Künstliche Intelligenz
Premium-E-Scooter mit richtig großen Reifen: Egret X Ultra im Test
Der E-Scooter Egret X Ultra verspricht mit seinem 865-Wh-Akku, 12,5-Zoll-Reifen und 1350-W-Motor Oberklasse-Features. Wir haben das Flaggschiff der X-Serie getestet.
Egret gehört zu den etablierten deutschen E-Scooter-Herstellern und hat nun seine X-Serie aktualisiert. Der Egret X Ultra bildet das Spitzenmodell dieser Serie und richtet sich mit seiner hohen Reichweite gezielt an Vielfahrer und Pendler. Im Vergleich zum mittleren Egret X Prime (999 Euro, 649 Wh, bis 65 km Reichweite) und dem Einsteigermodell Egret X Core (799 Euro, 499 Wh, bis 55 km) bietet der Ultra für 1199 Euro mit 865 Wh die größte Akkukapazität und verspricht mit 90 km die höchste Reichweite.
Alle drei Modelle der X-Serie bauen auf dem Vorgänger Egret X (Testbericht) auf, den wir bereits im September 2023 testen konnten. Sie teilen sich wichtige Grundeigenschaften: 12,5-Zoll-Luftreifen, eine stoßdämpfende Frontfederung mit 20 mm Federweg und eine stabile Rohrrahmenkonstruktion. Der Ultra und Prime haben beide eine identische Spitzenleistung von 1350 Watt und 41 Nm Drehmoment, was sie deutlich dynamischer macht als den Core mit gut 900 Watt und 24 Nm.
Der Gewichtsunterschied ist beträchtlich: Der Ultra wiegt 26 kg, der Prime 24,5 kg und der leichteste Core knapp 22 kg. Alle drei Modelle erlauben eine maximale Zuladung von 130 kg und sind für Körpergrößen von 1,40 m bis gut 2 m ausgelegt. Ultra und Prime bieten Blinker vorne und hinten, während der Core nur vorne blinkt. Die StVZO-Zulassung ermöglicht die legale Nutzung auf deutschen Straßen.
Aufbau, Optik & Verarbeitung
Der Egret X Ultra kommt in einer kompakten Verpackung, die allerdings noch auf Styropor setzt – andere Hersteller wie Streetbooster verwenden mittlerweile umweltfreundlichere Kartonverpackungen. Die Montage gestaltet sich aufwendiger als bei den meisten Konkurrenten.
Beim Ultra muss zuerst das Vorderrad montiert werden, was mit dem beiliegenden Werkzeug problemlos gelingt. Anschließend wird der Lenker auf die Lenkstange gesetzt und die hintere mechanische Scheibenbremse eingehängt. Das größte Problem: Beide Bremsen schleifen zunächst und erfordern eine Justierung. Die reine Montage dauert etwa 10 Minuten, die Bremsjustierung weitere 10 Minuten – deutlich mehr als bei anderen E-Scootern unserer Bestenliste.
Der Kennzeichenhalter lässt sich schnell anbringen. Vor der ersten Fahrt sollten unbedingt die Reifen aufgepumpt und alle Schrauben nachgezogen werden. Geeignete Hilfsmittel dazu zeigen wir in der Top 10: Die beste Akku-Luftpumpe. Wie bei allen E-Scootern empfehlen wir dringend das Tragen eines Helms – mehr dazu in unserer Bestenliste Top 7: Der beste smarte Fahrradhelm.
Optisch gefällt der Egret X Ultra dank seines modernen, robusten Designs mit ausgeprägtem SUV-Charakter. Die X-Serie verzichtet auf bunte Farben und setzt auf schlichtes, professionelles Design. Das wirkt erwachsen und elegant. Die markanten 12,5-Zoll-Luftreifen verleihen ihm einen unverwechselbaren Offroad-Look, der ihn deutlich von klassischen E-Scootern unterscheidet. Der stabile Rohrrahmen wirkt langlebig.
Das großzügig dimensionierte Trittbrett (17 × 46 cm) ist gummiert und lässt sich leicht abwaschen – praktisch nach Fahrten im Gelände. Allerdings ist uns während des Tests ein Sicherheitsproblem aufgefallen: Der große magnetische Haken am hinteren Schutzblech, der zum Einhängen der Lenkstange dient, lässt sich versehentlich mit dem Fuß umlegen. Das kann bei voller Fahrt gefährlich werden.
