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Perplexitys Browser ist endlich da – so teuer ist der Zugriff


Die AI Answering Machine Perplexity stellt endlich den AI Browser mit agentischen Fähigkeiten bereit. Doch zunächst können nur wenige zugreifen und müssen zahlen. Auch OpenAI plant einen Browser-Start. Beide Unternehmen könnten diesen Bereich für eine ganz konkrete Monetarisierungsstrategie nutzen.

Der Wettbewerb um die Gunst der Browser User gewinnt an Brisanz. Die KI-Unternehmen Perplexity und OpenAI konkurrieren mit Branchenprimus Google und setzen auf eigene Browser mit der Unterstützung ihrer leistungsfähigen KI-Tools. Während OpenAIs Browser-Start noch nicht bestätigt wurde und Google den eigenen Browser Chrome mit AI Features wie dem Zugriff auf den weitreichenden und hochintelligenten AI Mode versieht, lässt die AI Answering Machine Perplexity jetzt die ersten Nutzer:innen den Browser Comet nutzen. Doch das geht noch nicht einfach so, sondern ist mit Hürden verbunden. Womöglich ändert sich das künftig, denn das Unternehmen hat große Pläne für den Browser Comet.


Browser Wars:

OpenAI legt sich mit Google und Perplexity an

Attacke auf Google: OpenAI soll bald Browser launchen
OpenAI Office in München, © OpenAI via Canva

So können User auf den Perplexity Browser Comet mit AI Features zugreifen

Nachdem erste Tester:innen zuletzt auf den schon im Frühjahr vorgestellten AI Browser Comet von Perplexity zugreifen konnten, ist dieser jetzt offiziell für die Öffentlichkeit verfügbar gemacht worden. Allerdings können ihn leider nicht gleich alle User nutzen. Denn das Unternehmen gibt an, dass der Roll-out zunächst auf Invite-only-Basis und nur für User erfolgt, die das neue Abonnementmodell Perplexity Max haben.

Dieses kostet 200 US-Dollar pro Monat und bietet neben unlimitierten Labs-Anfragen und mehr Modellzugriff die Vorabnutzung von neuen Produkten wie Comet.


Abo für KI-Power-User:

Perplexity Max im Check

Grafik mit dem Schriftzug „Perplexity Max“ vor einem stilisierten KI-Porträt mit Lichtpartikeln, Visual zur neuen Abostufe von Perplexity
© Perplexity via Canva

Wer Comet nutzen kann, darf sich auf eine Reihe nützlicher Funktionen freuen, darunter vor allem den Einsatz agentischer AI Features. Denn der Browser soll als AI-gestützte Variante im gewohnten Konversations-Interface à la AI Answering Machine Perplexity Echtzeitinformationen bieten, selbstständig Aufgaben übernehmen und zeitgemäße Einsatzoptionen mit KI-Tools ermöglichen. Dazu gehören die Möglichkeiten, Comet um das Verschicken von E-Mails oder Planen von Terminen zu bitten.

Auch das Browsen mithilfe der eigenen Stimme ist für Nutzer:innen möglich, wie das Beispiel des Unternehmens auf Threads zeigt.

Zu den weiteren Vorteilen von Comet zählen unter anderem Rabatthinweise im Einkaufswagen, automatisierte Erinnerungen an unbeantwortete E-Mails sowie die Try on-Funktion, bei der sich User in ausgewählten Kleidungsstücken virtuell darstellen lassen können. Der Browser soll im Privatleben sowie im Arbeitskontext als Hilfestellung bereitstehen. Perplexity CEO Aravind Srinivas schreibt auf LinkedIn:

[…] Comet is a browser that’s designed to be a thought partner and assistant for every aspect of your digital life: work and personal […].

Während der Zugriff zunächst begrenzt ist und erstmal an die vielen Personen auf der Warteliste vergeben wird, können sich Perplexity User womöglich dennoch auf einen künftigen Launch auch außerhalb vom Max-Modell freuen. Immerhin hat Srinivas vor Kurzem deutlich gemacht, dass der Browser nicht zuletzt dem Ziel dient, möglichst viele Touchpoints mit Usern zu generieren, die wertvolle, auch persönliche, Daten liefern. Und diese sollen zwar das AI-Training unterstützen, in erster Linie aber als Grundlage für ein umfassendes Werbemodell genutzt werden. Ads im AI-Answering-Kontext bietet Perplexity bereits in Form von gesponserten Antworten an.


