Künstliche Intelligenz
Projektmanagement: Wir machen hier nicht Scrum by the book
Moin.
Macht Ihr auch „nicht Scrum by the book“? Wir auch nicht. Ihr auch nicht? Oder macht Ihr „nicht PEP by the book“? Vielleicht macht Ihr auch „nicht V-Modell by the book“ und auch „nicht Waterfall by the book“? Super, dann könnt Ihr Euch entspannen, denn Ihr seid in guter Gesellschaft. Und das wollen wir doch alle, oder? Deshalb wollen wir Best Practices. Es misst zwar niemand, was „best“ ist, aber solange ich Best Practices nutze, ist alles gut. Und „nicht XYZ by the book machen“ ist definitiv eine best practice. Zumindest, wenn ich manchen Teams unserer Kunden glaube.
(Bild: Stefan Mintert )
Stefan Mintert arbeitet mit seinen Kunden daran, die Unternehmenskultur in der Softwareentwicklung zu verbessern. Das derzeit größte Potenzial sieht er in der Leadership; unabhängig von einer Hierarchieebene.
Die Aufgabe, dieses Potenzial zu heben, hat er sich nach einem beruflichen Weg mit einigen Kurswechseln gegeben. Ursprünglich aus der Informatik kommend, mit mehreren Jahren Consulting-Erfahrung, hatte er zunächst eine eigene Softwareentwicklungsfirma gegründet. Dabei stellte er fest, dass Führung gelernt sein will und gute Vorbilder selten sind.
Es zeichnete sich ab, dass der größte Unterstützungsbedarf bei seinen Kunden in der Softwareentwicklung nicht im Produzieren von Code liegt, sondern in der Führung. So war es für ihn klar, wohin die Reise mit seiner Firma Kutura geht: Führung verbessern, damit die Menschen, die die Produkte entwickeln, sich selbst entwickeln und wachsen können.
Für Heise schreibt Stefan als langjähriger, freier Mitarbeiter der iX seit 1994.
Manchmal stelle ich dort Fragen, die wohl außerordentlich blöd sein müssen. Ein Beispiel: Ich sitze bei einem neuen Kunden mal wieder in einem Termin, der sich für den Preis „Tod durch Meeting“ beworben hat. Es ist endlos langweilig. Anwesend sind die Softwareentwickler eines Teams und jemand, den sie „Product Owner“ nennen. Gerade ist der letzte Sprint verendet und man betrachtet gemeinsam den Kadaver. Der PO-genannte ruft der Reihe nach die Entwickler auf. Jeder Einzelne spricht aus, was man auf dem Kanban-Board ohnehin schon sehen kann. Welche Tickets fertig sind und welche nicht. Hin und wieder noch ein Add-on der Art „es klemmt noch an der Stelle x“. Das interessiert ohnehin niemanden, weil sich jeder im „Team“ nur für die „eigenen“ Tickets interessiert. Die meisten Kameras sind aus, nur der PO-genannte, der jeweils Sprechende und der Coach, der später eine der blödesten Fragen der Welt stellen wird, haben ihre Kameras an. Jeder Entwickler, der es hinter sich gebracht hat, verschwindet schnell in der Dunkelheit der ausgeschalteten Kamera, bevor der PO-genannte den nächsten Bemitleidenswerten aufruft. Also noch eine Iteration der Langeweile; ist ja schließlich Scrum.
Irgendwann ist es vorbei und ich prüfe, ob ich körperlich unverletzt bin. So weit, so gut. Dann ergreife ich das Wort und beginne ein Gespräch über das, was wir gerade erlebt haben. Im Teamkalender trägt der Termin übrigens den Titel „Sprint-Review“. Ich frage in die Runde, ob das ein typischer Verlauf des Reviews war und wie alle Beteiligten das Meeting finden. Die, die die Kamera einschalten, lächeln, als wollten sie mir sagen: „Du hast wohl nicht alle Latten am Zaun.“ Niemand mag dieses Meeting. Jeder hasst es. Ok, denke ich, das wäre geklärt.
Ich frage vorsichtig, ob sie auch andere Formen von Reviews kennen und zücke irgendwann mal zum Antesten den Scrum Guide. Zitat: „The Sprint Review is a working session and the Scrum Team should avoid limiting it to a presentation. […] The Scrum Team and stakeholders review what was accomplished […]“ Ich kann gerade noch erwähnen, dass es ja wohl keine Working Session war, was wir gerade erlebt haben, und kann fragen, wieso denn keine Stakeholder anwesend waren.
Noch bevor ich ausgeatmet habe, höre ich den PO-genannten mit einer Mischung aus leichter Verachtung und Stolz zu mir sagen: „Also, wir machen hier nicht Scrum by the book.“ Da ist sie wieder. Meine Lieblingsbeschreibung der Arbeitsweise eines Teams. Sie ist so großartig, dass sie zu jedem Unternehmen zu passen scheint. Es gibt sie in „voll vielen Geschmacksrichtungen“. Mega, sage ich Euch. Es gibt „nicht PEP by the book“, es gibt „nicht V-Modell by the book“, kurz gesagt, es gibt „nicht you name it by the book“. Wir machen unser eigenes Ding, ob’s weh tut oder nicht.