Die ergonomisch geformten, bequemen Griffe und der außergewöhnlich breite Lenker (67 cm) sorgen für hohen Fahrkomfort. Die Verarbeitung ist mit IPX5-Wasserbeständigkeit für Fahrzeug und Akku insgesamt erstklassig. Ferner sind die Schutzbleche ausreichend breit für guten Regenschutz.
Egret X Ultra Bilder
Klappmechanismus
Der Klappmechanismus des Egret X Ultra funktioniert über einen einfachen Hebel am unteren Ende der Lenkstange, die umgeklappt am erwähnten Haken des hinteren Schutzblechs einhakt und so sicheres Tragen ermöglicht. Im Test gab es keine Probleme mit ungewolltem Lösen der Verbindung.
Das hohe Gewicht von 26 kg macht das Tragen des zusammengeklappten E-Scooters allerdings zu einer echten Herausforderung, besonders in Etagenwohnungen ohne Aufzug. Zum Vergleich: Der Navee V50 (Testbericht) wiegt nur 17 kg und lässt sich deutlich komfortabler transportieren.
Auch im gefalteten Zustand bleibt der Ultra mit Maßen von 128 × 67 × 67 cm relativ groß, was das Verstauen in kleinen Wohnungen oder engen Kofferräumen erschwert. Hier zeigen kompaktere Modelle wie der Navee V50 mit seinen schlanken Faltmaßen von nur 16 cm Breite ihre Stärken.
Lenker & Display
Das große, farbige LED-Display ist zentral am Lenker positioniert und zeigt alle wichtigen Informationen übersichtlich an: aktuelle Geschwindigkeit, Akkustand in Balken, Fahrmodus und zurückgelegte Strecke. Selbst bei direkter Sonneneinstrahlung bleibt es gut ablesbar.
Der außergewöhnlich breite Lenker bietet eine angenehme Kontrolle und trägt zur stabilen Fahrt bei. An den Enden sind die vorderen Blinker integriert. Die Bedienung erfolgt über gut erreichbare Taster.
Das höhenverstellbare LED-Frontlicht mit 40 Lux Helligkeit leuchtet den Weg weit und breit aus – gut für Nachtfahrten und deutlich heller als die Standardbeleuchtung vieler Konkurrenten. Am Heck befindet sich ein kräftiges LED-Rücklicht mit Bremslichtfunktion und integrierten Blinkern für bessere Sichtbarkeit. Das Bremslicht leuchtet deutlich heller als das normale Rücklicht.
Bedienung & App
Die Steuerung der Geschwindigkeit erfolgt über einen Daumengasgriff am Lenker. Die Wegfahrsperre ist von Haus aus aktiviert und erfordert eine umständliche Eingabe eines vierstelligen PIN-Codes über drei Knöpfe. Das kann im Alltag schnell nerven, besonders bei häufigen kurzen Fahrten. In der App gibt es eine Option, die Funktion zu deaktivieren.
Die Egret-App für iOS und Android zeigt Ladezeit, Reichweite und Fahrmodi an und ermöglicht die Verriegelung sowie Firmware-Updates. Die Kopplung mit der App erforderte in unserem Test mehrere Anläufe und verlangt zudem die Eingabe der Seriennummer – umständlicher als bei der Konkurrenz.
Allerdings scheint die App bisher nicht vollständig ausgereift zu sein. Funktionen wie die Routendokumentation lassen sich zwar anklicken, funktionieren aber nicht. Insgesamt bietet die App weniger Funktionen als die Konkurrenz, etwa von Segway.
Fahren
Das Fahrgefühl auf dem Egret X Ultra ist fantastisch! Die großen 12,5-Zoll-Luftreifen und die Frontfederung mit 20 mm Federweg bügeln viele Unebenheiten glatt. Das Fahrverhalten ist spurtreu und stabil, auch bei höheren Geschwindigkeiten.
Der breite und hohe Lenker ermöglicht eine aufrechte, komfortable Haltung und ist besonders für mittelgroße bis große Menschen ideal geeignet. Die Ergonomie ist exzellent und ermöglicht auch längere Fahrten ohne Ermüdung.
Der kraftvolle Motor mit 500 Watt Nennleistung und 1350 Watt Spitzenleistung liefert einen starken, konstanten Antrieb. Mit 41 Nm Drehmoment beschleunigt der Ultra zügig und erreicht laut Display eine Höchstgeschwindigkeit von 22 km/h, per GPS gemessen 21,5 km/h. Der bürstenlose Motor arbeitet geräuschlos und liefert konstante Leistung ohne Schwankungen.