Perplexity:
Smartphone Push und Browser für personalisierte Ads

Person mit Smartphone in dunklem Raum mit Gewächsen und bunten Lichtern
© Perplexity via Canva

Konkurrenz für andere Browser: Google noch der Platzirsch

In der Digitalwelt ist Google mit dem eigenen Chrome Browser seit jeher der Platzhirsch vor Alternativen wie Safari, Edge, Firefox, Samsung Internet und Opera. Über 68 Prozent Marktanteil hat Chrome im Juni 2025 laut Statcounter weltweit und geräteübergreifend innegehabt. Diese Dominanz möchte Perplexity herausfordern. Auch auf dem Search-Markt versucht das erst 2022 gelaunchte AI Answering Tool dem Primus von Alphabet Konkurrenz zu machen. Sollte OpenAI ebenfalls demnächst einen Browser launchen, könnten viele User versucht sein, ihre gewohten Browser zeitweise oder gar dauerhaft gegen die KI-gestützten Versionen wie Comet einzutauschen.

OpenAI könnte dabei perspektivisch auf eigene AI Hardware bauen, die in Kooperation mit Designikone Jony Ive und LoveFrom mit io Products, Inc. entwickelt werden sollen. Perplexity wiederum hat den Vorteil, dass die AI Answering Machine bereits auf diversen Geräten vorinstalliert ist, etwa auf den Telekom Smartphones oder neuen Motorola Smartphones.

Darüber hinaus gibt es immer wieder Verhandlungen mit anderen Hersteller:innen und Tech-Unternehmen, dem Vernehmen nach auch Apple, die eine Integration Perplexitys im Kern haben. Der Einsatz von Comet könnte dabei künftig ebenso eine Rolle spielen. Apple soll zuletzt gar an einer Übernahme Perplexitys Interesse gezeigt haben.

Bis es ein Unternehmen aber ernsthaft mit Google Chrome oder erstmal mit Safari von Apple aufnehmen kann, dürfte es dauern. Denn trotz aller Vorteile, die neue Browser bieten mögen, haben diese womöglich noch einige Mankos aufzuweisen. Und besonders die Gewohnheit der User, ihre bekannten und vorinstallierten Browser zu nutzen, gilt es zu überkommen.





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WEURO 2025: Bei Volkswagen dürfen die Frauen stürmen


Lisa Währer, Geschäftsführerin des FC Viktoria Berlin, Ex-Nationalmannschaftskapitänin Alexandra Popp, Mateja Mögel, Co-Chefredaktion der Zeitschrift Freundin und. Christine Wolburg, Chief Brand Officer der Marke Volkswagen bei der Diskussionsrunde (v.l.)

Volkswagen nutzt die Fußball-EM der Frauen, um sich für Female Empowerment stark zu machen. Das geht weit über eine Kampagne hinaus.

Als eine Zahl auf den Screens im Stadion aufleuchtet, brandet im weiten Rund des Basler Joggeli minutenlanger Applaus auf. 34.165 Fußball-Fans verfolgen das Spiel Deutschland gegen Dänemark. Das ist ein neuer Rekord für die UEFA und eine neue Bestmarke für den europäischen Frauenfußball. Noch nie sind so viele Menschen zu einem EM-Gruppenspiel der Frauen ohne Gastgeber-Beteiligung ins Stadion gekommen. Es rollt die La-Ola-Welle durch das weite Rund. Einmal. Zweimal. Dreimal. Das Spiel ist da längst ein Fußballfest, auf und neben dem Platz.

Die historische Kulisse krönt an dem Tag das Thema Female Empowerment, dem die Marke VW in und um die Europameisterschaft an verschiedenen Stellen eine Bühne baut. Die Haltungskampagne „Dein Leben.
Dein Weg. Dein Fußball“, die in Social Media ausgespielt wird, ist dabei nur ein Element. Das United Summer Camp“ im vergangenen Monat ein anderes. Hier trainierten und lebten Fußballerinnen aus unterschiedlichen Nationen zusammen, unter anderem das Afghan Development Team, das aus Spielerinnen besteht, die vor der Taliban-Herrschaft geflohen sind. Netzwerke bilden. Talente unterstützen. Die Gleichberechtigung vorantreiben. Vielfalt leben. Das alles webt den roten Faden.

Für VW ist der Frauenfußball kein neues Thema. Seit der Saison 2012/2013 ist das VW-Logo auf den Trikots der VfL-Wolfsburg-Frauen präsent. Der Wolfsburger Autobauer ist nach dem Turnier 2022 in England erneut Partner der UEFA bei der Europameisterschaft. In der Schweiz unterstützt die Marke allein sieben Mannschaften. Neben Deutschland und Gastgeber Schweiz sind das die Teams aus Frankreich, den Niederlanden, Dänemark, Finnland und Italien.

