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Samsung Galaxy S25 FE im Test: Top-Smartphone als Kompromiss oder Mogelpackung?
Das Galaxy S25 FE verspricht Flaggschiff-Technik zum Mittelklassepreis. Im Vergleich zum Vorgänger scheint sich aber nur wenig geändert zu haben.
Zum fünften Mal bringt Samsung eine Fan-Edition seiner Galaxy‑S‑Reihe auf den Markt. Die Modelle kombinieren High-End-Features mit gezielten Abstrichen, um Flaggschiff-Technik zum Mittelklassepreis anzubieten – zumindest in der Theorie.
Auch beim Galaxy S25 FE bleibt die UVP zunächst hoch, sinkt jedoch traditionell schnell. Optisch wirkt das Smartphone hochwertig und schlanker als der Vorgänger, technisch erinnert jedoch vieles an das S24 FE. Wir klären im Test, ob die neue Fan-Edition ein gelungener Kompromiss oder eher ein lauer Aufguss ist.
Design
Das Design des Samsung Galaxy S25 FE zeigt sich vertraut – auf den ersten Blick könnte man es leicht mit dem Galaxy S25+ oder dem S24 FE verwechseln. Samsung bleibt seiner klaren, minimalistischen Formensprache treu: Auf der Rückseite finden sich drei einzeln eingefasste Kameralinsen, eingebettet in ein kantiges Gehäuse mit Metallrahmen sowie Glasrückseite.
Die Verarbeitung überzeugt durchweg. Von der früheren Kunststoffanmutung älterer FE-Modelle ist nichts mehr zu spüren – das S25 FE wirkt solide, hochwertig und elegant. Gleichzeitig ist die Optik, gerade im direkten Vergleich zu neueren Konkurrenten, etwas konservativ und nur dezent modernisiert.
Mit Abmessungen von 161,3 × 76,6 × 7,4 mm liegt das Smartphone nahezu auf dem Niveau seines Vorgängers und ist nur minimal größer als das S25+. Das Gewicht bleibt mit 190 g angenehm im Rahmen. Positiv: Die Display-Ränder sind etwas schmaler geworden, das Gehäuse ist zudem dünner, was für einen edleren Look sorgt.
Wie schon beim Vorgänger ist das Gehäuse nach IP68 zertifiziert und damit gegen Staub und Wasser geschützt – ein Detail, das man in dieser Preisklasse keineswegs als selbstverständlich ansehen kann.
Display
Das AMOLED-Display des Samsung Galaxy S25 FE wird nun durch widerstandsfähiges Gorilla Glass Victus+ geschützt, was die Alltagstauglichkeit erhöht und Kratzern besser vorbeugt. An den grundlegenden Spezifikationen hat sich gegenüber dem S24 FE allerdings wenig verändert: Die Bilddiagonale beträgt 6,7 Zoll bei einer Auflösung von 2340 × 1080 Pixeln, was eine scharfe Darstellung mit rund 385 PPI ermöglicht. Zum Vergleich: Das S25+ bietet hier eine 3K-Auflösung.
Die Screen-to-Body-Ratio liegt bei starken 89 Prozent – ein ausgezeichnetes Verhältnis. Deutliche Fortschritte zeigt Samsung bei der Displayhelligkeit: Mit bis zu 1900 Nits Spitzenwert bleibt der Bildschirm auch bei direkter Sonneneinstrahlung hervorragend ablesbar.
Auf die LTPO-Technologie der teureren S25-Modelle muss das FE allerdings verzichten. Die Bildwiederholrate erreicht zwar bis zu 120 Hz, lässt sich jedoch nicht stufenlos anpassen, sondern wechselt lediglich zwischen festen Stufen. Das PWM-Dimming liegt bei vergleichsweise niedrigen 240 Hz, was bei empfindlichen Nutzern zu Unwohlsein führen könnte.
Wie gewohnt liefert das AMOLED-Panel eine exzellente Bildqualität mit kräftigen Farben, satten Kontrasten und ausgezeichneter Blickwinkelstabilität. Insgesamt präsentiert sich der Bildschirm also als eine der klaren Stärken des Galaxy S25 FE – typisch Samsung.
Kamera
Auch beim Kamera-Setup bleibt Samsung beim Galaxy S25 FE der bisherigen Linie treu. Auf der Rückseite sitzt eine Triple-Kamera, bestehend aus einer 50-Megapixel-Hauptlinse mit optischer Bildstabilisierung (OIS), einer 12-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera sowie einer 8-Megapixel-Telelinse mit dreifachem optischem Zoom – exakt die gleiche Kombination wie beim Vorgängermodell. Dazu kommt wieder eine Frontkamera mit 12 Megapixeln.
Im Vergleich zum S25+ fällt vorwiegend die Telekamera etwas ab, da sie eine geringere Auflösung bietet. Hier hätte sich Samsung etwas mehr Innovation erlauben dürfen, beispielsweise durch die stärkere Telelinse aus dem größeren Modell. Insgesamt liefert das Kamera-Setup solide Ergebnisse, bleibt aber eher evolutionär als revolutionär – bewährt, aber ohne echte Neuerungen. Gefühlt tut sich hier seit Jahren wenig.
Dennoch liefert auch das S25 FE beeindruckende Fotos. Die Bildqualität überzeugt mit klaren Details, hohem Dynamikumfang und natürlichen Farben – auch wenn diese manchmal etwas zurückhaltend wirken. Die Telelinse bietet einen dreifachen optischen Zoom. Bis zu einer zehnfachen Vergrößerung lassen sich noch gute Ergebnisse erzielen, darüber hinaus nimmt das Bildrauschen stark zu. Bis zu 30-fach ist möglich.
