Künstliche Intelligenz

Robotaxis für Europa: Bolt kooperiert mit Pony.ai für Level-4-Technologie


Während das Angebot autonomer Fahrdienste in den USA und China bereits in voller Fahrt ist, herrscht in Europa in diesem Bereich noch Stille. Das soll sich bald ändern. Denn der estnische Fahrdienstanbieter Bolt hat sich mit dem chinesischen Entwickler für autonome Fahrsysteme Pony.ai zusammengetan. Bolt will die Level-4-Technologie des Unternehmens nach Europa bringen und es zum Teil des Mobilitätsökosystems des Fahrdienstvermittlers (Ride Hailing) machen.

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Wie Bolt in seiner Ankündigung schreibt, plant das Unternehmen einen mehrphasigen Anlauf: So konzentriere sich der Anbieter in der ersten Phase, die laut Markus Villig, Gründer und CEO von Bolt, 2026 beginnen soll, auf „Tests unter realen Bedingungen, Sicherheitsvalidierung und Experience Design“. Damit lege Bolt „den Grundstein für einen vollständig autonomen, fahrerlosen Betrieb“. Ein Jahr später soll dann der Regelbetrieb beginnen.

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In welchem europäischen Land Bolt die autonomen Fahrzeuge zuerst auf die Straße bringen will, verrät das Unternehmen bislang nicht. Es heißt lediglich: „Die Zielstädte für die ersten Einsätze befinden sich sowohl in EU-Mitgliedstaaten als auch in europäischen Nicht-EU-Ländern“.

Villig sagte in der Ankündigung: „Autonome Fahrzeuge werden die Art und Weise, wie sich Menschen und Güter bewegen, grundlegend verändern.“ Bolts Ziel sei es, eine der ersten Plattformen zu sein, die vollständig fahrerlose autonome Fahrzeuge in der EU anbietet.

Das Unternehmen ist überzeugt, dass es als einzige unabhängige, in Europa gegründete Ride-Hailing-Plattform „einzigartig positioniert“ sei, „um autonome Fahrzeuge verantwortungsbewusst und effizient zu skalieren, in voller Übereinstimmung mit den europäischen Sicherheits- und Datenstandards“.

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Weiter sagt Bolt: „Durch die Kombination der Technologie von Pony.ai mit unserer regulatorischen Expertise und unserer breiten europäischen Präsenz wird die Partnerschaft die Verbreitung der Technologie für autonomes Fahren auf dem gesamten Kontinent weiter stärken“.

Pony.ai hat neben der Partnerschaft mit Bolt noch weitere Pläne in Europa: So unterzeichnete das Unternehmen im Oktober eine unverbindliche Absichtserklärung (MoU) mit Stellantis. Die beiden wollen gemeinsam autonome Fahrzeuge nach SAE-Level 4 entwickeln. Dabei liege der Fokus zunächst auf vollelektrischen, mittelgroßen Transportern, die ideal als Robotaxis geeignet seien. Stellantis will die Entwicklung und den Einsatz von Robotaxi-Lösungen in Europa beschleunigen.

Pony.ai hat schon reichlich Expertise mit autonomem Fahren: Das Unternehmen betreibt in China vollständig fahrerlose Robotaxi-Dienste in Peking, Guangzhou, Shanghai und Shenzhen. Es verfügt nach eigenen Angaben über eine Flotte von 961 Robotaxis, mit dem Ziel, bis Ende des Jahres 1000 Fahrzeuge zu erreichen.

Neben Pony.ai und seinen Partnern sehen weitere Unternehmen die Zeit reif für den Einzug von Robotaxis in Europa. Der US-Marktführer Waymo plant etwa ab 2026 Robotaxis in London anzubieten. Lyft will zusammen mit Baidu Robotaxis unter anderem auch in Deutschland anbieten. Auch Uber will in Deutschland vollständig fahrerlose Autos testen. Dabei setzt der US-Fahrdienstleister auf die Technik des chinesischen Softwareunternehmens Momenta. „Deutschland hat die globale Automobilindustrie seit mehr als einem Jahrhundert geprägt, und jetzt wird München mit autonomen Fahrzeugen die Zukunft mitgestalten“, sagte Dara Khosrowshahi, CEO von Uber.

Ebenso testet Volkswagen seit einigen Jahren autonome Fahrzeuge in Deutschland und hat kürzlich angekündigt, im Jahr 2026 einen eigenen Robotaxi-Dienst zunächst in Hamburg anzubieten.


(afl)



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