Wenn die nicht-by-the-book-Aussage kommt, genieße ich sie eine Weile. Ich frage nach vielen kleinen Absonderlichkeiten, die mir beim Kunden auffallen, und immer passt eine nicht-by-the-book-Aussage. Und immer besitzt sie diesen belehrenden, überheblichen Ton, der mir sagt: „Du hast doch keine Ahnung vom Kontext hier und kannst überhaupt nicht einschätzen, was richtig und was falsch ist.“
Natürlich endet der Spaß irgendwann. Denn so wie mir manche Leute immer wieder die verächtliche nicht-by-the-book-Antwort aufs Brot streichen, so habe ich immer noch einen Pfeil im Köcher. Er ist ganz unscheinbar. Man merkt nicht, dass er schon lange dort schlummert und nur darauf wartet, endlich abgefeuert zu werden. Doch früher oder später höre ich auf, die nächste nicht-by-the-book-Antwort zu provozieren. Dann stelle ich klar, dass ich es wirklich verstanden habe. Ich schwenke die weiße Fahne. Ich ergebe mich. „Okay, okay. Ihr macht nicht Scrum by the book.“ Und dann kommt der Pfeil, lautlos und unsichtbar: „Was macht Ihr denn?“, frage ich. Leichte Verwirrung macht sich breit.
Kunde: „Ja, wir machen hier nicht Scrum by the book.“
Stefan: „Das habe ich jetzt verstanden. Ich weiß, was Ihr nicht macht. Aber: Was macht Ihr denn?“
Kunde: „Ja. Ja….?“
Stefan: „Ihr hasst dieses Meeting und es hat keinen Sinn. Niemand braucht es. Das sind Eure Worte. Warum führt Ihr es durch?“
Kunde: „Ja, das gehört doch zu Scrum.“
Stefan: „Aber Ihr macht nicht Scrum by the book.“
Stefan: „Was macht Ihr denn?“
Natürlich gibt es keine vernünftige Antwort auf diese Frage. Das weiß ich vorher. Und jeder im Raum weiß es auch. Deshalb reicht es aus, sie so oft zu wiederholen, dass jeder die Reichweite der Frage verstanden hat. Eine darüber hinausgehende Wiederholung sollte man sich sparen. Sie richtet nur Schaden an.
Mein Punkt ist: Ich habe einige Teams in mehreren Unternehmen gesehen, die außerordentlich unzufrieden mit ihrer Arbeitsweise waren. Das kann Scrum oder etwas anderes sein. Ich verwende Scrum nur als Beispiel. Oft, wenn ich darauf hinweise, dass die jeweilige Vorgehensweise (Scrum, Wasserfall, der hauseigene Produktentwicklungsprozess etc.) eine gute Lösung im Angebot hat, verweigern diese Teams jede Hilfe mit der „wir machen hier nicht XYZ by the book„. Versuche ich jedoch, schmerzhafte, sinnlose Praktiken aus dem Arbeitsalltag zu entfernen, hält man mir vor, man müsse an den Praktiken doch wegen ebendieses Regelwerks festhalten, an das sich die Teams nach eigener Aussage nicht halten. So ist es zum Beispiel außerordentlich schwierig, nutzlose Meetings, die alle Teilnehmenden hassen, einfach aus dem Kalender zu streichen.
Mich lassen diese Beobachtungen mit einer Frage zurück, die ich hier gerne mit Euch teilen möchte: Warum wiederholen Menschen bei der Arbeit immer wieder Vorgehensweisen, die sie nicht mögen und die keine guten Ergebnisse erzielen? Und warum machen so viele dabei mit?
Gibt es so etwas auch in Eurer Arbeit? Schreibt es gerne in die Kommentare.
Erst Lesen, dann Hören
Im Podcast Escape the Feature Factory greife ich ausgewählte Themen des Blogs auf und diskutiere sie mit einem Gast. Durch den Austausch lerne ich eine zweite Perspektive kennen. Wenn Du auch daran interessiert bist, findest Du den Podcast bei Spotify, Deezer, Amazon Music, und Apple Podcasts. Wenn Du die Themen, die ich im Blog anspreche, in Deiner Firma verbessern möchtest, komm’ in unsere Leadership-Community für Softwareentwicklung.
(rme)
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Verfassungsbeschwerde gegen Palantir-Einsatz in Bayern
Die Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) hat am Mittwoch eine Verfassungsbeschwerde gegen umfassende „Data Mining“-Praktiken der bayerischen Polizei eingereicht. Gedeckt durch das Bayerische Polizeiaufgabengesetz (BayPAG), durchforstet die „verfahrensübergreifende Recherche- und Analyseplattform“ (VeRA), die auf Palantirs Überwachungssoftware Gotham basiert, laut der Bürgerrechtsorganisation immense Datenmengen und stelle dabei Verbindungen her. Diese könnten auch Personen ohne jeglichen Bezug zu Straftaten betreffen.
