Künstliche Intelligenz
Russland verhindert 2-Faktor-SMS für Telegram und Whatsapp
Russische Netzbetreiber haben damit begonnen, SMS und Anrufe von Whatsapp und Telegram zu blockieren. Damit sollen jene Codes blockiert werden, die für 2-Faktor-Authentifizierung (2FA) neuer oder bestehender Konten der Messenger-Dienste notwendig sind. Parallel greift eine Beschränkung der SIM-Karten, die einzelne Bürger besitzen dürfen.
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Dies berichtet die russische IT-Nachrichtenwebseite kod.ru. Die Blockade der SMS und Anrufe war demnach zum 30. Oktober noch nicht von allen Netzbetreibern vollständig umgesetzt. Es dürfte sich allerdings nur um Tage handeln, bis die behördliche verordnete Maßnahme durchgängig umgesetzt ist. Whatsapp ist ein Dienst des US-Konzern Meta Platforms, der von der Russischen Föderation als „extremistisch“ eingestuft und verboten ist. Telegram wurde 2013 von einem russischen Brüderpaar gegründet, das den Dienst inzwischen von Dubai aus betreibt. Signal und Viber sind in Russland bereits seit 2024 gesperrt. Neuerdings versuchen die Netzbetreiber auf staatliches Geheiß, auch die Nutzung Telegrams und Whatsapps einzuschränken – nicht nur in der Russischen Föderation selbst, sondern auch in besetzten Gebiete wie der Krim.
Die beiden Messaging-Betreiber haben auf die Sperre reagiert. Hat ein Telegram-Nutzer eine offene Sitzung auf einem anderen Gerät, oder mehrere Konten und eine aktive Sitzung in mindestens einem Konto, schickt den Telegram den 2FA-Code für über den offenen Kanal. Zudem rufen Telegram und Whatsapp bestehende Anwender in Russland über die App dazu auf, ihre E-Mail-Adresse zu hinterlegen. Ratsam ist, eine bei einem ausländischen Provider gehostete Adresse zu verwenden. Sollte Authentifizierung notwendig werden, wollen Telegram und Meta die 2FA-Codes dann per E-Mail zustellen. Das hilft allerdings nur, wenn die Kunden auch tatsächlich ihre E-Mail-Adressen angeben, und es hilft nicht bei der Einrichtung neuer Konten.
P2P-SMS könnten helfen
Für diese hat sich Telegram einen Trick einfallen lassen: Es lädt russische Android-Nutzer dazu ein, ihr Handy zum Versand von maximal 100 SMS pro Monat freizugeben. Dann kann Telegram die 2FA-Codes über private russische Handys innerhalb des Landes versenden. Das soll die Zensur unterlaufen. Allerdings ist das heikel für die Teilnehmer, könnten sie doch den Argwohn des Regimes erregen, was ungesund sein kann.
Laut kod.ru probiert Telegram dieses Verfahren gerade mit einer kleinen Anzahl russischer User aus. Die Teilnahme am „Peer-to-Peer Login Program“ ist freiwillig. Ab einer gewissen Anzahl tatsächlich versandter SMS gibt es als Dankeschön einen Geschenklink für ein Premium-Abo Telegrams, der an Dritte weitergegeben werden kann. Premium-Nutzer werden nicht mit Werbung bedacht, können größere Dateien versenden, und profitieren von schnelleren Downloads sowie anderen Vorteilen.
Für iPhones gibt es das Peer-to-Peer Login Program bislang nicht, wohl weil iOS der Telegram-App den SMS-Versand verweigert. Übrigens können Telegram-User ihr Konto durch ein sogenanntes Cloud Password zusätzlich absichern; auch dafür kann eine E-Mail-Adresse hinterlegt werden, nämlich für den Fall, dass man das Cloud Password vergessen hat. Idealerweise ist das nicht die selbe wie die für 2FA-Codes genutzte Adresse.
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Behörde lässt Millionen SIM-Karten sperren
Ab sofort dürfen russische Staatsbürger nur noch maximal 20 SIM-Karten besitzen, Zuwanderer maximal zehn. Verfolgt wird das über ein staatliches Register, in dem auch jeder die unter seinem Namen registrierten SIM-Karten online einsehen kann. Dort kann sich jeder Russe auch die Neuausgabe von SIM-Karten unter seinem Namen verbitten.
