Laut Hersteller erreicht das Display eine maximale Helligkeit von bis zu 5000 Nits, was auch bei direkter Sonneneinstrahlung eine einwandfreie Ablesbarkeit gewährleistet. Hohe Kontraste, satte Schwarzwerte und eine ausgewogene Farbdarstellung runden den positiven Gesamteindruck ab.
Die Frontkamera sitzt in einer etwas breiteren, ovalen Punch-Hole-Notch, da sie neben der Selfie-Kamera eine zweite Linse für eine verbesserte 3D-Gesichtserkennung integriert. Das Design erinnert in Ansätzen an Apples Dynamic Island, fällt jedoch kompakter aus. Im Android-Umfeld stellt diese Lösung eine Besonderheit dar.
Kamera
Das Honor 400 Pro ist mit einem leistungsstarken Triple-Kamera-System ausgestattet. Die Hauptkamera bietet eine Auflösung von 200 Megapixeln (f/1.9) und verfügt über optische Bildstabilisierung (OIS) sowie Phasenvergleichs-Autofokus. Ergänzt wird sie durch ein 50-Megapixel-Teleobjektiv (f/2.4) mit ebenfalls OIS und eine 12-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera (f/2.2).
Bei Tageslicht liefert die Hauptkamera exzellente Aufnahmen mit hoher Detailtreue, ausgewogener Dynamik und realistischen Farben. Auch die Telelinse überzeugt mit scharfen, kontrastreichen Bildern und ist für Porträts und entfernte Motive gut geeignet. Nachtaufnahmen gelingen ebenfalls – trotz gelegentlichem Bildrauschen bleibt die Bildqualität insgesamt überzeugend. Die Ultraweitwinkelkamera kann in puncto Schärfe, Bilddetails und Farbdynamik nicht ganz mit den beiden anderen Modulen mithalten, liefert aber dennoch brauchbare Ergebnisse.
Nutzer können zwischen drei Bildprofilen wählen: „Natürlich“, „Dynamisch“ und „Authentisch“. Diese beeinflussen Farbsättigung, Kontraste sowie die Wiedergabe von hellen und dunklen Bildbereichen. Manchmal wirken Fotos aber nicht mehr natürlich. Für Porträtaufnahmen stehen zudem drei Filter des bekannten Fotostudios Harcourt zur Verfügung, die bereits aus dem Vorgänger Honor 200 Pro bekannt sind. Eine KI-gestützte Optimierung sorgt zusätzlich für verbesserte Hauttöne und feinere Details bei Gesichtern.
Videos sind in 4K mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde möglich. Auch HDR-Modi für kontrastreiche Szenen sind integriert. Damit bietet das Honor 400 Pro eine Kameraausstattung, die sich in der oberen Mittelklasse sehen lassen kann.
Honor 400 Pro – Originalaufnahmen
Ausstattung
Das Honor 400 Pro ist mit dem Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3 ausgestattet, einem High-End-Prozessor aus dem Jahr 2024. Trotz der inzwischen verfügbaren Nachfolgegeneration liefert der Chip noch immer mehr als genügend Leistung für alle Aufgaben – ob im Alltag, beim Multitasking oder bei grafikintensiven Spielen. Das System reagiert im Test durchweg flüssig und verzögerungsfrei.
In den Benchmarks bestätigt das Gerät seine starke Performance: Bei PCmark erreicht es rund 18.000 Punkte, bei 3Dmark Wild Life Extreme knapp 4500 Punkte – Werte, die es für die kommenden Jahre zukunftssicher machen.
Auch bei Speicher und Arbeitsspeicher zeigt sich das Honor 400 Pro großzügig. Es ist standardmäßig mit 512 GB internem Speicher ausgestattet, eine Erweiterung per microSD ist allerdings nicht möglich. Hinzu kommen 12 GB RAM, die für eine reibungslose Nutzung sorgen.
Zur biometrischen Entsperrung bietet das Honor 400 Pro zwei schnelle und zuverlässige Optionen: Dazu gehört ein im Display integrierter Fingerabdrucksensor sowie eine 3D-Gesichtserkennung, die mithilfe einer zweiten Frontkamera umgesetzt wird. Letztere ist deutlich sicherer als die herkömmliche 2D-Gesichtserkennung, wie sie bei vielen anderen Android-Smartphones zum Einsatz kommt.
Bei den Schnittstellen zeigt sich das Gerät auf der Höhe der Zeit: Wi-Fi 7, Bluetooth 5.4, NFC und 5G gehören zur Ausstattung. Die Stereo-Lautsprecher liefern einen klaren und kräftigen Klang – für ein Smartphone dieser Klasse absolut angemessen.
Ein großer Schwachpunkt bleibt jedoch: Honor setzt beim USB-Anschluss lediglich auf USB-C 2.0. Angesichts der ansonsten hochwertigen Ausstattung ist das kaum nachvollziehbar – insbesondere im Hinblick auf Datentransferraten.