Derlei weitreichende Big-Data-Analysen verletzten Grundrechte, insbesondere die informationelle Selbstbestimmung und das Fernmeldegeheimnis, beklagt die GFF. Ihr Ziel ist es, engere Grenzen für den Einsatz solcher Instrumente zu setzen. Schon wer Anzeige erstatte, Opfer einer Straftat werde oder einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort sei, könne durch diese Software ins Visier der Polizei geraten.
VeRA analysiert heimlich Daten von Bürgern, was zu weiteren Überwachungsmaßnahmen führen kann. Die aktuelle bayerische Regelung erlaubt es der Polizei, diese Software nicht nur bei schweren Straftaten, sondern sogar präventiv einzusetzen – also bevor eine konkrete Gefahr besteht. Tatsächlich nutzen Polizisten die Plattform etwa auch bei Eigentumsdelikten. Die GFF kritisiert, dass wirksame Kontrollmechanismen ebenso fehlen wie Sicherheiten gegen Softwarefehler.
Vorgaben aus Karlsruhe missachtet
Der Chaos Computer Club (CCC) unterstützt die Verfassungsbeschwerde. „Palantirs Rasterfahndung erfasst eine enorme Menge von Menschen“, argumentiert CCC-Sprecherin Constanze Kurz. „Zuvor getrennte Daten, die für sehr unterschiedliche Zwecke vorgesehen waren, werden nun miteinander verknüpft.“ Schon allein deshalb dürfe die automatisierte Massenanalyse nicht zum Polizeialltag werden.
Zudem landeten diese zusammengeführten Informationen „in einer bewusst undurchschaubaren Software“ von Palantir, was die Polizei auf Jahre von ihr abhängig macht. Das seien klare Ausschlusskriterien für einen Polizeibetrieb.
Auch die Lösung HessenData und das immer kostspieliger werdende System zur datenbankübergreifenden Analyse und Auswertung (DAR) der Polizei Nordrhein-Westfalen (NRW) basiert auf Gotham. Das Bundesverfassungsgericht erklärte den Einsatz automatisierter Datenanalysen durch Ermittler in Hessen und Hamburg in bisheriger Form bereits für verfassungswidrig. Die auch hier aktiv gewordene GFF moniert, der bayerische Gesetzgeber habe die damit aufgestellten Überwachungslimits nicht eingehalten. Eine weitere Verfassungsbeschwerde der Organisation gegen das NRW-Polizeigesetz ist anhängig.
Gegen einen bundesweiten Einsatz der Datenplattform von Palantir zur Strafverfolgung gibt es Widerstand in mehreren Ländern. Das US-Unternehmen steht als „Schlüsselfirma der Überwachungsindustrie“ in der Kritik.
(vbr)
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Autoindustrie: Stellenabbau nach Umsatzrückgang bei Mahle
Der große Autozulieferer Mahle hat als Reaktion auf sinkende Umsätze in den vergangenen zwölf Monaten rund 600 Stellen in Deutschland abgebaut. Das sagte Mahle-Chef Arnd Franz der dpa am Rande einer Veranstaltung des Zulieferers in Stuttgart. Mit Blick auf die kommenden zwölf Monate geht er davon aus, dass die Zahl der Stellen weiter sinken werde. Genauere Angaben machte er nicht. Zur Einordnung: Ende vergangenen Jahres arbeiteten in Deutschland für Mahle rund 10.000 Menschen.
„Auf gutem Weg“
„Die Lage ist schwierig“, sagte Franz auf das laufende Geschäftsjahr angesprochen. Aber Mahle mache seine Hausaufgaben und passe seine Kapazitäten an. Auch bei den Personalkapazitäten und Fixkosten, um entsprechend auf die veränderte Absatzlage zu reagieren. „Ich glaube, da sind wir auf einem guten Weg“, sagte Franz.
Der Umsatz im laufenden Geschäftsjahr sei geringer als geplant. Mahle habe mit einer gewissen Erholung der Umsätze in diesem Jahr gerechnet, aber diese Erholung werde nicht stattfinden. Die Rahmenbedingungen für die Automobil- und die Zulieferindustrie hätten sich weiter verschlechtert.
Das Stiftungsunternehmen hatte mit dem Betriebsrat im August 2023 eine Vereinbarung geschlossen, die bis Ende 2025 betriebsbedingte Kündigungen in Deutschland ausschließt. Außerdem sollten Zukunftskonzepte für die einzelnen Standorte entwickelt werden. Vor dem Hintergrund der Branchenflaute wurden Ende 2024 wie bereits bekannt die Werke in Gaildorf (Kreis Schwäbisch Hall) und im österreichischen Mattighofen geschlossen. In den USA sollte im ersten Quartal 2025 eine Produktionsstätte in Charleston dicht gemacht werden.