Netzbetreiber haben Einblick und müssen nicht nur diese Einstellungen beachten, sondern auch überzählige SIM-Karten selbsttätig sperren. Kod.ru zitiert Behördenangaben, wonach dies aktuell 89.000 Russen und 37.000 Zuwanderer betrifft, die mehr SIM-Karten haben als erlaubt. Insgesamt wurden Anfang November auf einen Schlag demnach mehr als sieben Millionen Anschlüsse stillgelegt: 6,5 Millionen bei russischen Staatsbürgern und 757.000 bei Zuwanderern.
(ds)
Künstliche Intelligenz
Top 5: Die beste Akku-Kaffeemaschine im Test – mobil Espresso kochen & trinken
Espresso unterwegs kochen ist dank Akku-Kaffeemaschinen super einfach. Wir zeigen die Stärksten unter ihnen.
Ob beim Camping, auf Reisen, im Büro oder sogar im Auto: Mobile Espressomaschinen ermöglichen es Kaffeeliebhabern, hochwertigen Kaffee unterwegs zu trinken – und zwar viel günstiger als im Café.
Die Akku-Kaffeemaschinen zeichnen sich primär durch ihren kompakten Formfaktor aus, der sie zur idealen Reisebegleitung macht. Neben Pulverkaffee akzeptieren sie auch Kapseln, um in wenigen Minuten einen Espresso zu zaubern.
Äußerlich unterscheiden sich die mobilen Espressokocher kaum, je nach Preisklasse und Modell gibt es aber größere Unterschiede in Bezug auf die Kaffeequalität, die Menge an gekochtem Espresso pro Akkuladung und die Geschwindigkeit, in der das Wasser erhitzt und der Kaffee zubereitet wird.
Für unsere Bestenliste haben wir fünf unterschiedliche Modelle aus drei verschiedenen Preisklassen getestet, um die beste Akku-Kaffeemaschine für unterwegs zu finden.
Welche ist die beste Akku-Kaffeemaschine?
Unser Testsieger ist die Outin Nano für 117 Euro. Die wertige Verarbeitung, Effizienz bei der Zubereitung und der Espressogeschmack überzeugen hier auf ganzer Linie.
Als Technologiesieger platziert sich indes die Bostar für 60 Euro. Ihr Alleinstellungsmerkmal ist der wechselbare Akku, der sie so langlebiger macht.
Der Preis-Leistungs-Sieger ist die Everange für 66 Euro. Mit ihr bekommt man bis zu fünf Tassen geschmacklich guten Espresso pro Akkuladung und bis zu 90 Tassen, wenn man direkt mit heißem Wasser kocht.
Worauf muss man bei Akku-Kaffeemaschinen achten?
Elektrische Espressomaschinen mit Akku sind zwar noch recht neu, aber schon zahlreich bei diversen Online-Händlern vertreten. Das Gros stammt von No-Name-Herstellern, die sich alle gegenseitig im Hinblick auf Design und Technik „inspirieren“. Beim Formfaktor und Funktionsumfang gibt es meist nur minimale Unterschiede. Alle erinnern an einen großen Trinkbecher oder einen Thermobecher und passen in den Getränkehalter eines Autos. Überwiegend arbeiten sie entweder mit Nespresso-Kapseln und/oder gemahlenem Kaffeepulver. Die von uns getesteten Produkte arbeiten sowohl mit Kapseln als auch mit Pulver. Neben Nespresso-Kapseln sind manche von ihnen auch in der Lage, mit größeren Kapseln von beispielsweise Nescafé Dolce Gusto zu arbeiten.
Wichtig ist natürlich auch die Menge an Espressi, die man pro Akkuladung gebrüht bekommt. Obwohl so ziemlich alle mobilen Espressomaschinen mit einem 7500-mAh-Akku ausgestattet sind, unterscheidet sich die Menge von Maschine zu Maschine. Die Outin Nano, unser Testsieger, kommt beispielsweise auf fünf Tassen Espresso, während unser Technologiesieger Bostar nur maximal drei Tassen schafft. Auch wie lange man auf seinen Kaffee warten muss, ist unterschiedlich. Hier spielen neben der Akkuleistung noch zwei weitere Faktoren eine Rolle: die Menge an aufzuheizendem Wasser und die Extraktionslänge. Mehrere Geräte in unseren Tests legen hier 70 Sekunden für die Extraktion fest. Premium-Modelle wie die Wacaco Pixapresso, die wir bislang nicht testen konnten, ermöglichen beispielsweise verschiedene Brüharten und die Wahl unterschiedlicher Brühtemperaturen, die sich dann auch noch einmal auf die Wartezeit auswirken.