Die mechanischen Scheibenbremsen von Tektro (160 mm Durchmesser) greifen schnell und lassen sich gut dosieren. Allerdings erfordern sie eine sorgfältige Einstellung.
Akku
Der Akku des Egret X Ultra hat eine beeindruckende Kapazität von 865 Wh (48,1 V, 18 Ah) und gehört damit zu den größten Akkus am Markt. Egret verspricht eine Reichweite von bis zu 90 km – allerdings unter Idealbedingungen gemessen.
Idealbedingungen bedeuten: konstante 15 km/h, ebene Strecke, 20 Grad Celsius, 75 kg Fahrergewicht, kein Wind und keine Stopps. In der Realität sieht das anders aus: In unserem Praxistest mit höchster Leistungsstufe, durchgehendem Vollgas, 85 kg Zuladung, vielen Stopps und Anfahrten, leichten Hügeln und überwiegend asphaltierten Straßen erreichten wir eine realistische Reichweite von etwa 55 km. Das ist zwar deutlich weniger als die Herstellerangabe, aber für einen E-Scooter immer noch ein sehr guter Wert.
Die vollständige Ladung des fest eingebauten und nicht entnehmbaren Akkus dauert etwa 9 Stunden. Ein Schnellladegerät ist nicht verfügbar, was bei der langen Ladezeit schade ist. Mit der IPX5-Zertifizierung ist der Akku gegen Spritzwasser geschützt.
Preis
Der Egret X Ultra kostet 1199 Euro und positioniert sich damit im Premium-Segment. Im Vergleich zum Prime (999 Euro) und dem Core (799 Euro) ist das ein deutlicher Aufpreis für die höhere Reichweite. Verglichen mit anderen Premium-E-Scootern wie unserem Testsieger Ninebot Segway Max G3D (949 Euro, Testbericht) ist der Ultra teurer, bietet aber auch einen größeren Akku.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist ambitioniert. Wer eine bessere Balance zwischen Preis und Leistung sucht, sollte sich das Prime-Modell genauer anschauen.
Fazit
Der Egret X Ultra ist ein hochwertiger E-Scooter für Vielfahrer, die Wert auf Komfort und Reichweite legen. Die großen Reifen, die Federung und der starke Motor sorgen für ein angenehmes Fahrerlebnis auch auf längeren Strecken. Die Verarbeitung ist erstklassig.
Kritisch sehen wir das hohe Gewicht, die aufwendige Bremswartung und die noch unausgereifte App. Der von Haus aus eingeschaltete vierstellige PIN-Code lässt sich zum Glück deaktivieren. Es besteht die Gefahr, dass der Fuß versehentlich am umlegbaren Haken des hinteren Schutzblechs hängenbleibt. Ambitioniert ist aber der Preis von 1199 Euro.
Wer hauptsächlich in der Stadt unterwegs ist, findet mit dem Ninebot Segway Max G2D (Testbericht) eine günstigere Alternative. Für Pendler mit langen Strecken ist der Ultra trotz seiner Schwächen eine solide Wahl.
Künstliche Intelligenz
Faktencheck am Samsung-TV | heise online
Wenn Politiker in einer Talkshow etwas behaupten und man hat das Gefühl, dass die Aussage nicht stimmt, zückt man schnell das Handy. Mit Samsungs neuem „AI Companion“ kann man den Second Screen jetzt liegenlassen und stattdessen direkt am TV-Display nachfragen. Nützlich ist der Companion auch, wenn man bei einer Sportübertragung mehr zu den bisherigen Vereinen eines Sportlers oder zur Leistung des Gegners wissen möchte. Oder bei einem Film überlegt, welche Rollen die Hauptdarstellerin in anderen Filmen gespielt hat.
Hat man über Bixby die Perplexity-KI aufgerufen, bleibt der Stream in einem kleinen Fenster aktiv, darüber erscheint die Antwort und neben das aktive Fenster werden weitere Videovorschläge zum Thema angezeigt.
Samsung hat für die Antworten drei KI-Modelle vorgesehen: Perplexity, Google Gemini und Microsofts Copilot. Direkt mit Samsungs Sprachassistent Bixby verbunden ist Gemini: Drückt man die KI-Taste auf der Fernbedienung, öffnet sich ein Fenster mit Vorschlägen zum Einsatz des intelligenten Begleiters am großen Schirm. Das TV-Programm beziehungsweise der Stream läuft in einem kleineren Fenster weiter.