Mehr über den Zulieferer
(fpi)
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Mini-PC mit Ryzen 7 ab 290 Euro im Test: Nipogi AM06 Pro ist gut reparierbar
AMD Ryzen 7 ab 290 Euro: Der AM06 Pro ist für seine Hardware schon verdammt günstig. Ob dabei am falschen Eck gespart wurde, zeigt unser Test.
Nipogi überzeugt regelmäßig mit starken Mini-PCs für den kleinen Geldbeutel. Schon das Datenblatt mit Ryzen 7, 16 GB RAM und 512 GB SSD klingt vielversprechend. Ab 290 Euro bei Amazon (230-Euro-Coupon anwählen) erhält man hier auf dem Papier wieder mal ein richtiges rundes Paket. Besonders wegen des hohen Interesses unserer Leserschaft an diesem Mini-PC zeigen wir im Test, was der AM06 Pro zu bieten hat (ursprünglicher Testzeitpunkt: 24. November 2024).
Das Testgerät hat uns der Hersteller zur Verfügung gestellt.
Update: Das Gerät, das wir für den ursprünglichen Test zur Verfügung gestellt bekommen haben, verwendete den Ryzen 7 5800U. Leider erhält man das System bereits seit März nicht mehr mit dieser CPU, stattdessen gibt es nun mehrere Alternativ-Varianten mit anderen Prozessoren, wobei sich dabei auch mitunter RAM und SSD ändern können. Daher haben wir die neuen Varianten nun ebenfalls getestet und aktualisieren diesen Testbericht, um die Veränderungen bei der Performance, aber auch der sonstigen Ausstattung abzubilden. Gehäuse und Anschlüsse sind hingegen gleich geblieben.
Die jüngste Ausführung des AM06 Pro mit Ryzen 7 7730U ist ab 318 Euro (Code: TECHACE7J) zu haben.
Ausstattung: Welche Hardware bietet der Nipogi AM06 Pro?
Der Nipogi AM06 Pro kommt im gleichen Gehäuse wie der Aoostar MN57. Zu diesem haben wir schon mehrere Anfragen von Lesern bekommen, dass sie sich einen Test wünschen. Da dieser seit Längerem ausgelistet ist und auch hardwaretechnisch schon ein wenig älter ist, testen wir mit dem AM06 Pro gewissermaßen den Nachfolger.
Neuerdings bringt Nipogi dieses System mit einer weiteren CPU an potenzielle Kunden, denn man setzt neben den andere Varianten auch noch auf den AMD Ryzen 7 7730U. Doch diese CPU ist weitaus weniger revolutionär und spannend zum Preis unter 350 Euro als man anhand der Bezeichnung denken mag: Mit siebter Ryzen-Generation hat sie nur beim Namen etwas zu tun. Denn mit acht Kernen bei 16 Threads und einem Takt zwischen 2,0 (Basis) und 4,5 GHz (Boost) ist der Chip identisch aufgebaut zum Ryzen 7 5825U, den wir bereits bestens aus anderen Tests kennen. Die CPU ist ebenfalls im 7-nm-Verfahren auf Basis der Cezanne-Architektur mit Zen-3-Kernen gefertigt und entsprechend identisch. Das langweilt und ist unspektakulär, da schon der 5825U ein Refresh war, also eine leicht verbesserte Neuauflage eines bereits bestehenden Chips. Die iGPU hat sich entsprechend auch nicht verändert und so kommt hier wieder die Radeon RX Vega 8 zum Einsatz.
Beim RAM bietet die 7730U-Variante 16 GB an DDR4-SODIMM-RAM, wobei nur ein Stick verwendet wird und ein Slot frei bleibt. Das Modul stammt von Kinsotin und arbeitet mit 3200 MT/s. Die 512 GB große M.2-SSD stammt von Airdisk und arbeitet mit SATA-Geschwindigkeit. Ausweislich Crystaldiskmark erreicht sie beim Lesen 547 MB/s und beim Schreiben 466 MB/s. Das verwendete Modul setzt auf einen B+M-Key, der interne Slot des Mini-PCs besitzt einen Steckplatz mit M-Key-Schnittstelle, also nach rechts versetzter Kerbe.
Neben Displayport und HDMI 2.0 hat der AM06 Pro gleich zwei RJ45-Stecker mit Gigabit Ethernet zu bieten, was eine Verwendung als Firewall-Appliance ohne zusätzliche Hardware ermöglicht. Unser Highlight ist neben USB-C auf der Vorderseite zur Datenübertragung der zweite USB-C-Anschluss auf der Rückseite, über den der Mini-PC mit Strom versorgt wird. Somit ist es nicht mehr zwangsweise nötig, ein eigenes Netzteil nur für den Mini-PC mitnehmen zu müssen. Das ist selbst unter doppelt so teuren Mini-PCs eine Seltenheit und ermöglicht die flexible Verwendung mit USB-C-Netzteilen. Die Drahtlosschnittstellen sind mit Wi-Fi 6 und Bluetooth 5.2 zwar nicht auf den modernsten Standards, für diese Preisklasse aber ist das üblich. Als Netzwerkkarte kommt eine Realtek 8852BE zum Einsatz, ein bekannter Vertreter bei günstigen Mini-PCs.