Die Reinigung des Geräts ist zum Glück relativ simpel. Ein wenig Wasser und ein Lappen reichen, um die Maschine selbst wieder sauber zu bekommen. Zur Not tut es auch ein Papiertaschentuch unterwegs, wobei natürlich die normale Reinigung nur verschoben, aber nicht damit ersetzt werden darf. Etwas schwieriger wird es mit dem benutzten Kaffeebecher, der unterwegs vorübergehend ausgerieben werden sollte. Manche Akku-Kaffeemaschinen verfügen über einen Reinigungsmodus, in welchem sie einmal mit Wasser durchspülen.
Wann lohnt sich eine Akku-Kaffeemaschine?
Die Anschaffung einer Akku-Kaffeemaschine ist sinnvoll, wenn man oft unterwegs ist und nicht immer auf den teuren Espresso vom Café zurückgreifen möchte. Dank der kompakten Form passen die tragbaren Espressomaschinen auch problemlos in den Rucksack oder die Handtasche.
Für Outdoor-Begeisterte stellen sie eine praktische Lösung dar, um beim Campen oder Wandern nicht auf den täglichen Genuss verzichten zu müssen. Für mehrtägige Trips oder Urlaub auf dem Campingplatz bietet sich zudem an, zusätzlich einen Wasserkocher mitzunehmen. Dadurch erspart sich die Espressomaschine das vorherige Aufwärmen und ist in der Lage, mit einer Akkuladung ein Vielfaches an Espresso zu kochen. Bei unseren getesteten Produkten kommen wir bei manchen Modellen so auf bis zu 90 Tassen, bis man sie wieder aufladen muss.
Wie funktionieren Akku-Kaffeemaschinen?
Sie arbeiten alle nach dem gleichen Prinzip: Oben wird in ein Reservoir Wasser eingefüllt, das wird erhitzt und dann durch die unten eingesteckte Nespresso-Kapsel oder das Pulverfach gepresst. An der Unterseite fließt der Kaffee dann in den angesteckten Plastikbecher. Wer will, kann das Gerät aber auch über eine stilvollere Tasse halten oder darauf stellen. Manche Hersteller bieten als Zubehör auch Stative an, mit denen die Espressomaschine über einer Tasse schwebend platziert werden kann. Die einschlägigen 3D-Druck-Foren halten Pläne für solche Ständer zum Selbstausdrucken bereit.
Neben der Pumpe ist der wichtigste Teil der Kaffeemaschinen der integrierte Lithium-Ionen-Akku, der – je nach Modell – zwischen drei und fünf Tassen Kaffee aus kaltem Wasser zaubert. Wer kochendes Wasser einfüllt, kann durchaus 20 und mehr Tassen ziehen, bis der Akku wieder aufgeladen werden muss. Die Maschinen benötigen im Schnitt zwischen vier bis sechs Minuten, um aus kaltem Wasser einen Kaffee zu produzieren. Schließlich muss das Wasser erst einmal die idealen 90 bis 96 °C erreichen, um anschließend mit einem Druck von rund 15 bis 20 bar den Espresso zu brühen.
Entkalken mussten wir keine einzige Maschine, obwohl wir teilweise 30 und mehr Kaffees gezogen hatten. Die Hersteller raten von aggressiven Entkalkern ab, sondern empfehlen lediglich das Auswischen des Wassertanks mit einem Tuch. Alle Maschinen verfügen über einen fest schließenden Deckel für den Wassertank, was beim Erhitzen unterwegs wegen der Verbrühungsgefahr wichtig ist.
Das Aufladen der Akkus dauert je nach Modell zwischen 2,5 und 3 Stunden. Wer morgens frischen Kaffee will, hängt die Maschine einfach über Nacht an ein USB-C-Netzteil. Keine einzige Maschine ist in der Lage, bei fast leerem Akku und angeschlossenem Netzteil Kaffee zu machen.