Wers noch genauer wissen will, klickt auf den Button „more“, dann gibts eine ausführliche Antwort, die den Stream aber verdeckt.
Anschließend kann man über Bixby die Google-KI Gemini befragen und erhält prompt eine ausführliche Antwort. Auch dabei bleibt der laufende Stream im kleinen Fenster aktiv. Wie üblich kann man von hier aus auch weiter befragen, die Funktionsweise ähnelt dann der am Smartphone oder PC.
Microsofts Copilot und die Perplexity-KI sind dagegen als App unter der Smart-TV-Oberfläche eingebunden. Ruft man sie auf, verlässt man den laufenden Stream und die KI füllt den kompletten Schirm. Für den schnellen Faktencheck wird man deshalb eher bei Gemini bleiben.
Ausprobiert
Wir konnten die Integration der neuen Funktion am IFA-Stand ausprobieren: Der Chatbot im TV hat unsere Fragen gut erkannt, antwortete wie am PC oder Smartphone recht umfangreich und schlug zudem weitere Fragen zum Thema vor. Auf der IFA war die Erkennung auf Englisch voreingestellt, die KIs in den Samsung-TVs werden aber auch Deutsch unterstützen.
Der AI Companion soll in den 2025er-TV-Modellen ab der Neo QLED-Reihe Q7, den Micro-LED-TVs, den OLEDs und The Frame laufen. Zudem soll die KI in die Smart-Monitore M7, M8 und M9 integriert werden. Ob auch ältere Modelle später ein Update bekommen, ist noch offen.
Um Streams bei Abfragen im kleinen Fenster weiterlaufen zu lassen, benötigt Samsung die Metadaten der TV-Sender; das können auch Metadaten aus online-Senders wie Samsungs TV Plus sein.
Samsung benötigt für die KI-Abfragen im laufenden Bild die zugehörigen Metadaten des Anbieters. Aktuell kann Samsung deshalb das Bild von Live-TV-Sendern wie ARD und ZDF, Samsungs eigenem Online-TV-Angebot „TV Plus“ und die Sender von per HDMI angeschlossenen Set-Top-Boxen neben die KI-Antworten platzieren. Die Einblendung neben dem Stream soll künftig aber auch bei Netflix & Co. möglich sein. Daran arbeite man derzeit, erklärte ein Samsung-Sprecher gegenüber c’t.
(uk)
Künstliche Intelligenz
Nach Google-Milliardenstrafe: Neue US-Zölle angedroht
Die EU-Kommission verhängt gegen Google wegen Verstößen gegen Wettbewerbsregeln im Werbegeschäft eine Strafe von 2,95 Milliarden Euro. Die Strafe löste eine harsche Reaktion von US-Präsident Donald Trump aus, der mit neuen Zöllen gegen die EU drohte.
Der Vorwurf der Kommission gegen Google: Der US-Konzern habe eigene Online-Werbedienstleistungen zum Nachteil konkurrierender Anbieter bevorzugt. Google bezeichnete die Entscheidung als falsch und will in Berufung gehen.
Laut EU entsteht durch das Geschäftsmodell von Google ein Interessenkonflikt: Das Tech-Unternehmen schaltet auf den eigenen Webseiten und Anwendungen einerseits selbst Werbung, vermittelt aber auch zwischen Werbetreibenden und denen, die den Platz dafür online zur Verfügung stellen.
Google kontert
Konkreter lautet der Vorwurf aus Brüssel: Google habe den Werbetreibenden und den Anbietern von Werbeplätzen den eigenen Marktplatz AdX bevorzugt vorgeschlagen. Dies habe zu höheren Kosten geführt, die am Ende auch an Verbraucher weitergereicht worden seien. Die EU-Kommission fordert Google nun auf, sich nicht weiter selbst zu bevorzugen – und geht noch weiter: Aktuell sehe es danach aus, dass die Trennung von einem Teil des Werbegeschäfts der einzige Weg sei, den Interessenkonflikt auszuräumen.
Google konterte, die Geldstrafe sei ungerechtfertigt und die verlangten Änderungen würden „Tausenden von europäischen Unternehmen schaden“, da sie deren Geschäft erschweren. „Die Bereitstellung von Diensten für Werbekunden und -verkäufer ist keineswegs wettbewerbswidrig, und es gibt mehr Alternativen zu unseren Diensten als je zuvor“, hieß es.
