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Sigmas 1.8er-Zoom und Rückkehr der Zauberlampe – Fotonews der Woche 26/2025


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It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Zur oft zitierten „Dreifaltigkeit“ der Zooms gehört ein Objektiv mit 16-35 Millimetern Brennweite und einer Anfangsblendenöffnung von f/2.8. Die anderen beiden, nur der Vollständigkeit halber, sind üblicherweise 24-70mm und 70-200mm, auch mit f/2.8. Und auch fast schon üblich ist, dass Sigma solche jahrzehntelang gepflegten Traditionen aufbricht. Wie wäre es mit noch mehr Licht, also f/1.8? Und bitte für APS-C, wo lichtstarke Zooms rar geworden sind?

Optisch geht das, es braucht nur viel Glas, was das neue Sigma 17-40mm F1.8 DC Art trotz des kleineren Bildkreises auf 535 Gramm bringt. Und die 17 Linsen in 11 Gruppen müssen eben viel Licht brechen, was trotz des hohen Anspruchs der Art-Serie von Sigma zwangsläufig Bildfehler mit sich bringt. Die fielen dann in Form von chromatischen Aberrationen beim Test von Petapixel auch auf: blaue und gelbe Farbsäume an den Kanten von harten Kontrasten. Das bekommt man auch in der Bearbeitung nur mit viel Handarbeit weg, wenn die Details erhalten bleiben sollen.

Diese Fehler treten wie bei allen lichtstarken Objektiven vor allem bei Offenblende auf, abblenden hilft natürlich – aber gerade f/1.8 macht eben den Reiz eines solchen Objektivs aus. Die Frage ist auch, welche Motive man ablichtet, wenn man beispielsweise auf Veranstaltungen Available-Light-Fotos macht, kann das stören. Die Lösung für den Kolumnisten war bei ähnlichen Optiken meist: Leicht abblenden, und einen minimalen Aufhellblitz verwenden. Bei solch speziellen Objektiven lohnt es immer, mit verschiedenen Techniken zu experimentieren.

Ansonsten macht das Sigma aber eine gute Figur, es ist vor allem auch bei f/1.8 noch recht scharf, was aber zu den Rändern hin bis f/4.0 abnimmt. Mitte Juli sollen die Versionen für L-Mount, E-Mount und X-Mount ausgeliefert werden, im August das Modell für Canons RF-Mount folgen. Ob Nikon auch einmal seine Genehmigung für den Z-Mount erteilt, ist noch nicht abzusehen. Für alle Versionen verlangt Sigma 999 Euro, nach den bisher veröffentlichten Daten ist das Objektiv nicht wetterfest. Aus den 17-40mm werden übrigens bei einem Crop-Faktor von 1,5 an APS-C-Kameras rund 26-60mm, man hat also fast ein 24-70mm-Zoom wie am Vollformat in der Hand.

Weniger technisch ausgefuchst, sondern eher ein Trendreiter scheint die Echolens zu sein. Über die Retro-Kamera mit Retro-Bildqualität hatte unsere Kolumne schon berichtet, nun ist ihr Kickstarter-Projekt gestartet. Und damit ist auch der Preis bekannt: Derzeit ab 149 US-Dollar soll die Kamera kosten, die ersten Unterstützer bekamen sie für 99 US-Dollar. Auch ein paar technische Daten gibt es: Wie früher schon vermutet gibt es nur den optischen Sucher und ein festes Objektiv, das 35 Millimetern Brennweite entsprechen soll. Dahinter sitzt ein Sensor mit ganzen 8 Megapixeln – also dem, was selbst jedes Billighandy heute bietet.

Das erklärt auch den früheren Eindruck der mäßigen Bildqualität, der durch die neuen Beispielbilder immerhin etwas besser geworden ist. Die Echolens, das schreiben ihre Macher auch unumwunden, soll einfach nur Spaß am Fotografieren mit analogem Gefühl für kleines Bild verbinden. Dazu dient auch ein mechanischer Bildzähler, der sogar gebraucht wird, denn maximal 54 Fotos passen in den internen Speicher, der nicht erweiterbar ist. Erst durch Übertragung per eigener App aufs Smartphone per WLAN oder Bluetooth oder an ein anderes Gerät per USB-C wird wieder Platz.