Was kosten Akku-Kaffeemaschinen?
Die Preise für die Maschinen unterscheiden sich teilweise stark. Einfache Modelle gibt es bereits ab 30 Euro, teurere Modelle sind für über 100 Euro erhältlich. Ab etwa 60 Euro bekommt man unserer Erfahrung nach dann auch echt solide Exemplare, die sowohl geschmacklich guten Espresso kochen, als auch effizient in der Zubereitung des Kaffees sind.
Teure Modelle warten häufig mit einer hochwertigeren Verarbeitung, schnellerem Brühen und Zusatzfunktionen wie der Wahl der Brühtemperatur auf. Bei günstigeren Modellen kann es hingegen dann sein, dass diese aufgrund billiger Verarbeitung schneller kaputtgehen oder nur befriedigende Ergebnisse bei der Kaffeezubereitung liefern.
Fazit
Wer unterwegs nicht auf die tägliche Tasse Espresso verzichten möchte, erhält mit tragbaren Akku-Kaffeemaschinen die Lösung für das Problem und erspart sich den teuren Espresso von der Tankstelle oder dem Café. Was die Qualität angeht, darf man bei den kompakten Kaffeekochern natürlich keine Wunder erwarten, manche Modelle aus unseren Tests haben uns dann aber doch mit einem runden Geschmacksprofil und guter Textur überrascht.
Vom Aufbau und dem Funktionsumfang unterscheiden sich die meisten Maschinen kaum voneinander. Erst im hohen Preisbereich kommen diverse Zusatzfunktionen hinzu, die das mobile Espressoerlebnis ein Stück weit mehr bereichern. Allerdings bekommt man schon ab 60 Euro super kompetente Kaffeespender, an denen es nur wenig auszusetzen gibt und die einen soliden Espresso kochen.
Besonders Vielreisende profitieren natürlich von den portablen Espressomaschinen, aber auch für Campingfans ist eine Anschaffung sinnvoll. Hier lohnt es sich dann auch, zusätzlich den Wasserkocher einzupacken, um noch mehr Espresso aus einer Akkuladung herauszuholen.
In unserer Bestenliste zeigen wir Modelle aus drei Preiskategorien, um die Bandbreite an Qualität und Leistung abzubilden, die man beim Kauf einer tragbaren Espressomaschine erwarten kann. Unser Testsieger ist die Outin Nano. Als Technologiesieger sticht die Bostar hervor. Wer das Meiste zu einem guten Preis herausholen möchte, ist hier mit unserem Preis-Leistungs-Sieger Everange gut beraten.
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Standortdaten: Bundesregierung kauft bei Datenbrokern ein
Wer eine Wetter-App nutzt oder am Smartphone daddelt, ahnt meist nicht, dass die dabei anfallenden GPS-Koordinaten auf dem digitalen Markt landen könnten – und von dort direkt auf den Monitoren staatlicher Ermittler. Was nach einem fernen Überwachungsszenario klingt, ist in Deutschland eine realistische Option: In einer Antwort auf eine Anfrage der Linksfraktion räumt die Bundesregierung ein, dass der Bezug personenbezogener Daten von kommerziellen Datenhändlern im Einzelfall angemessen sein könne. Eine systematische Erfassung dieser Einkäufe findet jedoch nicht statt. Besonders brisant ist dabei das Ausmaß des globalen Handels: Allein 3,6 Milliarden Standortdaten von elf Millionen Handys aus Deutschland wurden Journalisten schon als Kostprobe angeboten. Diese Datenflüsse entstehen oft über Softwarepakete Dritter (SDKs) oder beim „Real Time Bidding“ in der Online-Werbung.
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Die Regierung versucht den potenziellen Datenkauf rechtlich zu legitimieren, indem sie Werbedatenbanken als „allgemein zugängliche Quellen“ einstuft. Experten halten diese Interpretation für brandgefährlich. Der Münchner Strafrechtler Mark Zöller bezeichnet einen möglichen Kauf durch Sicherheitsbehörden mangels Rechtsgrundlage gegenüber dem BR als illegal. Die Bundesdatenschutzbeauftragte Louisa Specht-Riemenschneider hebt hervor, dass selbst öffentlich zugängliche Daten dem Persönlichkeitsschutz unterliegen und ein massenhafter Ankauf zwangsläufig unbeteiligte Personen treffe. Der wissenschaftliche Dienst des Bundestags sieht zudem in einem von Netzpolitik.org veröffentlichten Gutachten Anzeichen dafür, dass der Datenkauf schon Teil des behördlichen Informationsmanagements wird. Damit könnten Geheimdienste Kontrollinstanzen umgehen und Informationen erlangen, die sie durch klassische Überwachung nicht legal erheben dürften. Andere Forscher warnten schon 2024: Geheimdienstliche Datenkäufe verletzen verfassungsrechtliche Standards.