Trump ist sauer
Die Strafe könnte nun auch politische Folgen nach sich ziehen. US-Präsident Donald Trump kritisierte sie als nächsten Schlag gegen „ein großartiges amerikanisches Unternehmen“. Er werde sich gezwungen sehen, ein Verfahren für neue Zölle einzuleiten, wenn US-Konzerne weiter zur Kasse gebeten würden, schrieb Trump auf seiner eigenen Online-Plattform „Truth Social“.
Konkret drohte der Präsident eine Untersuchung auf Basis von Artikel 301 des US-Handelsrechts an, der Zölle als Reaktion auf unfaire Handelspraktiken vorsieht. Die EU und die US-Regierung hatten sich erst im Juli auf eine umfassende Handelsvereinbarung geeinigt, deren Details gerade noch geklärt werden. Die Europäer akzeptierten dabei unter anderem einen generellen US-Zoll von 15 Prozent auf ihre Waren.
Trump hatte kürzlich bereits mit zusätzlichen Zöllen für Länder gedroht, die amerikanische Technologieunternehmen aus seiner Sicht angreifen. Dabei ging es ihm um digitale Regulierungen, die er kritisch sieht. Die US-Regierung fordert schon länger Änderungen an den strengen EU-Digitalgesetzen, die etwa die Verbreitung von Falschinformationen über Plattformen wie X verhindern sollen und auch Unternehmen wie Amazon, Apple, Meta (Facebook), Alphabet (Google) und Microsoft betreffen.
Auch die US-Regierung sieht bei Google eine Monopolstellung und hat bereits versucht, dagegen vorzugehen. Zunächst stand bei dem Kartellverfahren eine Aufspaltung des Konzerns im Raum, jetzt endete es aber in Auflagen für den Suchmaschinen-Riesen. Google darf Chrome und Android behalten, muss aber Suchdaten mit der Konkurrenz teilen, entschied das Gericht. Das Urteil wird nun vielfach als zu mild kritisiert, unter anderem von Google-Wettbewerbern und Verlegern.
(nen)
Künstliche Intelligenz
Smart Glasses in Berlin – mal wasserdicht, mal sylisch, mal mit farbigem Display
Bereits auf der diesjährigen CES zeichnete sich ab, dass sich smarte Brillen mit integriertem KI-Assistent nach dem Erfolg der Ray-Ban Meta zum Trendthema entwickeln könnten. So verwundert es nicht, dass auf der diesjährigen IFA neben der bereits von c‘t vorab getesteten Rokid Glasses weitere Prototypen kommender Modelle zu sehen sind. Und dabei gibt es in Berlin durchaus schon einige Überraschungen.
Bei der TCL X3 Pro stecken Kamera und LED nicht in den Ecken des Bügeln, sondern im Nasensteg. Das trägt ziemlich stark auf.
(Bild: Heise Medien / Nico Jurran)
Die größte gelang dabei sicherlich TCL: So können Messebesucher auf dem Stand des chinesischen Unternehmens (Halle 21, Stand 101) bereits Prototypen des für Oktober/November vorgesehenen Modells RayNeo X3 Pro aufsetzen. Das verwendet die von der Rokid bekannte „Waveguide“-Displaytechnik mit Projektion auf matte Flächen in beiden Brillengläsern. Die „Firefly“ genannte optsche Engine zeigt Text und Grafiken bei diesem Modell aber nicht nur in grün, sondern laut Hersteller in 16,7 Millionen Farben an – und mit einer Spitzenhelligkeit von 6000 statt 1500 Nits. Die Kamera samt LED (blinkt bei laufender Aufnahme) ist dafür in den Nasensteg in der Mitte gewandert, was diesen allerdings im Vergleich zu anderen Smart Glasses etwas wuchtiger wirken lässt.
Einen offiziellen Preis nennt TCL noch nicht, dieser soll sich aber in der Region um 1500 Euro bewegen. Damit wäre die smarte Brille rund dreimal so teuer wie das Rokid-Modell. Wie dieses bietet es ein integriertes Audiosystem, über das sich etwa Musikhören und Telefonieren lässt. Ein KI-Assistent (Alibabas Qwen) sowie Teleprompter- und Übersetzungsfunktionen sind ebenfalls integriert.