Der Nachtmodus arbeitet zuverlässig: Er hellt dunkle Szenen spürbar auf und sorgt für sehenswerte Aufnahmen, ohne dass das Bildrauschen störend auffällt. Am besten schneidet hier das Hauptobjektiv ab. Die KI greift dabei gelegentlich unterstützend ein – so entstehen mit der Telelinse beeindruckende Mondaufnahmen, die jedoch softwareseitig nachbearbeitet werden.
Im direkten Vergleich zeigen vor allem das Galaxy S25 und S25+ bei schwierigen Lichtbedingungen und Teleaufnahmen noch einmal bessere Resultate – sie holen feinere Details heraus und rauschen weniger. Für den Alltag und die meisten Anwendungsfälle liefert das S25 FE dennoch rundum gute Fotos und ein verlässliches Kameraerlebnis. Auch Selfies sehen klasse aus, Videos sind bei 4K-Auflösung mit 60 FPS (Frames pro Sekunde) möglich oder bei 8K mit 30 FPS.
Samsung Galaxy S25 FE – Originalaufnahmen
Ausstattung
Beim Prozessor geht das Galaxy S25 FE innerhalb der neuen S25-Reihe den deutlichsten Kompromiss ein. Statt eines Qualcomm-Chips verbaut Samsung den Exynos 2400, der bereits im Galaxy S24 und S24+ zum Einsatz kam. Im Vergleich zum S24 FE mit dem leicht abgespeckten Exynos 2400e bedeutet das immerhin einen kleinen Fortschritt. Die Performance passt im Alltag: Das System läuft flüssig und stabil, Apps starten schnell, und auch anspruchsvollere Spiele sind problemlos spielbar.
In der Grafikleistung liegt das FE jedoch etwas hinter dem S25 und S25+, die mit dem stärkeren Snapdragon 8 Elite ausgestattet sind. Mit rund 4200 Punkten im 3DMark Wild Life Extreme bewegt sich das S25 FE aber weiterhin im oberen Mittelfeld – nicht ganz Flaggschiff-Niveau, aber mehr als ausreichend für die meisten Nutzer. Allerdings wird das Smartphone unter hoher Auslastung spürbar warm, dann drosselt die CPU die Leistung.
Beim Speicher stehen 128, 256 oder 512 GB zur Wahl. Da eine microSD-Erweiterung nicht möglich ist, empfiehlt sich mindestens die 256-GB-Variante. Der Arbeitsspeicher umfasst 8 GB RAM und liegt damit leicht unter dem Niveau der größeren S25-Modelle.
Die Ausstattung ist auf modernem Stand: USB-C 3.2, Wi-Fi 6E, Bluetooth 5.4, NFC und 5G sind an Bord, ebenso eSIM-Unterstützung. Der Fingerabdruckscanner unter dem Display arbeitet schnell und zuverlässig. Wi-Fi 7 wäre allerdings schön gewesen, UWB (Ultra-Wideband) fehlt.
Auch der Stereo-Sound kann überzeugen – klar, laut und ausgewogen. Zusätzlich bietet Samsung die Funktion Adapt Sound, die nach einem kurzen Hörtest die Klangwiedergabe individuell anpasst. So werden hohe Frequenzen oder leise Passagen gezielt verstärkt, was vor allem älteren oder hörgeschwächten Nutzern zugutekommt. Die Funktion wirkt jedoch nur bei der Nutzung von Kopfhörern.
Software
Eine der größten Stärken des Galaxy S25 FE bleibt – typisch für Samsung – die Software, sofern man sich mit der eigenständigen Optik von One UI anfreundet. Das Smartphone wird mit Android 16 und One UI 8 ausgeliefert. Samsung garantiert sieben Jahre Software- und Sicherheitsupdates, was im Android-Bereich immer noch vorbildlich ist. Zum Testzeitpunkt war der Sicherheitspatch aktuell.
Das neue „Now Brief“-Widget bündelt auf dem Homescreen Wetter, Termine und Verkehrsinformationen, während die „Now Bar“ Live-Infos wie Stoppuhren oder Erinnerungen bietet. Wie gewohnt installiert Samsung zahlreiche eigene Apps neben den Google-Diensten, die sich bei Bedarf deaktivieren, aber nicht vollständig deinstallieren lassen.
Das S25 FE unterstützt die kompletten Galaxy-AI-Funktionen der S25-Serie. Statt Bixby greift Samsung dabei stärker auf Googles Gemini zurück, das mit seinen AI Agents App-übergreifende Aufgaben übernimmt – etwa die Suche nach Sport-Events mit automatischem Kalendereintrag oder die Restaurantwahl nach persönlichen Vorlieben.
Weitere KI-Features sind die sprachgesteuerte Suche in den Einstellungen, AI Select zum Zuschneiden von Bildschirminhalten und Circle to Search, das nun auch Musik erkennen kann. Der integrierte Dolmetscher übersetzt Gespräche und Telefonate in Echtzeit, wenn auch mit leichter Verzögerung. Hinzu kommen KI-gestützte Fotofunktionen wie der Radierer oder das Entfernen von Spiegelungen, die im Test erstaunlich zuverlässig arbeiten.
Akku
Der Akku des Galaxy S25 FE bietet nun eine Kapazität von 4900 mAh und liegt damit auf dem Niveau des S25+, was gegenüber dem Vorgänger ein kleiner Zugewinn ist. Unser üblicher Battery Test von PCMark ließ sich allerdings aufgrund von Kompatibilitätsproblemen mit One UI 8 und Android 16 nicht durchführen.
Im Praxistest zeigte sich, dass die Akkulaufzeit etwas kürzer ausfällt als beim S25+. Grund dafür ist die geringere Effizienz des Exynos-Chips. In der Regel schafft das S25 FE zwar locker einen Tag, hält aber im Durchschnitt rund zwei Stunden weniger durch als das Plus-Modell mit Qualcomm-Prozessor – einer der wenigen echten Schwachpunkte des abgespeckten Premium-Geräts.