Das ist auch nötig, um die Bilder zu sehen, denn ein Display hat die Echolens nicht. Wohl auch daher ist sie auch billiger als die Fuji X-Half, die wir bereits ausprobiert haben. Also Foto-Spielzeug mag sie angesichts des Preises also noch durchgehen, wenn denn die versprochenen Funktionen wie die zahlreichen Film-Looks und die App auch ordentlich funktionieren. Ab Oktober 2025 soll die Kamera ausgeliefert werden, wie stets bei Kickstarter-Projekten sollte man sich darauf nicht unbedingt verlassen. Die angepeilten 1000 Unterstützer hat die Echolens bereits gefunden, also besteht wohl die Chance, dass sie auch wirklich gebaut wird.

Bereits verfügbar – endlich – ist Sonys Lösung für ein Echtheitssiegel für Fotos nach CAI/C2PA. Natürlich verwendet der Branchenriese dafür eine eigene Marke, „Camera Verify“. So heißt das System, das nun als Beta-Version erschienen ist. Noch immer wird dafür eine Lizenz in der Kamera nötig, und noch immer gibt es die nur für Bildagenturen, Fotojournalisten und Medienhäuser. Immerhin: C2PA-signierte Bilder kann nun jeder überprüfen, dafür gibt es eine frei zugängliche Webseite.

Sony hat mit der Veröffentlichung auch ein bisschen mehr zu dem erklärt, was da geprüft wird. Die Alphas zeichnen nicht nur offensichtliche Meta-Daten wie Ort und Zeit einer Aufnahme auf, sondern auch die 3D-Tiefeninformationen. Die fehlen üblicherweise etwa bei KI-generierten Bildern. Weiteres verrät unsere ausführliche Meldung. Übrigens auch, dass Sony die Technik im Herbst auch für Videos unterstützen will, vorerst klappt das nur mit JPEGs und ARW-Raw-Dateien.

Beim Thema Firmware in der Kamera gibt es in dieser Woche auch Neuigkeiten von einem alten Bekannten: Magic Lantern ist wieder da. Dabei handelt es sich um ein Projekt für inoffizielle Firmware für Canon-Kameras, das vom Hersteller nicht eingebaut Funktionen nachrüstet. Vor allem bei Filmern ist die Zauberlampe beliebt, denn Profi-Funktionen wie Focus Peaking oder gar das interne Aufzeichnen von Videos in Raw-Formaten war mit älteren Canon-DSLRs nur so machbar.

Nach Jahren der Stille gibt es nun neue Versionen von Magic Lantern, erstmals werden die EOS 200D, 750D, 6D Mark II und 7D Mark II unterstützt. Die Funktionen sind, je nachdem, was die Entwickler an Hard- und Software reverse engineeren konnten, etwas unterschiedlich. Vor dem Link noch ein Wort der Warnung: Magic Lantern ist eine inoffizielle Firmware, die Installation und Benutzung erfolgt immer auf eigene Gefahr. Eingefrorene Kameras (bricked), die dann von Canon, eventuell gegen eine Reparaturgebühr, wieder erweckt werden müssen, können ebenso vorkommen wie Abstürze im Betrieb. Niemand garantiert für Magic Lantern, und vor der Benutzung sollte man sich im umfangreichen Forum des Projekts schlaumachen. Wenn man das alles beachtet, geht es hier zu den neuen Versionen.

Custom-Firmware für Kameras ist eine Nische – ebenso wie die Fetisch-Fotografie. Bei diesem Fach gibt es jedoch viel Kreativität und ebenso viele Möglichkeiten, Menschen nicht nur in einem sexuellen Kontext in Szene zu setzen. Dazu braucht man nicht nur technisches, Szene-typisches, sondern vor allem soziales Know-How. Alles basiert auf Respekt und Vertrauen, und so ist auch die aktuelle Folge unseres Podcasts Click Boom Flash überschrieben, in welcher die Fetisch-Fotografin Lisa Loepke aus ihrer Arbeit erzählt. Die Ausgabe ist unsere Empfehlung für einen Long Hear zum Sonntagabend.