L‘Atitude 52°N
Ein Startup aus Berlin greift wiederum das Grundkonzept der Ray-Ban Meta – als Brille mit integrierter Kamera und Audiosystem, aber ohne Display – auf und entwickelt es weiter. Und L’Atitude 52°N präsentiert auf der IFA (Salle 25, Stand 344) dabei gleich drei besonders stylische Modelle. Die sind im Unterschied zur Ray-Ban Meta zudem nicht nur gemäß IPX4 gegen Spritzwasser geschützt, sondern nach IP65 auch gegen Strahlwasser. Auch das Ladeetui mit 200-mAh-Akku ist entsprechend wasserresistent.
L’Atitude 52°N will zum Marktstart gleich drei stylische Smart Glasses veröffentlichen.
Eine weitere Besonderheit ist ein spezielles Brillenband, das die Brillen um eine Walkie-Talkie-Funktion über Bluetooth Mesh für bis zu acht Personen erweitert. Gruppen sollen so auch in abgelegenen Gegenden ohne Mobilfunkempfang und Internet miteinander verbunden bleiben. Zur Finanzierung seiner smarten Brillen hat L’Atitude 52°N parallel zum IFA-Start eine Kickstarter-Kampagne gestartet, bei der die Brillen zu Preisen von 220 Euro (mit Ladeetui) angeboten werden. Als Auslieferungstermin peilt das Startup Dezember an.
Rokid
Rokid selbst zeigt in Berlin neben seiner smarten Brille, die vor Ort (Halle 6.2, Stand 169) ausprobiert werden kann, das angekündigte Etui mit integriertem Akku und die Brillenglas-Clips. Menschen mit Sehschwäche können damit später zusätzliche Korrekturgläser (von den Augen aus betrachtet) vor die eigentlichen Waveguide-Gläser anbringen.
Die Rokid-Brille wird mit standardmäßig mit einem gewöhnlichen Etui ausgeliefert. Man kann sie gegen Aufpreis aber auch mit einem Ladeetui mit integriertem Akku enthalten.
(Bild: Heise Medien / Nico Jurran)
Mittlerweile hat der chinesische Hersteller auch das im c’t-Artikel angesprochene Problem behoben, das nach dem Transfer von mit der Brille aufgenommenen Videos auftrat. Auslöser war laut Hersteller, dass die Brille mit 60 Hertz aufzeichnete, die Begleit-App das Video aber mit 50 Hertz ausspielen wollte. Weiterhin ist in der App nun angegeben, dass der später kostenpflichtige Übersetzungsdienst von Microsoft stammt.
Sharp
Sharp zeigt an seinem nur Businesspartnern zugänglichen Stand (Halle 22, Stand 101) drei Modelle: das Seriengerät Dynabook dynaEdge XR1, welches das Unternehmen auf seinem japanischen Heimatmarkt bereits anbietet, sowei zwei Prototypen mit unterschiedlicher Ausstattung. Spannend ist hier vor allem der „Full Colour“-Prototyp, der wiederum die Waveguide-Technik nutzt, allerdings in 1080p-Auflösung und in Farbe statt nur in grün. Auf Nachfrage erklärte das Unternehmen, dass man aktuell den Markt beobachte und noch keine Entscheidung hinsichtlich eines Starts außerhalb Japans getroffen habe.
(nij)
-
Datenschutz & Sicherheitvor 3 Monaten
Geschichten aus dem DSC-Beirat: Einreisebeschränkungen und Zugriffsschranken
-
UX/UI & Webdesignvor 3 Wochen
Der ultimative Guide für eine unvergessliche Customer Experience
-
Apps & Mobile Entwicklungvor 3 Monaten
Metal Gear Solid Δ: Snake Eater: Ein Multiplayer-Modus für Fans von Versteckenspielen
-
Online Marketing & SEOvor 3 Monaten
TikTok trackt CO₂ von Ads – und Mitarbeitende intern mit Ratings
-
Social Mediavor 3 Wochen
Relatable, relevant, viral? Wer heute auf Social Media zum Vorbild wird – und warum das für Marken (k)eine gute Nachricht ist
-
UX/UI & Webdesignvor 1 Woche
Adobe Firefly Boards › PAGE online
-
Entwicklung & Codevor 2 Wochen
Posit stellt Positron vor: Neue IDE für Data Science mit Python und R
-
Entwicklung & Codevor 3 Tagen
EventSourcingDB 1.1 bietet flexiblere Konsistenzsteuerung und signierte Events