Software
Auf dem Honor 400 Pro läuft Android 15 mit der Bedienoberfläche Magic OS in Version 9, die optisch stark an iOS und Huaweis EMUI erinnert. Einen App-Drawer gibt es nicht. Das Einstellungsmenü ist zweigeteilt: Benachrichtigungen werden zentral von oben, das Kontrollzentrum vom rechten oberen Rand aufgerufen.
Zum Testzeitpunkt stammt der Sicherheits-Patch aus dem Mai und ist somit noch hinreichend aktuell. Honor verspricht sechs Jahre lang Software- und Sicherheits-Updates – ein erfreulich langer Zeitraum für ein Android-Gerät.
Magic OS bietet zudem praktische Funktionen wie eine Multi-Window-Ansicht, eine seitliche App-Leiste für Schnellzugriffe sowie das „Magic Portal“, mit dem sich Inhalte wie Adressen oder Texte direkt in passende Apps übertragen lassen, etwa in Google Maps oder Messenger. Auch die „Knöchel-Geste“ zur Markierung von Bildausschnitten ist an Bord – ähnlich wie „Circle to Search“ von Samsung, in der Praxis aber weniger zuverlässig.
Ein Highlight ist das neue KI-Foto-Feature, das aus einem einzelnen Bild ein kurzes animiertes Video erzeugt – etwa im Stil von Stop-Motion. Besonders bei Nahaufnahmen, etwa von Miniaturfiguren, entstehen beeindruckende Effekte: Die KI simuliert sogar einen Finger, der die Figuren scheinbar bewegt. Ergänzt wird das durch weitere KI-Funktionen wie Google Gemini, einen Fotoradierer, Nachschärfung von Zoomaufnahmen und automatische Zusammenfassungen in der Notizen-App.
Es gibt jedoch eine Vielzahl vorinstallierter Honor-Apps, um die Google-Lösungen zu verdrängen. So ist etwa die hauseigene Kalender-App weniger ausgereift als das Google-Pendant, und Synchronisierungen funktionieren teilweise verzögert.
Akku
Der Silizium-Kohlenstoff-Akku des Honor 400 Pro bietet trotz des schlanken Gehäuses eine beeindruckende Kapazität von 5300 mAh – ein guter Indikator für lange Laufzeiten. Diese Technologie ermöglicht kompaktere Akkus, weil diese eine höhere Energiedichte haben und somit mehr Energie auf gleichem Raum speichern können.
Unsere Messungen bestätigen diesen Eindruck: Im PCmark Battery Test erreichte das Gerät eine Laufzeit von über 14 Stunden im simulierten Dauerbetrieb – ein ausgezeichnetes Ergebnis für ein Smartphone dieser Leistungsklasse. Einen Tag sollte es also problemlos ohne Netzteil schaffen.
Das Honor 400 Pro bietet beeindruckende Ladeleistungen: Über Kabel sind mit Honor Supercharge bis zu 100 Watt möglich, kabelloses Laden wird mit bis zu 50 Watt unterstützt (Honor Wireless Supercharge). Ein Netzteil liegt dem Gerät jedoch nicht bei – wer die volle Ladegeschwindigkeit nutzen möchte, muss entsprechendes Zubehör separat erwerben. Mit dem passenden Ladegerät ist der Akku kabelgebunden in knapp über 30 Minuten vollständig geladen, kabellos dauert es bei 50 Watt etwa eine Stunde.
Preis
Die UVP liegt – wie schon beim Vorgänger – bei stolzen 799 Euro und sprengt damit den Rahmen der gehobenen Mittelklasse. Die Preise dürften jedoch weiter fallen: Aktuell ist das Honor 400 Pro bereits ab etwa 760 Euro erhältlich. Verfügbar ist das Gerät in den Farben Anthrazit und Grau.
Fazit
Mit dem Honor 400 Pro ist dem chinesischen Hersteller ein überzeugendes Oberklasse-Smartphone gelungen. Die hochwertige Verarbeitung, die starke Triple-Kamera und die hervorragende Akkulaufzeit sprechen für sich. Auch wenn der verbaute Snapdragon 8 Gen 3 nicht mehr der neueste High-End-Chip ist, liefert er weiterhin für die nächsten Jahre mehr als genug Leistung für alle Anwendungen – vom Alltag bis zum Gaming.
Besonders gefallen haben uns die KI-Funktionen, etwa das neue Feature, das aus einem einzigen Foto animierte Kurzvideos erstellt – kreativ und beeindruckend umgesetzt. Wer nicht über 1000 Euro für ein Flaggschiff ausgeben möchte, findet im Honor 400 Pro eine attraktive Alternative für unter 800 Euro.
Abzüge gibt es für die veraltete USB-C-2.0-Schnittstelle – in diesem Preisbereich kaum nachvollziehbar. Auch die Vielzahl vorinstallierter Apps stört etwas – viele davon können qualitativ nicht mit den Google-Originalen mithalten. Perfekt ist das Honor 400 Pro also nicht, doch es bietet ein starkes Gesamtpaket und präsentiert sich als gelungenes Sub-Flaggschiff. Eine clevere Wahl für alle, die Wert auf Design, Kamera und Performance legen, ohne dafür vierstellige Beträge ausgeben zu wollen.
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