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KI-Update: KI-Crawler als Bedrohung, KI-Stromhunger und -Emissionen, KI-Agenten


Matthew Prince, Chef des Infrastrukturanbieters Cloudflare, sieht die Geschäftsgrundlage des Webs bedroht: KI-Systeme saugen Inhalte ab, ohne Nutzer zu den Originalseiten zu schicken. Vor zehn Jahren schickte Google für jede zwei gecrawlte Seiten noch einen Besucher zurück zur Quelle. Heute liegt das Verhältnis bei 18:1. Prince vermutet, dass Google bis zu 90 Prozent der Anfragen ohne Klick beantwortet. Bei KI-Anbietern sieht es düsterer aus: OpenAI crawlt 1.500 Seiten für einen generierten Besuch, Anthropic sogar 60.000.


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Prince plant eine Gegenstrategie. Ende Juni sollen Publisher in New York einen „roten Knopf“ drücken, um KI-Crawler kollektiv zu blockieren. Cloudflare will dafür ein kostenloses System bereitstellen. Langfristig schwebt ihm ein neues Vergütungsmodell vor, das den Wissenswert von Inhalten honoriert. Das liegt in seinem Interesse: Cloudflares Geschäft hängt vom florierenden Web ab.

Microsoft will den wachsenden Energiebedarf seiner KI-Rechenzentren mit Atomstrom decken. Der Konzern unterzeichnete deshalb 2024 einen Vertrag mit Constellation Energy, um einen stillgelegten Reaktor des Kraftwerks Three Mile Island bereits 2027 wieder in Betrieb zu nehmen. Die Anlage erlangte 1979 traurige Berühmtheit durch den schlimmsten Atomunfall in den USA. Den zweiten, unbeschädigten Reaktor schaltete der Betreiber 2019 aus wirtschaftlichen Gründen ab.

Microsoft ist nicht allein. Meta unterzeichnete einen Vertrag mit Constellation für ein Kraftwerk in Illinois. Amazon Web Services investierte 650 Millionen Dollar in eine Kernkraftanlage in Pennsylvania. Google und Oracle zeigen Interesse an kleineren modularen Reaktoren. Kritiker bemängeln die ungelöste Endlagerung von Atommüll und hohe Kosten, die nachhaltigere Lösungen verdrängen könnten.

Google verfehlt seine Klimaziele deutlich. Die Treibhausgas-Emissionen des Konzerns stiegen 2024 um elf Prozent auf 11,5 Millionen Tonnen – 51 Prozent mehr als 2019. Mit Lieferketten erreichen die Emissionen sogar 15,2 Millionen Tonnen. Zum Vergleich: Ein mittelgroßes Kohlekraftwerk stößt zehn Millionen Tonnen CO2 pro Jahr aus.

Der Energieverbrauch steigt durch KI-Entwicklung weiter an. Google räumt ein, dass die schnelle Entwicklung den zukünftigen Energiebedarf schwer prognostizierbar macht. 2019 wollte der Konzern bis 2030 nur noch die Hälfte der jährlichen Emissionen verursachen. Von diesem Ziel entfernt sich Google immer weiter.

Gartner prognostiziert, dass bis 2027 über 40 Prozent aller heute geplanten oder eingesetzten KI-Agenten eingestellt werden. Die Gründe: steigende Kosten, fehlender Ertrag und unzureichende Risikokontrolle. Analystin Anushree Verma sagt, die meisten Projekte befänden sich in einer frühen Experimentphase und würden durch Hype angetrieben.

Nur etwa 130 der mehr als 1.000 Tools, die agentische KI versprechen, halten demnach dieses Versprechen ein. Den meisten fehlt es an Wert oder Kapitalrendite. Dennoch sehen die Analysten eine Zukunft für KI-Agenten: 15 Prozent der Arbeitsplatz-Entscheidungen sollen 2028 von agentischen Tools übernommen werden. 33 Prozent aller Unternehmenssoftware soll bis 2028 KI-Agenten enthalten – heute sind es weniger als ein Prozent.


KI-Update

KI-Update

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im „KI-Update“ von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.

Meta möchte für sein KI-Training auf alle Fotos im Smartphone-Speicher der Facebook-Nutzer zugreifen. Ein Pop-up-Fenster fragt nach Einwilligung für „Cloud Processing“. Dabei soll Facebook selbst auswählen dürfen, welche Bilder aus dem Foto-Ordner in eine Facebook-Cloud geladen und dort ausgewertet werden. Es geht nicht um freigegebene Fotos, sondern um den gesamten Smartphone-Speicher.