Positiv: Samsung hat das Laden deutlich verbessert. Das S25 FE unterstützt nun 45 W Schnellladen – allerdings messen wir in der Praxis hier eher 30 W. Damit ist eine vollständige Ladung in etwa einer Stunde möglich. Auch kabelloses Laden mit 15 W ist möglich, ebenso wie das Reverse-Wireless-Charging anderer Geräte mit bis zu 4,5 W.
Preis
Die UVP des Galaxy S25 FE ist mit 749 Euro für 128 GB, 809 Euro für 256 GB und 929 Euro für 512 GB eindeutig zu hoch angesetzt. Inzwischen sind die Preise jedoch deutlich gefallen: Aktuell ist das Modell mit 128 GB schon ab etwa 515 Euro erhältlich. Empfehlenswerter ist jedoch die 256-GB-Variante, die derzeit bei rund 559 Euro liegt. Die Ausführung mit 512 GB Speicher kostet aktuell schon 749 Euro.
Fazit
Das Samsung Galaxy S25 FE überzeugt mit einem tollen Display, starker Performance und einer guten Kamera. Die Verarbeitung mit Metallrahmen und Glasrückseite ist wie gewohnt exzellent, optisch ist das Modell kaum vom regulären S25+ zu unterscheiden. Der Akku ist leicht gewachsen, und der Prozessor bietet im Vergleich zum S24 FE ein kleines Leistungsplus.
Allerdings wirkt es, als hätte sich Samsung in diesem Jahr etwas weniger Mühe gegeben. Das Kamera-Setup entspricht weitgehend dem der letzten FE-Generationen, und der Exynos 2400 bleibt im Hinblick auf Grafikleistung und Energieeffizienz klar hinter den Snapdragon-Chips der teureren Modelle zurück. Die Akkulaufzeit fällt entsprechend etwas kürzer aus als beim S25+.
Zum Marktstart war der Preis in unseren Augen zu hoch – ein reguläres S25+ bot kurzzeitig das bessere Gesamtpaket zum nahezu gleichen Preis. Inzwischen sind die Preise spürbar gefallen. Bald könnte die 500-Euro-Grenze in Reichweite liegen. Dann wird aus der Fan-Edition auch ein echter Preis-Leistungs-Tipp.
Wer ein möglichst komplettes Smartphone mit starker Kamera und optischem Zoom sowie langjährigem Software-Support sucht, findet im S25 FE weiterhin einen soliden Kompromiss – auch wenn der Mehrwert gegenüber dem Vorgänger kleiner ausfällt als in früheren Jahren.
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7-Jähriger bestellt auf Google Play für 34.000 Euro: Papa muss zahlen
Ein deutscher Familienvater bleibt auf Google-Rechnungen in Gesamthöhe von mindestens 33.748 Euro sitzen, die sein Sohn durch verbotene Bestellungen von Spielen und Spieleinhalten im Google Play Store verursacht hat. Das Kind war im Zeitraum der Bestellungen sieben bis achteinhalb Jahre alt und nutzte offenbar ein Google-Play-Konto der Firma des Vaters. Dass dieser seinem Kind solche Bestellungen ausdrücklich untersagt hatte, tut nichts zur Sache, sagt das Landgericht Karlsruhe.
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Es stellt in seinem Urteil (Az. 2 O 64/23) auf die sogenannte Anscheinsvollmacht ab. Dabei besteht zwar tatsächlich keine Vollmacht, das Gegenüber (hier: Google) darf sich aber auf den bei ihm gutgläubig entstandenen Anschein verlassen, dass eine Vollmacht bestünde. Das Alter des Kindes spielt dabei keine Rolle: Entscheidend ist die Geschäftsfähigkeit des Vertretenen, also des Vaters, nicht des Vertreters. Rechtlicher Schutz des Kindes vor Verschuldung greift nicht, weil sich das Kind ja nicht verschuldet, sondern nur der Vater finanziell belastet wird. Der Vater ist mit seiner Klage auf Rückerstattung gescheitert, könnte jedoch Rechtsmittel einlegen.
Der hohe Geldbetrag stört das Gericht übrigens nicht. Im Gegenteil: Bei kurzfristiger unautorisierter Nutzung fremder Nutzerkonten entstünde in der Regel noch keine Anscheinsvollmacht. Aber gerade, weil das Kind in gut eineinhalb Jahren insgesamt 1.210 kostenpflichtige Bestellungen aufgegeben hat, durfte sich Google darauf verlassen, dass alles mit rechten Dingen zuging. „Denn die unbeanstandete Verwendung eines Nutzerkontos auf einer Vertriebsplattform für digitale Inhalte über einen so langen Zeitraum und mit einer derart hohen Anzahl an Transaktionen und Transaktionsvolumen wie hier begründet zweifellos einen Rechtsschein gegenüber dem Plattformbetreiber“, führt die zweite Zivilkammer aus.
Scheidung, Umzug und ein Android-Tablet
Der Vater ist langjähriger Softwareentwickler und Inhaber eines entsprechenden Unternehmens. Dafür kaufte er ein Android-Tablet, um bestimmte Testkäufe zu tätigen. Dabei richtete er mit einer auch für Firmenzwecke genutzten Kreditkarte und einer eigens angelegten E-Mail-Adresse ein Google-Play-Konto ein. Nach Ende der Tests gab er das Tablet 2019 seinem damals fünfeinhalb Jahre alten Sohn, ohne das Google-Konto zu ändern. Das ist ein Verstoß gegen Googles Geschäftsbedingungen, die die Überlassung von Konten an Dritte untersagen.