UEFA Women’s EURO 2025

VW läuft bei der Frauen-Fussball-EM in der Schweiz auf

Bei der Fußball-EM der Männer vor einem Jahr, hatte VW auf das Heimspiel verzichtet. Bei der EM der Frauen in der Schweiz läuft die Kernmarke des Wolfsburger Autobauers wieder als Sponsor auf. Es ist der erste große Impuls von Christine Wolburg, seit April Chief Brand Officer von Volkswagen.

Welche Ziele VW mit dem Engagement verfolgt, erklärt Christine Wolburg in einer Podiumsrunde am Rande des zweiten Vorrundenspiels der National-Kickerinnen. „Wir wollen Frauen zu mehr Sichtbarkeit verhelfen – im Fußball und damit auch in der Gesellschaft“, sagt die Chief Brand Officer der Marke Volkswagen.
Das Turnier in der Schweiz kann dafür einen Impuls setzen. Mehr als 600.000 Tickets hat die UEFA für das Turnier verkauft. Auch das ist ein Rekord. Das erste Spiel der Deutschen Frauen-Nationalmannschaft verfolgen allein hierzulande 8,2 Millionen Menschen, das zweite Spiel am vergangenen Dienstag sehen 7,02 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer.

Die Teilnehmerinnen der sechsten Auflage des Future Leaders in Football

Der Frauenfußball hat einen großen Sprung nach vorne gemacht, sagt denn auch Alexandra Popp in der Runde von Expertinnen aus Wirtschaft und Sport. Die ehemalige Kapitänin der Nationalmannschaft kann sich an die Zeit erinnern, als die Spielerinnen froh waren, wenn der Trainingsplatz eine Flutlichtanlage hatte. Seitdem hat sich nicht nur in der Infrastruktur, im Betreuerstab und den Trainingsmethoden vieles getan, auch in der Spielweise. „Wir sind in den letzten 15 Jahren qualitativ viel, viel besser geworden“, sagt Popp. Trotzdem ist der erreichte Status aus Sicht der 144-fachen Nationalspielerin nur eine Zwischenstation. Die Professionalisierung müsse weitergehen.

Wie Female Empowerment außerhalb der Sportwelt gelebt werden kann, zeigt die Chefredaktion der Zeitschrift Freundin. Bei dem Burda-Titel teilen sich Anke Helle und Mateja Mögel die Führungsrolle. „Wir leben als Tandem vor, wie Frauen sich gegenseitig besser unterstützen können“, sagt Mögel in der Runde. Und weiter: „Für mich ist Diversität, dass man verschiedene Meinungen zulässt und dies auch respektiert.“

Genau diese Vielfalt treibt Teams an, ist Wolburg überzeugt. „Man bekommt unterschiedliche Perspektiven, wenn Teams diverser aufgestellt sind. Das führt zu besseren Ergebnissen“, sagt die VW-CBO.

Dafür plädiert auch Lisa Währer. Die Geschäftsführerin des FC Viktoria Berlin sieht es positiv, dass 7 der 16 EM-Teams von Frauen trainiert werden. Das wünscht sie sich auch für die Wirtschaft. „Da sind Frauen in leitenden Positionen oft noch unterrepräsentiert, obwohl sie 50 Prozent der Gesellschaft ausmachen.“

Genau hier setzt VW bei einem weiteren Projekt an. Gemeinsam mit dem DFB, der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) wurde das Ausbildungsprogramm „Future Leaders in Football“ aufgesetzt. Derzeit läuft die sechste Auflage der Initiative, die vor fünf Jahren inmitten der Corona-Pandemie online ihre Premiere feierte und danach in Ländern wie Jordanien und Katar gastierte. In Lörrach an der Grenze zu Basel lernen seit einer Woche 25 Teilnehmerinnen aus 25 verschiedenen Nationen in sechstägigen Workshop Leadership Skills. Normalerweise arbeiten die Frauen für nationale Fußball-Verbände. Aus Israel stammt beispielsweise eine der Teilnehmerinnen, andere aus Rumänien, Estland, Dänemark, Wales, England, Schweden, Moldau und Albanien.

Gemeinsam durchlaufen die Teilnehmerinnen verschiedene Übungen

Sie alle eint, dass sie als talentierte Führungskräfte gelten. Sie können den Frauenfußball voranbringen und die Gesellschaft verändern. Am Mittwoch trainiert VW-Botschafterin Alexandra Popp mit ihnen. Gute eineinhalb Stunden absolvieren sie mit ihr ein Programm, das sie als Team selbst erarbeitet haben. Sie übertragen dabei den Fußball auf Führungsprinzipien. Es geht um Vertrauen. Um Selbstbewusstsein. Um Teamgeist. Selbstwahrnehmung. Kommunikation untereinander. Um den gemeinsamen Spaß beim Spiel mit dem Ball. Allerdings findet das auf dem Sportplatz in Lörrach vor deutlich kleiner Kulisse als in Basel beim EM-Spiel statt. Das stört aber niemanden.