Meta dementiert, dass die durch „Cloud Processing“ erhaltenen Bilder bereits für KI-Training genutzt werden. Fragen zur zukünftigen Nutzung ließ der Konzern unbeantwortet. Seit Ende Mai nutzt Meta bereits öffentliche Instagram- und Facebook-Daten automatisch für KI-Training – außer Nutzer haben rechtzeitig widersprochen.

Microsofts KI-Chip „Braga“ kommt später als geplant. Die Massenproduktion verzögert sich um mindestens sechs Monate bis 2026. Ursprünglich wollte Microsoft den Chip bereits 2025 in seinen Rechenzentren einsetzen. Designänderungen, Personalengpässe und hohe Fluktuation sind die Hauptgründe. Der Chip soll deutlich hinter Nvidias Ende 2024 veröffentlichtem Blackwell-Chip zurückbleiben.

Auch Microsofts aktueller „Maia 100“ wird nur intern getestet. Er kommt weder für ChatGPT noch für Copilot zum Einsatz. Der 2019 entwickelte Chip war ursprünglich für Bildverarbeitunggedacht. Nach Maia 100 hatte Microsoft drei Nachfolger geplant, die 2025, 2026 und 2027 erscheinen sollten. Dieser Zeitplan ist nun fraglich.

Die Berliner Datenschutzbeauftragte Meike Kamp hat die chinesische KI-App Deepseek bei Apple und Google als rechtswidrig gemeldet. Sie fordert die Unternehmen auf, die App aus ihren deutschen Stores zu entfernen. Der Grund: Deepseek übermittelt personenbezogene Daten deutscher Nutzer nach China ohne ausreichenden Schutz. Die App verarbeitet Texteingaben, Chatverläufe, hochgeladene Dateien und Standortdaten auf chinesischen Servern.

In China haben staatliche Stellen weitreichende Zugriffsrechte auf persönliche Daten. Nutzer können sich dort nicht effektiv gegen Datenzugriff wehren oder Beschwerde einlegen. Deepseek kam einer freiwilligen Aufforderung zur Entfernung nicht nach. Apple und Google müssen nun über eine Sperrung entscheiden.


Eigenwerbung Fachdienst heise KI PRO

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(mali)



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Seagate-Festplatten mit 28 TByte und HAMR-Aufzeichnungstechnik im Test


In den vergangenen Wochen gab es viele Angebote von rezertifizierten Seagate-Festplatten mit hoher Kapazität. Um Betrug geht es diesmal nicht, aber Heimlichtuerei ist trotzdem im Spiel – und zwar seitens Seagate: Es handelt sich um HAMR-Laufwerke, wie das Unternehmen letztlich auch bestätigte.

HAMR, Heat Assisted Magnetic Recording, ist eine Aufzeichnungstechnik, die beim Schreiben Unterstützung von einem Laser im Schreibkopf bekommt und darüber die Kapazität der Scheiben erhöht, mehr dazu im Artikel „Auf dem Weg zur 100-TByte-Festplatte“. Seagate nennt eine Kapazität von „30+ TByte“ und gibt damit nur noch eine Mindestkapazität an – einzelne Festplatten können auch deutlich mehr Kapazität haben, je nach Qualität der Scheiben. Mittels des Aufzeichnungsverfahrens Shingled Magnetic Recording (SMR) erreichen die Laufwerke sogar eine Kapazität von 36 TByte.




Bislang hatten nur Großabnehmer mit direktem Kontakt zu Seagate die Gelegenheit, eine HAMR-Festplatte zu testen; im freien Handel sind diese Modelle auch Jahre nach der Ankündigung nicht erhältlich. Doch erreichen wohl nicht alle produzierten HAMR-Laufwerke die gewünschte Kapazität. Seagate verkauft diese Laufwerke nun als rezertifizierte Modelle. Im Angebot sind Ausführungen mit 16, 20, 22, 24, 26 und 28 TByte, die sich abgesehen von der Kapazität nicht unterscheiden.


Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Seagate-Festplatten mit 28 TByte und HAMR-Aufzeichnungstechnik im Test“.
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DJI-Drohnen verschwinden langsam aus US-Verkaufsregalen


Die regulatorischen Maßnahmen der US-Regierung gegen den chinesischen Drohnenhersteller DJI zeigen zunehmend Wirkung. Die Verkaufsregale mit DJI-Drohnen werden in den USA immer leerer. Eine der neuesten Drohnen, die Mavic 4 Pro, bietet DJI auf dem US-Markt schon gar nicht mehr an.