Von 30.08.2019 bis 22.07.2020 tätigten Vater und Sohn gemeinsam bei Google Play acht Käufe im Gesamtwert von 47,92 Euro. Weitere Ausgaben untersagte der Vater, woran sich das Kind zunächst auch hielt. Der Vater verzichtet allerdings auf die verfügbaren Schutzmaßnahmen wie Ausgabenlimit, Guthabenkonto statt Kreditkarte, oder ein separates Kinderkonto. Vor Gericht gab er an, davon ausgegangen zu sein, dass Käufe bei Google Play nur nach Bestätigung mittels Passwort möglich seien. Doch das hätte er besser wissen müssen, meint das Gericht, schließlich habe er anfangs ja acht Bestellungen für das Kind durchgeführt.
Leider folgten eine Scheidung der Eltern und ein Umzug der Familie. In diesem Tohuwabohu bediente sich das inzwischen sieben Jahre alt gewordene Kind heimlich aber ausgiebig bei Google Play. Von 02.02.2021 bis 21.09.2022 löste es 1.210 Bestellungen von jeweils 0,99 bis 109,99 Euro aus, was insgesamt mindestens 33.748 Euro gekostet hat. „Die Einkäufe bezogen sich ganz überwiegend auf den Erwerb von Spielen oder Spielinhalten“, stellt das Gericht, das am Sachverhalt keine Zweifel hegt, fest.
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Bestellbestätigungen ergingen an die Jahre zuvor für die ursprünglichen Tests eingerichtete E-Mail-Adresse, die längst niemand mehr betreute. Die Kreditkartenbelastungen fielen angesichts mehrerer Auslandsreisen und anderer Firmenausgaben erst im 19. Monat auf.
(ds)
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Test: Das neue MacBook Pro mit M5 – und ohne Netzteil
Auf eine Pro- und Max-Ausführung müssen wir noch warten, aber Apple hat den neuen M5-Chip in diesem Jahr nicht nur dem iPad Pro, sondern gleichzeitig auch der Vision Pro und dem MacBook Pro mit 14-Zoll-Display spendiert. Wie schon im Jahr zuvor gibt es das MacBook Pro neben Silber in der Farbe Space Schwarz. Äußerlich hat sich nichts getan, als Schnittstellen finden sich 3 x USB-C mit Thunderbolt 4, eine Buchse für iPhone-Headsets oder (auch hochohmige Kopfhörer) und MagSafe zum Laden.
Auf der rechten Seite befindet sich ein SD-Kartenslot und ein HDMI-Anschluss, die beide dem MacBook Air fehlen. Uns stand ein MacBook Pro 14 Zoll M5 mit je 10 CPU- und GPU-Cores, 32 GByte RAM, 1 TByte SSD sowie Nanotextur-Display zum Test zur Verfügung, das nach Liste 2739 Euro kostet.
- Der M5 bringt einen Leistungsschub, insbesondere bei der SSD und der GPU.
- Die Akkulaufzeiten sind trotz eines sparsameren Prozessors gesunken.
- Das MacBook Pro zieht bis zu 86 Watt, das Netzteil fehlt im Lieferumfang.
Das unveränderte Display soll mit HDR-Inhalten bis zu 1600 Nits (= Candela pro Quadratmeter) hell leuchten. Wir konnten mit unserem kalibrierten Leuchtdichtemessgerät punktuell 1440 Nits messen. Im Normalbetrieb in Innenräumen erreichte das Panel um 490 Nits. Laut Apple sollen draußen im Sonnenlicht auch mit SDR-Inhalten bis zu 1000 Nits möglich sein. Wir konnten beim trüben Herbstwetter nur 630 Nits herauskitzeln.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Test: Das neue MacBook Pro mit M5 – und ohne Netzteil“.
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Top 10: Der beste günstige Mini-PC mit Windows 11 bis 300 Euro – erstaunlich gut
Nipogi AM06 Pro
AMD Ryzen 7 ab 290 Euro: Der AM06 Pro ist für seine Hardware schon verdammt günstig. Ob dabei am falschen Eck gespart wurde, zeigt unser Test.
- integriertes Mikrofon
- leiser Betrieb
- gute Reparierbarkeit (leicht lösbare Schrauben)
- zwei Ethernet-Ports
- Stromversorgung über USB-C
- langsame SSD
- Kunststoffgehäuse
Mini-PC mit Ryzen 7 ab 290 Euro im Test: Nipogi AM06 Pro ist gut reparierbar
AMD Ryzen 7 ab 290 Euro: Der AM06 Pro ist für seine Hardware schon verdammt günstig. Ob dabei am falschen Eck gespart wurde, zeigt unser Test.
Die Mini-PC-Union, bekannt für Marken wie Nipogi oder Acemagician, überzeugt regelmäßig mit starken Mini-PCs für den kleinen Geldbeutel. Schon das Datenblatt mit Ryzen 7, 16 GB RAM und 512 GB SSD klingt vielversprechend. Ab 290 Euro bei Amazon (230-Euro-Coupon anwählen) erhält man hier auf dem Papier wieder mal ein richtiges rundes Paket. Besonders wegen des hohen Interesses unserer Leserschaft an diesem Mini-PC zeigen wir im Test, was der AM06 Pro zu bieten hat (ursprünglicher Testzeitpunkt: 24. November 2024). Das Testgerät hat uns der Hersteller zur Verfügung gestellt.
Update: Das Gerät, das wir für den ursprünglichen Test von Nipogi zur Verfügung gestellt bekommen haben, verwendete den Ryzen 7 5800U. Leider erhält man das System bereits seit März nicht mehr mit dieser CPU, stattdessen gibt es nun mehrere Alternativ-Varianten mit anderen Prozessoren, wobei sich dabei auch mitunter RAM und SSD ändern können. Daher haben wir die neuen Varianten nun ebenfalls getestet und aktualisieren diesen Testbericht, um die Veränderungen bei der Performance, aber auch der sonstigen Ausstattung abzubilden. Gehäuse und Anschlüsse sind hingegen gleich geblieben.
Die jüngste Ausführung des AM06 Pro unter dem Namen Acemagician mit Ryzen 7 7730U ist ab 318 Euro (Code: TECHACE7J) zu haben.