Linke fordert gesetzlichen Riegel
Trotz des öffentlichen Interesses hüllt sich die Exekutive bei konkreten Details in Schweigen. Informationen über genutzte Anbieter wie Datarade oder Venntel sowie über spezifische Methoden behandelt sie als Staatsgeheimnis: Eine Beantwortung der Fragen zu polizeilichen Vorgehensweisen könne die Arbeitsfähigkeit der Sicherheitsbehörden gefährden und „feindliche Mächte“ zu Abwehrstrategien verleiten. Dabei erweist sich der Datenhandel als Bumerang für die staatliche Sicherheit: Reportern gelang es bereits, anhand von Broker-Daten Bewegungsprofile hoher Beamter und von Geheimdienstmitarbeitern zu erstellen. Auch für Militäreinrichtungen und kritische Infrastruktur geht von der Verfügbarkeit dieser präzisen Datensätze ein erhebliches Risiko aus, da ausländische Dienste diese zur Aufklärung nutzen können.
Während das Bundesumweltministerium den Handel mit persönlichen Daten zum Selbstzweck als unvereinbar mit dem Datenschutzrecht bezeichnet, setzt die Bundesregierung als Ganze vor allem auf die Sensibilisierung der eigenen Beschäftigten. Sie gibt Tipps zur Konfigurierung privater IT, während sie gleichzeitig das Geschäftsmodell der Databroker als potenzieller Kunde stützt. Die EU-Kommission warnt derweil vor intransparenten Praktiken, die das Vertrauen in digitale Märkte zerstören und Grundrechte untergraben. Die linke Digitalpolitikerin Donata Vogtschmidt fordert daher einen gesetzlichen Riegel, damit Sicherheitsbehörden den unkontrollierten Handel mit Werbedaten nicht weiter anheizen. Eine stärkere Transparenz oder gar ein Verbot des behördlichen Datenankaufs sind aber nicht in Sicht, da das parlamentarische Informationsrecht im Sicherheitsbereich hinter das Staatswohl zurücktreten muss.
(mki)
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Bericht: China soll funktionierendes EUV-Lithografie-System haben
China soll Anfang 2025 den ersten grundsätzlich funktionierenden Prototyp eines EUV-Lithografie-Systems fertiggestellt haben. EUV steht für extrem-ultraviolettes Licht, das mit einer Wellenlänge von 13,5 Nanometern feinste Transistorstrukturen in Silizium-Wafern ermöglicht.
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Über das Projekt berichtet die US-Nachrichtenagentur Reuters, die laut eigenen Angaben mit diversen beteiligten Personen gesprochen hat. Sie gibt erstmals seit Jahren einen realistischen Einblick, wie weit Chinas Chipindustrie ist. Häufig gibt es nämlich Falschmeldungen, unter anderem aufgrund von Übersetzungsfehlern oder auch Propaganda mit vermeintlich neuartigen Lasertechnologien.
Der EUV-Club ist exklusiv
Bisher ist EUV-Lithografie die einzige Technik, um komplexe Chips ab der 5-Nanometer-Generation wirtschaftlich sinnvoll in Masse herstellen zu können (solche Halbleiter haben keine echten 5-nm-Strukturen; die Namen sind seit vielen Jahren nur noch Marketing). ASML aus den Niederlanden ist weltweit die einzige Firma, die EUV-Lithografie-Systeme in Serie herstellen kann, weil deren Aufbau so komplex ist.