DJI-Drohnen haben in den USA einen Marktanteil von etwa 85 Prozent und werden von Hobbyfliegern bis hin zu Behörden gleichermaßen verwendet. Die Drohnen haben nämlich mehrere Vorteile: Es sind die neuesten Techniken eingebaut, sie sind robust und vergleichsweise günstig zu haben.

Die US-Regierung hat jedoch in den letzten Jahren die Nutzung von DJI-Drohnen stark einschränken wollen. Die Begründung: Die von den Drohnen aufgezeichneten Flugdaten und -aufnahmen könnten von DJI an die chinesische Regierung weitergegeben und dann von Geheimdiensten ausgewertet werden. Das würde die nationale Sicherheit der USA beeinträchtigen. DJI hat das bestritten und seinerseits Funktionen, wie etwa den Local Data Mode, eingebaut und Kompatibilität zu Software von Drittanbietern hergestellt, um den US-Vorwürfen keinen Raum zu geben. Allerdings ohne wirksamen Erfolg. Die US-Regierung hat schrittweise Maßnahmen umgesetzt, um DJI-Drohnen für Anwendungen beim Militär und bei einigen Bundesbehörden auszuschließen. Dazu gehören vor allem verschiedene regulatorische und gesetzgeberische Maßnahmen.

Die jüngsten Entwicklungen davon markieren der Uyghur Forced Labor Prevention Act (UFLPA) und der National Defense Authorization Act (NDDA), um die Einführung von DJI-Drohnen in die USA zu erschweren. Der UFLPA der US-Zoll- und Grenzschutzbehörde (U.S. Customs and Border Protection – CBP) etwa sieht vor, dass Waren, die ganz oder teilweise in der Region Xinjiang oder von speziell erfassten Unternehmen mithilfe von Zwangsarbeit durch Uiguren, einer turksprachigen Minderheit in China, hergestellt werden, nicht mehr in die USA eingeführt werden dürfen. Darunter sollen auch DJI-Drohnen fallen, behauptet jedenfalls die CBP und hat auf dessen Grundlage Ende 2024 erstmals DJI-Drohnen vom US-Markt ferngehalten. Auf der UFLPA-Liste des Heimatschutzministeriums steht DJI allerdings nicht. DJI hat auch bestritten, dass ihre Drohnen mithilfe von Zwangsarbeit hergestellt werden. Die Produktion finde ausschließlich in Shenzhen und Malaysia statt. DJI will künftig weitere Vorkommnisse bei der Einfuhr vermeiden und hat angekündigt, mit der CBP eng zusammenarbeiten zu wollen.

Der NDDA soll das Militär und Bundesbehörden vor den chinesischen Drohnen schützen. Er sieht für das Jahr 2025 eine formelle Sicherheitsüberprüfung von DJI-Plattformen bis Ende 2025 vor. Sollte sie bis dahin nicht bestanden worden oder abgeschlossen sein, landet DJI automatisch auf der „Covered List“ der Federal Communications Commission (FCC). Unternehmen, die darauf gelistet werden, wird der Zugang zu den Bandbreiten verwehrt, die von der FCC verwaltet werden. Praktisch bedeutet das, dass diese Drohnen dann vom US-Markt ausgeschlossen sind.

Bestehende Maßnahmen zeigen bereits Wirkung: Der US-Online-Shop von DJI ist derzeit wie leergefegt. Viele Drohnen sind mit „Out of Stock“ gekennzeichnet. Auch andere US-Einzelhändler, darunter Amazon und Best Buy, haben kaum noch Lagerbestand bei DJI-Drohnen. Sie beklagen, dass kein Nachschub mehr ankommt, obwohl DJI offiziell nicht aus dem US-Geschäft ausgestiegen ist.

Gar nicht erst auf den US-Markt gebracht, hat DJI seine neue Flaggschiff-Drohne Mavic 4 Pro. DJI begründet dies mit zollpolitischen Unsicherheiten, wie etwa hohen Einfuhrzöllen sowie Kontrollen und politischer Unsicherheit. Dies alles würde es finanziell und logistisch erschweren, die Mavic 4 Pro in die USA einzuführen.


(olb)



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