Ausstattung: Welche Hardware bietet der AM06 Pro?
Der Mini-PC AM06 Pro kommt im gleichen Gehäuse wie der Aoostar MN57. Zu diesem haben wir schon mehrere Anfragen von Lesern bekommen, dass sie sich einen Test wünschen. Da dieser seit Längerem ausgelistet ist und auch hardwaretechnisch schon ein wenig älter ist, testen wir mit dem AM06 Pro gewissermaßen den Nachfolger.
Neuerdings bringt die Mini-PC-Union unter dem Dach von Acemagic dieses System mit einer weiteren CPU an potenzielle Kunden, denn man setzt neben den anderen Varianten auch noch auf den AMD Ryzen 7 7730U. Doch diese CPU ist weitaus weniger revolutionär und spannend zum Preis unter 350 Euro als man anhand der Bezeichnung denken mag: Mit siebter Ryzen-Generation hat sie nur beim Namen etwas zu tun. Denn mit acht Kernen bei 16 Threads und einem Takt zwischen 2,0 (Basis) und 4,5 GHz (Boost) ist der Chip identisch aufgebaut zum Ryzen 7 5825U, den wir bereits bestens aus anderen Tests kennen. Die CPU ist ebenfalls im 7-nm-Verfahren auf Basis der Cezanne-Architektur mit Zen-3-Kernen gefertigt und entsprechend identisch. Das langweilt und ist unspektakulär, da schon der 5825U ein Refresh war, also eine leicht verbesserte Neuauflage eines bereits bestehenden Chips. Die iGPU hat sich entsprechend auch nicht verändert und so kommt hier wieder die Radeon RX Vega 8 zum Einsatz.
Beim RAM bietet die 7730U-Variante 16 GB an DDR4-SODIMM-RAM, wobei nur ein Stick verwendet wird und ein Slot frei bleibt. Das Modul stammt von Kinsotin und arbeitet mit 3200 MT/s. Die 512 GB große M.2-SSD stammt von Airdisk und arbeitet mit SATA-Geschwindigkeit. Ausweislich Crystaldiskmark erreicht sie beim Lesen 547 MB/s und beim Schreiben 466 MB/s. Das verwendete Modul setzt auf einen B+M-Key, der interne Slot des Mini-PCs besitzt einen Steckplatz mit M-Key-Schnittstelle, also nach rechts versetzter Kerbe.
Neben Displayport und HDMI 2.0 hat der AM06 Pro gleich zwei RJ45-Stecker mit Gigabit Ethernet zu bieten, was eine Verwendung als Firewall-Appliance ohne zusätzliche Hardware ermöglicht. Unser Highlight ist neben USB-C auf der Vorderseite zur Datenübertragung der zweite USB-C-Anschluss auf der Rückseite, über den der Mini-PC mit Strom versorgt wird. Somit ist es nicht mehr zwangsweise nötig, ein eigenes Netzteil nur für den Mini-PC mitnehmen zu müssen. Das ist selbst unter doppelt so teuren Mini-PCs eine Seltenheit und ermöglicht die flexible Verwendung mit USB-C-Netzteilen. Die Drahtlosschnittstellen sind mit Wi-Fi 6 und Bluetooth 5.2 zwar nicht auf den modernsten Standards, für diese Preisklasse aber ist das üblich. Als Netzwerkkarte kommt eine Realtek 8852BE zum Einsatz, ein bekannter Vertreter bei günstigen Mini-PCs.
Andere Ausstattungsvariante: Ryzen 7 5700U
Gegenüber der bisherigen Variante mit Ryzen 7 5800U gibt es bei der Ausstattung mit Ryzen 7 5700U auch neben dem Prozessor einige Veränderungen. Doch bleiben wir zunächst bei der CPU. Die stammt entgegen dem 5800U nicht der Cezanne-U-Reihe auf Basis der Zen-3-Architektur, sondern der Vorgängerarchitektur Zen 2 unter dem Codenamen Lucienne-U, wurde aber ebenfalls 2021 herausgebracht. Der Takt von CPU und iGPU ist je 100 MHz niedriger angesiedelt. Folglich taktet der Ryzen 7 5700U mit 1,8 GHz Basistakt und 4,3 GHz Boost-Takt, die integrierte Grafik RX Vega 8 liegt bei 1900 MHz.
Änderungen gab es auch beim RAM, wo ein einzelnes 16 GB großes DDR4-SODIMM von Kinsotin mit nur noch 2666 MT/s verwendet wird. Der zweite RAM-Slot ist damit frei, wodurch man den PC einfach auf 32 GB aufrüsten kann. Die als Hauptspeicher verwendete M.2-SSD Netac G537N ist 512 GB groß und arbeitet wie bei der 5800U-Ausführung nur mit SATA-Tempo, die Geschwindigkeit ist aber noch weiter gesunken. Die Lesegeschwindigkeit liegt bei mageren 391 MB/s, die Schreibrate beträgt desaströse 158 MB/s. Das ist auf dem Level einer HDD und für eine SSD traurig. Immerhin handelt es sich bei der M.2-Schnittstelle um eine mit M-Key-Slot, sodass man auch schnellere SSDs einsetzen kann.
Anschlussseitig ist der Mini-PC identisch aufgestellt: zweimal USB-C, darunter einer nur für die Stromversorgung und einer für Daten und Bild, HDMI, Displayport und zwei Ethernet-Ports. Drahtlos funkt der AM06 Pro mit Ryzen 7 5700U via Wifi 6 und Bluetooth 5.2, als Chipsatz kommt auch hier der Realtek 8852BE zum Einsatz.
Andere Ausstattungsvariante: Ryzen 7 5800U
In der zuallererst von uns getesteten Ausstattungsvariante kam der AMD Ryzen 7 5800U zum Einsatz, mit einem Takt von maximal 4,4 GHz und einer TDP von 25 Watt. Der Achtkerner mit 16 Threads basiert auf der knapp vier Jahre alten Zen-3-Architektur mit integrierter Vega 8-Grafikeinheit. Daher kann man hier kein Grafikwunder wie bei den neueren Radeon 780M-iGPUs erwarten.