Ein EUV-System kostet 160 Millionen bis 200 Millionen Euro. Systeme mit der nochmals verbesserten Technik High-NA EUV (EUV mit hoher numerischer Apertur) landen bei circa 350 Millionen Euro. Chinesische Firmen sind aufgrund von Exporteinschränkungen von allen EUV-Systemen abgeschnitten und bekommen nur noch ältere Typen, die mit tief-ultraviolettem Licht (Deep Ultraviolet, DUV), also einer Wellenlänge von 193 statt 13,5 Nanometern arbeiten.

Ein offenes High-NA-EUV-System von ASML. Selbst durchoptimiert ist diese Generation so groß, dass sie neue Halbleiterwerke mit höheren Decken erfordert.
(Bild: ASML)
Die Exporteinschränkungen funktionieren offenbar gut, denn selbst, wenn China an Systeme von ASML gelangt, sind sie ohne ASML-Support nicht viel wert. Ingenieure der Firma helfen etwa bei der Einrichtung und der regelmäßigen Wartung innerhalb der Halbleiterwerke.
Huawei überall involviert
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Laut Reuters steht Huawei im Kern der chinesischen Halbleiter-Bemühungen: vom Chipdesign über die Fertigungsausrüstung bis hin zur Herstellung und endgültigen Integration in Produkte wie Smartphones soll die Firma beteiligt sein.
Huawei soll auch seit mindestens 2020 versuchen, im großen Stil ASML-Ingenieure abzuwerben, mit Fokus auf chinesische Mitarbeiter. Ein Team ehemaliger ASML-Mitarbeiter soll in China unter Falschnamen arbeiten, um das Projekt möglichst geheim zu halten. ASML hat zwar Verschwiegenheitsklauseln in den eigenen Verträgen, die sich in China jedoch kaum durchsetzen lassen. Zu den abgeworbenen Ingenieuren zählt angeblich Lin Nan, früher bei ASML als Leiter der Lichtquellentechnologie bei ASML in hoher verantwortlicher Position.
Mittels Reverse-Engineering und Bauteilen sowohl aus DUV- als auch aus EUV-Systemen von ASML soll China den eigenen Prototyp gebaut haben. Ohne das Wissen der abgeworbenen ASML-Ingenieure wäre das nicht möglich gewesen, zitiert Reuters eine Quelle. Rund 100 Studienabsolventen sollen zudem am laufenden Band ASML-Komponenten zerlegen und wieder zusammenbauen, um deren Aufbau zu verstehen.
Prototyp mit Schwächen
Der aktuelle Prototyp soll noch krude aussehen und viel mehr Platz beanspruchen als ASMLs EUV-Systeme. Auch könne China noch keine funktionierenden Chips damit herstellen.
Ein Knackpunkt sind offenbar die benötigten optischen Bauelemente. Für einige notwendige Spiegel hat selbst ASML nur einen einzigen Zulieferer: Zeiss Semiconductor Manufacturing Technology (SMT) aus Deutschland. Stellt man sich einen runden EUV-tauglichen Spiegel wie die Oberfläche der Erdkugel vor, entspricht die größte Unebenheit einem Spielzeugauto auf der Erde. Chinesische Zulieferer sollen diese Reinheit bislang nicht replizieren können.
Unrealistischer Zeitplan
Interne Pläne sollen derweil vorsehen, dass chinesische Chipfertiger ab 2028 Halbleiter mit EUV-Lithografie herstellen. Das sehen laut Bericht allerdings selbst Projektbeteiligte nicht als realistisch an. Ein großes Problem: Die Hürde vom Prototypstatus zur Serienreife ist extrem hoch.
ASML hatte 2001 intern einen ersten funktionierenden Prototyp. 2006 begannen Installationen bei Forschungspartnern wie dem IMEC. Die ersten kommerziell nutzbaren EUV-Prozesse brachten 2018 beziehungsweise 2019 die asiatischen Chipauftragsfertiger Samsung mit 7LPP und TSMC mit N7+. In der Zwischenzeit wäre ASML beinahe das Geld ausgegangen. Heutzutage nutzen TSMC, Samsung, Intel und die Speicherhersteller SK Hynix sowie Micron EUV-Systeme von ASML in breiter Masse.
Selbst mit dem Vorwissen der abgeworbenen ASML-Ingenieure dürfte China noch einige Jahre benötigen, um eigene Lithografie-Systeme mit derart komplexer Technik serienreif zu bekommen. Und dann dürfte sich im Ausland schon High-NA EUV etabliert haben.
(mma)
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