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WEURO 2025: Bei VW dürfen die Frauen stürmen


Lisa Währer, Geschäftsführerin des FC Viktoria Berlin, Ex-Nationalmannschaftskapitänin Alexandra Popp, Mateja Mögel, Co-Chefredaktion der Zeitschrift Freundin und. Christine Wolburg, Chief Brand Officer der Marke Volkswagen bei der Diskussionsrunde (v.l.)

Volkswagen nutzt die Fußball-EM der Frauen, um sich für Female Empowerment stark zu machen. Das geht weit über eine Kampagne hinaus.

Als eine Zahl auf den Screens im Stadion aufleuchtet, brandet im weiten Rund des Basler Joggeli minutenlanger Applaus auf. 34.165 Fußball-Fans v

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X CEO tritt überraschend zurück – Wer übernimmt jetzt?


Zwei Jahre nach ihrem Amtsantritt verlässt sie die Plattform und wirft damit neue Fragen auf: über das Werbemodell, die Machtverhältnisse und die Zukunft von X unter Eigner Elon Musk.


X will Ads nach Bildgröße abrechnen


Von der NBC-Chefin zur Krisen-Managerin

Linda Yaccarino übernahm das Ruder bei X im Mai 2023 – zu einem Moment, als das Vertrauen der Werbewirtschaft in die Plattform auf einem Tiefpunkt war. Seit Elon Musks Übernahme von Twitter im Oktober 2022 hat sich nicht nur der Name, sondern der gesamte Kurznachrichtendienst radikal verändert: Personalabbau, zunehmende Hassrede, unmoderierte Inhalte. Laut Reuters zogen sich bis Ende 2022 fast die Hälfte der 30 größten Werbekund:innen zurück oder reduzierten ihre Ausgaben drastisch.

Mit Yaccarino sollte das Blatt sich wenden. Ihr Mandat war klar: das operative Geschäft stabilisieren, die Werbetreibenden zurückholen, das Geschäftsmodell diversifizieren. In dieser Zeit positionierte sie sich öffentlich als Brückenbauerin zwischen der Plattform und der Werbewelt – während Musk weiterhin als impulsiver Produkt- und Tech-Stratege auftrat.

Werbeeinnahmen im freien Fall – und dann das Comeback

Zahlen des Werbeanalytikunternehmens Guideline zeigen, wie tief X zwischen 2022 und 2024 gefallen ist und wie hart der Turnaround war:

  • Bereits ab Q2 2022, kurz nach Elon Musks Einstieg als Anteilseigner, sanken die Werbeausgaben in den USA.
  • Zwischen Q3 2022 und Q3 2024 verlor X rund 89 Prozent der US-Werbeeinnahmen, so Guideline.
  • Das Schlussquartal 2023 verzeichnete ein Minus von 65 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
  • Erst im Dezember 2024 gelang die erste positive Wachstumsrate seit über zweieinhalb Jahren.
Balkendiagramm zur Entwicklung der Werbeausgaben auf X in den USA von 2021 bis 2025, basierend auf Guideline-Daten. Die Grafik zeigt starkes Wachstum bis 2021, einen Einbruch nach der Übernahme durch Elon Musk, einen Tiefpunkt 2023 und eine Erholung ab Dezember 2024.
Werbeausgaben auf X im US-Markt von 2021 bis 2025: Absturz, Tiefpunkt – und ein fragiles Comeback, © Guideline / SMI

Der erneute Anstieg der Werbeausgaben auf X lässt sich nur teilweise mit klassischer Markterholung erklären. Zwar wirkten die US-Präsidentschaftswahlen, bei denen Donald Trump als Gewinner hervorging, als Katalysator, ebenso wie gezielte Rückholaktionen durch X – darunter Rabatte, Tools zur Content-Steuerung und neue Platzierungsoptionen. Doch ein weiterer Faktor war der zunehmende Druck, den Musk selbst auf die Werbewirtschaft ausübte.

Nach der Unterstützung eines antisemitischen Beitrags durch Musk im November 2023 zogen zahlreiche Marken – darunter Apple, Disney und IBM – ihre Werbung zurück. Statt die Situation zu deeskalieren, reagierte Musk öffentlich mit verbalen Angriffen auf Werbetreibende und warf ihnen Erpressung vor. Es folgten rechtliche Schritte: X reichte Klagen gegen mehrere Unternehmen und Branchenverbände ein, darunter die Global Alliance for Responsible Media (GARM), ein Projekt der World Federation of Advertisers.