Dem Prozessor stehen 16 GB RAM als zwei DDR4-SODIMM-Module zur Seite, mit einer Übertragungsrate von 3200 MT/s (Mega Transfers per Second). Die Module können also ausgetauscht und auf bis zu 64 GB Gesamtkapazität aufgerüstet werden. Beim Speicher handelt es sich um eine 512 GB große M.2 SSD im Formfaktor 2280. Diese kann ebenfalls aufgerüstet werden, auf eine Kapazität von 2 TB. Crystaldiskmark zeigt uns, dass die SSD nur über SATA angebunden ist, wir erreichen beim Lesen gerade einmal 555 MB/s und beim Schreiben 480 MB/s. Werden größere Datenmengen übertragen, bricht auch wiederholt die Übertragungsrate ein, was zudem eine kleine Cache-Größe vermuten lässt. Ein Speicher-Upgrade ist hier wohl am nötigsten.
Performance: Wie schnell ist der AM06 Pro?
Performance-seitig reiht sich der Ryzen 7 7730U im Acemagician AM06 Pro genau mittig in die Ergebnisse von anderen Mini-PCs mit dem identischen Ryzen 7 5825U ein. So erreicht er bei PCmark 10 etwa 5552 Punkte im Schnitt, wobei das gewohnte Spektrum des 5825U zwischen 5100 und 5600 Punkten liegt. Bei 3Dmark Time Spy erreicht die Konfiguration 969 Punkte im Systemscore, das sich aus 5881 Punkten für die CPU und 845 Punkten für die iGPU zusammensetzt. Damit ist insbesondere die iGPU besonders schwach unterwegs, beim U58 erreichte diese etwa bereits 1199 Punkte, sodass sie hier deutlich unter ihren Möglichkeiten bleibt.
Der Cross-Plattform-Benchmark Geekbench 6 vergibt im Single-Core-Test 1897 Punkte und im Multi-Core 6169 Punkte, was unterdurchschnittlich ist. Gleiches gilt für den OpenCL-Test, wo der 7730U einen Score von mageren 13136 Punkten erhält. Bei Cinebench 2024 gibt es für den Single-Core-Durchlauf einen Score von 81 Punkten und für Multi-Core 482 Punkte.
Entsprechend dürftig stellt sich auch die Spiele-Performance in Full-HD dar, der Mini-PC ist für alle von uns genutzten Spiele gänzlich ungeeignet. In Anno 1800 kommen wir in niedrigsten Optionen nicht über 30 FPS (FSR aktiviert auf Leistung). Cities Skylines 2 läuft in niedrigen Einstellungen mit lediglich 8 FPS über den Bildschirm, während Counter Strike 2 auf Dust 2 in niedrigen Einstellungen immerhin über 40 FPS kommt. Dabei sind aber immer wieder starke Ruckler zu verzeichnen, die den Ego-Shooter unspielbar machen.
Andere Ausstattungsvariante: Ryzen 7 5700U
Aus unserer Erfahrung mit anderen Mini-PCs mit Ryzen 7 5700U rechnen wir mit einer deutlich schwächeren Performance gegenüber dem 5800U oder 5825U. Das bestätigen auch unsere Testdurchläufe, wo der Rechner bei PCmark 10 durchschnittlich etwa 4914 Punkte erreicht. Die Spitzen liegen jeweils bei 4979 und 4859 Punkten.
Gleiches gilt für 3Dmark Time Spy, wo es 818 Punkte insgesamt gibt, die sich aus 5099 CPU- und 713 GPU-Punkten zusammensetzen. Beide Ergebnisse sind für diesen Chip solide, wenn auch nicht die besten. Gemessen am 5800U oder gar 5825U (so wie wir ihn aus anderen Systemen kennen) sind die erreichten Werte aber deutlich ins Hintertreffen geraten, der Chip spürbar langsamer, was insbesondere der schwächeren Grafik zuzuschreiben ist.
Aber auch die CPU an sich ist langsamer unterwegs, was sich an den 67 Punkten im Single-Core und den 432 Punkten im Multi-Core bei Cinebench 2024 zeigt. Auch Cross-Plattform-Benchmark Geekbench 6 bestätigt dieses Bild mit einem Single-Core-Score von 1518 Punkten und einem Multi-Core-Score von 5146 Punkten. Der OpenCL-Grafiktest endet mit 11.998 Punkten.
Spiele spielen ist auf einem Ryzen 7 5700U ein spürbar mühseligeres Unterfangen, als auf den Top-Chips der fünften Ryzen-Generation. So sind Spiele, wie Counter Strike 2 auch in niedrigen Einstellungen unter Full-HD unspielbar und erreichen nur 20 FPS. Anno 1800 läuft nach zwei Minuten immerhin mit bis zu 25 FPS bei einer 25.000 Einwohner umfassenden Stadt, bei Start des Spiels sind es aber nur 7 bis 12 FPS. Dazu stellen wir die Grafikoptionen auf „niedrig“ und aktivieren FSR im Modus „Leistung“.
Andere Ausstattungsvariante: Ryzen 7 5800U
Der Ryzen 7 5800U ist wie gemacht für Office-Aufgaben und leichtes Gaming. Das zeigt auch das Ergebnis von durchschnittlich 5845 Punkten im PCmark 10. Die reine CPU-Leistung ist mit 502 Punkten im Multi- und 85 Punkten im Single-Core-Benchmark in Cinebench R24 ebenfalls stark. Geekbench 6 attestiert dem AM06 Pro 1933 Punkte im Single- und 6928 Punkte im Multi-Core sowie 16682 Punkte im Grafikbenchmark.