Andere Ausstattungsvariante: Ryzen 7 5700U
Gegenüber der bisherigen Variante mit Ryzen 7 5800U gibt es bei der Ausstattung mit Ryzen 7 5700U auch neben dem Prozessor einige Veränderungen. Doch bleiben wir zunächst bei der CPU. Die stammt entgegen dem 5800U nicht der Cezanne-U-Reihe auf Basis der Zen-3-Architektur, sondern der Vorgängerarchitektur Zen 2 unter dem Codenamen Lucienne-U, wurde aber ebenfalls 2021 herausgebracht. Der Takt von CPU und iGPU ist je 100 MHz niedriger angesiedelt. Folglich taktet der Ryzen 7 5700U mit 1,8 GHz Basistakt und 4,3 GHz Boost-Takt, die integrierte Grafik RX Vega 8 liegt bei 1900 MHz.
Änderungen gab es auch beim RAM, wo ein einzelnes 16 GB großes DDR4-SODIMM von Kinsotin mit nur noch 2666 MT/s verwendet wird. Der zweite RAM-Slot ist damit frei, wodurch man den PC einfach auf 32 GB aufrüsten kann. Die als Hauptspeicher verwendete M.2-SSD Netac G537N ist 512 GB groß und arbeitet wie bei der 5800U-Ausführung nur mit SATA-Tempo, die Geschwindigkeit ist aber noch weiter gesunken. Die Lesegeschwindigkeit liegt bei mageren 391 MB/s, die Schreibrate beträgt desaströse 158 MB/s. Das ist auf dem Level einer HDD und für eine SSD traurig. Immerhin handelt es sich bei der M.2-Schnittstelle um eine mit M-Key-Slot, sodass man auch schnellere SSDs einsetzen kann.
Anschlussseitig ist der Mini-PC identisch aufgestellt: zweimal USB-C, darunter einer nur für die Stromversorgung und einer für Daten und Bild, HDMI, Displayport und zwei Ethernet-Ports. Drahtlos funkt der AM06 Pro mit Ryzen 7 5700U via Wifi 6 und Bluetooth 5.2, als Chipsatz kommt auch hier der Realtek 8852BE zum Einsatz.
Andere Ausstattungsvariante: Ryzen 7 5800U
In der zuallererst von uns getesteten Ausstattungsvariante kam der AMD Ryzen 7 5800U zum Einsatz, mit einem Takt von maximal 4,4 GHz und einer TDP von 25 Watt. Der Achtkerner mit 16 Threads basiert auf der knapp vier Jahre alten Zen-3-Architektur mit integrierter Vega 8-Grafikeinheit. Daher kann man hier kein Grafikwunder wie bei den neueren Radeon 780M-iGPUs erwarten.
Dem Prozessor stehen 16 GB RAM als zwei DDR4-SODIMM-Module zur Seite, mit einer Übertragungsrate von 3200 MT/s (Mega Transfers per Second). Die Module können also ausgetauscht und auf bis zu 64 GB Gesamtkapazität aufgerüstet werden. Beim Speicher handelt es sich um eine 512 GB große M.2 SSD im Formfaktor 2280. Diese kann ebenfalls aufgerüstet werden, auf eine Kapazität von 2 TB. Crystaldiskmark zeigt uns, dass die SSD nur über SATA angebunden ist, wir erreichen beim Lesen gerade einmal 555 MB/s und beim Schreiben 480 MB/s. Werden größere Datenmengen übertragen, bricht auch wiederholt die Übertragungsrate ein, was zudem eine kleine Cache-Größe vermuten lässt. Ein Speicher-Upgrade ist hier wohl am nötigsten.
Performance: Wie schnell ist der Nipogi AM06 Pro?
Performance-seitig reiht sich der Ryzen 7 7730U im Nipogi AM06 Pro genau mittig in die Ergebnisse von anderen Mini-PCs mit dem identischen Ryzen 7 5825U ein. So erreicht er bei PCmark 10 etwa 5552 Punkte im Schnitt, wobei das gewohnte Spektrum des 5825U zwischen 5100 und 5600 Punkten liegt. Bei 3Dmark Time Spy erreicht die Konfiguration 969 Punkte im Systemscore, das sich aus 5881 Punkten für die CPU und 845 Punkten für die iGPU zusammensetzt. Damit ist insbesondere die iGPU besonders schwach unterwegs, beim U58 erreichte diese etwa bereits 1199 Punkte, sodass sie hier deutlich unter ihren Möglichkeiten bleibt.
Der Cross-Plattform-Benchmark Geekbench 6 vergibt im Single-Core-Test 1897 Punkte und im Multi-Core 6169 Punkte, was unterdurchschnittlich ist. Gleiches gilt für den OpenCL-Test, wo der 7730U einen Score von mageren 13136 Punkten erhält. Bei Cinebench 2024 gibt es für den Single-Core-Durchlauf einen Score von 81 Punkten und für Multi-Core 482 Punkte.