Ziel der Klagen war es, den Boykott als wettbewerbswidrige Absprache darzustellen. Wie das Wall Street Journal berichtet, nahmen Marken wie Verizon oder Ralph Lauren ihre Werbung erst wieder auf, nachdem sie juristisch unter Druck gesetzt worden waren. Der juristische Hebel wurde dabei gezielt als strategisches Mittel eingesetzt, um rückkehrwillige Marken zu beeinflussen – eine bislang ungewöhnliche Eskalationsstufe im Plattform-Marketing.

Das aktuelle Werbewachstum auf X wirkt weniger wie das Ergebnis stabiler Markenbindungen und eher wie eine Reaktion auf politischen Druck, Rückkehranreize und juristische Drohungen. Ob sich daraus tragfähige Kooperationen entwickeln, ist offen – zumal sich Musk zuletzt öffentlich von US-Präsident Trump distanzierte und mit der geplanten Gründung der America Party einen politischen Gegenkurs einschlug. Zuvor hatte Musk Trumps Wahlkampf finanziell unterstützt und dessen Regierung beraten. Die Beziehung zerbrach jedoch, als Musk Trumps Ausgabenpaket scharf kritisierte und vor einem Defizit warnte. Trump konterte mit Drohungen gegen Musks Unternehmen und einem persönlichen Angriff:

Maybe it’s time he went back to where he came from.

Markensicherheit, AI-Kontroversen und strukturelle Brüche

Trotz aller Erholungssignale bleibt X ein herausforderndes Umfeld für Werbungtreibende. Zwar etablierte Linda Yaccarino neue Sicherheits- und Platzierungs-Tools, kooperierte mit DoubleVerify und Integral Ad Science, und versuchte, X als Brand Safe-Plattform zu positionieren. Doch der jüngste Vorfall mit dem hauseigenen KI-Bot Grok, der antisemitische Inhalte verbreitete, wirft erneut Fragen auf – auch über die Grenzen der Moderation durch KI.

Dass Yaccarinos Rücktritt just in dieser Woche öffentlich wurde, sorgt für Spekulationen. Die New York Times berichtet, der Entschluss sei bereits vorher gefallen. Dennoch zeigt der Zeitpunkt, wie fragil das Gleichgewicht bei X ist – zwischen politischen Statements, algorithmischer Verantwortung und wirtschaftlicher Realität.

Wer kommt nach Yaccarino und was bedeutet ihr Abschied als CEO für Werbekund:innen?

Elon Musk hat sich zum Rücktritt von Linda Yaccarino bislang nur knapp geäußert. In einer kurzen Antwort auf X bedankte er sich lediglich mit den Worten:

Thank you for your contributions.

Wer die Nachfolge als CEO antreten wird, ist unklar. Sicher ist hingegen: X steht wirtschaftlich weiterhin auf unsicherem Fundament. Wie TechCrunch berichtet, tragen Premiumabonnements nur einen geringen Teil zum Gesamtumsatz bei. Auch X Money, die geplante Zahlungsdienstlösung, wurde laut dem Publisher bislang nicht umfassend ausgerollt. Hinzu kommt: Monetarisierungsmodelle für Creator befinden sich noch in einer frühen Testphase.

X setzt stark auf politische Reibung, radikale Meinungsfreiheit und provokante Inhalte. Das passt zur Plattformstrategie, aber nicht zu den Vorgaben vieler Unternehmen. Werbeplätze in einem solchen Umfeld wirken schnell unsicher oder toxisch. Für Marken ist das ein Problem, vor allem, wenn es um Vertrauen und langfristige Kooperationen geht.

Wer wird der nächste X CEO?

Linda Yaccarino hat X einen Moment der wirtschaftlichen Stabilität verschafft – inmitten einer von Elon Musk dominierten Plattformdynamik. Doch ob sich dieser positive Werbetrend fortsetzen kann, ist fraglich. Ohne klare Führung, ohne glaubwürdige Content-Moderation und ohne neue, transparente Business-Modelle könnte das Wachstum der vergangenen Quartale ein Strohfeuer bleiben. Insbesondere, wenn die zuletzt gestartete Werbemonetarisierung auf der X-Konkurrenz Threads an Fahrt aufnimmt.

Die Werbeindustrie schaut aus zweierlei Gründen genau hin: Wer übernimmt das Steuer – und welchen Kurs wird X in Zukunft verfolgen?





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