Im abschließenden Test im Time Spy erzielt der Mini-PC 1459 Punkte, zusammengesetzt aus 1287 Grafik- und 6102 CPU-Punkten. Damit handelt es sich hier nicht um den schnellsten Ryzen 7 5800U, den wir bisher getestet haben, dieser ist aktuell im Nipogi AM02 Pro zu finden – welcher jedoch nur noch schwerlich verfügbar ist. Dennoch haben wir den AM06 Pro in Anno 1800 getestet, wobei wir wieder in einem Einzelspieler-Endlosspiel auf eine 50000-Einwohner-Metropole schauen. Im Full-HD mit niedrigen Einstellungen und aktiviertem FSR (Fidelity FX Super Resolution) im Modus „Ausgewogen“ erhalten wir durchschnittlich etwa 30 FPS, der hohe Detailgrad des Spiels geht so aber natürlich verloren.
Software: Mit welchen Betriebssystemen arbeitet der Nipogi AM06 Pro?
Auf dem AM06 Pro kommt in beiden Ausstattungen (Acemagician und Nipogi) Windows 11 Pro zum Einsatz, das von Version 23H2 auf 24H2 aktualisiert werden muss. Ein vollständiger Virenscan mit Windows Defender fand keine Auffälligkeiten und auch Bloatware ist nicht vorinstalliert. Wer Linux nutzen möchte, hat auf jeden Fall mit dem 5700U-Modell sowie dem mit 7730U gute Karten, wo wir den Betrieb des auf Ubuntu basierenden Tuxedo OS vom USB-Stick versucht haben. Wichtig ist, über die erweiterten Wiederherstellungsoptionen von Windows das System ins BIOS starten zu lassen und dort Secure Boot auszuschalten, da es hier sonst zu Fehlern kommt. Weiterhin muss man die Bootreihenfolge ändern, damit der Rechner vom USB-Stick bootet. Alsdann startet Linux und nach kurzer Einrichtung zeigt sich der KDE-Desktop von Tuxedo OS. Hier sind WLAN, Bluetooth und Audio nutzbar, auch das Aufwecken aus dem Standby-Modus gelingt.
Stromverbrauch: Wie hoch ist die Leistungsaufnahme des Nipogi AM06 Pro?
Die Leistungsaufnahme des Ryzen 7 7730U hält sich erstaunlicherweise in Grenzen. Unter Volllast durch einen Stresstest mit Aida64 bezieht das gesamte System nicht mehr als 31,4 Watt, ohne Last liegt der Verbrauch bei unter 10 bis 12 Watt. Der Takt unter Last pendelt sich zwischen 2,3 und 2,5 GHz ein, zu Beginn liegt er bei 3,2 GHz, fällt dann aber recht schnell ab.
Andere Ausstattungsvariante: Ryzen 7 5700U
Die Leistungsaufnahme des Ryzen 7 5700U liegt im Alltag meist zwischen 16 und 20 Watt, bei Verwendung von alltäglichen Anwendungen, wie der Nutzung des Browsers, steigt sie auf bis zu 31 Watt. Setzt man das System unter Volllast, beträgt der Verbrauch in der Spitze bis zu 47 Watt. Die Temperatur des AM06 Pro 5700U liegt bei Start eines Stresstests bei etwa 72 Grad und steigt im Verlauf auf bis zu 78 Grad. Die Taktrate der CPU pendelt sich zwischen 3,09 und 3,2 GHz ein. Diese Werte können also mehr überzeugen als bei der Ausführung des Mini-PCs mit Ryzen 7 5800U.
Andere Ausstattungsvariante: Ryzen 7 5800U
Die Leistungsaufnahme im Idle liegt bei gerade einmal 12 Watt, kann aber bei Auslastung der CPU auf bis zu 54 W ansteigen. Der typische Verbrauch unter Volllast durch den Stresstest mit Aida64 liegt eher bei 36 W. Die Taktrate des Ryzen 7 wird zwar mit 4,4 GHz beworben, diese werden jedoch nur für knapp zwei Sekunden unter Last erreicht. Danach pendelt dieser sich bei 2,7 GHz ein. Die Maximaltemperatur ist mit 88 Grad auch niedrig genug, um zusätzliches Thermal Throttling, also temperaturbedingtes Heruntertakten der CPU, zu verhindern.
Lüfter: Wie laut ist der Nipogi AM06 Pro?
Nachdem der Lüfter beim Starten kurz voll aufdreht, haben wir schon mit dem Schlimmsten gerechnet, wurden aber schnell eines Besseren belehrt. Denn im Betrieb ist der Lüfter kaum zu hören. Im Idle verbringt er die meiste Zeit im Stillstand, unter Volllast dreht er erneut nur kurz auf. Danach ist er zwar aktiv, aber mit mehr als akzeptabler Lautstärke.
So erreicht das System mit Ryzen 7 7730U im normalen Desktop-Betrieb mit einzelnen geöffneten Programmen ohne Last nur 28 dB(A) am Gehäuse und 16 dB(A) aus einem Meter Entfernung. Schalten wir Last zu, kann er auch aufdrehen auf über 38 dB(A), dazu müssen wir ihn aber auch schon lange traktieren. Bei kurzzeitiger Last kommt die Lautstärke nicht über 32 dB(A) am Gehäuse. Auch die Temperatur des CPU-Package stieg erst über mehrere Stunden auf 82 Grad in der Spitze, blieb aber zumeist bei 78 Grad stehen. Eine frei einstellbare Lüfterkurve oder wenigstens vorgefertigte Lüfterprofile im BIOS gibt es nicht.