Entsprechend dürftig stellt sich auch die Spiele-Performance in Full-HD dar, der Mini-PC ist für alle von uns genutzten Spiele gänzlich ungeeignet. In Anno 1800 kommen wir in niedrigsten Optionen nicht über 30 FPS (FSR aktiviert auf Leistung). Cities Skylines 2 läuft in niedrigen Einstellungen mit lediglich 8 FPS über den Bildschirm, während Counter Strike 2 auf Dust 2 in niedrigen Einstellungen immerhin über 40 FPS kommt. Dabei sind aber immer wieder starke Ruckler zu verzeichnen, die den Ego-Shooter unspielbar machen.
Andere Ausstattungsvariante: Ryzen 7 5700U
Aus unserer Erfahrung mit anderen Mini-PCs mit Ryzen 7 5700U rechnen wir mit einer deutlich schwächeren Performance gegenüber dem 5800U oder 5825U. Das bestätigen auch unsere Testdurchläufe, wo der Rechner bei PCmark 10 durchschnittlich etwa 4914 Punkte erreicht. Die Spitzen liegen jeweils bei 4979 und 4859 Punkten.
Gleiches gilt für 3Dmark Time Spy, wo es 818 Punkte insgesamt gibt, die sich aus 5099 CPU- und 713 GPU-Punkten zusammensetzen. Beide Ergebnisse sind für diesen Chip solide, wenn auch nicht die besten. Gemessen am 5800U oder gar 5825U (so wie wir ihn aus anderen Systemen kennen) sind die erreichten Werte aber deutlich ins Hintertreffen geraten, der Chip spürbar langsamer, was insbesondere der schwächeren Grafik zuzuschreiben ist.
Aber auch die CPU an sich ist langsamer unterwegs, was sich an den 67 Punkten im Single-Core und den 432 Punkten im Multi-Core bei Cinebench 2024 zeigt. Auch Cross-Plattform-Benchmark Geekbench 6 bestätigt dieses Bild mit einem Single-Core-Score von 1518 Punkten und einem Multi-Core-Score von 5146 Punkten. Der OpenCL-Grafiktest endet mit 11.998 Punkten.
Spiele spielen ist auf einem Ryzen 7 5700U ein spürbar mühseligeres Unterfangen, als auf den Top-Chips der fünften Ryzen-Generation. So sind Spiele, wie Counter Strike 2 auch in niedrigen Einstellungen unter Full-HD unspielbar und erreichen nur 20 FPS. Anno 1800 läuft nach zwei Minuten immerhin mit bis zu 25 FPS bei einer 25.000 Einwohner umfassenden Stadt, bei Start des Spiels sind es aber nur 7 bis 12 FPS. Dazu stellen wir die Grafikoptionen auf „niedrig“ und aktivieren FSR im Modus „Leistung“.
Andere Ausstattungsvariante: Ryzen 7 5800U
Der Ryzen 7 5800U ist wie gemacht für Office-Aufgaben und leichtes Gaming. Das zeigt auch das Ergebnis von durchschnittlich 5845 Punkten im PCmark 10. Die reine CPU-Leistung ist mit 502 Punkten im Multi- und 85 Punkten im Single-Core-Benchmark in Cinebench R24 ebenfalls stark. Geekbench 6 attestiert dem AM06 Pro 1933 Punkte im Single- und 6928 Punkte im Multi-Core sowie 16682 Punkte im Grafikbenchmark.
Im abschließenden Test im Time Spy erzielt der Mini-PC 1459 Punkte, zusammengesetzt aus 1287 Grafik- und 6102 CPU-Punkten. Damit handelt es sich hier nicht um den schnellsten Ryzen 7 5800U, den wir bisher getestet haben, dieser ist aktuell im Nipogi AM02 Pro zu finden – welcher jedoch nur noch schwerlich verfügbar ist. Dennoch haben wir den AM06 Pro in Anno 1800 getestet, wobei wir wieder in einem Einzelspieler-Endlosspiel auf eine 50000-Einwohner-Metropole schauen. Im Full-HD mit niedrigen Einstellungen und aktiviertem FSR (Fidelity FX Super Resolution) im Modus „Ausgewogen“ erhalten wir durchschnittlich etwa 30 FPS, der hohe Detailgrad des Spiels geht so aber natürlich verloren.
Software: Mit welchen Betriebssystemen arbeitet der Nipogi AM06 Pro?
Auf dem Nipogi AM06 Pro kommt in beiden Fällen Windows 11 Pro zum Einsatz, das von Version 23H2 auf 24H2 aktualisiert werden muss. Ein vollständiger Virenscan mit Windows Defender fand keine Auffälligkeiten und auch Bloatware ist nicht vorinstalliert. Wer Linux nutzen möchte, hat auf jeden Fall mit dem 5700U-Modell sowie dem mit 7730U gute Karten, wo wir den Betrieb des auf Ubuntu basierenden Tuxedo OS vom USB-Stick versucht haben. Wichtig ist, über die erweiterten Wiederherstellungsoptionen von Windows das System ins BIOS starten zu lassen und dort Secure Boot auszuschalten, da es hier sonst zu Fehlern kommt. Weiterhin muss man die Bootreihenfolge ändern, damit der Rechner vom USB-Stick bootet. Alsdann startet Linux und nach kurzer Einrichtung zeigt sich der KDE-Desktop von Tuxedo OS. Hier sind WLAN, Bluetooth und Audio nutzbar, auch das Aufwecken aus dem Standby-Modus gelingt.