Andere Ausstattungsvariante: Ryzen 7 5700U
Die Lüfterlautstärke des AM06 Pro mit Ryzen 7 5700U ist ebenfalls von einer Verschlechterung geprägt, dem System scheint der Chip-Wechsel nicht bekommen zu sein. Denn im Test erinnert der Mini-PC eher an einen abhebenden Düsenjet als an einen Computer. So messen wir in der Spitze teils 52 dB(A) am Gehäuse – das ist mitunter mehr als bei einer Powerstation oder einem 3D-Drucker. Diese derart hohe Lautstärke erreicht das Gerät zwar nur kurzzeitig über wenige Sekunden, zu hoch ist das aber dennoch. Das gilt auch für die Lautstärke im Normalbetrieb ohne höhere Last, die ebenfalls zu hoch bei über 42 dB(A) liegt. Aus einem Meter Entfernung sind es meist 27 bis 33 dB(A), je nach Last. Interessanterweise stellen wir diese hohen Drehzahlen vor allem in Benchmark-Durchläufen oder bei Windows-Updates fest, wohingegen bei aktiven Stresstests mit Prime95 oder Aida64 größtenteils nur maximal 38 dB(A) erreicht werden.
Andere Ausstattungsvariante: Ryzen 7 5800U
Die Lautstärke der Variante mit Ryzen 7 5800U hält sich ebenfalls in Grenzen. Am Gehäuse liegt sie unter Volllast bei 28 dB, in einem Meter Entfernung nur noch bei 22 dB und ist damit schon fast nicht mehr sinnvoll von Umgebungsgeräuschen abgrenzbar. Die maximale Lautstärke beim kurzzeitigen Aufdrehen des Lüfters bei etwa 33 dB direkt am Gehäuse. Die gute Mischung aus nicht zu hohen Temperaturen und leiser Betriebslautstärke hat uns hier sehr gut gefallen. Auch hier gibt es keine anderen Lüftermodi im BIOS.
Bauform: Wie ist die Verarbeitung des Nipogi AM06 Pro?
Das Kunststoffgehäuse mit Abmessungen von 132,8 × 132,8 × 54,4 ist in allen Varianten des AM06 Pro identisch. Sein Design ist zeitlos und hat uns gefallen. Der in die Gehäuseecke integrierte Startknopf weicht von der Norm ab, was optisch abwechslungsreich ist. Allerdings kann man ihn so leichter aus Versehen drücken und den PC ausschalten – so im Test geschehen. Auch das Gewicht von 480 g macht den AM06 Pro nicht gerade zum portabelsten Mini-PC. Überall wiederkehrendes Design-Merkmal des PCs sind die schachbrettartigen Kacheln, die auf der Unterseite etwa anstelle klassischer schlitzförmiger Luftdurchlässe zum Einsatz kommen.
Die Komponenten sind leicht über vier in die Gummifüße integrierte Schrauben erreichbar, die Öffnung des Gehäuses ist unkompliziert. Im Test benötigen wir wenige Sekunden und können die Bodenplatte nach Lösen der Schrauben einfach abnehmen – nicht so wie bei anderen Mini-PCs, deren Kunststoffgehäuse von kleinen Haken derart verschlossen sind, sodass man sie nur mit viel Kraftaufwand lösen kann. Das gibt Pluspunkte in der B-Note. Das integrierte Mikrofon in der Front ist ein seltener Anblick, aber in unseren Augen sinnvoll.
Preis: Was kostet der Nipogi AM06 Pro?
Der Nipogi AM06 Pro ist inzwischen mit verschiedenen Prozessoren zu haben. Den preislichen Einstieg macht die Ausführung mit AMD Ryzen 5700U und 16/512 GB, die aktuell für 290 Euro (230-Euro-Coupon anwählen) zu haben ist. Weiterhin gibt es die deutlich stärkere Variante mit dem Ryzen 7 7730U und 16/512 GB, die man mit unserem Code TECHACE7J für aktuell 318 Euro bekommt.
Fazit
Der AM06 Pro ist erneut ein sehr starkes Aufgebot der Mini-PC-Union im Preisbereich um 300 Euro. Er bietet viele gute Features wie ein integriertes Mikrofon oder Stromversorgung über USB-C. Dabei ist nur eine Sache zu kurz gekommen: die SSD. Wer also mit vielen und vor allem großen Dateien zu arbeiten hat, wird mit dem AM06 Pro nicht glücklich.
Das wird auch mit der Ausführung mit Ryzen 7 5700U anstelle des zuvor genutzten Ryzen 7 5800U nicht besser, obwohl neben dem Prozessor auch die SSD getauscht wurde. Nun kommt – wir hielten es kaum für möglich – eine noch langsamere SATA-M.2-SSD zum Einsatz, die auf desaströs schlechte Übertragungsraten kommt. Nutzt man den Mini-PC jedoch nur für Office-Arbeiten oder leichtes Gaming, dürfte das Defizit kaum auffallen. Auch darüber hinaus zeigt die neue Variante des AM06 Pro Vor- und Nachteile. So ist die Leistung des Rechners spürbar gesunken und die Lautstärke des PCs gestiegen. Dafür ist der AM06 Pro in dieser Konfiguration deutlich günstiger und der Chip bleibt kühler als zuvor. Für den Preis ist das eine solide, aber keine herausragende Ausstattung.
Ganz frisch gibt es den AM06 Pro nun auch mit dem Ryzen 7 7730U, doch sollte man sich von dieser Änderung nicht verwirren lassen, denn sie ist identisch zum älteren Ryzen 7 5825U. Verkürzt gesagt also ein Refresh vom Refresh, das keine Verbesserungen bringt, nur den Namen ändert und das Produkt nur verteuert. Denn die wieder andere SSD bleibt langsam und auch sonst hat sich wenig getan, immerhin ist das System mit diesem Chip deutlich leiser als mit dem 5700U. Zum Preis von 318 Euro ist diese Variante aber zu teuer, gibt es doch bereits für 280 Euro eine leicht bessere Leistung, etwa beim Alliwava U58. Schlecht ist das System dadurch aber nicht und so bleibt es bei vier von fünf Sternen über alle Varianten hinweg.
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