Stromverbrauch: Wie hoch ist die Leistungsaufnahme des Nipogi AM06 Pro?
Die Leistungsaufnahme des Ryzen 7 7730U hält sich erstaunlicherweise in Grenzen. Unter Volllast durch einen Stresstest mit Aida64 bezieht das gesamte System nicht mehr als 31,4 Watt, ohne Last liegt der Verbrauch bei unter 10 bis 12 Watt. Der Takt unter Last pendelt sich zwischen 2,3 und 2,5 GHz ein, zu Beginn liegt er bei 3,2 GHz, fällt dann aber recht schnell ab.
Andere Ausstattungsvariante: Ryzen 7 5700U
Die Leistungsaufnahme des Ryzen 7 5700U liegt im Alltag meist zwischen 16 und 20 Watt, bei Verwendung von alltäglichen Anwendungen, wie der Nutzung des Browsers, steigt sie auf bis zu 31 Watt. Setzt man das System unter Volllast, beträgt der Verbrauch in der Spitze bis zu 47 Watt. Die Temperatur des AM06 Pro 5700U liegt bei Start eines Stresstests bei etwa 72 Grad und steigt im Verlauf auf bis zu 78 Grad. Die Taktrate der CPU pendelt sich zwischen 3,09 und 3,2 GHz ein. Diese Werte können also mehr überzeugen als bei der Ausführung des Mini-PCs mit Ryzen 7 5800U.
Andere Ausstattungsvariante: Ryzen 7 5800U
Die Leistungsaufnahme im Idle liegt bei gerade einmal 12 Watt, kann aber bei Auslastung der CPU auf bis zu 54 W ansteigen. Der typische Verbrauch unter Volllast durch den Stresstest mit Aida64 liegt eher bei 36 W. Die Taktrate des Ryzen 7 wird zwar mit 4,4 GHz beworben, diese werden jedoch nur für knapp zwei Sekunden unter Last erreicht. Danach pendelt dieser sich bei 2,7 GHz ein. Die Maximaltemperatur ist mit 88 Grad auch niedrig genug, um zusätzliches Thermal Throttling, also temperaturbedingtes Heruntertakten der CPU, zu verhindern.
Lüfter: Wie laut ist der Nipogi AM06 Pro?
Nachdem der Lüfter beim Starten kurz voll aufdreht, haben wir schon mit dem Schlimmsten gerechnet, wurden aber schnell eines Besseren belehrt. Denn im Betrieb ist der Lüfter kaum zu hören. Im Idle verbringt er die meiste Zeit im Stillstand, unter Volllast dreht er erneut nur kurz auf. Danach ist er zwar aktiv, aber mit mehr als akzeptabler Lautstärke.
So erreicht das System mit Ryzen 7 7730U im normalen Desktop-Betrieb mit einzelnen geöffneten Programmen ohne Last nur 28 dB(A) am Gehäuse und 16 dB(A) aus einem Meter Entfernung. Schalten wir Last zu, kann er auch aufdrehen auf über 38 dB(A), dazu müssen wir ihn aber auch schon lange traktieren. Bei kurzzeitiger Last kommt die Lautstärke nicht über 32 dB(A) am Gehäuse. Auch die Temperatur des CPU-Package stieg erst über mehrere Stunden auf 82 Grad in der Spitze, blieb aber zumeist bei 78 Grad stehen. Eine frei einstellbare Lüfterkurve oder wenigstens vorgefertigte Lüfterprofile im BIOS gibt es nicht.
Andere Ausstattungsvariante: Ryzen 7 5700U
Die Lüfterlautstärke des AM06 Pro mit Ryzen 7 5700U ist ebenfalls von einer Verschlechterung geprägt, dem System scheint der Chip-Wechsel nicht bekommen zu sein. Denn im Test erinnert der Mini-PC eher an einen abhebenden Düsenjet als an einen Computer. So messen wir in der Spitze teils 52 dB(A) am Gehäuse – das ist mitunter mehr als bei einer Powerstation oder einem 3D-Drucker. Diese derart hohe Lautstärke erreicht das Gerät zwar nur kurzzeitig über wenige Sekunden, zu hoch ist das aber dennoch. Das gilt auch für die Lautstärke im Normalbetrieb ohne höhere Last, die ebenfalls zu hoch bei über 42 dB(A) liegt. Aus einem Meter Entfernung sind es meist 27 bis 33 dB(A), je nach Last. Interessanterweise stellen wir diese hohen Drehzahlen vor allem in Benchmark-Durchläufen oder bei Windows-Updates fest, wohingegen bei aktiven Stresstests mit Prime95 oder Aida64 größtenteils nur maximal 38 dB(A) erreicht werden.
Andere Ausstattungsvariante: Ryzen 7 5800U
Die Lautstärke der Variante mit Ryzen 7 5800U hält sich ebenfalls in Grenzen. Am Gehäuse liegt sie unter Volllast bei 28 dB, in einem Meter Entfernung nur noch bei 22 dB und ist damit schon fast nicht mehr sinnvoll von Umgebungsgeräuschen abgrenzbar. Die maximale Lautstärke beim kurzzeitigen Aufdrehen des Lüfters bei etwa 33 dB direkt am Gehäuse. Die gute Mischung aus nicht zu hohen Temperaturen und leiser Betriebslautstärke hat uns hier sehr gut gefallen. Auch hier gibt es keine anderen Lüftermodi im BIOS.
Bauform: Wie ist die Verarbeitung des Nipogi AM06 Pro?
Das Kunststoffgehäuse mit Abmessungen von 132,8 × 132,8 × 54,4 ist in allen Varianten des AM06 Pro identisch. Sein Design ist zeitlos und hat uns gefallen. Der in die Gehäuseecke integrierte Startknopf weicht von der Norm ab, was optisch abwechslungsreich ist. Allerdings kann man ihn so leichter aus Versehen drücken und den PC ausschalten – so im Test geschehen. Auch das Gewicht von 480 g macht den AM06 Pro nicht gerade zum portabelsten Mini-PC. Überall wiederkehrendes Design-Merkmal des PCs sind die schachbrettartigen Kacheln, die auf der Unterseite etwa anstelle klassischer schlitzförmiger Luftdurchlässe zum Einsatz kommen.
Die Komponenten sind leicht über vier in die Gummifüße integrierte Schrauben erreichbar, die Öffnung des Gehäuses ist unkompliziert. Im Test benötigen wir wenige Sekunden und können die Bodenplatte nach Lösen der Schrauben einfach abnehmen – nicht so wie bei anderen Mini-PCs, deren Kunststoffgehäuse von kleinen Haken derart verschlossen sind, sodass man sie nur mit viel Kraftaufwand lösen kann. Das gibt Pluspunkte in der B-Note. Das integrierte Mikrofon in der Front ist ein seltener Anblick, aber in unseren Augen sinnvoll.
Preis: Was kostet der Nipogi AM06 Pro?
Der Nipogi AM06 Pro ist inzwischen mit verschiedenen Prozessoren zu haben. Den preislichen Einstieg macht die Ausführung mit AMD Ryzen 5700U und 16/512 GB, die aktuell für 290 Euro (230-Euro-Coupon anwählen) zu haben ist. Weiterhin gibt es die deutlich stärkere Variante mit dem Ryzen 7 7730U und 16/512 GB, die man mit unserem Code TECHACE7J für aktuell 318 Euro bekommt.
Fazit
Der AM06 Pro ist erneut ein sehr starkes Aufgebot von Nipogi im Preisbereich um 300 Euro. Er bietet viele gute Features wie ein integriertes Mikrofon oder Stromversorgung über USB-C. Dabei ist nur eine Sache zu kurz gekommen: die SSD. Wer also mit vielen und vor allem großen Dateien zu arbeiten hat, wird mit dem AM06 Pro nicht glücklich.
Das wird auch mit der Ausführung mit Ryzen 7 5700U anstelle des zuvor genutzten Ryzen 7 5800U nicht besser, obwohl neben dem Prozessor auch die SSD getauscht wurde. Nun kommt – wir hielten es kaum für möglich – eine noch langsamere SATA-M.2-SSD zum Einsatz, die auf desaströs schlechte Übertragungsraten kommt. Nutzt man den Mini-PC jedoch nur für Office-Arbeiten oder leichtes Gaming, dürfte das Defizit kaum auffallen. Auch darüber hinaus zeigt die neue Variante des AM06 Pro Vor- und Nachteile. So ist die Leistung des Rechners spürbar gesunken und die Lautstärke des PCs gestiegen. Dafür ist der AM06 Pro in dieser Konfiguration deutlich günstiger und der Chip bleibt kühler als zuvor. Für den Preis ist das eine solide, aber keine herausragende Ausstattung.
Ganz frisch gibt es den AM06 Pro nun auch mit dem Ryzen 7 7730U, doch sollte man sich von dieser Änderung nicht verwirren lassen, denn sie ist identisch zum älteren Ryzen 7 5825U. Verkürzt gesagt also ein Refresh vom Refresh, das keine Verbesserungen bringt, nur den Namen ändert und das Produkt nur verteuert. Denn die wieder andere SSD bleibt langsam und auch sonst hat sich wenig getan, immerhin ist das System mit diesem Chip deutlich leiser als mit dem 5700U. Zum Preis von 318 Euro ist diese Variante aber zu teuer, gibt es doch bereits für 280 Euro eine leicht bessere Leistung, etwa beim Alliwava U58. Schlecht ist das System dadurch aber nicht und so bleibt es bei vier von fünf Sternen über alle Varianten hinweg.
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